Wie die Telekom einen Online-Journalisten offline bekam

Ich bin wohl der erste Online-Journalist, der jetzt offline ist. Gestern lief der Umzug in meine neue Wohnung, den Antrag für den Umzug der Telefon- und DSL-Leitung habe ich bereits Mitte Mai online ausgefüllt. Bis auf die automatische Bestätigung tat sich aber nichts.

Vorgestern rief ich erstmals bei der Servicehotline der Telekom T-Offline an. Der nette Herr meinte, die Schaltung wäre bereits am 31.5. durchgeführt worden. „Ach nein, ich sehe gerade, der 31. Mai ist ja schon vorbei„, korrigierte sich der Mitarbeiter dann schnell.

Wäre eine da gewesen, ich hätte in dem Moment in die Tischkante gebissen. „Tja, da gibt es ein Problem. Ein Techniker hat sich bei Ihnen gemeldet.“ Nein, es hat niemand angerufen. Auch ein Vergleich meiner Handynummer ergab nichts Neues, die bei der Telekom gespeicherte war und ist die richtige Nummer. Dann habe ich ihn darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Telekom ja wohl kaum zwei Leitungen gleichzeitig laufen lässt. Im Fall einer erfolgreichen Bearbeitung hätte ich von Düsseldorf aus wohl kaum mein DSL oder meine Voice-over-IP-Telefonie benutzen können. Das sah der Mitarbeiter auch ein. Er konnte mir auch nicht sagen, wieso sich in der Zwischenzeit niemand bei mir gemeldet hat.

Heute rief ich erneut bei der Servicehotline der Telekom an. Natürlich hatte ich wieder mal jemand anderes am Rohr. Der nette Herr wollte von mir wissen, ob ich die neue Adresse meines Vormieters in Kürten kennen würde, der vor mehreren Monaten in Richtung Süddeutschland umgezogen ist. Bis auf den Namen des Hauseigentümers und der Tatsache, das die Wohnung schon mehrere Monate leer stand, konnte ich ihm aber keine Informationen geben. Das Problem? Die Leitung wird von meinem Vorgänger noch immer benutzt. Der  Gute hat die Leitung weder ab- noch umgemeldet. Deswegen müsste die Technik entweder eine zusätzliche Leitung legen oder alternativ die alte Schaltung löschen, was aber nur mit Zustimmung des Vertragspartners (also meines Vormieters) geht.

Und weil der Techniker sich wohl dachte, dass ich mich ja sicher irgendwann melden würde, hat er einfach überhaupt nichts getan. Leider trug dieses Verhalten nicht zu meiner Problemlösung bei. Toll! Jetzt soll ich die Kontaktdaten meines Vorgängers ermitteln, damit T-Offline ihre Arbeit machen kann. Bis dahin bleibe ich wohl offline.

Mein Fehler dabei? Ich hätte mich dort wohl viel früher erkundigen und denen beinahe täglich auf den Keks gehen müssen. Könnte ich die Leitung meiner Lebensgefährtin nicht nutzen, hätte ich jetzt echt ein ernsthaftes Problem. Die Verbindung per USB-Surfstick funktioniert zwar, das produziert aber weitere Kosten. Die Verbindung per Stick gestaltet sich in Kürten Biesfeld (am A. der Welt) sehr langsam. Zügiges arbeiten sieht anders aus. Mal davon abgesehen, dass meine Kosten bei der Telekom ohne Unterbrechung weiterhin berechnet werden.

4 Gedanken zu „Wie die Telekom einen Online-Journalisten offline bekam

  1. Ganz ehrlich? Was hast du denn anderes erwartet? Etwa eine heile Alice-Welt in der du in die neue Wohnung ziehst und eine fertige DSL Synchro vorhanden ist? WC.. wohl caum 😛

    Das schlimme ist, wie du im Text ansprichst, das man immer jemand anderen am Apparat hat, die dann wieder nur irgendwelche Einzeiler-Infos in das Kundenkonto als Information hacken und das wars.

    Bei meinen letzten 3 Umzügen / Anbieterwechseln gab es übrigens immer(!) das vermeintliche Problem das der Vormieter / vorherige Anbieter noch geschaltet hätte und man nichts machen könne. Ich halte das für absoluten Schmarn. Wenn ich nun nachweislich in Wohnung X wohne, sollte da keinerlei Problem bestehen.

    Aber da kann man an zig Aussagen wochenlang herumdiskutieren. Defakto gehen die Menschen die dort den Begriff Service definieren und das Qualitätsmanagement getrennte Wege.

  2. Nein, das mit dem Vormieter stimmt sogar. Ich habe ihn heute telefonisch erreicht. Weil er keine neue Wohnung finden konnte, hat er noch nichts umgemeldet, will sich aber sehr bald darum kümmern. Zudem versuche ich der Telekom ebenfalls seine Handynummer mitzuteilen. Da war aber gerade Ausfall der EDV, die Dame in der Hotline konnte mir ohne PC-Unterstützung nicht weiterhelfen. Nun ja, warten wir es ab…

  3. Am besten finde ich dann noch, dass sie dir am Ende des Gesprächs versuchen einen Handyvertrag anzudrehen.
    Ich habe ähnliches hinter mir. Da hat der Techniker aber tatsächlich angerufen und sogar auf die Mailbox gesprochen „Den Umzug können wir nicht durchführen, ich storniere hiermit den Auftrag, tschüss“. Was das Problem war, habe ich dann auch erst nach telefonischer Nachfrage erfahren. Und dann habe ich deren Vorschlag abgelehnt, weil „[…]und dann schließen sie einen neuen Vertrag ab“ für mich wegen Drosselkom nicht in Frage kommt. Ich habe dann den Vertrag komplett gekündigt. Der Handyvertrag folgt Ende des Jahres.

  4. Ok, Drosselkom hat die Rufnummer des Herren. Ich bin gespannt, wann ich wieder zu Hause schlafen kann. Weil so ganz ohne Internet kann man schlecht arbeiten als Online-Journalist. ;-(

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