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Neue Details über PC Fritz, Trustandfair, Greatking & Softwarebilliger

Ich bekam kürzlich die E-Mail eines Informanten, der offenbar bis vor wenigen Jahren in die Hintergründe von PC Fritz und allen Vorgängern involviert war. Mir wurde schon von mehreren offiziellen Stellen bestätigt, dass sich diese Informationen zu über 90 Prozent mit ihren Erkenntnissen decken. So wurde zwischenzeitlich der Streit zwischen Ali J. und Firat C. beigelegt. Wer die vollen Nachnamen benötigt, sollte diese mithilfe einer Suchmaschine in kürzester Zeit erhalten. Hilfreich ist stets ein Blick auf die Wayback Machine unter web.archive.org. Im Impressum der Vorgänger von PC Fritz stehen die Adressen und die Namen der Geschäftsführer.

Hier nun die E-Mail des Informanten: Alle Nachnamen und Firmennamen wurden durch Sterne ersetzt, weil ansonsten eine abmahnbare Verletzung des Persönlichkeitsrechts droht.

Marktführer bei gebrauchter Software:

Die Hintergründe der organisierten Kriminalität der deutschen Softwaremafia.

Die Nachfrage nach gebrauchter Software ist mit den Jahren stetig gewachsen und hat sich zu einem sagenhaft lukrativen Markt für die Softwarehändler entwickelt. Dabei haben die Vertriebskanäle durchs Internet immer mehr an Bedeutung gewonnen. Durch die anonyme Handlungsweise der Hintermänner wurde daraus ein jahrelanges Versteckspiel mit den Strafverfolgungsbehörden sowie mit Microsofts Ermittlern.

Wie alles begann:

Als junger Unternehmer gründete Firat C. mehrere Firmen. Darunter die G***** L***** GmbH (2007) sowie die G****** GmbH (2009). Auf der Internetseite g*******.de warb er mit guten Kontakten nach China und die Firma hatte sogar ein Sitz dort (G****** C***** HK LDT. Elegant Residence 9A Chun Feng Road, Luohud District, Shenzhen P.R.C. China). (Auch Spiegel TV berichtete kürzlich über den geliehenen Promi Oliver Pocher und Firats exzellente Kontakte in Hongkong, die er auf seinem Xing-Profil auswies. Sein Profil gibt es aber seit der Ausstrahlung von Spiegel TV nicht mehr.)

windows 7Firat C. begann mit dem Handel mit gebrauchten PC’s so wie viele aufstrebende Händler in der Zeit von 2007. Der Handel mit gebrauchten Monitoren und gebrauchten PC’s und Notebooks war damals noch lukrativ, da man gute Margen mit dem Verkauf erzielen konnte. Dies änderte sich jedoch schnell und die Marge sank in den Keller. In der Zeit (im Jahr 2007) fand Firat heraus, dass der Handel mit Windows XP Recovery-Versionen sehr lukrativ war. So kaufte er überall wo es ging die Recovery-CD’s von Dell, HP, FSC und anderen Herstellern und kaufte dann auch die gebrauchten COA’s (Lizenzaufkleber) im Schwarzmarkt meist aus China, Ägypten, Marokko und anderen Dritteweltstaaten. Dort wurden die COA’s auf dem Schwarzmarkt angeboten, da die Länder die gebrauchten PC’s in Massen importierten und die COA’s auf den Rechnern klebten. Diese wurden dort aber nicht gebraucht, da man in China, Ägypten und Marokko sowieso das Windows illegal installierte und keine Lizenz kaufte. Somit war der Verkauf von COA’s ein lohnendes Geschäft für die dortigen Computerhändler. Firat C. verkaufte die Windows XP Software bei G******* ausschließlich an Zwischenhändler und Großhändler und ging dabei nicht auf den Markt mit Einzelkunden. So konnte er zwar weniger Gewinn erwirtschaften, blieb aber außerhalb der Schusslinie der Ermittler.

Sicherlich verkaufte er damals viele legale (originale) Recovery-CD’s, die er bei Großhändlern erwarb. Allerdings gab es viel zu wenig originale Recovery-CD’s und sehr viele COA’s und somit wurden zuerst nachgemachte Windows XP Recovery-CD’s in Massen eingekauft und später selbst in China hergestellt. Mit dieser Vorgehensweise erwirtschaftete Firat C. Millionen!!! Schließlich bekam er Probleme mit Microsoft und musste die Firma G****** L***** GmbH aufgeben.

Dieses Geschäftsmodell mit dem Verkauf nachgemachter Windows XP Recovery-CD’s mit originalen COA’s hat auch ein guter Freund von Firat, Ali J. übernommen. Er kaufte Firat große Mengen der Software ab. Da die Vertriebskanäle im Zwischenhandel und Großhandel von Firat bereits ausgeschöpft waren, hat Ali angefangen die Software in Massen direkt an den Endkunden zu verkaufen.

Er verkaufte große Mengen bei eBay unter den eBaynamen „a*****“ heute umbenannt in „b*******24“ sowie in seinem Onlineshop www.a**.com. Doch auch Ali J. bekam Probleme mit Microsoft und die ganze Betrügerei hatte ein kurzzeitiges Ende gefunden. Ali bekam mit, dass Microsoft und eBay sehr eng zusammenarbeiten und das der Verkauf bei eBay jetzt ein sehr großes Risiko aufwarf. Somit wurde der Verkauf dort eingestellt.

Interessant in dem Zusammenhang ist die enge Beziehung von Ali J. und Firat C. Die Firma A***** GmbH, Später B*****24 GmbH wechselte den Geschäftsführer von 1. Oliver R. zu 2. Firat C. Die Firma ist „Bü**** GmbH“ ist mittlerweile insolvent.

Weiterhin fällt auf dass im Impressum von a**.com (bei web.archive.org) der Name Andreas G. fällt. Dieser ist scheinbar verantwortlich für die technische Umsetzung & Hosting der Firma sowie für die Fotos, Grafiken und Illustrationen. Später werden wir sehen, dass die Beziehung zwischen Ali J. und Andreas G. immer enger wurde und Beide Hand in Hand zusammen gearbeitet haben. (der anonyme Autor der E-Mail gab dafür diverse Quellen bekannt, die ich leider nicht veröffentlichen kann)

Der Große Clou: Wie man die Gesetze umgeht!

pc fritz, wortwolke

Da der Handel mit illegaler Software so lukrativ war, wollte aber keiner der Beiden aussteigen, sondern weiterhin Millionen scheffeln. Firat wollte die Nr. 1 für billige Software in Deutschland werden. Scheinbar hat er aus den Ermittlungen gegen G******* nicht viel gelernt und machte sich keine Sorgen. Um mehr Geld zu erwirtschaften hatte er umgedacht. Er hatte gesehen, dass man bei eBay riesige Umsätze mit Software erzielen kann und mit einem Onlineshop ebenso viele Kunden gewinnen konnte. Was tat Firat also? Er gründete T***** mit gleichnamiger deutscher Domain und .com-Adresse. Vertrauen und fair handeln – der Name war Programm.

Inhaberin der Firma (zuerst ein Einzelunternehmen) war Sarah C. Sarah wurde geschickt als Strohfrau eingesetzt und manipuliert. Später wurde daraus die Tr****** e.K. und dann die Tr***** GmbH. Als Adresse nutzte Firat C. die frisch erworbene Lagerhalle in der Pankower Straße 16 in 13156 Berlin.

Die spätere Domain und Firma s******.de war früher übrigens ebenso „ein Unternehmen der tr****** e.K.“. Später mehr zu s*****.de…
Fakt ist, dass es schon mehrere Funde von gefälschter Software bei Tr******* sowie bei S**tw*r***** gegeben hat (ein Unternehmen). Früher hat Firat C. den Aufbau von Tr****** (sowohl bei ebay als auch den Shop) selbst geleitet, wie die Quellen belegen. Auch die Seite S**tw****** hat er selbst mit Hilfe von Gehilfen aufgebaut. Ebenso die dazugehörige Werbung, Marketing etc. mit dem Resultat, dass die Seite bei Google Nr. 1 wurde. Als die Probleme mit Microsoft wieder anfingen und Sarah C. sich zurückzog, musste Firat C. handeln. Wir aus den Quellen zu entnehmen ist, hat sich die Inhaberschaft an der Domain sowie das Impressum der Seite steht’s schnell verändert.

Warum geschahen diese Änderungen? Welche Rolle spielten Firat C., Ali J. und Andreas G. bei der Sache?

Die Erklärung ist ganz einfach. Nachdem Firat C. die Domain s****** gebaut hat, war er die Nr. 1 in Deutschland für gebrauchte Software. Wir später Elmar E. bei experten-interviews.de erläuterte, verschickt das Unternehmen täglich bis zu 7.000 Pakete!

Er hatte sein Ziel erreicht und verkaufte somit die Halle und die Domain an Ali J (ehemals A**.C*m GmbH) für 3.000.000,- €. Davon bekam Firat C. direkt eine Million auf die Hand und den Rest in Raten á 100.000 bis 200.000 pro Monat. Mittlerweile hat er das Geld komplett von Ali J. bekommen.

Zudem sind die Domains auf seine Frau, Saliha J. eingetragen, wobei das Unternehmen mittlerweile wieder an die T** *. GmbH eingetragen ist. Allerdings noch mit dem alten Geschäftsführer Andreas P.

Interessant bei der Sache ist, dass die Geschäftsführer der anderen Firmen von Ali J. wie z.B. (*****offen***.de) im Denic die G********* IT GmbH „diese vertreten durch die Geschäftsführer Andreas G., Ali J.“ zeigen. Ebenso bleibt Andreas G. die rechte Hand von Ali, da er für die Domains und den Shop der technische Betreuer bleibt, und verantwortlich für den Inhalt ist.

Verkauft wurde die Domain übrigens an Ali noch zu ne***** GmbH-Zeiten, da hat sich Ali dann auch direkt als Geschäftsführer in der ne***** GmbH eingetragen. Dafür muss man lediglich bei https://whois.gwebtools.de nach der Domain der Firma suchen.

Die wechselnden Inhaber:

1.) Ein Unternehmen der tr*********.com e.K. Sarah C.

2.) Ein Unternehmen der tr********* GmbH Inhaberin: Sarah C. (die Firma ist mittlerweile insolvent)
3.) Impressum und Denic: ne**** GmbH mit ständig wechselnden Geschäftsführern wie Ali J und C. T. etc. – auch diese Firma ist mittlerweile insolvent.
4.) Impressum und Denic: T** H****** GmbH mit ständig wechselnden Geschäftsführern wie Fritz S., Elmar E., Andreas P., Memet S.)

Um sich der Strafverfolgung zu entziehen, haben Firat C. & Co. folgende Tricks angewendet:

1.) Unter seinen Namen nichts mehr verkauft und die Firma G******* geschlossen.
2.) Erstmal viel Geld bei eBay verdient unter tr*******, sowie unter so*****. Jeweils unter anderen Namen, um nicht selbst in die Schusslinie zu geraten.
3.) Dass man die Konten bei eBay irgendwann nicht mehr nutzen konnte und Microsoft die Verfolgung aufnimmt, war ihnen klar. Deshalb bauten Sie gleichzeitig den größten Onlineshop auf, den es gibt. Außerdem verfügen sie über den besten Namen, den man sich vorstellen kann. Einfach mal bei Google „preiswerte Software“ eingeben. Der gleichnamige Ebay-Shop ist ebenfalls noch online.
4.) Als die Durchsuchungen anliefen und die eBay-Konten (von tr****, a**.com, s*****) ncht mehr nutzbar waren, war das kein Problem. Firat C. & Co. hatten damit gerechnet. Zumindest die Abwicklung der Geschäfte über eBay und Amazon konnten Sie vergessen. Das war aber nicht schlimm, denn der Onlineshop brachte mittlerweile so viele Kunden, dass der ehemals große Umsatz bei eBay und Amazon mittlerweile kaum ins Gesicht fiel. So viele Kunden kaufen über den Shop! (Laut Aussage von Elmar E. bis zu 7.000 Kunden pro Tag!
5.) Der Shop lief natürlich auf einem eigenen Server, First hostete seine Domains selbst mit der aufgebauten Plattform d*.de (do******.de) damit Staatsanwälte sowie Microsoft nicht an die empfindlichen Kundendaten kommen konnten, die ihn für den Verkauf von illegaler Software überführt hätten.
6.) Zudem wechselte die Firma den Geschäftsführer, so wie mancher seine Unterwäsche.
7.) Es wurde immer der Geschäftsführer gewechselt, sobald es entweder Probleme mit Microsoft oder mit dem Strohmann / Geschäftsführer selbst gab (wie damals mit Sarah C.).
PS: Ich glaube jemand von den Strohmännern würde reden, sobald sie/er einen Haftbefehl wegen Verdunklungsgefahr oder Fluchtgefahr bekommt. Also, entweder C., oder E., M., oder jemand anderes!

pc fritz, pcfritz

Das war also das perfekte System, welches Firat (& Co.) aufgebaut hatten, um weiterhin Millionen auf Kosten von armen ahnungslosen Bürgern zu verdienen. Denn diese zahlten die verlangten Gebühren im guten Glauben legale Software erworben zu haben. Dies waren jedoch bewusst verkaufte Fälschungen, was kein Kunde ahnte. Zudem betrieb Firat Werbung für die Seite (s******.de), da er eine Einstweilige Verfügung (EV) gegen MS erwirkte und damit prahlte einen Sieg gegen Microsoft errungen zu haben. Die EV bedeutet jedoch nicht, dass Firat (oder die Inhaber) unschuldig wären. Und auch nicht, dass nur Originale verkauft wurden. Die EV bedeutet lediglich, dass Microsoft es untersagt wurde über das Verfahren zu sprechen und zu behaupten, dass s*****.de Fälschungen vertreibt, weil ermittelt wird. Und weil es zu einem Prozess kommen wird. Nachdem der Richter die Hintermänner verurteilt haben, kann Microsoft wieder von vertriebenen Fälschungen sprechen. Die EV wurde also zum Schutz der Firma und zum Schutz der Angeklagten vom Landgericht gefällt. Das ist kein Freibrief! (für gewerbliche Softwarepiraterie)

Der weitere Verlauf ist bekannt. Herr C. besorgte bei der neuen GmbH weiterhin Ware und half beim Aufbau der Nachfolgefirma mit und finanzierte alles. Gleiches Spiel! Riesige Marketingangelegenheit (mit leicht bekleideten Frauen, Prominenten, einem angeblich an Krebs erkrankten GF), viel Verkauf bei eBay und nebenbei im Shop. Am Schluss der Verkauf an eine andere Berliner Firma. An der gleichen Anschrift werden Getränke, Uhren und Schmuck veräussert. Auf Landkarten und Satellitenbildern ist aber statt der Geschäftsräumlichkeiten lediglich ein Wohnviertel und Gebüsch zu sehen.

6 Gedanken zu „Neue Details über PC Fritz, Trustandfair, Greatking & Softwarebilliger

  1. sehr geehrter herr sobiraj,

    das alles klingt sehr interessant, auch ich habe eine gefälschte software bei pc fritz erworben und bereits gegen herrn cagac und herrn mahlow (letzteren halte ich hingegen für einen vorgeschobenen strohmann) strafanzeige mit strafantrag erstattet, da ich um mein sauer verdientes geld betrogen wurde
    hier im übrigen ein bericht wonach sich laut einer polnischen zeitung dieser herr cagac in polen und der czechoslovakai aufhalten soll und von dort seine „geschäfte“ führt (hier scheinen auch die druckfabriken für die gefälschte ware zu sein was den transport innerhalb der eu wohl einfach macht) man sagte hier in der polnischen, auch wenn ich es mit google übersetzen mußte, deutlich das herr firat cagac dabei den flughafen prag als „sprungbrett“ nutzt, wie sich die polnische zeitung wiborja ausdrückte

    ihnen viel erfolg.
    k lehmann

  2. Ich bin irgendwie noch platt darüber das sowas „so einfach geht“ in Deutschland.
    Ich mein pcfritz ist ja immer noch online und verkauft anscheinend weiter fleissig.

    Sehr verwirrendes aber interessante Taktik – und ganz schön abgebrüht und dreist.

  3. …ja und nun ist bei pcfritz nicht mehr die Le-Na GmbH am Start, sondern – nach immerhin (!) knapp 2 Montaten die Lege Artis GmbH. Schwierig für jeden, der noch ausstehende Zahlungen bei pcfritz hat….

  4. Danke für die Recherchen.

    Tatsächlich ist es unvorstellbar wie geschickt und selbstbewusst manche Leute das Rechtssystem ausnutzen und durch betrügerische Geschäfte zu Millionären werden.
    Und dabei ist so etwas in dieser Branche wohl die Spitze (oder viel eher der „Stumpf“) des Eisbergs.
    Ähnliche Methoden und Praktiken verstecken sich in der Finanzbranche und anderswo bestimmt hinter allseits geachteten Fachbegriffen.
    Jedenfalls seltsam, daß Microsoft wohl nicht in der Lage ist den Verkauf zu stoppen.
    Sind vielleicht die Kopien zu gut geworden, oder sind dort auch einige Originale darunter, oder rüttelt man hier am System der überhöhten Softwarepreise.

    Jedenfalls scheinen OEM-Originale (siehe computeruniverse.net, conrad.de etc.) mindestens das vier bis fünffache zu kosten.

    Bin gespannt wie es ausgeht.

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