Island

MEGA will nach Island umziehen

Um die Sicherheit der Kundendaten zu gewährleisten, will Kim Dotcom Teile des Filehosters MEGA nach Island verschieben. Dotcom (ehemals Kim Schmitz) glaubt, die flächendeckende staatliche Überwachung und der extreme Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen würden die Ökonomie der USA mehr als jeder Terroranschlag oder die Piraterie kosten.

Der Mitbegründer von Megaupload und MEGA befürchtet den Ausbau der Überwachungsgesetze in Neuseeland. Dotcom erwähnte gegenüber dem P2P-Blog TorrentFreak ein überregionales Abkommen zwischen den USA, Kanada, Australien, Großbritannien und Neuseeland. Mit Hilfe des Abkommens sollen in allen Internet-Knotenpunkten und bei allen Internet-Dienstleistern Hintertüren für die Geheimdienste eingeführt und legalisiert werden.

Dotcom befürchtet insbesondere, man könne damit die Verschlüsselung seines Filesharing-Portals aufheben und analysieren, welche Dateien im Detail bei MEGA ausgetauscht werden.

Islands Internet-Anbindung zu langsam

MEGAObwohl die Übertragungsgeschwindigkeit nach Island stark begrenzt ist, soll diese Nation laut Dotcom eine „großartige Option“ darstellen. Zur Vorbereitung habe man bereits ein Unternehmen in Island gegründet. Ob die angebotene Geschwindigkeit für eine derartige Dienstleistung wie der Betrieb eines Filehosters ausreichend ist, darf aber bezweifelt werden.

Von daher ist unklar, wie ernsthaft die Absichten des gebürtigen Kielers sind. Möglicherweise ziehen die Server in ein anderes Land um, was den Umzug der Verwaltung von MEGA nach Island bedeuten würde. Doch zum jetzigen Zeitpunkt sind das alles nur reine Spekulationen.

Dotcom: Die IT Branche der USA wird untergehen!

Natürlich nutzt Dotcom sein Statement für einige Tiefschläge in Richtung USA. Selbst wenn er sein Unternehmen nicht in Island betreiben wird, in den USA würde er das niemals tun. Auch allen anderen IT Unternehmen rät er von einem Engagement in den USA ab. Deren Geschäftsführer sollten sich lieber nach Nationen umsehen, wo Menschenrechte und die Privatsphäre der Bürger an oberster Stelle stehen.

Wohin mit MEGA?

Noch wurde das grenzüberschreitende Abkommen nicht unterzeichnet, welches sein Unternehmen zur Einrichtung von Hintertüren bei der Verschlüsselung aller Archive verpflichten würde. Sobald die Anordnung in Neuseeland gültig ist, dürfte es für ihn eng werden. Sein Argument für die Nutzung von MEGA war ja stets, dass der Filehoster selbst nicht über die Schlüssel verfügt, um die geschützten Archive auspacken und identifizieren zu können. Zumindest könnte er dann nicht mehr ernsthaft mit dem Slogan „The Privacy Company“ werben.

Auslieferungsverfahren von Kim Dotcom im April 2014?

Die Hauptanhörung im Auslieferungsverfahren wegen Megaupload soll im April 2014 stattfinden, sofern das Verfahren nicht erneut verschoben wird. Nach der Durchsuchung des Megaupload-Anwesens im Januar 2012 wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft 9.693 Arbeitsstunden investiert. Umgerechnet sollen die Ermittlungen den neuseeländischen Steuerzahler bisher rund 1,2 Millionen Euro gekostet haben.

Für Dotcom wurde sogar eine eigene Abteilung gebildet, die sich ausschließlich mit der Aufklärung des Megaupload-Verfahrens beschäftigt.

Bild: R.I.P. Megaupload, Quelle.

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