Von Einem der auszog, ganz allein ein Buch zu veröffentlichen (Update)

 

Thomas Elbel, BerlinDer in Berlin lebende Autor und Rechtswissenschaftler Thomas Elbel verfasste kürzlich einen Gastbeitrag für dieses Blog. Sein Brief richtet sich direkt an alle Schwarzkopierer, die sich immer wieder für lau mit E-Books eindecken. Hier berichtet er von seinen Schwierigkeiten, mit den selbst herausgegebenen aber DRM-freien Werken irgendwie Geld zu verdienen.

Guten Tag.

Ich bin Thomas Elbel. 45 Jahre alt. Seit vier Jahren verheiratet mit einer Psychologin. Nach zehn Jahren Berufstätigkeit in verschiedenen juristischen Berufen jetzt seit drei Jahren Hochschulprofessor für öffentliches Recht. Seit zwei Jahren Vater eines Jungen. Darüber hinaus bin ich auch Schriftsteller. Zwei meiner Bücher sind im Piper Verlag erschienen. Ein Drittes habe ich über die Amazon-Plattformen Kindle Select Publishing und Createspace selbst veröffentlicht. Das macht mich zu einem so genannten „Hybridautor“, da ich sowohl die „große“ Verlagswelt als auch das Selbstpublizieren aus erster Hand kenne.

Meine Berührung mit Piraterie als politischem Thema kam durch die mittlerweile legendäre Wutrede des Element-of-Crime-Frontmanns und Autorenkollegen Sven Regener zustande. Und zwar um den Zeitpunkt der Veröffentlichung meines ersten Buches herum, das recht zügig auf allen einschlägigen Piraterieseiten zu finden war. Ich konnte Svens Ausbruch nicht nur inhaltlich sondern vor allem auch emotional gut nachvollziehen.

Andererseits habe ich selbst Erfahrungen als Pirat. Anfang des Jahrtausends habe ich selbst Plattformen wie Napster und Bearshare genutzt, um meinen ersten kleinen MP3-Player (erinnert sich noch jemand an den Diamond Rio?!) zu betanken. Meist handelte es sich um Musikstücke, die bereits Teil meiner umfangreichen CD-Sammlung waren, aber ich habe damals auch vor anderem nicht Halt gemacht.

Schließlich aber ließ iTunes derartige Impulse bei mir erlöschen. Meine eigenen Erfahrungen als Opfer von Piraterie haben mich dazu gebracht, mein damaliges, unreflektiertes Handeln neu zu bewerten. Für mich ist im Nachhinein klar: Es war Unrecht. Heute bezahle ich alle meine Musik, Filme und eBooks. Wenn ich ein Format nicht so kaufen kann, wie ich es will, wenn es also z.B. zu teuer ist, warte ich.

Meine Frau, die Psychologin, nennt die Fähigkeit auf Gewünschtes zu warten, fachterminologisch „Belohnungsaufschub“. Aus psychologischer Sicht ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Reifungsprozesses hin zur Erwachsenheit. Die Argumentation mancher aktueller Pirateriebefürworter, die „Content-Industrie“ solle sich halt nicht wundern, wenn Fernsehserien, die in Deutschland mit Verzögerung erschienen, sofort piratiert würden, erinnert mich an meine eigenen kindlichen Forderungen an meine Mutter, die Weihnachtsgeschenke doch vielleicht schon ein paar Tage vor Heiligabend auszupacken. Verständlich, aber nicht wirklich erwachsen, oder?

Ich schreibe Euch hier, weil mich die Reaktionen auf Lars Artikel zu illegalen eBook-Seiten im Nachgang der TorBoox-Affäre, einigermaßen erschreckt haben. Viele Nutzer von Piraterieseiten, so scheint mir, haben wenig Kenntnis von den Mühen und insbesondere den Kosten der Veröffentlichung eines Buches. Das ist allerdings für mich nichts Neues. Ich renne gegen dieses Unverständnis bereits seit geraumer Zeit, teils wissenschaftlich, teils journalistisch immer wieder an. Aber die Kommentare zu Lars Artikel haben in mir den Wunsch geweckt, noch mal vertieft in die Materie einzusteigen, in der Hoffnung bei dem einen oder anderen vielleicht einen Prozess des Nachsinnens in Gang zu setzen. Denn anders geht es meines Erachtens nicht.

Ich möchte vor allem von meiner Selbstpublikation erzählen, aber hier und da auch Vergleiche zu meinen Verlagspublikationen ziehen, wo ich diese als erhellend ansehe. Wie kam es überhaupt zu dem Entschluss ein Buch im Alleingang zu veröffentlichen, nachdem ich zuvor zwei Verlagsveröffentlichungen verbuchen durfte? Schlichte Antwort: Mein Drittling spielt auf dem Mars und gilt damit marketingmäßig als SciFi-Stoff. SciFi ist wiederum Männerliteratur. Da aber im Buchmarkt die goldene Faustregel regiert „Männer lesen nicht“, gilt SciFi hierzulande als schwer verkäufliche Nischenliteratur. Auf diesem Feld etablierte Autoren wie Andreas Eschbach sind da die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Auf dem englischsprachigen Markt sieht es anders aus, aber der ist nun mal zehnfach so groß wie der Deutsche.

Mein erstes Buch Asylon hat seit Erscheinen im Sommer 2011 etwa 5.000 Stück verkauft. Solide, aber vermutlich reicht das gerade mal aus, um die Herstellungskosten (zu denen ich später noch detaillierter kommen werde) wieder einzuspielen.

Bitte beachten: In Deutschland bleiben nach Abzug des – bei Papierbüchern ermäßigten – Mehrwertsteuersatzes 50% des Nettobuchpreises im Handel hängen. Von der anderen Hälfte bezahlt der Verlag den Autorenvorschuss (mittlerer vierstelliger Betrag), das Lektorat (meist extern), das Coverdesign (ebenfalls extern), den Druck einschließlich Materialkosten und die internen Leistungen Korrektorat, Layout, Marketing (Kataloge, Messen, Aktionen, Vertreterflotte etc.) sowie den Overhead. Verlage legen es darauf an, Autoren langfristig zu Marken aufzubauen. Echte Gewinne werden erst ab Buch drei oder vier erwartet, wenn der Autor sich am Markt etabliert hat. Bis dahin werden Bücher aus den Gewinnen der Handvoll Bestseller des jeweiligen Verlagsbereiches querfinanziert. In nicht wenigen Fällen scheitert diese Strategie. Der Autor vermag es nicht, seine Verkäufe von Veröffentlichung zu Veröffentlichung zu steigern und man trennt sich wohl oder übel wieder. Diese Risiken müssen Verlage in ihre Gesamtkalkulation einbringen.

Leider verkaufte sich mein zweites Buch (veröffentlich April 2013) eher schwächer als das erste. D.h. die Vormerkungen der Buchhandlungen – die übrigens in der Regel vor Fertigstellung des Manuskripts vorgenommen werden und daher meist nur auf dem Kurzbeschreibungstext aus dem Verlagskatalog basieren – waren mau. Wenn das Buch aber nicht in den Handlungen steht, verringert sich die Chance auf Laufkundschaft. Das zweite Buch wird dann eben vornehmlich von Lesern gekauft, denen das erste so gut gefallen hat, dass sie sich auch nach anderthalb Jahren noch an meinen Namen erinnern und bei der Buchhandlung nachhaken. Ein kleiner Teufelskreis. Dies und das schwierige Genre haben Piper bewogen, meinen Drittling abzulehnen und um ein etwas weniger SciFi-lastiges zu bitten.

Für mich ergaben sich nun folgende Alternativen: Entweder ich lasse den Drittling auf absehbare Zeit in der Schublade oder ich veröffentliche ihn selbst. Ich habe mich für Letzteres entschieden und ein großes Abenteuer begann.

Asylon, BuchcoverIch möchte hier nicht all zu viel zum Schreibprozess selbst sagen (der in diesem Fall ja auch schon hinter mir lag). Es gibt dazu schon so viel Interessantes von anderen Kollegen zu lesen. Ich kann jedenfalls versichern, dass ich anders als Kim Schmitz bei seinem jüngsten Selbstversuch als Komponist, bei dem Schreiben meiner Bücher nicht weinen musste. Verzweiflungsanfälle gibt es allerdings mit schöner Regelmäßigkeit. Folgende kurze Anmerkung sei mir indes gestattet. Um für das Amt des Professors in Frage zu kommen, musste ich promovieren. Meine Promotion, die mit 450 Seiten in etwa den Umfang meiner Romane aufwies, war einem recht spröden, techniklastigen Thema aus dem Bereich des Telekommunikationsdatenschutzes gewidmet und ich habe über sechs Jahre daran geschrieben. Romane schreibe ich zwar schneller (eine gängige Zahl, die man von Autoren immer wieder hört, ist ein Ausstoß von 5 bis 10 Manuskriptseiten [30 Zeilen à 60 Anschläge mit Leerzeichen] pro Arbeitstag, aber von den intellektuellen Anforderungen her liegt das Erdenken einer fiktiven Handlung, die in sich konsistent und logisch ist, nach meinem Empfinden weit über jeder wissenschaftlichen Arbeit. Das ist meiner Ansicht nach in dem eher chaotischen Prozess des Erschaffens begründet. In einer wissenschaftlichen Arbeit ist mir die Hypothese zugleich der rote Faden. Beim Schreiben eines Romans gibt es diesen roten Faden nicht. Ich erfinde ihn selbst und noch schlimmer: Er verändert sich laufend durch den Schreibprozess.

In meinen verlagsfrei veröffentlichten Drittling stecken nach meiner Schätzung basierend auf wirtschaftsüblichen Arbeitszeiten ca. 150 Manntage, wenn ich auch noch die mitunter recht umfangreichen Recherchen und die mehrfache Selbstkorrektur (ich selbst habe das Buch wahrscheinlich ein halbes Dutzend Mal gelesen) einrechne. Der erste Leser meines Buches war mein literarischer Agent Bastian Schlück. Viele Leser zweifeln die Notwendigkeit der Invertragnahme eines Agenten an. Ich halte sie für unabdingbar. Der Agent ist im Allgemeinen derjenige, der einem die Tür zur Verlagswelt aufstößt. Da Verlage unter dem allgemeinen Preisdruck mehr und mehr zu Kulturökonomisierungsmaschinen mutieren, ist dort kaum noch Zeit zur Sichtung der Dutzenden von Manuskripten, die dort Woche für Woche typischerweise eingehen. Ein Agent übernimmt vor diesem Hintergrund die Funktion eines Vorfilters, der dem Autor hilft seinen Stoff bis zur Angebotsreife zu entwickeln. Dann nutzt er seine in langen Jahren gewachsenen Kontakte in die Verlagswelt um den Stoff unterzubringen. In den Vertragsverhandlungen vertritt er die Interessen des urheberrechtlich unbedarften Autors. Dafür erhält er von allen Vorschüssen und Tantiemen des Autors die branchenüblichen 15% plus Mehrwertsteuer. Da es Bastian allerdings leider aus den oben angeführten Gründen nicht gelang, meinen Drittling unterzubringen, verdient er daran auch nichts, denn das Honorar eines Agenten ist erfolgsbezogen.

Bastian hat das ganze Buch ebenfalls gelesen und kritisiert. Danach hatte das Buch noch vier so genannte Betaleser, teils mit eigenem literarischen Hintergrund. Ihre Kritik führte zu mehreren Überarbeitungen.

Als ich mich im Sommer 2013 entschloss, das Buch selbst zu veröffentlichen, habe ich mir zuallererst überlegt, was für ein Cover ich will. Es erschien mir weise, den bescheidenen Rückenwind, den meine beiden Verlagsveröffentlichungen bereits erzeugt hatte, mitzunehmen und mich optisch an deren Design zu orientieren. Der Piper Verlag hat mir freundlicherweise erlaubt, auf Ihre Grafikagentur zurückzugreifen. Da damit das Grunddesign des Covers bereits stand, konnte mir die Agentur für die Erstellung von drei Varianten und das Finetuning der von mir gewählten Variante einen absoluten Sonderpreis von 300 Euro plus Mehrwertsteuer machen. Als später noch eine Coverrückseite für die Papierversion benötigt wurde, fielen dafür weitere 100 Euro netto an.

Der nächste Schritt war ein professionelles Lektorat des Buches. Die Aufgabe des Lektors ist eine stilistische und logische Kritik des Buches. Wir Autoren neigen dazu, nach monatelanger Beschäftigung mit dem eigenen Stoff dazu, den Wald nicht vor Bäumen zu sehen. Dann kann es sein, dass Nebenfigur A auf Seite 50 stirbt, um zwei Kapitel später wieder lustig durch die Handlung zu spazieren. Bei mir gab es mehrere Klopfer dieser Größenordnung, die weder meinem Agenten noch den vier Betalesern aufgefallen sind. Ich konnte für das Lektorat einen professionellen Verlagslektor mit Dr. phil. und Spezialisierung auf Fantasystoffe gewinnen, der auch schon für namhafte Häuser wie Piper und Lübbe tätig war. Seine Forderung bewegte sich mit 3 Euro netto pro Normseite am unteren Rand der üblichen Honorarforderung für ein Lektorat. Mein gut 450-seitiges Manuskript verursachte insoweit Kosten von 1.560,09 Euro brutto.

Der nächste Schritt war für mich das Korrektorat. Korrektorat bedeutet die Kontrolle bzw. Berichtigung des Textes in den Dimensionen Orthographie, Grammatik und Interpunktion. Zwar beinhaltet schon das Lektorat eine Grobkontrolle in dieser Hinsicht, sein Schwerpunkt liegt allerdings eben mehr im künstlerischen Bereich, so dass der Lektor naturgemäß einiges übersieht. Manche Leser sind diesbezüglich recht unempfindlich, aber vielen geht es so wie mir. Permanente Rechtsschreibfehler stören den Lesefluss und verhindern das „Eintauchen“ in das Buch. Ich habe mich daher sehr bewusst für ein Korrektorat entschieden. Anders als beim Lektorat erfolgt die Berechnung hier nach der Wortanzahl. Bei einem Preis von 1 Cent netto pro Wort, wurden für das Lektorat weitere 1.282,22 Euro brutto fällig.

Als nächstes war die Umwandlung von Worddateien in die im Readerbereich gängigen Formate epub und mobi fällig. Da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, ob ich das Abenteuer der Selbstveröffentlichung je erneut wagen würde, habe ich mich entschieden mich nicht selbst in die hierfür vorhandenen freien Softwares einzufuchsen, sondern einen bezahlten Service genutzt. Dies hatte den zusätzlichen Vorteil, dass ich mich auch nicht um das Layout kümmern musste, für welches bei den diversen Veröffentlichungsplattformen zum Teil recht detaillierte Vorgaben existieren. Die Umwandlung in die beiden eBookformate verursachte mir weitere Kosten in Höhe von 286,61 Euro brutto. Die zusätzliche Umwandlung in einen Rohling für eine Print-on-Demand Version weitere 241,20 Euro brutto.

Ich habe das Buch dann elektronisch bei Amazons Kindle Select Programm und als Printausgabe bei Amazons Createspace hochgeladen. Bei der elektronischen Version habe ich mich für DRM-Freiheit entschieden, da ich die Klagen der Leser über mangelnde Transferierbarkeit auf multiple Endgeräte zumindest im Ansatz nachvollziehen kann. Die Entscheidung für ein exklusives Einstellen bei Amazon habe ich lange begrübelt. Zwei Faktoren waren ausschlaggebend. Erstens ist Amazon nun einmal der Marktführer für digitale Bücher und das Einstellen wird einem wirklich sehr leicht gemacht. Zweitens das marktweit einmalige Angebot einer 70%igen Tantieme innerhalb eines Preisintervalls von 2,89 Euro bis 9,71 Euro (darunter und darüber sind es 35%). Die Bestellung zweier ISBNs (digitale und Papierausgabe müssen verschiedene ISBNs haben) kostete insgesamt 170 Euro brutto.

Nach dem Einstellen begann die Marketingphase. Auch hier habe ich einiges investiert. Zunächst einmal habe ich mir von einem professionellen Regisseur einen kleinen Trailer an der unteren Preisgrenze stricken lassen, den man jetzt bei Amazon und anderswo bewundern kann. Kostenpunkt: 636,65 brutto. Eine Werbeaktion mit Gewinnspiel (von mir gestifteter Hauptgewinn: ein Kindle Paperwhite) auf Deutschlands bekanntester Promoplattform für eBook-Deals verursachte weitere Kosten von 489 Euro brutto. Seit Erscheinen des Buches Ende Oktober läuft bis heute eine tägliche Werbeaktion auf meiner Facebookfanpage mit Kosten in Höhe von 10 Euro brutto pro Tag, also bis heute etwa 700 Euro. Die Aktion hat die Klicks auf die Amazonverkaufspage messbar erhöht. Als ich die Aktion aus experimentellen Gründen ein paar Tage aussetzte sanken die Verkäufe spürbar.

Das Verschenken von Gratis eBooks und Papierexemplaren an Rezensenten und Teilnehmer an Leserunden auf Buchleseplattformen verursachte Kosten in Höhe von weiteren 200 Euro.

Mein Drittling profitiert mittelbar natürlich auch von der Website die ich für gut 1.000 Euro schon für meine Verlagsbücher einrichten ließ. Darüber hinaus sei nicht unerwähnt, dass ich als Autor auch viele Arbeitsstunden in die Kontaktpflege mit den Lesern (Buchbloggerinterviews, Twitteraccount, Website- und Facebooksitepflege, Buchmessebesuche) stecke. In meiner gesamten Karriere wurde ich bisher zu sechs Lesungen eingeladen. Einmal habe ich dafür ein Honorar von immerhin 300 Euro und einmal eines von 100 Euro erhalten. Bei den drei Lesungen, die ich auf Buchmessen gehalten habe, musste ich sogar meine Reisekosten selbst tragen.

Wenn ich die oben bezifferten direkten Kosten für Produktion und Marketing exklusiv kostenloser Leistungen aufaddiere, komme ich auf einen Betrag von 5.565,77 Euro brutto. Zum Vergleich: Das ist knapp das, was ich für jedes meiner Verlagsbücher als Vorschuss auf die Tantiemen erhalten habe (wovon dann allerdings das oben erwähnte Honorar meines Agenten abgezogen wurde).
In diesem Betrag ist keinerlei Vergütung für meine eigene Arbeit miteingerechnet.

Ich verkaufe das Buch wie gesagt seit etwa Ende Oktober. Um das Buch bei Amazon möglichst hoch in die Rankings zu bringen, habe ich es zu Beginn ca. einen Monat lang und dann noch einmal im Dezember für eine Woche für nur 99 Cent brutto verkauft (Der Tantiemenanteil in diesem Segment beträgt 35% des Nettopreises bezogen auf den luxemburgischen Mehrwertsteuersatz von 3%) Erläuterung dazu: Laut einhelliger Meinung im Self Publisher Bereich ist das Vorhandensein eines Buches in den Amazonrankings derzeit der stärkste Marketingfaktor. Word-of-Mouth hat demgegenüber eine zu vernachlässigende Bedeutung. Jenseits solcher Sonderangebote kostet das Buch 4,49 Euro (Tantiemenanteil: 70%). Das eBook ist für Amazon Prime Kunden auch kostenlos ausleihbar. Ich erhalte für jede Leihe etwa 1,70 Euro. Verkäufe und Leihen bewegen sich regelmäßig in einem Verhältnis von 3:1.

Das Papierbuch kostet 12,95 Euro und bringt mir bei diesem Preis ca. 95 Cent pro Verkauf.

Megapolis, Buchcover, Thomas ElbelLaut meiner Amazonabrechnungen habe ich bis Jahresbeginn mit der digitalen Ausgabe 1.928,91 Euro und mit der Papierausgabe 179,66 Euro verdient. Die Papierausgabe läuft erwartungsgemäß schlecht, da der wesentliche Marketingfaktor für Papierbücher die schlichte Sichtbarkeit im stationären Buchhandel ist, die bei Print-on-Demand Büchern nun mal nicht gegeben ist.

Seit Jahresbeginn flauen die Verkäufe auf beiden Kanälen allmählich ab. In den letzten Tagen habe ich pro Tag etwa fünf eBooks und zwei Papierbücher verkauft sowie fünf eBooks verliehen, mit abnehmender Tendenz. Ich überlege daher, den Preis vorübergehend wieder auf 99 Cent und dann auf bleibende 3,99 Euro zu senken um das Buch wieder attraktiver zu machen. Positiv ist zu vermerken, dass die bis jetzt zwei Dutzend Rezensionen bei Amazon das Buch überwiegend gut beurteilen. Auch scheint es die Verkäufe meiner dümpelnden Verlagsbücher wieder ein bisschen anzukurbeln. Allerdings bin ich bei beiden Piper-Büchern noch weit von dem Punkt entfernt, wo ich über die gezahlten Vorschüsse hinaus Tantiemen verdienen würde.

Bilanz: Ich habe ein Buch zu professionellen Bedingungen selbst verlegt. Bis jetzt habe ich dabei einen Verlust von 3.500 Euro gemacht. Ob ich den je wieder einspiele, steht in den Sternen. Selbst wenn das der Fall sein sollte, ist meine eigene Arbeitszeit beim Schreiben des Buches damit nicht im Mindesten vergütet. Wenn ich meine Bilanz auf meine zwei Verlagsbücher erweitere, war die Schriftstellerei für mich bis jetzt ziemlich genau ein Nullsummenspiel. Zwar hängt hiervon nicht – wie bei den meisten anderen Kollegen – die eigene Existenz ab, allerdings lässt angesichts dieser Entwicklung die Bereitschaft meiner Frau, den Arbeitsaufwand meines Nebenberufes zu akzeptieren, tendenziell langsam nach.

Vielleicht kann der geneigte Leser nach alledem verstehen, wie es sich für mich anfühlt, wenn mein selbstverlegtes, DRM-freies, teuer bezahltes Buch schon knapp eine Woche nach dem Einstellen bei Amazon auf den meisten regulären Piratenseiten vorhanden ist. Vielleicht könnt Ihr meinen Ärger verstehen, wenn ich nach persönlicher Ansprache der Admins bzw. entsprechenden Postings dort nur in einem von zehn Fällen eine Antwort bekomme, geschweige denn einen Takedown erreichen kann. Vielleicht versteht Ihr, wie absurd es mir vorkommt, dass ich Lesen kann, dass Downloader a bis z dem Uploader 123 für die unbeschreibliche Mühe des Uploads digital auf die Schulter klopfen, während ich andernorts im Netz das Buch im Rahmen einer Verlosung für eine Leserunde gerade selbst verschenke und ansonsten für sagenhaft überteuerte 99 Cent verkaufe.
Piraten bezeichnen sich selbst gerne als kulturaffine Idealisten. Ich kann in alledem nicht viel Ideales erkennen.

Trotz alledem werde ich natürlich irgendwie immer weiterschreiben. Ich liebe das Schreiben. Mein Traum wäre mit dem Schreiben so viel verdienen zu können, dass ich in meinem derzeitigen Hauptberuf nur noch halbtags arbeiten muss und trotzdem meine Familie ernähren kann. Ich würde mich gerne weiter professionalisieren, vielleicht Seminare besuchen, Fachliteratur zum Schreiben lesen, mich mehr mit Kollegen austauschen, um meine Schreibe zu verbessern. Das alles geht aber nur, wenn Leser bereit sind, in mich zu investieren.

Danke für Eure Aufmerksamkeit.

 


Update vom 27.1.2014 (Autor: Lars):

Die Diskussion hier im Kommentarbereich ist in vollen Zügen angelaufen, super!! Das ist genau das, was ich mir mit diesem Beitrag erhofft habe. Hoffentlich wird die Diskussion ab sofort konstruktiver geführt. Es bringt nichts, sich gegenseitig zu beschimpfen. Dass es bei diesem Thema viel Wut gibt, ist allzu verständlich. Wut gibt es auf allen Seiten. Aber mit Herabsetzungen oder Beleidigungen kommen wir keinen Schritt weiter.

Die Diskussion läuft auch woanders, der Verlauf ist nicht minder interessant. So auf meiner öffentlichen Seite bei Facebook und bei Google+ und bei Diaspora. Natürlich hat mich auch die Erwähnung des Beitrags bei rivva gefreut. Dort kann man ganz gut ablesen, welche Reaktionen es gestern bei Twitter und bei anderen Bloggern gab.

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Übersicht: Bezugsquellen und Preise

Asylon – Erscheinungsdatum 1.9.211 (Piper Verlag)
Taschenbuch (€ 9,95) und als e-Pub (€ 8,49)

Elysion – Erscheinungsdatum 12.3.2013 (Piper Verlag)
Taschenbuch (€ 9,99) und als e-Pub (€ 8,49)

Megapolis – Erscheinungsdatum 4.11.2013 (selbst verlegt)
Taschenbuch (€ 12,95) – und als Kindle-Edition (DRM-frei!) (€ 3,99)

 

Weitere Artikel zum Thema:

Moritz Sauer: »Wer Bücher schreibt, geht ein Risiko ein.«

Matthias Wenzel: Internetpiraterie: Demokratischer Kapitalismus

Kaspar Dornfeld: Schreibegeld oder der feindliche Leser

Michael Hambsch: Crowdfunding funktioniert – aber nicht für Belletristik

324 Gedanken zu „Von Einem der auszog, ganz allein ein Buch zu veröffentlichen (Update)

  1. Tja, Thomas,

    da siehst Du mal wie es uns Musikern und Komponisten schon 15 Jahre früher erging.
    Jetzt seit also Ihr Schriftsteller dran. Ich habe bei Deinem Text eines doch sehr vermisst: die Schuldzuweisung an die Richtigen: Valentin Fritzmann(megadownload), Kim Schmitz(megaupload), Christian Schmid(rapidshare) um mal die fetten 3 zu nennen. Diese haben an den copyright Verstössen bisher im 3 stelligen Millionenbereich verdient.
    rapidshare hat Millionen an Dusko Grayling für Lobbyarbeit in Washington bezahlt (und ist deswegen als einziger bisher nicht verhaftet worden?).

    Dank Lobbyarbeit gibts auch die dazugehörige PiRatten Partei und deren Kosten trägt auch noch der Steuerzahler.(Wo ist eigentlich die megadownload Partei?)

    Das fette Ekel macht fröhlich aus Neuseeland weiter und unsere „Presse“ hyped jeden Furz von ihm durch den analogen und digitalen Blätterwald und stylisiert ihn zum Helden derjenigen, die Dein Buch bei rapidshare hochladen!

      1. Ja bitte, RTL Extra natürlich mit dem jekken Jenke. Aber auch Spiegel und Zeit widmen dem fetten Ekel tausende wohlwollender Worte, begeistern sich über seinen Reichtum und wie lässig er ihn demonstriert. Natürlich gründet er auch eine Partei. Ich muss mich übrigens korrigieren: die Lobby Firma heisst DUTKO GRAYLING:
        https://www.opensecrets.org/lobby/clientsum.php?id=D000065023&year=2012

        hier kann man nachlesen wieviel rapidshare jährlich an die Lobby Truppe gezahlt hat!

    1. Wer in einer Diskussion ernst genommen werden will, sollte vielleicht Begrifflichkeiten wie „fettes Ekel“ und „Einschlagen auf Betreiber“ vermeiden. Sonst könnte man seinen Wortbeitrag schnell mit unwichtigem populistischem Gegrunze im Wald verwechseln. Huch, schon passiert…

  2. Danke für diesen aufschlussreichen, interessanten Artikel. Gerade, wenn man wie ich sich erst mit dem Gedanken trägt zu veröffentlichen, sind die hier angestoßenen Überlegungen unverzichtbar.

  3. Danke für diesen guten Hintergrund-Artikel. Zum einen habe ich noch einiges über das Verlagswesen erfahren, das ich bisher nicht wusste. Zum anderen sensibilisiert es dafür, dass es nichts umsonst gibt. Irgendwer zahlt immer für eine Leistung -in diesem Fall der Autor selber.
    Sei noch hinzugefügt, dass ich aus Achtung vor der Leistung Raubkopien ablehne (das Wort Raub sagt ja auch schon aus, worum es sich handelt). Mir aber wünschen würde, dass es nicht so viele unterschiedliche Formate und Reader gibt.

  4. Selber Moralapostel spielen, aber vorher Musik illegal kopieren. Selbst wenn die Originale vorhanden sind, bleibt es eine illegale Kopie! Völlig egal, wie da die Betrachtungsweise heute drauf ist, der Musik-Industrie hat es damals genauso geschadet, wie „Buchpiraten“ heute den Verlagen und Autoren schaden.

    Die Musik-Industrie konnte übrigens erst die illegale Verbreitung eindämmen, nachdem sie ihr Geschäftsmodell geändert hat! Vielleicht sollte da mal jemand drüber nachdenken.

    Auch widersprechen Preisänderungen dem Buchpreis-Bindungs-Gesetz. Sind eBooks auch Bücher (wie es uns die Buch-Branche weiss machen will), so muss auch hier die Buchpreis-Bindung gelten. Preis-Aktionen widersprechen dem und sind entweder illegal, oder es gilt keine Buchpreis-Bindung!

    Es widerspricht auch niemand, dass ein Buch-Produktion Geld kostet. Ganz egal, ob es sich um selbstverlegte Titel oder um Verlags-Titel handelt. Die Frage ist, wie kann der Autor trotzdem Geld verdienen, und der Kunde bekommen, was er will.

    Ein Einschlagen auf „Buchpiraten“ ist da ziemlich kontraproduktiv. Denn diese „Buchpiraten“ bedienen lediglich eine Nachfrage. Vorrangig sollte es also um die Diskussion gehen, wie man die Nachfrage so bedienen kann, dass nicht Dritte (unsere „Buchpiraten“) davon profitieren! Welche Modelle kann es geben, damit Autoren von ihrer Arbeit leben können, und die Preise trotzdem so sind, dass man dafür bereit ist zu zahlen.

    Vielleicht sollte also mal jemand über Alternativen nachdenken. Wie sieht es mit Crowd-Funding-Plattformen aus? Wie sieht es damit aus Lektorat und Korrektur an die Leser auszulagern? Ein Titel wird also vorveröffentlicht, und eine Community kümmert sich um die Professionalisierung. Wie kann Werbung so gestaltet werden, dass sie effekt ist, aber kein Geld kostet? Wie kann eine Lesung aufgezogen werden, damit die Autoren einen fairen verdienst heraus kriegen.

    Das sind alles Dinge, über die man sich Gedanken machen sollte. Nicht darüber, wie die „Buchpiraten“ einen in den Ruin bringen, oder wie viel ein Titel gekostet hat. Alternativen präsentieren, ausprobieren und ausarbeiten. Darum sollte man sich kümmern!

    1. Erst mal zu den Fakten:
      1. Der Download einer digitalen Kopie eines Werkes das man bereits legal auf Tonträger gekauft hat, fällt m.E. unter die Privatkopieschranke. Ich wollte mein damaliges Verhalten allerdings keinesfalls entschuldigen, sondern einfach meine Lernkurve nachzeichnen und ehrlich sein. Wenn das nun ein Argument gegen mich sein soll, sei’s drum.
      2. Preisaktion für Bücher verstoßen mitNICHTen gegen die Buchpreisbindung, wenn sie auf allen Verkaufsplattformen gleichzeitig gelten. Da ich nur über Amazon verkaufe, kann ich den Preis ändern, wie ich lustig bin, ohne dagegen zu verstoßen.
      Die Bewusstseinsveränderung der Musikindustrie, die sie ansprechen, war im Wesentlichen ITunes. Dieses Modell gibt es im Buchbereich längst. Mittlerweile gibt es mit Amazon Prime und ähnlichen Angeboten sogar Flatrates.
      Lektorat und Korrektorat durch Leser reichen nicht mal ansatzweise. Mein Buch hatte vier literaturaffine Betaleser, eine davon professionelle Buchkritikerin. Die haben sicherlich wertvollen Input gegeben, aber der Lektor hat dann darüber hinaus noch gut 2000 stilistische, logische oder grammatische Unstimmigkeiten gefunden. Und die Korrektorin dann noch einmal gut 1500 weitere grammatische, orthographische, interpunktionelle Unstimmigkeiten. Kein freiwilliger Leser wird dem Text jemals die Aufmerksamkeit widmen, die ein professionelles Lektorat oder Korrektorat bedeutet, denn das ist deutlich mehr, als das Buch einfach nur zu lesen. Das ist Kleinfieselei auf jeder Seite mit Duden auf dem Schoß und Notizzettel (Logikfehler) neben dem Text. Und deswegen kommt das nur als bezahlte Leistung in Betracht.
      Crowdsourcing hört sich schön an, aber schauen Sie mal auf Deutschlands größte Plattform http://www.startnext.de und wie traurig es da im Buchbereich aussieht. Keiner zahlt freiwillig für einen Autoren von dem er noch nie was gehört hat. Würde ich auch nicht. Woher weiß ich, dass der überhaupt die notwendige Zähigkeit um sowas zu Ende zu bringen. Und wenn Sie meinen Artikel richtig gelesen haben sehen Sie, dass ein Autor Kosten inklusive allein zur Abdeckung seiner Arbeitsstunden leicht 20-40 Tsd. Euro zusammenbringen müsste, um das Buch dann völlig freizugeben.
      Glauben Sie mir, dass ich u.a. Kollegen uns sehr intensiv mit Werbung beschäftigt haben (was auch sehr viel Zeit kostet und eigentlich nicht Aufgabe eines Schriftstellers sein sollte) und es gibt da keinen Königsweg. Auch das Thema Lesungen ist endlos durchgenudelt. Es gibt so viele Möchtegernautoren die liebend gern in der Hintertupfinger Dorfbibliothek freiwillig aus den Memoiren ihres Hamsters lesen möchten, dass der Markt für so was versaut ist. Typisches Argument des gängigen Buchhandlers, der den Autoren nicht bezahlen will: „Ist doch kostenlose Werbung für Sie.“
      Es gibt sie einfach nicht diese ominösen „Neuen Geschäftsmodellé“, von denen die Piratenszene dauernd schwafelt. Sonst hätte die längst jemand beschritten, und zwar nicht nur einer, sondern tausende. Verlage müssen sich ändern, aber in ihrer Rolle als Geber eines nicht rückzahlbaren Buchschreibedarlehens, Berater und Entwickler von Autoren und Veredeler von Manuskripten wird man sie auch in hundert Jahren noch brauchen.

      1. Getroffene Hunde bellen. Ich habe keine Rechtfertigung erwartet. Ich habe lediglich Vorschläge machen wollen, um eine Diskussions-Grundlage zu haben. Ansonsten habe ich auch nichts mit „Buchpiraten“ zu tun.

        Aber diese Engstirnigkeit, die Sie hier an den Tag legen, ist genau das Problem einer ganzen Branche! Natürlich funktioniert Crowd-Founding nicht ohne Namen, und natürlich ist es schwierig dafür Leute zu finden. Auch kostet es Mühe Leute für ein Lektorat zu bekommen. Das alles stelle ich auch nicht in Frage! Genauso wenig, wie ich in Frage stelle, dass es Geld kostet zu schreiben.

        Aber so lange alle rum heulen und keiner mal wirklich einen Weg beschreitet, und einen Anfang macht, so lange wird sich nichts ändern. Die verhassten „Buchpiraten“ machen nichts weiter, als einen Markt zu bedienen, den es gibt, weil die Nutzer unzufrieden sind. Genau das Modell hatte die Musik-Industrie und ist grandios gescheitert.

        Was ich meine ist auch nicht iTunes sondern Flatrates. Erst seit Napster, Simfy und Spotify spielen Raubkopien im digitalen Musik-Markt keine Rolle mehr. Diese Entwicklung war hart, und es mussten Dritte kommen, um den Markt zu entwickeln. Die Musik-Industrie war dazu nicht in der Lage. Ich hege nun die wage Hoffnung, dass die Buchindustrie ENDLICH aufwacht und sich traut neue Wege zu gehen.

        Und neue Wege bedeutet nicht zwingend eine Flatrate. Es bedeutet sich endlich mit dem Netz auseinander zu setzen. Es bedeutet wahr zu nehmen, was die Nutzer wollen. Es bedeutet zu begreifen, dass der Konsument auch Produzent ist, und dass es gillt, dieses Feedback einzusammeln und einem Nutzen zuzuführen.

        Crowd-Founding, Nutzer-Lektorat und was weiß ich nicht, könnte eine Grundlage sein, um eine Community aufzubauen, die als ganzes funktioniert. Wo sich Nutzer z. B. in einem Titel festbeißen können, und die Geschichte mitentwickeln können. Wo auf Wünsche, Anregungen und Kritik reagiert und eingegangen wird, und wo daraus etwas großartiges Neues entsteht.

        Natürlich funktioniert das nicht für jeden, und nicht immer, aber wieso nicht mal endlich die festgefahrenen Wege verlassen, und neue Konzepte nutzen. Es gibt wenig wirklich innovatives und ehrlich gesagt, sehe ich die „Alten“ der Branche – insbesondere diverse Verlage und deren festgefahrenheit – als Bremse im Getriebe. Aber ich muss auch feststellen, dass die Autoren ebenfalls sehr engstirnig sind, und offensichtlich kein Interesse daran haben, sich auf eine neue Situation einzulassen.

        TorBoox war nicht nur einfach eine Download-Seite. Es war eine lebende Seite. Mit Forum, Kommentaren und Regalen. Das alles war teilweise interessanter als die Downloads selber…

        Zu Ihrer Kritik meiner vorigen Äußerungen gehe ich nicht ein, da ich kein Rechtsanwalt bin. Ich enthalte mich daher der weiterne Diskussion.

        1. Ich bin schon länger Crowdfunder, habe schon über dreißig erfolgreiche Projekte unterstützt (und es bei fast genauso vielen immerhin versucht) und zu dem Schluss gekommen, dass Crowdfunding für Belletristik nicht funktioniert.

          Warum? Nun, das hat mehrere Gründe. Ich schreib demnächst vielleicht mal einen Blogeintrag dazu, wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe.

        2. So, so, diese “Buchpiraten” bedienen lediglich eine Nachfrage. Wenn du das natürlich so streng nach dem kapitalistischem Credo von Angebot und Nachfrage betrachtest, dann bedienen Mörder und Kipo-Produzenten auch nur eine Nachfrage.

          1. Klar, wenn man keine Argumente mehr hat, dann werden Kinder-Pornos ausgepackt. Hat ja schon bei der Zensur-Diskussion funktioniert.

          2. Oh, ja, die böse Kinderporno-Keule!!!!!1elfl!!!

            In meiner Frage steckte durchaus ein Argument, wenn du nur auf ein Wort fokussierst, vermittelt das nur den Eindruck, du willst dich um eine Antwort drücken.

            Extra für dich also nochmal ohne die Kipo-Keule:

            Auch Auftragskiller oder Zuhälter bedienen nur eine Nachfrage. Willst du wirklich alles erlauben, was irgendwie eine Nachfrage befriedigt?

            Und wie soll ein ehrlicher Mensch, der von seiner Arbeit leben will, mit einem „Buchpiraten“ konkurrieren können, der ja für den Content, den er verteilt, keine Aufwände oder Kosten hat?

          3. Kinderporno ist ein Argument, das es in der Form nicht gibt. Für normale Menschen ist es fast unmöglich auf Kinderpornographie zu stoßen. Ich bin seit 15 Jahren im Internet unterwegs, und ich bin noch NIE zufällig auf Kinderpornographie gestoßen. Am Beginn der Diskussion (Zensursula) habe ich versucht mal aktiv welche zu finden und bin ebenfalls gescheitert. Das Argument funktioniert für mich einfach nicht, und eine ernsthafte Diskussion an der Stelle für mich nicht mehr möglich.

            Abgesehen davon ist bereits jetzt ein effektives Vorgehen gegen Kinderpornographie möglich. Dazu bedarf es keiner Zensur (Filter), Vorratsdatenspeicherung oder Deanonymisierung.

            Aber gut, Sie haben das versucht zu spezifizieren, und so werde ich trotzdem darauf eingehen. Denn die Sache ist nicht so einfach, wie Sie sie darstellen.

            Natürlich bedienen auf Auftrags-Killer eine Nachfrage. Jedoch ist das eine Form der Konfliktbewältigung. Darum handelt es sich bei „Raubkopieren“ nicht. Somit ist das wieder der Vergleich von Birnen mit Äpfeln.

            Außerdem gibt es mit Anzeigen, Abmahnungen, Klagen und Patenten mindestens vier Möglichkeiten den Konflikt zu bewältigen, ohne einen Auftrags-Mörder zu angagieren. Bei eBooks gibt es leider keine Alternativen. Sonst würden die wahrscheinlich genutzt werden!

          4. Wie funktioniert denn dies effiziente Vorgehen gegen KiPo und warum kann man dann nicht genauso gegen Filesharing vorgehen. Es geht doch immer nur um das Thema Dateitransfer!???
            Mord ist ein Mittel der Konfliktbewältigung und Filesharing nicht??? Also wenn bei Ihnen die Tötung des Menschen Konfliktbewältigung zwischen Mörder und Opfer ist (so verstehe ich es wenigstens) dann ist Filesharing für mich die Konfliktbewältigung zwischen Produzent (will Geld) und Konsument (will nicht zahlen). Und nu?
            Mikes Frage, ob man nun alles bedienen muss, was nachgefragt wird, hast Du auch nicht wirklich beantwortet.

          5. Kinderpornographie kann durch internationale Zusammenarbeit der Polizeibehörden problemlos offline genommen werden. Hier existiert ein Konsenz, dass bei Kinderpornographie eingeschritten werden muss. Damit ist ein internationales Vorgehen möglich. Die meisten Provider verbieten sogar explizit Kinderpornographie, so dass ein privater Take-Down-Notice ausreicht.

            Das, was Sie als illegale Angebote bezeichnen, ist in vielen Ländern legal. (Im Gegensatz zu Kinderpornographie!) Daher ist die gleiche internationale Zusammenarbeit leider nicht möglich. Genauso verbieten viele internationale Provider keine illegalen Kopien. Ein Vorgehen ist daher wesentlich komplizierter und Aufwändiger.

            Die Ursprungsfrage wurde beantwortet: es ist keine Gleichstellung möglich. Die Tragweite ist Ihnen scheinbar auch nicht klar. Sie haben offensichtlich nie ein misshandeltes Kind gesehen, oder einen nahen Menschen durch ein Verbrechen verloren. Sonst würden Sie hier andere Töne anschlagen. Ein Überleben ohne Geld ist in unserem Staat gesichert. Man kann sicherlich keine großen Sprünge machen, aber man muss auch nicht hungern. Aber die Trauer, wenn ein wirklich schlimmes Verbrechen passiert, die können Sie wohl nicht nachempfinden. Und seien Sie um Gottes Willen froh darum!

            Allerdings, wenn Sie Mord oder Kinderpornographie mit dem Kopieren von eBooks gleich stellen, ist die Diskussion hier beendet. Ich schick Ihnen dann einfach meinen Auftrags-Killer vorbei, und wir haben unseren Konflikt endgültig gelöst. Vorsicht dieser Absatz enthält Ironie.

    2. Bitte genau informieren. Die Buchpreisbindung besagt nicht, dass Preise nicht in Sonderaktionen geändert werden dürfen, sondern nur, dass es nicht das Recht der Verkaufsportale ist, das zu tun. Das Recht liegt hier allein beim Verleger, der aber sehr wohl mit dieser Methode arbeiten darf.

      Auch das jemand mal Musik kopiert hat, ist absolut kein Grund, sich aufzuplustern.

      In einem Punkt gebe ich meinem Vorredner allerdings recht: Womöglich ist es wirklich an der Zeit, über Geschäftsalternativen (wie auch immer die aussehen können) nachzudenken. Der Verfasser des Artikels kommt nach eigener Aussage sehr aus dem klassischen Buchverlagsdenken und führt auch die gleichen Argumente ins Feld: „Verlage und Buchhändler können ja nichts dafür, dass ich nicht genug Geld bekomme. Die wollen doch nur das Beste und haben leider leider keine andere Wahl… Schuld sind die bösen Umsonstleser.“ Natürlich gibt es die, und das wird von mir auch nicht verteidigt, lenkt aber vom eigentlichen Problem ab. Und da wiederholt sich das, was die Musikindustrie und die Filmindustrie erlebt haben, und beide zeigen mit dem gleichen nackten Finger auf die bösen Raubkopierer (die, das wird sich gerade im Buchbereich kaum bestreiten lassen, eine Minderheit ausmachen).
      Es handelt sich seitens der Verlage in erster Linie (sehen wir von kleinen idealistischen Unternehmen oder kurzen seltenen Funken bei den Großen mal ab) oft um das Problem, das unternehmerische Risiko so gut es geht minimieren zu wollen. Und wer kennt sie nicht die ewig gleichen Begründungen: „Die Leser / Hörer / Zuschauer wollen doch nur diesen und jenen Quatsch. Die Statistik belegt es. Etwas wagemutigeres zu produzieren ist ein zu großes Risiko. “ usw. Die Auswüchse dieser Behauptungen sind so vielfältig wie gleichbedeutend: Bloß kein Risiko eingehen. Bloß keinen Cent verlieren. Bloß nicht auf lange Zeiträume bei der Unternehmensentwicklung setzen. Bloß nicht das verlegen, was fundamental scheitern kann, sondern immer das, was bitte sofort seinen Markt findet. Und es bleibt eine Tatsache: Aus durchschnittlicher Kunst (denn auch die meisten AutorInnen spielen da ja mit und schreiben eben den Erfolg vom letzten Jahr so lange nach, bis es wirklich keiner mehr kauft) entsteht auch bestenfalls durchschnittliches Kaufverhalten von dem irgendwann keiner mehr leben kann, außer dem Verleger, und der wird jammern, dass er ja auf garkeinen Fall an irgend etwas schuld sei. „50 Shades of Grey“ oder „Harry Potter“ sind da im besten Fall die Möhre, hinter der der Esel heißhungrig trottet.

      Nein, so lange keine grundsätzliche Einsicht herrscht, dass Schreiben UND Verlegen ein Geschäft für den Wagemutigen ist und nicht nur für den, der es sich als Nebenbeiberuf leisten kann, so lange lieber die Leserschaft kriminalisiert wird (und nichts anderes tut DRM, sowie die Behauptung des Raubkopierens als große Armutsursache unter Künstlern), als nach Geschäftsalternativen gesucht, die sich den Zeitläuften anzupassen versteht, wird sich daran nichts ändern. Und ich sehe auch nicht, warum die, die sich an der Nährung des Falschen beteiligen, das Recht haben sollten, es weg zu tönen!

    3. Einschlagen auf „Buchpiraten“ ist ja so UN-piratebay-Parteiisch. Dann schlage ich als Alternative vor: Einschlagen auf Betreiber von filesharing hostern.

      1. Diese „neuen Geschäftsmodelle“ mögen eine Idee sein, aber bisher habe ich auch noch keinen vernünftigen Vorschlag dazu gehört, wie so etwas aussehen könnte.

        Und was die Leser wollen, kann ich sagen, ich bin schließlich selbst einer. Ich möchte mich Abends mit einem guten, fertigen, spannenden Buch ins Bett legen und es lesen.

        Ich möchte NICHT mitarbeiten. Ich möchte keine Fehler suchen. Manchmal würde ich schon gerne die Geschichte ändern, aber dann wäre es mein Werk, nicht mehr das des Autors.

        Als Autor möchte ich auch nicht unbedingt, dass Leser an meiner Geschichte mitarbeiten. Um Logikfehler oder ähnliches zu finden, habe ich Testleser und Lektoren. Ansonsten habe ich eine Geschichte im Kopf, die ich erzählen möchte, kein Community-Projekt. Das mag eine spaßige Idee sein für manche, aber es ist nicht die Kernidee eines Buches.

        Und es läuft bei allem gequengel der Buchpiraten und deren Verteidiger doch immer nur auf eines heraus.
        Du fragst mich nach einem Apfel. Ich lege zwei völlig identische vor dir auf den Tisch. Ich deute auf den einen und sage: „Der kostet 30 Cent.“ Ich deute auf den anderen: „Der ist kostenlos. Welchen möchtest du?“
        Wer denkt denn in dem Moment bitte an den armen Apfelpflücker der den Apfel vom Baum geholt hat?
        Nein. Das alte Sprichwort „Gelegenheit macht Diebe“ funktioniert auch im Internet. Buchpiraten sind keine Kulturidealisten, die für freie Informationen stehen, sie sind Anbieter von Gelegenheiten, die teilweise mit der Arbeit anderer Geld verdienen. Oder würdest du einem Apfelpflücker den Apfel klauen, um ihn dann weiterzuverkaufen? Ihn zu verschenken, ist da auch nicht besser.

        Und kommt mir jetzt nicht mit „Ein Apfel ist nicht beliebig oft kopierbar, du schreibst dein Buch ja nur ein Mal!“ … Das ist eine Milchmädchenrechnung und eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Wenn ihr das so seht, verkaufe ich mein Buch nur ein einziges Mal und dann für 8000 Euro. Mal sehen, wie viele Interessenten sich finden, hm? Jeder Band soll jedes Lied nur einmal auf einem Konzert spielen für eine Person und derjenige soll 12000 Euro Eintritt bezahlen, oder wie? Bitte, können wir gern so machen. Nur dann beschwert euch nicht, wenn ihr nix mehr zu lesen oder zu hören habt.

        1. Genau diese Engstirnigkeit ist es, die verhindert, dass neue Ideen sich entwickeln. Warum komplett abwiegeln, und nicht drüber nachdenken! Ich versteh genau dieses Verhalten nicht.

          1. Ich will mitnichten komplett abwiegeln. Wie gesagt. Ich bin immer offen für die viel zitierten „neuen Geschäftsmodelle“ und zerbreche mir da jetzt auch schon seit geraumer Zeit als „betroffener Autor“ den Kopf darüber.

            Aber weder ich noch jemand anderes ist bisher über „Naja, Flatrate?!“ hinaus gekommen. Das das Modell „klauen und kostenlos oder sogar kommerziell verteilen“ nicht auf Dauer funktionieren kann, ist ja wohl klar. Da kann der Herr Spiegelbest gerne noch so oft den Euphemismus „befreite Bücher“ verwenden.

            Klar schreibe ich hauptsächlich, weil ich anderen Menschen die Geschichten nahebringen will, die mich selbst faszinieren. Mitteilungsdrang also. Aber ich habe dieses Jahr noch eine Wohnungsrenovierung und einen Umzug zu finanzieren. Das kostet Zeit und Geld und ich kann nicht nebenbei ein Buch schreiben, wenn ich weiß, das ich damit nix verdienen werde. Autoren sind keine amerikanischen Rockstars, die mit Millionen bezahlt werden. Die wenigsten Nichtschreiber wissen, das ein Autor in Deutschland schon froh sein kann, wenn er seine Zeit mit umgerechnet 10€/Stunde bezahlt bekommt. Schätzungen zur Folge können vielleicht 100 oder 200 deutsche Autoren vom Schreiben alleine leben.

            Ich bin also wirklich kein Gegner von alternativen Geschäftsideen, aber dabei sollte wirklich was beim Autor hängenbleiben. Wir brauchen im Normalfall wirklich jeden Cent, vor allem, wenn wir uns pur aufs Schreiben konzentrieren wollen.
            Bei „befreiten Büchern“ ist das eben nicht der Fall.

            Ein großes Problem ist auch, das viele Autoren und Verlage eben geglaubt haben, ebooks und ereader, sowie Seiten wie Amazon und Thalia wären dieses neue Geschäftsmodell. ITunes hat es mit Musik ja vorgemacht. Seitdem wird ja wohl wesentlich weniger Musik gerippt. Auch ich dachte zu Anfang: „Hey, ich bin Indie Autor, wenn jemand mein Buch für die schlappen 3,99 kauft und es ihm gefällt und er weiß, das er zu 70% mich persönlich damit unterstützt, ist das doch klasse!“
            So dachte ich als Leser ja ebenfalls. Ich weiß, Verlage verkaufen ebooks zu teilweise überzogenen Preisen, man hatte sich auf ca. 30% vom Taschenbuch Preis eingeschossen, zumindest, bis wir Indies kamen und das gnadenlos unterbieten konnten.
            Wenn mir ein Verlag weißmachen will, dass er für ein eBook 10 Euro nehmen muss, zeige ich ihm auch den Vogel. Ein Taschenbuch verursacht immer kosten, es muss gedruckt werden, Papier und Tinte kosten nun mal auch Geld. Aber ein ebook? Das verursacht einmal kosten und das wars.
            Aber inzwischen haben das wohl auch die Verlage verstanden, bzw. unseren Konkurrenzdruck gespürt. Teuer sind ebooks nur noch, wenn sie von sehr prominenten Autoren stammen.

            Bei allen anderen denke ich mir nur: Mal ehrlich, muss denn ein neues Geschäftsmodell her?! Ich sehe Schreiben z.B. als Handwerk. Dementsprechend möchte ich auch passend entlohnt werden dafür. Ich stecke 8 Stunden Arbeit am Tag rein und denke mir, 1500-2000 € netto im Monat wären doch fair, oder? Wenn du mein Buch für einen Preis unter dem einer Kippenpackung kaufen kannst und weißst, das du mir dabei im wahrsten Sinne des Wortes dabei hilfst, nächsten Monat Essen zu kaufen, ist das doch nicht zuviel verlangt, oder?! Und wenn so viele Leute mein Buch gut finden, das ich mir davon auch mal einen Urlaub finanzieren kann, ist das verwerflich? Ich denke nicht.
            Klar, ich würde das anders sehen, wenn ich, wie damals, die Millionengehälter der Plattenfirmen-Bosse finanzieren müsste.

            Aber in der Realität ist es eben so, wie Thomas es beschreibt. Wir Autoren wollen entweder ein kleines Zubrot zum Hauptberuf, oder aber, wenn wir Schreiben zum Hauptberuf machen wollen und auch entsprechend mehr Arbeit reinstecken, ein Gehalt, von dem man Leben kann. Um mehr geht es gar nicht. Wundert euch da wirklich unser Unverständnis, wenn wir sagen: Schaut mal, mit unseren Büchern habt ihr mindestens 5-10 Stunden Unterhaltung. Die kostet euch 3-4 Euro. Das wären 5 Kinobesuche, zu jeweils 70 Cent. Ist das wirklich zuviel verlangt? Müsst ihr euch die 4 Euro bei der Preis/Leistung wirklich sparen und das Buch stattdessen irgendwo kostenlos saugen?

            Das ist MEIN persönlicher Appell und der Grund, warum ich mich frage, wieso wir diese „neuen Geschäftsmodelle“ eigentlich wirklich brauchen.

          2. Ich fange hinten an. Ich geh nicht ins Kino, und ich leihe keine Filme. Ich kopiere Sie. Warum mach ich das? Weil ich die Preise nicht gerechtfertigt finde. Weder für das Kino, noch für die Leihgebühren. Ein Film für 5 Euro leihen, dessen Datenhaltung und Leihung gerade mal 10 Cent kostet ist ein Witz. 2 Euro sind kein Thema, leih ich gerne mal, aber aktuelle Filme kriegt man dafür nicht.

            Machen wir weiter mit iTunes. iTunes hat es vorgemacht, wie einfach das kaufen von Musik sein kann. Der Durchbruch gegen Raubkopien kam allerdings erst ein bisschen später. Nachdem Spotify, Napster und Simfy ihre Toren geöffnet haben. iTunes war der erste brauchbare Laden, aber erst diese Flatrates waren es, die den illegalen Markt ausgetrocknet haben.

            Das eine Flatrate nicht bei Büchern funktioniert, muss erst noch bewiesen werden. Hat bisher keine wirklich probiert. Onleihen oder Skoobe haben ein unvollständiges Angebot, und schlechte Bedingungen für die Leser. Eine Flatrate sieht dabei eigentlich anders aus.

            Bleibt das „Problem“, wie man als Autor sein Buch finanzieren kann. Ich habe darauf natürlich keine Antwort. Ich bin auch kein Autor, aber ich sehe, dass in anderen Bereichen durchaus kreativität vorhanden ist, und sich damit ungewöhnliche Dinge finanzieren lassen.

            Crowd-Foundind ist ein klassisches Beispielt. Es gibt ein paar Bücher, die darüber erfolgreich finanziert wurden. Aber es gibt nicht viele, die es wirklich probiert haben.

            Aber auch Mirko-Payment sieht man bei eBooks überhaupt nicht. Bundling von eBook mit Print kommt langsam, aber warum gibt’s da keine breiten Versuche?

            Apelle in eBooks sieht man auch vergleichsweise wenig. Freiwillige Zahlungen an Autoren sind quasi nicht möglich. Selbst wenn man als „Buchpirat“ vielleicht einen Autor unterstützen möchte, hat man das also nicht wirklich einfach. Einfach mal 20 Euro überweisen, weil einem etwas gefällt ist nicht machbar. Flattr kennen die meisten Autoren ebenfalls nicht.

            Merchandising sieht man auch vergleichsweise wenig. Das ist alles Ausbaufähig. Und wenn ein Autor es geschafft hat eine aktive Community um sich aufzubauen, dann kann er auch Forderungen stellen. Hier denke ich vor allem an Bezahlung von Lesungen. Diese müssen ja nicht zwangsweise in einem Buchladen stattfinden. Eine Lesung kann auch zu einem Happening werden.

            Aber klar, ist alles Arbeit. Passiert alles nicht automatisch. Und bedeutet natürlich Risiko. Das ewige beschweren ist wesentlich einfacher. Gebe ich allen Pessimisten hier recht. Aber wieso PROBIERT ES KEINER?!

          3. Sicher gäbe es andere Wege. Aber ich frage noch mal: Sind die wirklich nötig?

            Ich muss mein Buch nicht im Voraus finanzieren, Mitarbeiter bezahlen, oder ähnliches. Wozu Crowdfunding? Ich betreibe 1-Mann-Crowdfunding. Ich investiere meine Arbeitszeit in mich selbst und hoffe, es im nachhinein vergütet zu bekommen. Wenn mich jemand unterstützen will, bitte, mein Buch ist auf Amazon erhältlich.

            Mit Mikro-Payment sieht es ähnlich aus. Wieso sollte ich alternative Zahlungsmethoden nutzen, wenn es schon eine gibt, die viele Leser täglich verwenden? Es nennt sich der „jetzt kaufen“ Button, wiederrum bei Amazon.

            Flatrates: Ich verfolge schon eine Weile die Diskussionen darüber und bin eigentlich auch Befürworter. Allerdings gibt es noch kein einziges faires Bezahlmodell. Da wurde schon viel darüber nachgedacht und viel diskutiert, aber bisher hat noch keiner eine Lösung gefunden, Autoren angemessen zu bezahlen. Bücher sind eben leider kein Massenprodukt wie Musik. Sie werden im seltensten Fall über 10.000 Mal gekauft, das sind wirklich Ausnahmen. Lediglich die Top100 bei Amazon kommt da ran. Um euch das Mal vor Augen zu führen: Um Platz 100 der eBook Charts auf Amazon zu erreichen, muss man ca. 50 Bücher am Tag verkaufen. Das sind dementsprechend 1500 im Monat. Also müsste man sich schon mindesten 3-4 Monate in den Top100 halten, um 5000 Verkäufe zu erreichen. Das schaffen die wenigsten. Ein Buch zu produzieren, dauert im günstigsten Fall 1-3 Monate. Rein für den ersten Entwurf, wohlgemerkt. Und da muss man schon viel Zeit am Tag einkalkulieren, ich würde mal auf 3-4 Stunden reine Schreibzeit schätzen. Ein normales 250-350 Seiten Buch hat 80.000-100.000 Wörter, ich schaffe in 3-4 Stunden im Schnitt 1500 Wörter am Tag, man kann es also recht einfach ausrechnen.

            Einen Song zu produzieren geht wesentlich schneller. Die Chance, das er öfters verkauft wird, ist wesentlich höher. Deswegen funktionieren Musikflatrates, weil da mit Margen von was-weiß-ich, ich schätze mal 10 Cent pro Download gerechnet werden kann, die beim Musiker hängen bleiben.

            Lesungen bezahlen ist auch eine Utopie, leider. Dazu gibt es zu viele Autoren, der Konkurrenzdruck ist zu hoch. Man kann lediglich darauf hoffen, auf einer Lesung selbst ein paar Bücher zu verticken. Bezahlt werden, wenn überhaupt, nur bereits erfolgreiche Autoren und selbst dann ist es nie mehr als ein Obulus.

            Also noch mal. Man kann mich gerne unterstützen, dazu muss man einfach nur mein Buch für aktuell 3,99 auf Amazon kaufen. Ich verstehe einfach nicht, wozu ich einen anderen Weg brauche.
            Wer mich aber partout auf andere Weise unterstützen mag, bitte:

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            Das ist meine Bitcoin Adresse, jede Spende ist willkommen! Auf Wunsch nehme ich gerne auch Spenden in Form aller möglichen Crypto-Münzen, email genügt. Warum das nötig sein sollte, erschließt sich mir allerdings nicht.

          4. Amazons „Jetzt kaufen“ ist kein Mikro-Payment. Das ist ein haufen Geld in einem Moment. Wenn ich 10 Euro im Monat zu verteilen habe, dann erlaubt mir das Mirko-Payment mit flattr z. B. diese 10 Euro aufzuteilen. Jeden den ich unterstützen möchte, der bekommt den gleichen Anteil. Unterstütze ich in einem Monat nur einen, bekommt dieser die ganzen 10 Euro, unterstütze ich 1000 bekommt eben jeder nur einen Cent. Mirko-Payment drückt genau das aus, ich bezahle kleine Beträge. Keine 8,99, keine 2,99 und auch keine 89 Cent. Sondern im Zweifel wesentlich weniger. Je nachdem, wie viel ich überhaupt erübrigen kann und wie viel ich in dem Monat lesen konnte! Diese Art der Bezahlung ist etwas komplett anderes, und nicht vergleichbar mit dem „Jetzt kaufen“!

            Ob Flatrates funktionieren, oder nicht, hat keiner ausprobiert! Wieso sollten wir sie vorverurteilen? Ein Beispiel ähnlich flattr: jeder zahlt 10 Euro im Monat, und darf eine begrenzte Zahl an Titeln laden. Ganz egal, ob er sie liest oder nicht. Bezahlt wird also nach Downloads. Ein Autor der viel Aufmerksamkeit hat, wird viel geladen, andere wenig. Die 10 Euro werden nun auf alle Downloads gleichmäßig veteilt. Gleiche Prinzip wie Flattr eben, die Einnahmen sind variabel und davon abhängig, wie oft jemand geladen wird. Bei passendem breiten Angebot und entsprechender Kundenbasis kann man durchaus einen ordentlichen Verdienst raus holen. Allerdings nur, wenn man auch gelesen (oder runter geladen wird). Nur dieses Problem hat jeder Autor unabhängig vom Distributionsweg.

            Das derzeit kein Geld mit Lesungen zu verdienen ist, sehe ich ein. Aber das heißt nicht, das es nicht möglich wäre. Man stelle sich eine Lesung eben nicht wie bisher vor, sondern wie einen Auftritt einer ein-Mann-Band! Man zahlt 15 Euro eintritt, bekommt dafür ein Buffett und eine oder zwei Lesungen. Man ist ein Abend beschäftigt, und hat ein ähnliches Erlebnis, wie im Kino. So etwas gibt es – nach meinem Wissen – derzeit so nicht. Wäre aber mal spannend, es zu probieren. Gerne auch mit einem großen Autor als Haupt-Leser, und einigen kleineren, oder unbekannteren Vor-Lesern. Die Idee ist ja genau die, daraus etwas neues, spannendes und unterhaltsames zu machen!

            Die Ideen sind sicherlich nicht für jeden Autor geeignet, aber darum geht es auch nicht. Es geht darum zu zeigen, dass es Möglichkeiten gibt. Ich will eben vermitteln, dass man die klassischen Wege verlassen sollte, um wirklich neue Dinge auszuprobieren und damit auf die digitalen Medien WIRKLICH einzugehen. Wahrscheinlich wäre es sogar möglich sämtliche Bücher kostenlos anzubieten, und trotzdem vom „drumherum“ leben zu können. Es ist lediglich die Frage, wie man sich selber „Insziniert“.

            Zum Schluß würde ich Ihnen gerne ein paar Bitcoins schicken. Ich kenne zwar keine Titel von Ihnen, aber die Diskussion wäre es mir Wert! Leider ist mir das derzeit nicht möglich, da ich bisher nicht verstanden habe, wie das System Bitcoin funktioniert und ich fürchte, Bitcoins würden auch den Rahmen dieser Diskussion sprengen. Aber es ist gut zu sehen, dass Sie sich auf Alternativen einlassen.

          5. Zwei Dinge:
            1. Flatrates:
            Wenn sogar schon die Filesharerbegeisterte Amanda Palmer sich beschwert, dass Spotify & Co. zu wenig Geld in die Kreativgemeinde zurückspeisen, dann kann man das wohl getrost als Wahrheit hinnehmen. Wir Künstler haben Angst durch Flatratemodelle letztlich völlig ausgetrocknet zu werden. Vielleicht ist das paranoid, aber es sollte jedermann verständlich sein. Ich persönlich finde Flatrates im Übrigen eher unsympathisch. Hier in Berlin kann man sogar zur Flatratefriseuren gehen. So was meide ich. Irgendwo muss mit dieser neoliberalen Ausbeutungsgesellschaft mal Schluss sein.
            2. Direktzahlungen
            Klingt charmant. Aber wenn ein Künstler sich von seinen Rezipienten direkt bezahlen wird, wird er aus rechtlicher Sicht vom Künstler zum Händler. Damit gerät er dann ins Visier der Gewerbeaufsicht und muss ab einem bestimmten Volumen ein Gewerbe anmelden, Gewerbesteuer entrichten und auf seine Preise Umsatzsteuer drauflegen. Im Übrigen weiß heute noch keiner, wie das Finanzamt mit Phänomenen wie Flattr und Bitcoin umgeht. Durch derartiges Ansinnen wird dem Künstler dann – im Dienste der Bequemlichkeit des Lesers – wieder unnötige Bürokratie aufgebürdet. Ich persönlich denke, Künstler sollten vor allem Kunst machen. Das können sie nämlich am Besten. Die Einbeziehung von Verlagen und Händlern ist insofern auch ein Resultat des Prinzips der Arbeitsteiligkeit, das in keiner anderen Branche als sinnvolles Ordnungsprinzip angezweifelt wird.
            Ich finde es auch etwas schwierig, wenn es von filesharenden Lesern immer nur heißt: billiger, besser, einfacher, schneller. Ich vermute mal, dass sind häufig dieselben Menschen, die andernorts über Neoliberalismus und Kapitalismus wettern. Ich wünschte, sie würden die Widersprüchlichkeit ihres Verhaltens einmal in den Fokus nehmen.

          6. Es ist klar, wie mit Flattr und Bitcoins umgegangen werden muss. Beides muss normal als Einnahme versteuert werden. Bei Bitcoins sind es die Auszahlungen die versteuert werden, so bald diese auf dem Konto eingehen. Da gibt es keine Unklarheit, im Gegenteil hat die Bundesregierung inzw. Bitcoins als privates Geld anerkannt.

            Natürlich sind die Einnahmen bei Flatrates erstmal geringer. Deswegen schlage ich diese ja auch nur als Teil eines neuen Finanzierungs-Modelles vor. Bzw. als eine Möglichkeit! Auch ist man, wie bereits korrekt angemerkt wurde, mit einem Buch länger beschäftigt, als mit einem Musik-Stück. Somit ist die Zahl der vom Kunden gelesenen Titel begrenzt, und damit die Einnahmen pro Exemplar höher. Jedenfalls theoretisch!

            Noch mal, so lange das niemand ernsthaft probiert hat, gibt es keine Erfahrungswerte. Ein grundsätzliches Ablehnen bringt die Diskussion nicht weiter. Es ist eine Überlegung die weiter gedacht werden muss, und mit der man sich auseinander setzen muss.

            Kleines Beispiel, wenn ein Kunde 10 Euro im Monat für eine Flatrate bezahlen würde, und könnte dafür täglich 5 Bücher laden, dann würde jeder Autor pro Buch eine ungefähre Einnahme von 6,6 Cent bekommen. Nur dafür, dass jemand das Buch runter geladen hat. Kaum einer wird es allerdings schaffen, diese 5 Bücher zu lesen, so dass die effektive Einnahme wesentlich höher ausfallen könnte.

            Natürlich wird es dann Missbrauch geben. Aber ganz ehrlich, den haben wir jetzt schon! Die Frage ist also lediglich, wie verhindern wir, bzw. die Autoren und Verlage, dass die Kunden weiterhin bei den „Buchpiraten“ einkaufen gehen. Wie sorgen wir dafür, dass die Autoren tatsächlich von den Einnahmen leben können. Und da kann eine Flatrate eine Option sein. Ob sie funktioniert? Keine Ahnung, es hat ja noch niemand ausprobiert…

          7. Ich musste gerade herzhaft lachen, als ich las, dass Herr Wenzel von 1500-2000 € netto im Monat träumt. Vielleicht sollte er angestellter Autor werden, dann hat er ein sicheres Einkommen (bis auf weiteres). Ansonsten wird er wohl wie jeder Selbständige den Risiken des Marktes unterworfen sein. Auch ein Arno Schmidt, der unbedingt Berufsschriftsteller sein wollte, hatte die längste Zeit mit finanziellen Problemen zu kämpfen, die er durch Übersetzungen, Radio-Arbeiten etc. linderte, ansonsten Preisgelder, Stipendien, Mäzene.

            Matthias Wenzel schreibt ebenso wie Thomas Elbel in einem Genre, das ich für hoffnungslos überbedient halte, ein Blick in einen beliebigen Bahnhofsbuchladen spricht diesbezüglich Bände. Und dort stehen sogar überwiegend nur die Bücher derjenigen Autoren, die schon einen Namen haben.
            Aber gut, vielleicht sind die beiden ja so gut, dass sie den Markt aufrollen könnten, wenn … ja wenn … die bösen Piraten nicht wären?

            Ich denke, so läuft es nicht. Es herrscht ein Überangebot gerade an ‚billiger‘ Literatur, u.a. deshalb bedarf es neuer Geschäftsmodelle, die aber trotzdem nicht jedem Autoren ein gesichertes Einkommen bescheren werden. Um sich heute als Autor durchzusetzen, insbesondere als Indie, bedarf es z.B. einer Community. Vorher. Die finanziert dann eventuell auch das Buch, wie z.B. hier: https://www.startnext.de/ctrlverlust/
            Als anonymer Autor, der nur seine 8 Stunden schreiben möchte, um dann Feierabend zu machen, wird man auch genauso behandelt und landet bestenfalls auf dem Grabbeltisch der Buchpiraten.
            Ebenso ergeht es demjenigen, der sich stilistisch oder aber durch andere Kompetenzen nicht aus der Masse der Autoren abheben kann. Ich denke, die meisten Autoren wissen das und ahnen zumindest, dass diejenigen Leser, die ihre Bücher bei den Piraten downloaden eben nicht bereit sind, für diese Massenware auch nur 99 Cent zu zahlen. Das hat Gründe, die hier auszuführen aber den Rahmen sprengten.
            Das Problem, dass sich für die Autoren daraus ergibt: Eure Drohung, dann eben den Wörterfluss abzustellen, greift nicht. Jeder Leser weiß instinktiv, dass das nicht passieren wird, dass es immer noch ausreichend Lektüre geben wird, selbst wenn die Wenzels und Elbels der Welt ihre Schriftstellerkarriere an den Nagel hängten. Manche Leser hielten das sogar für die bessere Alternative, denn die Konkurrenz belebt den Literaturbetrieb schon lange nicht mehr.

          8. @Does not care
            Das Thema Kulturflatrate ist rechtswissenschaftlich und ökonomisch bereits hinreichend durchgekaut. Bitte lies das Rechtsgutachten von Gerald Spindler für die Grünen (online zum Download im Internet), meine Gegenäußerung dazu in der „Kommunikation und Recht“ (in jeder gut sortierten Unibib) und seine Gegenäußerung dazu (dito). Derzeit ist eine Kulturflatrate aus den verschiedensten Gründen nicht machbar. Knapp gesagt: Zu teuer, zu komplex, EU-rechtswidrig, m.E. auch nicht verfassungskonform und politisch nicht durchsetzbar.
            Und die Frage, die Du selbst zu Recht aufwirfst ist wie das denn dann die illegalen Quellen beseitigen soll.

          9. @Morgenstern
            „Als anonymer Autor, der nur seine 8 Stunden schreiben möchte, um dann Feierabend zu machen, …“
            Jetzt musste ich herzlich lachen. Nochmal 99% aller Autoren in Deutschland können es sich angesichts der „grandiosen“ Verdienstmöglichkeiten überhaupt nicht leisten, Vollzeit zu schreiben, wie Sie offensichtlich denken. Der Satz müsste also lauten:
            „Als anonymer Autor, der nach 8 Stunden Arbeit, Kindern und Haushalt seinen Feierabend verbrät, um zu schreiben …“
            Sicherlich haben Sie recht, wenn Sie sagen, dass der Buchmarkt auf mich und Herrn Wenzel auch gut verzichten kann. Allerdings wird eine solche Betrachtungsweise dem Gesamtphänomen nicht gerecht. Was bewirkt Buchpiraterie wirklich, und zwar generell betrachtet? Meine Antwort ist: Preisdruck. Die ständige Konkurrenz des kostenpflichtigen Angebots mit seinem kostenlosen Klon setzt das kostenpflichtige Angebot unter Dauerdruck. Wer ist besser gerüstet, diesen Druck langfristig zu überstehen? M.E. Bestsellerautoren und Großverlage. Kleinverlage und Autoren im mittleren Segment sind am schlechtesten gerüstet, mit diesem Druck umzugehen; das ist ökonomisches Trivialwissen. Piraterie wird also über kurz oder lang einen Buchmarkt erzwingen, in dem es nur noch die tradierten großen Fische gibt. Spiegelbest lügt, wenn er sagt, dass er einen Kampf gegen die Großen führe. Tatsächlich trifft sein Krieg zuerst die Verletzlichsten, also die Kleinen. Frage ist, ob wir so ein Zukunftsszenario wollen.
            Ich will außerdem folgendes zu bedenken geben. Wenn ich heute in mittelmäßiger Autor bin, muss das ja nicht immer so bleiben. Wie in jedem Beruf, wird man mit Zeit und Erfahrung besser. Selbst Shakespeare hat mit „Titus Andronicus“ nicht auf dem Niveau begonnen, für das er später so berühmt war.
            Also ist es kurzsichtig, die Welt in schlechte Autoren (können vom Filesharing ruhig dahingerafft werden; braucht man sowieso nicht) und gute (kann sowieso nichts umwerfen) einzuteilen. Ich bin zwar wie gesagt nicht der Meinung das Filesharing das Potenzial hat den Kulturbereich zu zerstören. Allerdings gibt es im Entwicklungsprozess vieler Autoren auch Phasen, wo jeder noch so kleine ökonomische oder emotionale Rückschlag das Potenzial hat, sie endgültig aus der Bahn zu werfen. In so einer Phase ist Piraterie auch nicht gerade eine Hilfe. Warum kann sich die Szene nicht wenigstens auf so etwas wie Welpenschutz verständigen? So lange so was nicht mindestens diskutiert wird, nehme ich den Piraten die ganzen moralisierenden Verbrämungen nicht ab. Spiegelbest kämpft nicht gegen Verlage, er bedient platte Gier. Für mich wäre es ja schon erfrischend, wenn die Szene sich einfach mal ehrlich machen würde und das einfach so zugeben könnte.

          10. @Thomas Elbel: Die 8 Stunden stammen nicht von mir, sondern von Matthias Wenzel: „Ich stecke 8 Stunden Arbeit am Tag rein und denke mir, 1500-2000 € netto im Monat wären doch fair, oder?“
            Anyway, es ging mir darum, dass sich ein Buch durch das Schreiben allein nicht verkauft -> Binsenweisheit, ich weiß. Gerade bei Indies, aber nicht nur, zeigt sich deutlich, dass die Investition in eine Fangemeinde, Community etc. lohnenswert ist. Dass es nebenher weiterhin Piraterie geben wird, geschenkt. Die wird es m.E. in gewissem Ausmaß immer geben und ist zumindest derzeit nicht systembedrohend. Im eBook-Bereich ist zwar der illegale Download geschätzt 10mal so hoch, wie der legale Kauf, der tatsächliche finanzielle Ausfall ist jedoch kaum zu bemessen, wie es bostero weiter unten darlegt:
            https://lars-sobiraj.de/von-einem-der-auszog-ganz-allein-ein-buch-zu-veroeffentlichen/#comment-17966
            Sie selbst glauben nicht daran, dass „Filesharing das Potenzial hat den Kulturbereich zu zerstören“, also warum darüber diskutieren? Ihren Disput mit Spiegelbest werde ich nicht stellvertretend führen. Als Gedanke sei nur in die Runde geworfen, dass moderne Piraten selten Schatzkisten auf irgendwelchen Inseln verbuddeln. Jeder zunächst anders ausgegebene Taler wird anteilig irgenwann auch wieder in Kunst&Kultur investiert, da die Menschen darauf nicht verzichten wollen. Die Verteilungsstrukturen können sich allerdings ändern.

            Ob in Thomas Elbel das Zeug zu einem zweiten Shakespeare steckt, maße ich mir nicht an zu entscheiden. Entweder er beweist es irgendwann, oder eben nicht. Gibt er vorher mangels finanziellem Erfolg auf, dann ist der Menschheit ein weiterer Shakespeare entgangen, einer von vielen potentiellen. Sie wird es verkraften. Wobei auch ich von einer Gesellschaft träume, die jedem die Möglichkeit gibt, sein kreatives Potential ohne ökonomische Hindernisse auszuschöpfen.

            Was die „Szene“ angeht, sie ist nicht homogen und wird sich deshalb nicht auf etwas einigen können. Diskutiert wird sowas wie Welpenschutz schon seit Jahren, immer wieder auch praktiziert. Vom moralischen Standpunkt her macht das doch aber keinen großen Unterschied(?). Ab welchem Punkt wollen Sie denn Autoren bzw. ihre Werke zum Abschuss frei geben? 😉

            Mit der Moral ist es sowieso eine verzwickte Sache, die jeder Pirat inkl. Downloader anders sieht, da jeder aus einer anderen, in der Regel eingeschränkten Perspektive die verschiedenen Interessen bewertet – so er denn andere Interessen als die seinen überhaupt berücksichtigt. Diejenigen, die auf Moral nichts geben, werden Sie aber kaum in der Diskussion erleben.

    4. Aha. sie meinen also, Buchpiraten bedienten bloß eine Nachfrage? Okay, dann hoffen Sie in Ihrem eigenen Interesse, dass Sie mal jemadem nicht so auf den Wecker gehen, dass er sie mit einem Diskont-Mietkiller ausknipsen läßt. Illegal, gegen jedes Gesetz? Ach komm, der Auftragskiller füllt doch nur eine Nachfrage…

  5. Danke für den tollen Artikel.

    Wer überlegt, selbst ein Buch auf den Markt zu bringen, der wird viel daraus ziehen können.

    Die Kosten unterschätzt man nämlich gerne.
    Natürlich kann man immer sparen, aber das zahlt sich – gerade, was das Lektorat und Korrekturlesen angeht – nicht aus.

    Die Ideen von does-not-care bezüglich den Alternativen finde ich angebracht.

    Vielleicht sollten „die Autoren“ eine Plattform zum brainstormen auf die Beine stellen?
    Wäre doch spannend, was da an Ideen & möglicherweise Lösungen zusammenkommt.

  6. „Mein Traum wäre mit dem Schreiben so viel verdienen zu können, dass ich in meinem derzeitigen Hauptberuf nur noch halbtags arbeiten muss und trotzdem meine Familie ernähren kann.“

    Sein Dilemma hat sich doch schon, wie er selber schreibt, mit dem Erscheinen des zweiten Buches angekündigt: Niemand wollte es lesen. Wohlmeinende Freunde hätten ihm zu diesem Zeitpunkt raten sollen, sich entweder eine andere Verdienstmöglichkeit zu suchen ( ein Produkt zu schaffen, das auch nachgefragt wird ) oder die Schreiberei weiter als liebgewonnenes Hobby zu betreiben und sich von der Idee zu befreien, dass seine Romane irgendjemanden interessieren.

    Völlig vermessen erscheint mir seine Hoffnung, von der Schreiberei leben zu können. Das erinnert mich leider an die Fantasien eines Teilnehmers von DSDS… Thomas Elbel hat einmal den zweiten Platz für das beste Debüt beim Deutschen Phantastik Preis in irgendeinem Jahr gewonnen. Wer erinnert sich noch an den 3. Platz des Ingeborg Bachmann-Preises 2011? Oder an der 4. Platz von DSDS 2010?

    So interessant dieser Beitrag auch ist, wenn er von den Kosten des Selfpublishing schreibt und so sympathisch Herr Elbel seinen Werdegang als Schriftsteller beschreibt, fügt er dem Thema Piraterie wenig Erhellendes hinzu. Ganz im Gegenteil: es scheint mir, dass er die Piraterie als Entschuldigung nimmt, warum er als Autor nicht erfolgreich ist. Leider, leider muss ich hier Spiegelbest zustimmen: er kann froh sein, wenn ihn wenigstens die Piraten wahrnehmen. Und auch in dem Pirateriebereich bedeutet ein Upload nicht automatisch, dass es einen Download gibt. Herr Elbel kann sich auch nicht einfach der Hoffnung hingeben, daß Freunde der illegalen Ebookbeschaffung automatisch Freunde des Selfpublishing und ihrer Autoren sind.

    Sein Werdegang beschreibt sehr schön, warum es Autoren im selfpublishing gibt: es sind Autoren, die unbedingt ihr Werk veröffentlicht sehen wollen, auch wenn sie in einem Segment schreiben, das entweder niemanden interessiert ( sagt er ja selber), wenn sie in einem Segment schreiben, das geradezu überflutet wird von Autoren, die hier Geld verdienen wollen ( Dystopien! ) und es sind Autoren, die von Verlagen abgelehnt wurden oder keine Chance haben, in einem Verlag veröffentlicht zu werden.

    Ich möchte an dieser Stelle auch einen Beitrag zitieren, der in einem anderen Forum erschien zu Herrn Elbels Aufsatz, der durchaus wahrgenommen wird:

    „Andersrum geht es nämlich auch; Bücher von Selfpublishern, die zunächst als ebook kostenlos durch die Szene gereicht werden. Dann durch Mundpropaganda in die entsprechenden Leseforen gelangen, von den dortigen Usern bei Amazon erworben werden. Und dann bei Amazon so erfolgreich sind, das sich ein Verlag bei der Autorin meldet, das Buch schließlich verlegt und gedruckt wird.
    Beispiel; Carina Bartsch mit kirschroter Sommer/ türkisgrüner Winter.
    Das Buch hat jetzt so viele Käufer, das es Frau Bartsch völlig egal ist, ob es auf irgendwelchen Piratenseiten für lau zu haben ist. Frau Bartsch hat übrigens für ihre Ebooks extra einen verlag gegründet. Als die erfolgreich waren (und das wurden sie eben durch Mundpropaganda, begeisterte Leser in den Foren!), hat Rowolt bei ihr angefragt. Die Taschenbücher sind dort rausgekommen.“

    1. Das zweite Buch ist, um es genau zu sagen, deswegen so gedümpelt, weil es der Handel trotz guter Auflage des Vorgängers nicht vorgemerkt hat. Damit haben die Leser gar nichts zu tun. Wenn das Buch dann allerdings im Handel mehr oder weniger unsichtbar ist, wird es eben nicht gekauft. Sie stellen sich Marktmechanismen im Literaturmarkt – wie die meisten Outsider – etwas zu schlicht vor.
      Und ob es Frau Bartsch egal ist, ob Ihre Bücher für lau getauscht werden, sollten Sie sie am Besten selbst fragen, bevor Sie hier Mutmaßungen dazu anstellen.
      Den Vergleich mit DSDS hätten Sie sich sparen können. Das ist in diesem Zusammenhang ein recht vulgärer persönlicher Angriff, der Ihre sonstigen Argumente ziemlich entwertet.

        1. Da gibt es viele Gründe: Zu viel zeitlicher Abstand zum ersten Buch (mir kam ein Kind dazwischen). Wirtschaftskrisenjahr. Zukunftsunsicherheit des Buchhandels im Angesicht von digitalem Wandel und Konzentration hin zu Ketten. Daher eher Fokussierung auf die Bestseller und altgedienten Schlachtrösser etc. Reicht das erst mal?

          1. Das bedeutet, dass es kein Interesse an dem Titel gab. Worin dieser begründet ist, ist schlußendlich erstmal egal. Es wird vielen anderen Autoren ähnlich ergangen sein. „Buchpiraten“ haben damit aber offensichtlich nichts zu tun…

          2. Das habe ich doch auch nirgendwo behauptet. Aber was tut das hier zur Sache? Ich wäre mich schlicht gegen die pauschale Unterstellung, meine Bücher seien „schlecht“, wohinter wiederum die platte Absicht steckt, meine Diskussionsbeiträge als Gejammer eines minderbegabten Schreiberlings abzuqualifizieren, der nur auf der Suche nach einem Sündenbock für seine selbstfabrizierte Misere ist.
            Ich weiß nicht, wie oft ich es noch wiederholen soll: Ich mache die Piraten für die Verkaufszahlen meiner Bücher nicht verantwortlich, weder im Guten, noch im Schlechten. Aber ich finde es unanständig Schriftsteller, die in ihre eigene Arbeit viel Zeit und Geld investieren, hinterrücks abzuzocken. Die ganze Rechtfertigungstirade der Piraten versagt in meinem Beispiel schlicht. Und damit frage ich mich immer und immer wieder: Mit welcher moralischen Berechtigung wird mein selbstpubliziertes Buch gefileshared? Können Sie mir das nun endlich beantworten?

          3. @Thomas Elbel: „Mit welcher moralischen Berechtigung wird mein selbstpubliziertes Buch gefileshared?“

            Was versprechen Sie sich von der Antwort darauf?
            Aller Wahrscheinlichkeit nach war es ein Käufer Ihres Buches, der es in den Umlauf gebracht hat. Vielleicht hat es ihm nicht gefallen und er wollte sich für die entgangene Lebenszeit rächen. 😉 Vielleicht hat er aber auch gedacht, der Elbel schreibt son geiles Zeug, das müssen alle lesen können, ganz gleich, ob sie dafür zahlen wollen/können oder nicht, moralisch ist es für mich vertretbarer, der Elbel verdient nichts daran, als das auch nur ein Mitmensch weniger das liest.

            Wie kommen Sie darauf, dass es einer moralischen Berechtigung bedurfte, Ihr Buch in Umlauf zu bringen?

  7. Gratulation zu Ihrem interessanten, aber offenbar auch teurem Hobby. Denn ausweislich der Website Ihrer Uni sind Sie dort ja seit 2011 als Professor in Vollzeit tätig. Schön, wenn einem der Beruf noch so viel Zeit für das Hobby lässt. Für wissenschaftliche Veröffentlichungen hat es laut der Website ja seit 2011 leider nicht mehr gereicht.

    Wie praktisch, dass auch beim dritten kommerziell nicht sonderlich erfolgreichen Buch immer noch pauschal die bösen Piraten schuld sind und dem Autor offenbar kein Hauch von Selbstzweifel plagen.

    1. Geht es immer nur mit persönlichen Angriffen. Vielleicht hätten Sie ja einberechnen können, das die Geburt eines Kindes durchaus auch veröffentlichungsverhindernd ist und das so ein Veröffentlichungsverzeichnis nicht immer auf dem neuesten Stand ist und das Fachhochschulprofessuren ihren Schwerpunkt in der Lehre und nicht in der Forschung haben und … und … und.

      Aber was rede ich, ich bin ja nur ein dummer deutscher Professor, der von nichts eine Ahnung hat.

    2. Man möchte sich doch einmal vorstellen, der Herr Professor hätte statt 5000 Exemplaren, 50000 verkauft. Dann wären die Honorarzahlen ganz anders, das würde allerdings auch vorraussetzen, daß jemanden (oder in diesem Falle einfach „mehr Menschen“) interessiert, was da geschrieben wurde. Tut es offensichtlich nicht und bedeutet wohl, daß das Produkt nicht gut ist.
      Als Professor kann er sich ja glücklich schätzen, einen wohldotierten Beruf zu haben, der ihm ein solch exquisietes Hobby finanziert.
      Hier Sven Regner heranzuziehen, der als Sänger und Schriftsteller (u.a. verkaufte Filmrechte etc.) ziemliche Erfolge zu verbuchen hat, hinkt wohl ein wenig.
      Herr Professor, haben sie mal versucht rauszufinden, wieviel Bücher sie ohne illegalen Download verkauft hätten?
      5100?

      1. Laut einschlägiger Statistiken ein mehrfaches von 5000, da die illegalen Downloads ein mehrfaches der legalen Verkäufe betragen sollen.
        5.000 verkaufte Exemplare gelten bei einem Verlagsdebüt als solide Leistung und Self Publisher und Autoren bei KMU-Verlagen würden sich nach solchen Auflagen die Finger schlecken.
        Woher nehmen Sie jetzt also die Erkenntnis, mein Buch sei bei diesen Zahlen wohl nicht so gut?
        50.000 Exemplare sind schon richtige Bestseller. Kann es sein, dass sie von typischen Auflagenzahlen wenig bis gar keine Ahnung haben? Aber mal wieder erst mal gut ad personam austeilen.
        Mein Beruf ist ganz ordentlich dotiert, allerdings unterbezahlt, wie sogar das BVerfG vor Jahr und Tag festgestellt hat. Und für ein Hobby schluckt die Schriftstellerei entschieden zu viel Zeit.
        Wo genau vergleiche ich mich mit Sven Regener? Ich habe mich nur auf ihn bezogen, weil er durch seinen Antifilesharer-Rant mit sehr viel deutlicheren Worten als ich die ganze Diskussion überhaupt erst in Gang gesetzt hat.

        1. Ich möchte noch hinzufügen, dass die letzten Klick-Zahlen bei der guten alten Tante Boerse bei 1500 für „Asylon“ und nur noch bei 492 für den Folgeband „Elysion“ liegen, bei bei mygully liegen die Klicks ganz ähnlich, es hat sich auch niemand mehr die Mühe gemacht, „Megapolis“ auch nur upzuloaden. Wie Herr Elbel in seinem Beitrag völlig richtig schreibt, ist das Interesse gewaltig erlahmt. ( Fairerweise muss man sagen, dass „Megapolis“ bei lul aufgetaucht ist…)

          Diese Zahlen liegen Welten entfernt von dem Mehrfachen der 5.000 verkauften Bücher!

          Und es ist eine Illusion zu glauben, dass jeder klick einem download entspricht. Auch in der illegalen Szene dürfte sich das Interesse an Herrn Elbel in engen Grenzen halten.

          1. Momentemal. Besteht denn der Filesharingkosmos nur aus Boerse und Gulli? Da finde ich aber noch so einiges mehr. Und WIEVIEL Klicks? Das ist ja immens. Da kippe ich hintenüber. Und wenn nur ein Viertel davon das Buch regulär gekauft hätten, hätte das einfach schon mal richtig gescheppert. Interesse in engen Grenzen sieht für mich anders aus. Das grenzt ja an ein Drittel der legalen Verkäufe. Ich werd nich wieder. Ham die mich wenigstens alle brav an ihre zahlungswilligen Freunde weiterempfohlen? Mich geflattrt oder mir Geld auf mein Privatkonto überwiesen, oder wenigstens massenhaft Rezensionen auf Amazon geschrieben???

          2. im artikel kommt klar zur sprache, daß verlage autoren unter hohem risiko über mehrere werke hinweg aufbauen und dies durch bestseller querfinanziert wird. wenn das interesse an einem noch im aufbau befindlichen autor gering ist, läßt sich daraus nicht der schluß ziehen, daß piraterie nicht schädlich ist. für den aufzubauenden wiegt jeder verkauf schwer – 1500 nichtrealisierte verkäufe auf 5000 verkäufen beim debüt entsprechen 30%! man stelle sich solche quoten bei ladendiebstahl vor!

            diese verluste müssen nun durch bestseller kompensiert werden, die wiederum eine mutmaßlich höhere quote an piraterie haben – immerhin ist da ja dann das interesse besonders groß.

            schlußendlich frage ich mich, was das argument eigentlich konkret bezweckt. soll hier tatsächlich einer literatur des kleinsten gemeinsamen nenners das wort geredet werden? denn darauf läuft die empfehlung, den beruf des schriftstellers doch trotz renomierten verlags und solider auflage nochmal zu überdenken, ziemlich umweglos hinaus. ohne erkenntnisgewinn in der sache an sich, denn wer vom markt redet, muß auch eingestehen, daß piraterie das wesentliche element des marktes abschneidet: die steuerung des angebots über nachfrage ist darauf angewiesen, daß nachfrage sich beim produzenten der ware als einkommen niederschlägt.

        2. Auch wenn es für sie sicher wie Hohn klingt, aber wenn ein TB an Büchern zum Download kommt und ihr Buch dabei ist ….heißt es noch lange nicht, daß es von ebensoviel Downloadern auch gelesen wird.
          Die Piraten sind ein kleineres Problem für ihre Refinanzierung und auch Wertschätzung. Frau Vea Kaiser hat sich mit einem mittelmäßigen Buch durch Marketing (Interview mit Denis Scheck) und Guerilla- Marketing (offener Brief an Piraten) zumindest erst mal in die Öffentlichkeit gebracht.
          Sie haben das mit obigen Artikel jetzt auch. Und das sogar besser, intelligenter und nachvollziebarer. Allerdings bezweifle ich, daß dieser Artikel beim Tagesspiegel, Der Zeit oder anderen Blättern landet.
          Das wird immer Ihr Problem sein, die fehlende Öffentlichkeit ! Ein Eschbach, Genazino oder Steinfest wird immer über die Piraten mosern, aber sie nie wirklich als Bedrohung empfinden !
          Immer noch alles Gute für sie !

          1. Das ist mir völlig klar. Aber was soll eigentlich dann diese sinnlose Sammelwut, dieses digitale Messietum? Ist das gesund? Müssen wir als Gesellschaft sowas dulden?

          2. @Thomas Elbel:
            „… was soll eigentlich dann diese sinnlose Sammelwut … ?“

            Das sehe ich ganz genauso. Es gab mal Zeiten, da hat man im Kulturkreis, aus dem die Piraten kommen, schon das Anhängen einer Signatur an eine EMail als sinnlose Verschwendung von Bandbreite abgelehnt.
            Viele haben alleine an Musik in MP3 so viel zusammengesaugt, dass es einige Jahrzehnte dauern würde, sich das alles ein mal anzuhören. Wer nun 10-12 Gigabyte durchschnittliche E-Books gehortet hat, möge kurz durchrechnen, wie lange es dauern würde, das alles ein mal zu lesen.

            Ich sehe darin das Bedürfnis, eine Art privates Archiv anzulegen, aus dem man alles herausziehen kann, was es so gibt. In den meisten Fällen dürfte das in einer Mischung aus Gedankenlosigkeit und Größenwahn geschehen, es mag aber auch Ausnahmen geben. Unter Metal-Fans waren schon in den 1990ern Plattensammlungen mit 3-4000 Exemplaren keine totale Seltenheit. Diese Leute wussten dann auch tatsächlich alles über ihr Genre. Bei SF-Lesern dürfte es ähnliche Ansätze geben.

            Ich persönlich würde eine online verfügbare öffentliche Bibliothek sehr viel besser finden. Würden solche Archive ähnlich wie Wikipedia betrieben, könnten sie auch genauso nützlich sein. Eine Abstufung der Zugangsmöglichkeit von anonymen Basiszugängen bis Premium mit sozial vernünftig gestaffelter Gebührenpflicht könnte bei so einem Projekt auch für eine vernünftige Entlohnung von Autoren sorgen.

          3. Eine öffentliche Bibliothek ist nicht viel anders, als eine Flatrate. Lediglich die Verfügbarkeit ist eine Andere. Onleihen funktionieren derzeit nicht, weil es eine künstliche Verknappung der vorhandenen Titel gibt. Diese ist mit keiner techn. Logik begründbar.

            Auf Nachfragen wurde sogar bestätigt, dass die künstliche Verknappung von den Verlagen gewollt ist. Womit wir dann wieder bei meinen anderen Ausführungen hier wären. Denn es zeigt, dass Verlage noch immer nicht kapiert haben, wie das internet funktioniert, und dass eine künstliche Verknappung des Angebotes kontraproduktiv ist, und damit die Piraterie fördert…

          4. „sinnlose Sammelwut“

            Sammeln/Bunkern ist der Ersatz für Zugriff, diesen uralten Menschheitstraum. 😉

            Das Sammeln könnte man (leider nicht) ganz einfach abstellen, indem man für unbeschränkte Verfügbarkeit via Internet sorgte, zu einem gut kalkulierbaren und von der Mehrzahl der Rezipienten als angemessen empfundenen Preis (Flatrate).
            Ich würde ohne mit der Wimper zu zucken 20-30 Euro monatlich hinlegen, wenn ich dafür unbeschränkten Zugriff auf alle digital verfügbaren Inhalte bekäme.

            Gerade ältere Semester neigen an dieser Stelle dazu, die Nase zu rümpfen über die anmaßende Einstellung, alles immer sofort haben zu wollen. Geschenkt. Es ist derzeit so und es kommt nicht aus dem luftleeren Raum (Wink mit dem Zaunpfahl). Ich sehe darin auch nichts Verwerfliches.

            „Kind, du kannst nicht alles haben!“
            „Von dir anscheinend nicht.“

            „Müssen wir als Gesellschaft sowas dulden?“
            Ja, nein, vielleicht. Erwarten Sie darauf wirklich eine Antwort? Von der Gesellschaft? Falsches Forum.

          5. Also noch mal Flatrate:
            Eine Flatrate ist aus einer gewissen Perspektive ein Instrument um die Kosten der Nutzung einiger Intensivnutzer der Gemeinschaft der Durchschnitts- bis Wenignutzer aufzusozialisieren.
            Ist das gerecht?
            Und wer bestimmt die Höhe dieser Flatrate? Die Politik? Na dann Halleluja. Wer zieht sie ein? Wie wird sie verteilt? Kann Oma Ingeborch für ihre Memoiren dann auch berücksichtigt werden?
            Tatsache ist, dass heute immer noch eine Mehrheit der Menschen ihren Kulturkonsum, pro konsumierter Einheit bezahlt. Nur die Filesharer hätten das gern anders. Darf jetzt die Minderheit über die Mehrheit bestimmen?
            Wer garantiert, dass der Einstieg in solche Flatratemodelle nicht einfach eine Verschleierung der ökonomischen Austrocknung des Kulturmarktes ist, der in Deutschland 8 Millionen Menschen in Lohn und Brot hält?

          6. Wer bestimmt den Preis eines Buches? Und ist der gerechtfertigt? Wer entscheidet darüber? Die Fragen sind gleich. Alles andere ist immer austauschbar.

            Konsumenten bezahlen am liebsten in Flatrates. Denn da sind die Kosten fix. Egal, wie viel, oder wenig konsumiert wird. Es ist immer gleich.

        3. hier mal ein beispiel:
          ich bin examinierter krankenpfleger und werde seit der umstellung auf den euro, dazu gezwungen für die hälfte von zu wenig zu arbeiten. bei einem fulltimejob (schichtarbeit mit wochenenden) bedeutet das, für ca 13-15€ die stunde brutto ungefähr 1600€ mit nach hause zu nehmen. bei einer miete von 600€ für 50 qm (großstadtpreise) + strom, +wasser, +gas, +telefon können sie sich ungefär vorstellen, was da übrig bleibt. keine chance zb eine familie zu ernähren, ganz im gegensatz zu einem hochschulprofessor der sich hier ausheult.
          buchpreise wurden in selbiger zeit (seit 2001) schlichtweg verdoppelt. wer hätte denn früher 20 mark plus x, für ein taschenbuch bezahlt, oder 50 mark plus, für ein hardcover. etwas befremdend, dass die autoren die jetzt so laut brüllen, davon nie eine gefahr ausgehen sahen. mein kaufverhalten, was bücher angeht hat sich jedenfalls komplett geändert. gekauft wird nur noch 2ndhand über booklooker.de oder zvab.de, meistens aber für 10 cent in der pfarrbücherei ausgeliehen.
          ihr buch „asylon“ habe ich letztes jahr zum geburtstag bekommen, ca. 40 seiten gelesen und dann abgebrochen, da es mir einfach nicht gefallen hat (reine geschmackssache). seitdem versuche ich es über booklooker wieder zu verkaufen (fast neu für 3€), aber es will keiner.
          es ist halt wie immer… qualität setzt sich durch, der rest geht auf den grabbeltisch.

      2. Können Sie eigentlich auch sachlich diskutieren?
        Der Herr Professor…und dann zieht es sich so durch.
        Was soll das?

        Sie machen den Erfolg an der Qualität fest?
        „..dann war es nicht gut..“
        Erfolg und Qualität können zusammenhängen, müssen es aber nicht.
        Es gibt sehr viele Gründe, warum ein Produkt erfolgreich wird.
        Sie aber versuchen Thomas Elbel sehr plump zu diskreditieren. Echt traurig.

  8. Ein sehr transparenter Bericht beleuchtet die Hintergründe und kommt zu einem ernüchternden Fazit. Kultur lohnt sich nicht.
    Piraterie wird sich schlussendlich selbst austrocknen und jede Form des Schöngeistigen ebenfalls.
    Der Appell ist sicherlich richtig, jedoch fürchte ich, dass er in den Weiten des Netzes verhallt.

    1. Mir fallen zwei Argumente hier besonders auf:

      1.) Einige beklagen, dass durch die kostenlosen Möglichkeiten der Verdienst der Autoren ruiniert würden und deshalb:
      Zitat @Roland Rafael Repczuk „Piraterie wird sich schlussendlich selbst austrocknen und jede Form des Schöngeistigen ebenfalls.“

      2.) Viele andere erwähnen die Zahlen, in denen Bücher (und auch Filme und Musik) heute veröffentlicht werden und weisen auf ein Überangebot hin.

      Der erste Punkt ist hochgradig anzuzweifeln, wenn der zweite korrekt ist oder?

      Es gibt bestimmt Verdienstausfälle durch Filesharing. Zumindest durch Angebote im Internet insgesamt werden die CD-Regale der E-Diskounter alle paar Monate ein paar Meter kürzer. Und der Weltmarktführer ITunes gewährt den Rechteinhaben nicht gerade üppige Anteile.

      Aber dennoch veröffentlichen Musiker immer mehr neu Alben, Filmproduktionen werden nicht nur zahlreicher sondern auch größer und teurer und auch Literatur wird immer mehr geschrieben und veröffentlicht.

      Das kommerzielle Urheberrecht ist kein Grundrecht, sondern ein Privileg. Es wurde Autoren eingeräumt, damit diese Literatur, Musik und dramatische Werke schreiben und Bilder malen. Die Gesellschaft wollte diese schönen Dinge und deshalb hat sie Gesetze geschaffen, die gegen den legendären Hunger des armen Poeten helfen sollen.

      Nun ist es aber ganz offensichtlich so, dass der Verdienstausfall durch Internet die Autoren ganz offensichtlich *nicht* davon abhält, all die schönen Dinge zu schaffen, die für eine hoch entwickelten Kultur unverzichtbar sind.

      Es *gibt* Bücher, Musik, Bilder und Filme. Und das Gerede von der „verwässerten“ Qualität und dem „Niedergang“ ist völliger Blödsinn. In Sachen Literatur bin ich nur ein durchschnittlicher Leser aber mit Musik kenne ich mich ein bisschen aus. Und ich muss sagen, dass einige der besten Platten, die ich jemals gehört habe, in den letzten 7-8 Jahren erschienen sind. Jede Woche entdecke ich irgendwo eine Perle, gegen die das Meiste, was ich aus den 1990ern kenne, vergleichsweise blass wirkt.
      Obwohl die 90er schon mal viel besser als die 70/80er waren. Ich würde die Zeit seit 2000 durchaus mit der großartigen Aufbruchszeit der 1960er vergleichen, in der es dauernd neue, interessante Bands gab und die Leute bereit waren, sich für sehr eigenwillige Konzepte zu begeistern.

      Downloads hin, Verlagssterben her: von einem „Austrocknen alles Schöngeistigen“ kann keine Rede sein.

      1. Das kommerzielle Urheberrecht IST grundrechtlich geschützt. Hat das Bundesverfassungsgericht in ständiger Rechtsprechung wieder und wieder festgestellt. Sehr aufschlussreich ist z.B. das Gefängnismusikurteil. Dort hat das BVerfG festgestellt, wie hoch die Hürde ist, wenn es darum geht, den Urhebern die Duldung der kostenlosen Nutzung ihrer Werke aufzuerlegen, nämlich nur dann, wenn der Nutzer andernfalls kulturell komplett depriviert wäre, wie eben ein Gefängnisinsasse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf die Mehrheit der Filesharer zutrifft.
        Geschmacksdiskussionen im Sinne von, wann, wo, wer, wieviel beste Musik oder Bücher gemacht hat, finde ich in diesem Kontext sinnlos, da es da naturgemäß so viele Meinungen wie Rezipienten gibt.

        1. Meinungen gibt es viele, einige behaupten immer mal gerne, dass sich die Qualität der Künste im Niedergang befände, da wollte ich eben auch mal meine ganz andere Meinung entgegen setzen. Deshalb noch mal schön sauber getrennt:

          Meine Meinung: die Downloaderei hat keinen negativen Einfluss auf die Qualität der Kunstproduktion.

          Etwas anderes sind Statistiken. Die werden zwar auch sehr gerne gefälscht und mutwillig falsch interpretiert aber diese Verzerrungen werden schwieriger, je simpler die Zahlen sind. Und die simpelsten Zahlen sind die der insgesamt veröffentlichten Werke, gefolgt von den damit tatsächlich erzielten Einnahmen.

          Und beide Zahlen waren noch nie so hoch wie heute.

          Damit will ich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Autoren und Verlagen überhaupt nicht leugnen. Allerdings ist es wohl so, dass das kommerzielle Urheberrecht gewährt wird, weil die Zivilisation wünscht, dass Kunst geschaffen wird.
          Nun wird ganz offensichtlich sehr viel Kunst geschaffen, meiner Meinung nach auch in sehr guter Qualität. Und es wird auch sehr viel Geld mit Kunst verdient, mit Literatur, Musik, Bildern und Filmen. Die Zahlen sprechen da eine ziemlich eindeutige Sprache.

          Gibt es denn da aus dieser Perspektive betrachtet, überhaupt ein ernsthaftes Problem?

          Für Deutschland gesehen gibt es da auch noch ein Phänomen, das die Entwicklung dieser Zahlen noch erstaunlicher erscheinen lässt: Noch in den 1980er/90er Jahren wurden viele Debut-Romane geschrieben, während die Autoren sich mit dem liberalen Sozialsystem der Kohl-Ära finanzierten. Noch mehr andere schrieben ihre Erstlinge als Dauerstudenten. Das gleiche gilt für Musiker und Filmemacher und am meisten für bildende Künstler und übrigens auch für Softwareautoren.

          Heute haben HartzIV und Bologna diese Zeitfenster für junge Autoren geschlossen. Nichts da Dauerstudium nebenbei und nichts da Arbeitslosenhilfe open end. Es ist viel viel härter heute, als Autor zu arbeiten, wenn man nichts damit verdient. Was schon immer das Schicksal von Autoren war, die sich ihre Bekanntheit erst einmal erarbeiten mussten.

          Und trotzdem diese Zahlen…. interessant.

      2. sorry, aber auch in der musik wird der ausstoß an werken überwiegend durch selbstausbeutung jenseits aller betriebswirtschaftlicher tragfähigkeit ermöglicht. ich weiß wovon ich rede, denn ich bin selbst in dieser situation. ich kenne viele erfolgreiche kollegen, aber niemanden, der vom erfolg leben kann. alle leben von alg2 oder brotjobs. kunst schaffen in deutschland heißt, seine zeit und sein geld in etwas zu versenken, weil man nicht anders kann. und vor diesem hintergrund ist es besonders schmerzlich, wenn außenstehende das eigene kriechen auf dem zahnfleisch als beleg heranziehen, daß es ja doch noch immer vorwärts geht.

        trotzdem: vielen dank für die einschätzung, daß die musik immer besser wird! im namen aller kollegen 🙂 das ist mir ganz ehrlich nämlich immernoch lieber als die unsäglichen kommentare, man solle doch kunst für die massen machen, die den erfolg allein an den erlösen festmachen und nicht am publikumszuspruch – und sei es ein winziges nischenpublikum.

        1. 🙂

          Ich bestreite gar nicht, dass Kunst wenigstens am Anfang fast immer Selbstausbeutung ist. Und ich ärgere mich regelmäßig über schwachmatische Kommentare wie „Heutzutage kannst Du doch Musik ganz locker am Rechner zusammen klicken. Wenn Du ein chinesisches Cubase nimmstt, kostet Dich das keinen Cent.“ Einige wissen nicht, dass die meisten Musik nach wie vor in teuren Proberäumen auf teuren Instrumenten per Hand entwickelt wird. Und dass auch die Leute, die am Computer relevante Musik machen fast immer viel Zeit und auch Geld investieren.

          Aber das war früher nicht anders. Ich habe in den 90ern in Bands gespielt und auch ein Album noch richtig auf Band produziert. Wir haben unsere Musik gemacht ohne Kompromisse, ein paar wirklich coole Konzerte gespielt, ein Album gemacht und einen Deal mit einem amerikanischen Indylabel ausgeschlagen, weil uns die Konditionen zu blöd waren. Ich schätze mal, dass wir auf jede investierte Deutschmark so um die 2-3 Pfennig eingenommen haben. Wir hätten öfter auftreten können aber irgendwie mussten wir auch noch für Geld arbeiten, Studium abschließen etc etc etc.

          In kurz: es ist heute nicht einfach und früher war es das auch nicht.

        2. Selbstausbeutung, ALG2, Brotjobs

          Keine Alleinstellungsmerkmale der Künstler. Ich denke, dass sich auch für die Künstler erst dann etwas ändern wird, wenn die Ausbeutung als gesamtgesellschaftliches Problem auf- und angegriffen wird.

          Ein Sven Regener wäre in meinen Augen glaubwürdiger gewesen, hätte er sich auch vorher schon, oder aber im selben Interview dazu geäußert, wem alles in dieser Gesellschaft noch ‚ins Gesicht gepinkelt‘ wird. Kam aber erst, als es an die eigenen Pfründe ging. Das ist legitim, spiegelt seine Interessen wider, erntet von mir aber nur ein Lächeln.

          Nischenprogramm finde ich übrigens sehr unterstützenswert. Gerade in den Nischen sollte es aber auch kein Problem sein, ein unterstützendes Publikum zu finden. Ist die Nische allerdings zu klein, oder nicht zahlungskräftig genug, nutzt auch der beste Wille nichts, damit es zum Leben reicht.

          1. @Morgenstern
            Wenn Sven Regener gerantet hätte, dass der „Kapitalismus uns ins Gesicht pinkelt“ hätten alle freundlich gelächelt, gedacht: „Ja, ja. Er hat so recht.“ und wären wieder zur Tagesordnung übergegangen.
            @Hartmut
            Sorry, aber Du widersprichst Dir selbst ein bisschen. Du hast nämlich recht, dass es in der Kohl-Republik paradoxerweise einfacher war, sich so irgendwie mit kreativer Arbeit durchzuschlagen, bis irgendwann vielleicht der große Erfolg kam. Heute ist es aus vielen Gründen sehr viel schwerer und Filesharing macht es nicht wirklich einfacher. Sie Thema Preisdruck … Ich habe dazu weiter oben schon was geschrieben.

  9. Ich will mich erst mal an den Teil des Artikels halten, dem ich zustimmen kann. Auch ich halte es für hochgradig skandalös, dass *kommerzielle* Anbieter unlizenzierter Inhalte nicht dazu gezwungen werden, angemessene Beteiligungen an die Urheber zu bezahlen. Ich denke auch, dass diese Anbieter Takedown-Aufforderungen umgehend befolgen müssen. Es gibt durchaus erfolgreiche Plattformen wie Vimeo, die mit solchen Bedingungen auch wirtschaftlich gut zurecht kommen.
    Dass Herr Elbel in diesem Artikel nicht sehr konkret auf die Leute eingeht, die wie er früher unlizenzierte Inhalte *herunter laden* ist wahrscheinlich besser so. An anderer Stelle habe ich von ihm schon einige geradezu ekelhafte Einlassungen gelesen. Die Sache ist nämlich die, dass man durchaus überall da eingreifen kann, wo Geld fließt. Denn sämtliche kommerzielle Aktivitäten benötigen den Schutz des Staates, sie können allenfalls in sehr kleinem Rahmen ohne staatliche Akzeptanz arbeiten.
    Aber private Internetnutzer, die *kein* Geld, sondern wirklich nur Inhalte in dezentralisierten Netzen austauschen, können das durchaus im Geheimen tun. Und das ist eine Möglichkeit, die für kein Urheberrecht oder sonst ein kommerzielles Privileg in Zweifel gezogen werden darf.
    Eine pauschale Abgabe auf die Internetanschlüsse, die sowas möglich machen, wäre durchaus akzeptabel. Leute wie ich, die zwar große Datenmengen umsetzen aber praktisch nie illegale Angebote nutzen, müssten das zwar mitbezahlen aber wenn es tatsächlich Urhebern zukommen würde, wäre das Geld immerhin für einen vernünftigen Zweck abgezogen.

    Aber die Unterbindung des privaten Tauschens ohne Geld würde Maßnahmen erfordern, gegen die die Stasi der DDR vergleichsweise harmlos erscheinen würde.

    1. @Hartmut:
      Zum Persönlichen. Wenn ich mich in einem Umfeld, wie dem von Dir unter Bezug genommenen Urheberrechtsforum der Piraten bewege, bin ich auch nur der Wald aus dem es herausschallt, wie man hineinruft. Jeder der mir hingegen gesittet begegnet, kann auch ebenso gesittete Antwort erwarten.
      Zum Sachlichen. Du findest eine Struktur in der die breite Masse der legalen Nutzer für die illegalen Nutzer mitbezahlt (Stichwort: Flatrate) moralisch verträglich, ich nicht. Aber Du hast damit den Finger in die Wunde gelegt, denn genau darum geht es beim Filesharingproblem. Die Zahler zahlen für die Nichtzahler mit. So simpel ist das.
      Unterbinden kann man das ganze auch ohne Totalüberwachung (die wir ja augenscheinlich sowieso längst haben), sondern relativ schlicht, nämlich indem man jeden Plattform-, Zugangs, oder Dienstebetreiber gesetzlich zwingt, eines von zwei Modellen anzubieten:
      1. Entweder er verpflichtet sich, die Personendaten seiner (pseudonymisierten) Mitglieder aufzunehmen und auf berechtigte Anfrage an Verfolgungsbehörden herauszugeben, oder
      2. er bietet Zugang zur Plattform nur unter Klarnamen mit vorherigem Identifizierungszwang.
      Bei Autofahrern machen wir das schon seit eh und jeh (Kennzeichenpflicht) und niemand regt sich darüber auf, obwohl es bei der Einführung vor hundert Jahren durchaus kontrovers diskutiert wurde.

      1. Überwachungsstaat? Das ist es, was du willst? Keiner soll mehr frei seine Meinung äußern dürfen? Kritik am System wäre in einer Welt, in der jeder namentlich bekannt ist nicht mehr möglich! Umwälzungen wie in der Ukraine wären dann nicht mehr möglich, weil sofort jeder dafür zur rechenschaft gezogen werden kann! Ganz egal, ob der Staat noch rechtschaffend arbeitet, oder nicht. Auch ganz egal, wie viele dabei drauf gehen!

        Ich persönlich preferiere da lieber das andere Modell…

        Zu dem Thema Auto. Das hinkt, da nur der Fahrzeughalter, nicht der Fahrer bekannt ist. Wer im Zweifel eine Straftat mit einem Fahrzeug gemacht hat ist unbekannt! Das, was Sie vorschlagen ist, dass permanent erfasst wird, wer welches Fahrzeug wann und wohin fährt…

        1. Wo rede ich von einem Überwachungsstaat? Und wenn Deine These, bürgerliche Revolutionen seinen nur mit einem anonymen Internet möglich, stimmt, wie funktionierten Revolutionen denn vor dem Internet???
          Nein. Wir wissen heute alle, dass die Umwälzungen in Arabien oder der Ukraine eben gerade nicht hauptsächlich im Internet stattfinden und wenn sie das tun, dann geschieht das meist völlig unanonym, sondern herrlich offen auf Facebook und Twitter.
          Das entanonymisierte Internet wird kommen, spätestens dann, wenn der erste minderjährige Schulamokläufer mangels Waffenschein mit einer 3-D gedruckten Waffe aus dem Internet um sich geballert hat. Oder spätestens dann wenn Baupläne für Killerviren frei durch Cyberspace flottieren. Dann wirst auch Du nach einem deanonymisierten Internet rufen.
          Warum das mit dem Auto hinken soll, hast Du nicht hinreichend erklärt. Es geht lediglich um Verantwortungszuweisung. Wenn der Halter nicht angeben kann, wer sein Auto für eine Schädigung Dritter genutzt hat, haftet er eben selbst. Das gilt dann genauso für den Internetdienstleister. Entweder er identifiziert den schädigenden Nutzer, oder er haftet selbst. Konkret gesagt: Wenn Kim Schmitz seine Downloader nicht preisgibt, zahlt er den geschädigten Urhebern den Schaden aus eigener Tasche.

          1. In einem Überwachungsstaat will ich nicht leben. Nebenbei gibt es bereits Bauppläne für Killervieren und Waffen im Internet. Die Situation gibt es seid geschätzen 30 Jahren. Die letzten 25 Jahre hat es niemand interessiert, und jetzt, wo auf einmal alles im Fokus steht, in dem Augenblick soll anonymität etwas schlechtes sein?

            Der arabische Frühling konnte nur durch die Vernetzung des internets stattfinden. Nur weil man vernetzt ist, heißt das noch nicht, dass man nicht anonym ist. Das ist ein Trugschluss und auch Facebook erlaubt es anonym zu bleiben.

            Der Auto-Halter kann aber nicht zur Verantwortung gezogen werden, wenn jemand Drittes den Wagen geklaut hat. Eine kurze Meldung bei der Polizei reicht, um die Verantwortung abzulegen. Wenn jemand meinen Internet-Anschluss, oder meine Identität kapert, muss ICH Nachweisen, dass ICH es NICHT war. Das ist eine Verdrehung der Beweislast. Und diese Verdrehung kennen wir AUSSCHLIEßLICH im Internet, oder daran angeschlossene Dienste.

      2. Das ist eine gute Idee. Damit fördert man die Medienkompetenz und sichert dauerhaft ab das, das Tornetzwerk/Freenet/Darknet in der Mitte der Gesellschaft ankommt (Ebookleser, Musikhörer und Filmekucker sind bis auf das urheberrechtsverletzen normale Mitbürger).
        Das wäre zumindest ein Schlag gegen die NSA, den FSB und was es da sonst noch so gibt.
        Ganz im Ernst, wie soll so eine verbindliche Nutzeridentifikation aussehen?
        Wie will man das bei Hostern im Ausland oder halt in virtuellen Subnetzen durchsetzen?
        Wie sieht das aus bei privaten Foren die zum Beispiel verschlüsselt sind, keine Logfiles erstellen und alle Nutzer VPN`s verwenden?
        Wie steht es da mit politischen Gruppen oder Selbshilfegruppen (anonyme Kiffer oder ähnliches) die legitime Interessen vertreten (China uns so)?

        1. Die NSA hat uns sowieso längst alle identifiziert.
          Wie sowas funktionieren soll? Jedenfalls nur so global wie möglich. Mit dem neuen IPv6-Standard wird wahrscheinlich ohnehin jeder von uns eine statische IP-Adresse haben und das ist dann schon der erste Schritt hin zur flächendeckenden Pseudonymisierung.
          Ausländische Hoster sind ein Problem, aber lösbar. Das ist eine Frage des politischen Drucks.
          Selbsthilfegruppen sind unproblematisch, weil sie sich nicht illegal verhalten. Politische Gruppen gleichfalls, soweit sie sich in Rechtsstaaten bewegen. Der chinesische Dissident ist ohnehin gekniffen, egal, ob der Westen nun anonyme Kommunikation zulässt oder nicht, denn über sein Internet entscheidet das Politbüro.

          1. Nur weil die NSA das getan hat, ist es legal, oder gut? Nur weil die Nazis Ausschwitz aufgebaut haben, finden Sie das jetzt gut? Weil etwas möglich, oder gemacht wird, heißt das noch nicht, dass es gut, oder moralisch vertretbar ist. Ich finde weder Ausschwitz, noch die Überwachung moralisch vertretbar. Und viel fehlt nicht mehr, damit die Überwachung der NSA die Kriegsverbrechen von damals übertreffen. Und das find ich nicht nur traurig, sondern beschämend! So ein Verhalten in einer modernen Gesellschaft, und dann auch noch Leute, die das gut finden?

          2. Wo habe ich gesagt, dass ich das gut finde? Hören Sie doch bitte endlich auf, mir Aussagen zu unterstellen, die ich nicht getätigt habe. Ich bin übrigens absolut Ihrer Meinung, dass nicht alles was technisch möglich ist, auch moralisch einwandfrei ist und jetzt wenden Sie das mal auf Filesharing an.

      3. Danke für das Argument mit dem Autokennzeichen. Das würde ich gerne in Diskussionen plagiieren. 😉

        Klarnamen sind dagegen ein heißes Eisen. Obwohl alle mir bekannten Internetaktivisten bis auf eine Ausnahme – padeluun vom Verein Digitalcourage – unter ihren bürgerlichen Namen auftreten, gilt ja der Konsens, dass eine Pflicht zum Nennen des echten Namens den Grundprinzipien der Webkultur widerspricht. Ich sehe auch schon kommen, dass irgendwelche Schlaumeier Zugangsprovider mit Verlagen oder Autoren gleichsetzen, um sich über den bösen Thomas Elbel empören zu können. Ich würde deshalb noch mal ausdrücklich betonen, dass wir Autoren nicht wollen, dass unsere Werke nur jemand lesen darf, der datenschutzrechnisch die Hosen runterlässt.

        1. Und das von dem Mann, der mir in der Diskussion unter dem Ausgangsartikel vorgeworfen hat, dass ich unter einem Pseudonym schreibe. Und das Fähnchen dreht sich im Wind.

    2. Ich sehe ihn Ihren Ausführungen eine gewisse Art Romantik, wenn Sie schreiben, dass private Internetnutzer ja kein Geld austauschen.
      Lassen Sie sich gesagt sein, im Internet wird (fast) immer bezahlt.
      Sie erkennen nur oft die Währung nicht, in der bezahlt wird.
      Eine Währung kann Maleware, Trojaner, Viren, Infrastruktur, Aufmerksamkeit für Banner, Klicks usw. sein.
      Die Währung lässt sich irgendwann einmal in echtes Geld umwandeln. Das wird auch gemacht. Nehmen wir The Pirate Bay. Deren Werbung wird durch eine Firma auf den Seychellen vermarktet, die aber sehr wahrscheinlich einem der Gründer gehört.
      Der Name des Unternehmens verrät es schon.
      Im Zuge des TPB Prozesses kamen auch Summen an die Oberfläche. Jahreseinnahmen 4 – 6 Millionen Euro.
      Der Nutzer von Pirate Bay verhilft dem Betreiber bereits durch die Bereitstellung seiner Infrastruktur (freigegebene Laufwerke) zum Funktionieren des Modells. Er bezahlt also schon.
      Manchmal ist es auch offensichtlicher wie bei Lesen und Lauschen. Da sind es tatsächliche kleine Beträge die anonym per Paysafecard bezahlt werden.

      Trennen Sie daher besser von der Romantik, denn es sind klare Geschäftsmodelle. Allerdings solche, die für die Urheber der Inhalte keinerlei Vergütung vorsehen. Und daher auch mit deutlich weniger Umsatz auskommen. Außer etwas Serverkapazitäten muss da nichts investiert werden und schon gar niemand beteiligt.

      Die Debatte wäre weitaus ehrlicher, wenn über Geld gesprochen werden würde. Und zwar auf allen Ebenen. Unternehmen wie TPB als die Befreier des Contents und die Beglücker der Menschheit darzustellen ist etwas einseitig.
      Die Betreiber dürften sich jeden Tag zum kollektiven Schenkelklopfen treffen und danach den Kontostand des Offshore Kontos kontrollieren. Vielleicht schütteln sie auch einfach nur den Kopf, dass deren Masche immer noch so durchläuft.

      Und wegen DDR Methoden: Ja, da bin ich bei Ihnen. Dürfte extrem schwer und technisch fast unmöglich sein so eine Überwachung durchzuführen.
      Viel effektiver ist es sich die Portale und deren Betreiber anzusehen und dem Geld zu folgen.

      Ich kann übrigens immer noch nicht erkennen, was dagegen spricht ein Buch als E Book zu kaufen. Und zwar so, dass der Urheber und sein Verlag etwas davon haben.

      1. Nun, wir sind uns ja einig, was die Verfolgung kommerzieller Portalbetreiber angeht. Wenn deren Nutzer Anonymisierungssoftware verwenden, spielt das auch weder politisch noch technisch eine Rolle denn: Nach unsichtbaren Nutzern würde man hier gar nicht schen müssen und wer kassieren will, kann sich nicht unsichtbar machen.

        Soweit so gut. Ich denke, dass ich auch in Piratenkreisen eine Nischenmeinung vertrete, wenn ich sage, dass das Teilen nicht kommerzialisiert werden darf, ohne die kommerziellen Privilegien der Urheber angemessen zu berücksichtigen. Es gibt durchaus viele technische Möglichkeiten, nicht-kommerziell Daten zu tauschen. Portale wie Pirate Bay sind dazu nicht erforderlich und abgesehen vom Internetanschluss an sich gibt es da auch nichts zu finanzieren. Es gibt einige sichere, sehr gut funktionierende Protokolle, die völlig ohne Portale auskommen.

        Diese Systeme wirksam zu bekämpfen, würde über kurz oder lang tatsächlich massive Eingriffe in die Freiheit jedes einzelnen Nutzers voraussetzen. Und das ist das Urheberrecht eben nicht wert.
        Rechtlich gesehen ist in solchen Systemen auch die Gewerblichkeit so gut wie völlig ausgeschlossen, es würde sich um ein System handeln, das einem Tauschen von Platten und Büchern im Freundeskreis mehr ähnelt als einem Distributionssystem, das dem Handel Konkurrenz macht.

        1. Wenn Sie auf System wie Tribler anspielen. Das hat sich keinesfalls wirklich durchgesetzt. Warum? Weil der User gern den Katalog zum Blättern hätte.
          Den bekommt er rudimentär bei Pirate Bay oder in Form von Foren.

          Sorry, aber vergessen Sie bitte mal den Traum von nicht-kommerziellen Teilen. Das mag analog funktionieren und ist durch die Schranke Privatkopie gedeckt. Im Netz ist es ein Geschäft.

          1. @XB Liebiger

            Der größte Teil des Netzes, besonders der Teil, der seine Grundlagen ausmacht, funktioniert nicht-kommerziell.

            Um frei Daten und Informationen zu teilen, brauchen die Internetnutzer keine kommerziellen Portale. Dass sie sowas wie PirateBay verwenden, ist reine Bequemlichkeit und diese würde ich nicht unter dem Schutz der Verfassung sehen. Wer sowas betreiben will, soll mit den Autoren verhandeln und bezahlen.

            Und wenn ein Portalbetreiber das nicht möchte, kann man ihm den Laden dicht machen, ohne die Rechte der Internetbenutzer irgendwie zu tangieren.

            Ich meinte klassische P2P-Netze wie E-Donkey und Gnutella, das sind freie Protkolle, die ohne zentralisierte Server auskommen und an deren Benutzung niemand einen Cent verdient. Mit Ausnahme der Internetprovider, denen man dann eben eine P2P-Steuer auferlegen kann, deren Einnahmen an die Autoren gehen. Auch Foren kann man werbefrei betreiben und Mailinglisten ebenso.

            Schutz von Freiheit bedeutet für mich nicht Schutz von Geschäftsmodellen von Portalbetreibern.

          2. Ein Kommentar hier hat mich gerade auf eine blöde Frage gebracht …

            Warum beteiligen sich eigentlich nicht diejenigen, die an diesen Urheberrechtsverletzungen auch nicht gerade wenig verdienen? Die Internet Service Provider?
            Die nehmen immerhin Geld dafür, Leuten den Zugang zu diesen illegalen Seiten zu ermöglichen. Ich weiß, das geht jetzt fast schon in eine philosophische Richtung, über Netzmoralität und -neutralität.

            Aber geht man einfach mal von der (zugegeben unrealistischen) Prämisse aus, jemand würde das Netz ausschließlich zum kostenlosen Download von geschützten Medien verwenden, profitieren maximal zwei Entitäten davon. Zum einen der Betreiber der Piratenseite über eventuelle Werbung, aber auf jeden Fall der ISP.

            Ich bin selbst nicht in der VG Wort, aber sind diese Verwertungsgesellschaften nicht genau dafür geschaffen worden? Um bei einer nicht mehr nachvollziehbaren Verbreitung von Urheberrechtlich geschützten Werken den Urhebern wenigstens einen Obolus zukommen zu lassen? Was spricht denn dagegen, das die ISP´s ihren Teil an VG Wort oder Gema abführen? Oder irre ich mich und sie tun das bereits? Ich habe das jetzt nicht recherchiert, mir kam nur gerade die Idee, vielleicht weiß das ja einer. Allein damit wäre Piraterie vielleicht zu einem gewissen Teil ausgleichbar und würde nicht mehr ganz so weh tun.

            Im Endeffekt wären die Buchpiratenseiten dann ja nichts anderes mehr, als eine Art „Radio für Bücher“. Oder man gibt diesen Seiten eben direkt die Möglichkeit, bzw. die Auflage, sich legal zu betreiben, indem sie wie eine Radiostation oder eine Disco eben auch, einen Beitrag an die VG Wort zahlen, bezahlt eingenommen über all die schönen neuen Möglichkeiten wie Flatrates und Werbung. Dafür können sie den Lesern dann meinetwegen 10 Bücher von VG Wort Autoren pro Monat kostenlos zur Verfügung stellen. Wie wäre es denn damit?

          3. Mathias Wenzel,

            Das wurde alles schon durchdacht.
            Scheitert nur daran, dass niemand bereit ist für seinen Internetzugang nicht monatlich 19,95 sondern das 20 bis 30 fache zu bezahlen. Die Grünen haben es Fairneßpauschale getauft und vorgerechnet, dass man das für 8 Euro im Monat machen kann. Wahnsinn.

            Das neue Iphone für 800 Euro, kein Problem.
            Jedes andere Gadget für viel Geld, kein Problem.
            Mobilfunkvertrag für 600 Euro im Jahr, kein Problem.

            Aber für so etwas zahlen? Problem.

      2. „Lassen Sie sich gesagt sein, im Internet wird (fast) immer bezahlt.
        Sie erkennen nur oft die Währung nicht, in der bezahlt wird.“

        Schön, dass es mal jemand anspricht. Die sogenannte „Gratismentalität“ ist nämlich auch nur ein Mythos. Der Nutzer bezahlt durchaus, nur anders oder an anderer Stelle, als es der Urheber gerne hätte, z.B. in die Zugangshard- und software.
        Wie oft habe ich schon gelesen, dass Urheber die bösen Raubkopierer dafür beschimpfen, dass sie sich das teure Zugangsgerät kaufen, aber dann keine 99 Cent für ihr Produkt zahlen wollen. Ja, aber ohne die Investition von oftmals mehreren hundert Euro würden sie gar nicht wahrgenommen werden.
        Auf der anderen Seite lockt die Industrie mit Versprechen, für deren Einlösung dann nicht zuletzt auch der kleine Urheber ungefragt gerade steht.

        1. Ich weiß jetzt nicht, was denn die „teure Hard- und Software“ für den Zugang sein könnte. Sämtliche relevante Zugangssoftware ist frei lizenziert verfügbar und PC-Hardware zumindest gebraucht fast umsonst.

          Ich abe mal an einem Nachmittag einen recht brauchbaren IBM-Laptop und ein paar Schallplatten gekauft. In welchem Laden habe ich wohl mehr Geld ausgegeben?

          Andererseits ist es völlig richtig, dass Konzerne wie Sony gleichzeitig Verluste durch Filesharing beklagen und viel Geld mit Geräten mit Internetzugang verdienen.

          1. „Ich habe mal …“

            Irrelevant. Ist zwar durchaus möglich, aber nicht von jedem gewollt oder gekonnt (gebrauchte IBMs werden nicht so viele hergestellt). Gründe dafür gibt es zur Genüge. Möchtest du mit deinem Schlepptop unterwegs telefonieren, in der S-Bahn oder abends im Bett lesen oder ein paar Spiele spielen … Davon abgesehen wirst du für den IBM vermutlich auch eine dreistellige Summe hingelegt haben. Das ist für den ein oder anderen „teuer“.

            Ich weiß nicht, ob die Zugangssoftware deines Providers frei lizenziert verfügbar ist, oder ob du glaubst, dafür nicht auch mitzuzahlen. Wie dem auch sei, Relevanz ist subjektiv und das OS, mit dem ich gerade arbeite ist nicht frei und nicht gratis, für mich aber relevant.

        2. @Morgenstern
          Ich brauche das Internet, um wahrgenommen zu werden? Der Anteil von eBooks am Gesamtumsatz liegt in D immer noch um die 10%. Und Papierbücher werden wahrgenommen, weil sie in den Buchhandlungen in den Regalen stehen.
          Und wie XB Liebiger korrekt festgestellt hat, zahlen die Nutzer sehr bereitwillig nicht nur überhöhte Preise für Hard- und Software, sondern auch für Access.

          1. @Thomas Elbel: Ich bestätige XB Liebiger, falls Sie das nicht wahrgenommen haben. Die User zahlen (mitunter nicht wenig), um Zugriff auf Content zu bekommen. eBooks spielen dabei in der Tat noch eine eher untergeordnete Rolle. Es ist eben nur nicht so, dass die Nutzer alles gratis bekommen, sie investieren Unmengen in Abspielgeräte, in Zugang etc. Für boox.to haben am Ende alle Teilnehmer gezahlt, die Bücher hätten sie für lau auch andernorts bekommen. An anderer Stelle zahlen sie mit Aufmerksamkeit (Werbekontakte etc.).
            Davon haben Sie als Autor erstmal wenig, aber es könnte vielleicht berücksichtigt werden bei der Analyse des Status Quo und den daraus zu ziehenden Schlüssen.

  10. Sehr umfangreicher Beitrag, danke.

    Denke es ist im Selbstverlag nicht unbedingt nur wegen der unlizenzierten Kopien so schwierig. Sondern weil es ein großes Überangebot gibt. Früher haben die Verlage da als Filter gedient der das Angebot stark verknappt hat. Heute kann jeder im Selbstverlag Bücher raushauen, denke da gibt es die Tendenz zur Überproduktion und dann in der Masse (einige wenige star autoren abgesehen) entsprechende Absatzprobleme. Daher denke ich das hier ein zentrales Problem für viele Urheber durch die kapitalistischen Marktgesetze ausgeht.

    Das trifft dann ja nicht nur Urheber sondern immer mehr Menschen die es in der herrschenden Ökonomie schwer haben irgendwie über die Runden zu kommen.

    1. Anarchist. Gute Analyse. Nur was das Überangebot mit den kapitalistischen Marktgesetzen zu tun haben soll, ist mir nicht klar. Wenn wir den Kapitalismus abschaffen, darf dann nicht mehr jeder veröffentlichen, der will?

      1. Naja, eher wäre es gerecht den Lebensunterhalt eben nicht nur zwingend durch den Markt zu sichern. Denke da an Grundeinkommen. Durch Publikationen könnte man dann hinzu verdienen wäre aber jederzeit abgesichert und somit nicht vollständig der Willkür des Marktes ausgeliefert.

        Betrifft ja in unserer hochtechnisierten Welt immer mehr Menschen, vor allem bei zunehmender Automatisierung noch in der Lage zu sein die eigene Arbeitskraft zu markte zu tragen wird immer schwieriger.

        1. Ich finde das bedingungslose Grundeinkommen eine interessante Idee, aber ich sehe dafür in der Bevölkerung keine Mehrheit. Wenn es aber nicht durchsetzbar ist, kann es keine Rechtfertigung für Filesharing sein.

  11. Vielen Dank für den Artikel, Herr Elbel. Er ist nicht nur sehr informativ, sondern auch von sehr sympathischer Offenheit. Die Reaktionen aus der Rattenecke waren abzusehen und bestehen aus dem üblichen pubertären Quark: Du bist ein ganz schlechter Künstler, deine Kunst will eh keiner haben, deshalb hast du dich über Gratisdownloads gar nicht zu beschweren, Gratisdownloads sind nämlich für gute Künstler eine prima Werbung, und überhaupt würden intelligente Künstler den kostenlosen Angeboten längst mit billigeren Geschäftsmodellen Konkurrenz machen. Hab ich was vergessen, liebe Piraten?

    1. Mächtig gewaltig Egon !

      Aber mit „Rattenecke“ und „pupertären Quark“ wirst Du sicher keine Gesprächspartner gewinnen !
      Sorry, aber das SIE wollte mir jetzt einfach nicht über die Tasten kommen. 🙁

      1. Manchmal dienen sich mir sogar Leute als Gesprächspartner an, welche die „Pupertät“ sichtlich noch vor sich haben. Ich sehe auch hier die Legastheniker mal wieder in den Reihen der Piraten versammelt. Aus welchem Institut hat man Dich denn freigelassen, Libertinus?

          1. Lieber Herr Sobiraj, diese Diskussion (ich habe die ewig gleichen Argumente bereits zusammengefaßt) hat schon so oft fruchtlos stattgefunden, daß es mir nun genügt, dies oder jenes Kind beim Namen zu nennen. „Libertinus“ bitte nachschlagen.

          2. Ja, Herr Virch. Das ist okay, Argumente zusammenzufassen. Ich nehme mir bei den nächsten Herabsetzungen aber auch das Recht heraus, diese nicht ein weiteres Mal zu veröffentlichen. Nur damit hier mal Klartext gesprochen wird. Das ist hier kein virtueller Bolzplatz. Ich suche nach einer fruchtbaren und konstruktiven Diskussion.

          3. Ich sage es mal noch deutlicher, Lars. Diese Diskussion hat schon unzählige ermüdende Male stattgefunden, war niemals fruchtbar und wird es auch nie sein. Wie sehr sich auch die kreative Seite um Sachlichkeit und Aufklärung bemüht, die Diebe werden immer denselben infantil-bockigen, altklugen Quatsch vortragen. Die Raubkopiererei hat mich ein Schweinegeld gekostet. Deshalb halte ich es mit Michael und nehme für mich in Anspruch, die Flinte (zumindest verbal) dorthin zu richten, wo die Ladung hingehört.

            https://virchblog.wordpress.com/2013/03/08/will-haben/

    2. Es geht darum, eine Diskussion aufzubauen, wie eine Bezahlung in der digitalen Welt aussehen kann. Denn das klassische Modell funktioniert nicht. Aber niemand probiert Alternativen ernsthaft aus.

      Alle haben eine fixe Idee, dass ein Buch ein abgeschlossenes Werk sein muss. Fortsetzungsgeschichten sind aber keine neue Idee. Nur warum das nicht mal ausprobieren, und erst weiter schreiben, wenn Summe x zusammen gekommen ist?!

      Wieso beschäftigt sich niemand mal ernsthaft damit?!

      1. Die Behauptung „Das klassische Modell funktioniert nicht“ bitte belegen. An anderer Stelle heißt es, dass Filesharing ja gar keine Schäden verursache. Nur eins von beidem kann richtig sein.
        Das mit den Fortsetzungsgeschichten gibt es längst. Hugh Howey („Silo“) hat es in den USA recht erfolgreich gemacht. Man hat versucht, es hier in Deutschland nachzumachen, aber es hat nicht funktioniert. Die Leser fanden das offensichtlich nicht attraktiv.

        1. Sie sagen, dass sie drauf zahlen, wenn sie ihren Roman veröffentlichen, und Sie wollen belege dafür, dass das klassische Modell nicht mehr funktioniert?

          Vielleicht waren die Fortsetzungsgeschichten in Deutschland einfach nur uninteressant? Außerdem kann eine Fortsetzungsgeschichte auch ein Roman in Etappen sein, und ein klares vorher definiertes Ende finden.

          1. Genau das hat Hugh Howey doch gemacht und es hat in den USA funktioniert aber hier nicht. Ein deutscher Autorenkollegen, Sven Hüsken, hat es auch versucht. Offensichtlich mögen deutsche Leser das einfach nicht. Ich finde es reichlich frustrierend, wenn Sie sich nicht mal die Mühe machen, meine Argumente ordentlich nachzuvollziehen. Wie soll man dann mit Ihnen debattieren?

          2. Fairerweise muss ich sagen, dass ich meinen Roman „Papa“ als klassischen Roman mit knapp 400 Seiten geschrieben habe, der später vom Verlag zusätzlich in sechs Teile gesplittet wurde.
            Es sind also zwei Varianten auf dem Markt. Einmal das gesamte Buch und einmal das Buch in sechs Teile gesplittet.
            Wie die Splittung von den Lesern aufgenommen wurde, kann ich nicht sagen, die Verkaufszahlen deuten jedoch darauf hin, dass eine Fortsetzungsgeschichte eher nicht gewollt ist. Hin und wieder fühlt sich auch ein Leser hinters Licht geführt, weil er durch die aufgebaute Spannung, die jäh unterbrochen wird, zum Zahlen für den nächsten Teil animiert wird.
            Das Buch als Ganzes wiederum verkauft sich sehr gut (bis Rang 11 der E-Book-Bestsellerlisten), wobei Amazon in diesem Fall nur einen Bruchteil der Verkaufszahlen ausmacht.
            Aus meiner Erfahrung heraus gebe ich Thomas Recht, das Splitting kann zu Verdruß bei der Leserschaft führen und wird nicht angenommen.
            Auch bei Stephen King hat es damals übrigens nicht funktioniert („The green Mile“). Erst als das Buch als Ganzes herauskam, hat es sich verkauft.

            Beste Grüße,
            Sven I. Hüsken

        2. Weil es in einem Fall nicht angenommen wurde, schließen Sie gleich, dass der deutsche Leser es nicht mag?
          Gilt natürlich auch im umgekehrten Fall, ein Erfolg besagt nicht, dass es bei jedem klappt. Aber bitte, es war noch nie so, dass ein Konzept jedem zu gleichermaßen Erfolg verhalf. Ansonsten wären vielleicht alle Dichter und keiner mehr Maurer. 😉

  12. Die Kostenaufstellung war sehr interessant. Das heißt es kostet auch bei einem Bestseller nur ca 6000 € (plus eventuelle Druck- und Distriputionskosten also variable Kosten die je nach Auflage gut skalierbar sein sollten, plus bei Fremdsprachlern Übersetzung, plus eventuell Rechte bei Verlagen). Ist man erfolglos und hat das selber vorfinanziert, ist das natürlich bitter (Früher gab es sogenannte Druckkostenzuschußverlage die hoffnungsvollen Autoren das Geld mit sowas aus der Tasche gezogen haben). Aber ein Autor ist in der Regel ein Freiberufler. Bei Frisören, Architekten, Einzelhändlern, Heilpraktikern und und und, besteht auch das Risiko das man sich bei seiner Existenzgründung verkalkuliert und am Ende dumm dasteht. Da heißt das ganze unternehmerisches Risiko und die allgemeine Reaktion wen es schiefgeht heißt Pech gehabt. Die existenziellen Probleme in solchen Fällen sind um ein vielfaches größer und es fragt auch niemand ob sich diese Leute jahrelang krummgemacht und ihre Gesundheit ruiniert haben oder ob sie genug Zeit hatten mit ihren Kindern zu spielen. Im vorliegenden Fall hat der Verfasser des Artikels eine Anstellung im Hochschulbereich (Prof. muß nicht immer fett Kohle bedeuten, oft schon) ist also vermutlich nicht existenziell gefährdet (es sei den er gehört zu den ausgebeuteten Billigakademikern aber das ist ein anders schlimmes Problem). Es wäre unter Umständen besser bei Nichterfolg das schreiben einzustellen (oder halt nur noch als Hobby) und das Feld den hauptberuflichen Autoren zu überlassen (die eventuell auch einige der Kostenstellen in der Beispielrechnung nicht oder nicht in dem Umfang hätten). Damit ist nicht gesagt das Herr Elbel schlecht schreibt (ich kenne seine Bücher nicht). Aber da es gefühlt 100000 deutschsprachige Autoren gibt, ist es logisch das nur ein Bruchteil von denen davon hauptberuflich leben kann (selbst wenn es keine unerlaubte Vervielfältigung geben würde). Autor ist eine sehr prestigeträchtige Berufsbezeichnung (wie Schauspieler, Ballettänzer usw, Kulturbetrieb halt, jeder der mal damit zu tun hatte weiss das da Anspruch und Wirklichkeit oft weit auseinander klaffen) und jede Minute kommt einer dazu der sich Ruhm, Anerkennung und Geld verspricht. Deshalb wird es auch weiterhin, in absehbarer Zeit, eine Schwemme von Veröffentlichungen geben, die sehr unterschiedlich in Ihren Qualitäten sein werden (Book on demand und Self-Publishing sei es gedankt/geflucht).

    1. Nachtrag:

      Es gibt einen guten Grund warum Verlage aktuell und in der Vergangenheit auch recht gute Manuskripte ablehnen.
      Jedes Buch was auf den Markt kommt knappert an denn Anteilen der anderen.
      Die Möglichkeit seine Bücher heutzutage recht preiswert der Allgemeinheit zugänglich zu machen hat dem Verlagskonzept schon aktuell stark geschadet.
      Die Kalkulation bei Büchern heute erheblich schwieriger geworden.
      Aktuell scheint die Schrottschußmethode praktiziert zu werden. Wir verlegen viele Autoren in geringer Erstauflage und dort wo erkennbare Abkäufe sind wird halt nachgedruckt.
      Die restlichen Autoren haben halt Pech gehabt.
      Verschärft wird das ganze durch die Indie`s.
      Da nun jeder zumindest digital recht günstig sein Werk auf die Allgemeinheit loslassen kann ist der Markt überschwemmt.
      Viele der Autoren sehe ich als Opfer der Situation. Ohne großen Marktingaufwand keine Verkäufe, ohne nennenswerte Verkäufe kein Marketingaufwand der Verlage.
      Viele hoffen mit einem Buch den Durchbruch zu schaffen (oft auch aus einer prikären Situation herraus) und verkennen das sie mit Legion anderen konkurieren müssen.
      Die Verlage picken sich die herraus welche bei diesem gnadenlosen Wettbewerb, bei dem es neben Begabung (eine gute Schreibe halt) in erster Linie um Selbstausbeutung (Kapitalismus in Reinstkultur) geht, die Nase vorn haben. Der Vergleich mit DSGS eines Vorposters war in dem Zusammenhang nicht falsch (auch hier ist viel Eitelkeit und Hoffnung im Spiel, inetwa so wie bei dem Film Fame, wer sich noch erinnert).
      Es ist nur normal das dabei der größte Teil auf der Srecke bleibt (so 99 %).
      Das die Buchpiraterie ein Ärgernis für Verleger und Autoren ist wird niemand bestreiten (SB auf keinen Fall, das geht Ihm runter wie Ol, ich hoffe er darf auch noch seinen Senf dazugeben, er ist immer recht unterhaltsam).
      Aber, aktuell scheinen rund 46000 Ebooks in diversen Foren zu kursieren.
      Die Anzahl der legal erhältlichen Titel liegt weit jenseits der 100000ter Grenze (plus antiquarisches).
      Wenn also die Buchpiraten ursächlich für das Leid und Elend der Autoren und Verlage verantwortlich sind, müßten sich die nicht piratierten Titel bestens verkaufen.
      Auch sollte man sich von der Vorstellung verabschieden das Verleger und große Teile der Buchhändler besonders bibliophil sind (solche Leute findet man hauptberuflich mehr in Biblioteken). Da wird knallhart kalkuliert. Für die gedruckte Ware sind Lager und Transportkosten mit der größte Kostentreiber (deshalb werden Bücher im Großhandel nach Paletten Tonnen und Kilo gehandelt, das die Druckkosten nicht so bedeutend sind stimmt ganz zu vernachlässigen sind sie aber auch nicht).
      Für die Verlage besteht die Gefahr das Ihnen die Lenkung über das ganze entkleidet (durch die Indie`s nicht durch die Piraten). Qindie ist schon so was in die Richtung.
      Damit einhergehend kommt es erst zu einem Einnahmeverlust, dannach zu einem Bedeutungsverlust und damit auch zu einem Verlust über die Deutungshoheit.
      Das letztere kann man aktuell schon sehr gut bei den Zeitungsverlagen sehen, die in der Vergangenheit ja meinungsbildend waren (Politik bestimmten und damit recht gut verdient hatten).

      Kleiner Nachsatz der nichts mit Herrn Eibel zu tun hat (Er ist aus meiner Sicht eher Opfer):

      Es wurde in der Vergangenheit immer gejammert das die Deutschen kaum noch lesen würden (und der Untergang des Abendlandes heraufbeschworen). Damit begründet wurde die besondere Schutzwürdigkeit des Kulturgutes Buch und das Recht das man für sich mit der Buchpreisbindung eine Möglichkeit schafft die in jeder anderen Branche zu Recht vor dem Richter landet und sicher mit einer Verurteilung endet (siehe aktuell das Bierpreiskartell). In der jetzigen Situation geht diese Waffe für Verlage und Buchhandlungen (kleine und mittlere werden aus meiner Sicht in nennenswerter Zahl überleben) nach hinten los.

      Mich würde mal interessieren ob die Buchpreisbindung auch sagen wir mal für in der USA verlegte deutschsprachige Bücher gilt, welche sich explizit an die dortige deutschsprachige Minderheit (Amisch usw) richten.
      Sollte das nicht der Fall sein, könnten findige Autoren und Verlage auf diesem Weg dieses Relikt umgehen.

        1. Die Buchpreisbindung besagt NICHT das ein Buch IMMER das gleiche kosten muss, sondern nur, das es ÜBERALL wo es verkauft wird, das gleiche kosten muss.

          Sprich, wenn ich mein Buch bei Thalia für 4,99 anbiete und bei Amazon für 3,99, verstosse ich dagegeben.

          Wenn ich allerdings nur bei Amazon verkaufe und dort den Preis ändere, ist das legal, solange es der einzige Verkaufskanal ist. Deswegen sind dort auch Preisaktionen etc. möglich.

          1. Nein, ein Titel der im deutschen Amazon(.de) Store über 12 Euro kostet, hat auf Amazon.com (US) wesentlich weniger gekostet. Die Preise sind also AUF EINER PLATTFORM unterschiedlich. Je nachdem, in welchem Land ich mich befinde.

          2. Auch richtig. Amerika hat keine Buchpreisbindung. Dem deutschen Gesetz ist egal, wieviel ein Buch in einem anderen Land kostet, es geht nur um in Deutschland verkaufte Bücher.

            Importgebühren darf man auch nicht vergessen. Darüber hinaus bezahlt man in unterschiedlichen Bundesstaaten der USA verschiedene Steuern auf Bücher, d.h. selbst da können Unterschiede entstehen, hab ich mir sagen lassen. Meistens orientiert sich der Dollarpreis auf Amazon.com je nach Umrechnungskurs am Euro Preis deutscher Bücher, das ist die Standardeinstellung. Manche Autoren passen das an, aber ganz ehrlich, auf über 5000 Verkäufe in .de kommen bei mir keine 10 in den USA, insofern vernachlässige ich das. Wenn einer einen Weg findet, mein Buch sozusagen als Grauimport billiger hier her zu schaffen, gut für denjenigen. 🙂

            Mikropayment hört sich interessant an, das schaue ich mir mal genauer an. Auf den ersten Blick las es sich nur wie ein Konkurrenz zu Paypal etc., Asche auf mein Haupt. Vielleicht lässt sich damit ja was anfangen.

            Auf den Rest kann ich leider erst Morgen wieder antworten, ich wünsche allen einen schönen Abend und danke für die Diskussion.

            PS: Das hier ist mein Realname und darunter findet man mich auch auf Amazon. Ich mache mich als Autor und Selfpublisher so oder so zum gläsernen Menschen, das habe ich akzeptiert. Gut für die Publicity ist es immerhin. 🙂

          3. Mikro-Payment gibt es inzw. in unterschiedlichen Ausprägungen. Es geht lediglich darum, Kleinsttransaktion zu ermöglichen. Flattr ist ein Konzept dafür. Diverse Verlage haben für Ihre Zeitungen ein eher klassisches Bezahl-Modell aufgesetzt. Gemeinsam ist aber, dass man einen Betrag X auf ein Guthabenkonto einzahlt, und dieses dann in Minimal-Transaktionen verteilen kann. Also z. B. einige Pfennige für einen Zeitungs-Artikel, oder eben die Aufteilung auf Webseiten bei flattr. Durch diese Guthabenkonten wird einmalig eine Gebühr durch Abbuchung verlangt und die eigentlichen Transaktionen sind dann meist sehr günstig.

            In der Tat gibt es in den USA unterschiedliche Steuersätze. Und natürlich ist das ein anderes Land, das mit Deutschland nichts zu tun hat. Es ging lediglich darum, die Frage zu beantworten, ob Titel in den USA auch Preisgebunden sind. Und da haben Sie Recht, das sind sie natürlich nicht. Auch wenn ich mich da nicht so gut ausdrücken konnte…

            Ihre Titel habe ich inzw. bei Amazon nachgeschlagen. Allerdings handelt es sich leider nicht um mein Interessen-Gebiet. Ich bin daher noch am Überlegen, ob ich mir nun trotzdem eines kaufe… 😉

    2. Ich vermute, dass bei professionellen Verlagsveröffentlichung, vor allem das Lektorat etwas teurer ist. Ich habe allenthalben Sonderpreise bekommen.
      Selbstverständlich bin ich mir des Risikos einer freien Tätigkeit bewusst und kann damit gut leben. Allerdings werden Friseure, Architekten und Einzelhändler auch nicht von illegal agierenden Personen um einen Teil ihres Umsatzes gebracht und genau darum geht es hier doch.
      Hauptberufliche Autoren gibt es in Deutschland nur eine Handvoll. Die weitaus überwiegende Zahl deutscher AutorInnen ist rein nebenberuflich tätig. Das hängt auch mit der Größe des Marktes zusammen. Der deutschsprachige Buchmarkt hat nun einmal nur ein Zehntel des Volumens des englischsprachigen.

    3. Sie sollten den Autorenvorschuss bei Verlagsbüchern nicht unter den Tisch fallen lassen. Im Fall der Piratin Julia Schramm soll der ja mal 100 T Euro betragen haben. Und dann müssen sie bedenken, dass ein Verlag von Nettobuchpreis ca. 50% an den Handel abführt und vom Rest auch die variablen Kosten also im wesentlichen Material und Druck finanzieren muss. Dann bleibt von einem 9,95 Euro Taschenbuch nicht mehr wirklich viel übrig.

  13. Lieber Thomas, ein Super Beitrag, der hoffentlichen vielen wieder die Bedeutung des Kulturguts Buch bewusst macht. Bin gerade selbst dabei ein Sachbuch zu veröffentlichen. Da selbst renommierte Kunst-Verlage ihr Interesse an meinem Thema mit einer fünfstelligen (!) Sponsorenbeteiligung puffern wollten, bringe ich das Buch nun im Selbstverlag (erstmal print) heraus. Jetzt gewinnt für mich die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Verlegen“ (nämlich „vorlegen“) Bedeutung. Wenn ich den materiellen Aufwand am Ende der verkauften Auflage wieder eingespielt habe, dann bin ich froh. Verdient habe ich dann für zwei Jahre Recherche, Schreiben, Redaktion und alle Arbeiten rund um die Publikation nix. Hoffentlich wird aus den guten Erfahrungen mit dieser Arbeit nicht noch eine „teure Erfahrung“. Grüße!

    1. Ich würde nahelegen mal nach dem Begriff Druckkostenzuschußverlag zu googeln.
      Eventuell ist es sinnvoll nochmal darüber zu schlafen und sein Umfeld zu bitten wirklich kritisch das eigene Werk zu beurteilen.
      Es besteht die durchaus die Möglichkeit Geld in nennenswerter Höhe zu versenken.
      Ich habe in meinem Bekanntenkreis mehr als einen der der Meinung war das SEIN Thema die Welt interessiert und letztendlich SEIN Buch selber verlegt hat.
      Das Ergebnis war, das noch auf Jahre hinaus jeder der ereichbar war, mit diesen Werken als Geschenk beglückt wurde.
      Die richtigen Verkäufe lagen jeweils im niedrigen hunderter Bereich.

      1. Jeder in diesem Metier weiß genau, was DKZ sind und wir meiden sie alle wie die Pest. Mit BoD, PoD und SelfPublishing werden die ohnehin aussterben.

  14. dieser artikel suggeriert: jeder illegale download ist auch ein nichtgekauftes buch (??) – was so ganz sicher nicht stimmt. ich denke die wenigsten werden wohl gelesen – besonders wenn irgendwelche dubiosen mega-pakete heruntergeladen werden. das meiste verstaubt wohl irgendwo auf der festplatte. so ist wohl erst noch zu beweisen, dass die sinkenden verkaufzahlen von T.E tatsächlich auf illegale downloads zurückzuführen sind. hier muss T.E wohl sein wut etwas abkühlen. echte fans kaufen die bücher – so oder so! ansonsten interessanter artikel – danke.

    1. Nein, das suggeriert dieser Artikel nicht, jedenfalls soll er das nicht, aber seriöse Statistiken gehen von einer Substitutionsrate von 10-30% je nach Studie aus.

  15. Welch ein unsinniger Beitrag.
    Ein Autor hat immerhin zwei Bücher bei Piper untergebracht. Ist ja nun nicht die schlechteste Verlagsadresse. Bücher verkauften sich nicht. Verlag nimmt deswegen drittes Buch nicht an. Autor will das aber nicht wahrhaben, bringts dann im Selbstverlag. Verkauft aber auch nix. Schuld sind jetzt die Raubmordkopierer.
    Lieber Autor, es ist völlig uninteressant, wie viel Geld und Arbeit du in dein Buch gesteckt hast. Es will halt keiner lesen. Ist hart aber so isset nu mal. Es erscheinen 60.000 neue Bücher im Jahr, und wenn Du da nicht ganz was Besonderes.zu bieten hast, bist du halt nicht dabei. Ich mag die ganze jammerei der mittleren Autoren einfach nicht mehr hören.

    1. Komisch. Jeder scheint in meinen Beitrag das hinein zu lesen, was seine Weltsicht am Besten bestätigt. Mein drittes Buch hält sich seit November fast ununterbrochen in den Top1000 eBooks, verkauft sich also gut, vor allem für ein selbstverlegtes.

  16. Ja, Grass will ja auch kein Buch mehr schreiben, dann hört ihr halt auch auf. Es wird doch derzeit so eine Menge Schrott publiziert, das merkt keiner, wenn der wegfällt und die paar gescheiten Bücher haben wir früher gescannt und die zwei Stunden haben wir zur Not heute auch noch. Wenn es sich lohnt.
    Also jammert euch ruhig weiter aus. Dass das Verlagsgeschäft digitalisiert wurde, macht aus euch Schreiberlingen eben wieder gewöhnliche Sterbliche wie andere Menschen auch. Und natürlich solltet ihr daran denken, wieviel Arbeitsplätze in anderen Branchen durch die Digitalisierung flöten gegangen sind. Ihr seid nicht die Ersten und bestimmt nicht die Letzten. Seid nicht so eitel und geht arbeiten, wenn ihr Bock drauf habt.

    1. 2 Stunden Scannen fuer ein Buch?! Im Jahre des Herrn 2014?!

      Papierbuch zerlegen, der F*****u ScanSnap (und seine Kollegen von anderen Herstellern) zieht 50-100 Doppelseiten DIN A 4 pro Minute automatisch und astrein, durchnumeriert, direkt in den Folder. 🙂

      1. Mag sein. Aber ein Qualitäts-OCR mit ordentlicher Rechtschreibprüfung, Entfernung von Silbentrennungen und das nachfolgende Neulayout dürfte schon die eine oder andere Stunde verschlingen.

  17. Zu „der Lektor hat dann darüber hinaus noch gut 2000 stilistische, logische oder grammatische Unstimmigkeiten gefunden. Und die Korrektorin dann noch einmal gut 1500 weitere grammatische, orthographische, interpunktionelle Unstimmigkeiten“:

    Irgendwer „taugt“ doch da nicht. Nicht bös gemeint. Aber wenn die Korrektorin *danach* noch lauter Grammatikzeug etc. gefunden hat, dann hat der Lektor die schonmal alle übersehen, oder im Umkehrschluss soviel mehr an logischen und stilistischen Fehlern gefunden, die man also dem Autor wiederum anlasten muss. Mal von 3500 Fehlern allgemein ganz zu schweigen. Ist man mal nett und sagt, logische und stilistische Fehler waren es 500, dann bleiben 3000 andere Fehler. – Aber in dem Fall scheint mir doch, daß der Lektor nicht sehr gut war. Versteh ich da was falsch, bzw. wo ist mein Denkfehler?

    Zum Cover kurz: Ich finde die genutzten Bilder langweilig und häßlich. Sowas in einer Buchhandlung oder bei einem Online-Buchhändler, das würde mich nicht zum Anhalten bewegen und ist nunmal je nachdem dummerweise das erste, was das Auge erblickt, neben dem Titel halt, der in dem Fall auch nichtssagend und langweilig ist.
    Das Symbol mit der Hand sieht übrigens geklaut aus. Ich weiß nur nicht mehr, woher ich das (in sehr ähnlicher Art) kenne. Command&Conquer?

    Allgemein gibts halt viel zu viel Scifi-Zeug und Bücher allgemein. Ist doch das gleiche wie mit Musik oder Filmen. Und solang mir da einer was nicht wirklich empfiehlt, zappe ich kurz durch oder hör mal ein paar Sekunden rein und wenn ich wirklich mal Zeit für ein Buch hätte, müsste es mich sofort absolut ansprechen und das ist in der heutigen Zeit schwer. Es gibt eben zuviel. Da braucht sich dann keiner wundern, wenn sich ein Buch nicht verkauft.
    Kommt dann noch DRM oder schlichte Nichtbewerbung dazu, ja mei, dann wirds kaum bis nie einer sehen, lesen, hören. Dagegen sind solche Sachen wie Ihre eigenen Werbeaktionen ne coole Sache.

    Weils von allem viel zu viel gibt, sinkt auch der Wert erstmal(!), was für manche herausragenden Sachen erstmal oder sogar dauerhaft fatal sein kann, aber wenn ein Produkt gut ist, so wird es sich rumsprechen und der Erfolg kommen.
    Kunst war schon immer eine für die meisten recht brotlose Sache und nur die, die eben einen Nerv treffen, können gut davon leben.
    Schau ich mir manche Threads auf reddit.com an, dann gibts innerhalb von wenigen Stunden abertausende Kommentare, weil irgendwas die Leute fasziniert und es sich rumspricht.
    Scifi-Autoren, nunja, die gibts wie Sand am Meer. Und trotz der sicher nicht geringen Nachfrage an sowas, aber die Leute haben halt nur eine begrenzte Zeit, um Bücher zu lesen. Was erwarten sich da manche also noch? Allein die Logik verbietet schon, daß da jemand großartig reich wird, oder davon leben könnte. Bei einer begrenzten Anzahl Interessenten und einer immer weiter steigenden Zahl an Angeboten, was soll da anderes dabei rauskommen? Wenn die Unterschiede nur noch marginal sein können, was erwarten sich da manche?

    Wenn dann auch noch der Autor beim Verkauf eines gedruckten Buchs von den 13.- Euro nur einen Euro bekommt, sitzt der Fehler echt tief(er). Ähnliches liest man aber nicht nur dort, sondern auch bei Musikern. Oder bei Filmen… ist doch abartig, was es da alles gibt. Kann sich doch gar keiner mehr ansehen. Und dennoch bringen Firmen wie Asylum einen Mistfilm nach dem anderen raus. Les ich beispielsweise deren Name im Vorspann oder auf dem Cover, weil ich mal irgendwo sowas seh, dann geh ich weiter oder mach ich wieder aus und ärgere mich allein schon über diese Minute verschwendete Lebenszeit. Aber es gibt sie und sie lernen nichts.

    Des weiteren als Anmerkung: Wenn sich Ihr erstes Buch schon nicht gut verkauft, wie kommt man dann zu der Annahme, daß sich eine Fortsetzung verkaufen würde und selbst nach auch diesem Fehlschlag dann noch dazu, ein *drittes* Buch in der Reihe rauszubringen? Sorry, aber das kann ich wirklich nicht nachvollziehen, vor allem bei dem Aufwand, den man dabei hat.
    Daß es schlicht keinen interessiert, oder es keiner kennt, oder keiner dafür sein beschränktes Geldvolumen ausgeben will, weil er damit lieber die Konkurrenz gekauft hat, das sollte man schon auch in Betracht ziehen und nicht eindeutig die Schuld bei „Piraterieseiten“ suchen.

    Ja, das ist alles deprimierend, gar keine Frage, aber es liegt sicher nicht daran, daß ihr Buch nun da und dort zu laden ist. Fragen sie doch mal nach, wieviele es sich runtergeladen haben und wieviele es dann letztlich überhaupt auch gelesen haben (teilgelesen und komplett gelesen) und wieviele es gekauft hätten, oder ihnen nach einem Kauf eine erboste Mail geschrieben, weil sie sich über das Produkt geärgert haben oder hätten und sie als Autor verflucht, oder eben stattdessen sogar weiterempfohlen. Letztere Dinge werden schwierig zu eruieren, aber vielleicht kann man ja mal sowas als Projekt starten. Ein paar Werbebanner auf die Seite und die goldenen Tischtennisschläger haben wir dann auch noch! 😉
    Und wenn das einer macht, schick er mir doch ne Pizza bitte, sonst muss ich auf reddit was posten. 😉

    Ich wollte als Kind später auch mal als Autor in einem Wohnmobil rumfahren, von der Hand im Mund leben und irgendwann berühmt werden oder auch nicht. Aber vielleicht geht das auch einfach nicht in diesem Land, wenn die Gesetze so stressig sind. Oder es geht einfach überhaupt nicht, wenn man nicht grad voll die wahnsinnig tolle Idee hat. Oder man muss hier und da ein wenig sparen und umdenken. Oder alles zusammen.
    Mal vom künstlichen Hype mancher Autoren, Filmstars, Musiker, etc. abgesehen bin ich mir jedoch sicher und werde auch immer wieder bestätigt, daß sich so gut wie alle gute Sachen vermarkten lassen und rumsprechen.

    Und daß solche Seiten, wie es sie nunmal gibt, auch einen positiven Effekt haben, das ist auch nicht zu unterschlagen. Diese legalen Angebote, wie es sie durchaus ja gibt, die sind oft einfach scheiße zu benutzen. Das kann schon ne Kleinigkeit sein, daß sie unübersichtlich sind, unsympathisch rüberkommen, oder ihre Suchfunktion nur mit Cookies und/oder Scripten funktioniert. Zack, schon verschissen. Schau ich nie wieder an.
    Dagegen finde ich auf „Piraterieseiten“ keine gekauften Kommentare, sondern Leute, die beispielsweise Cineasten wie ich sind, oder die ich „kenne“ oder zumindest einschätzen kann. Und weil ich sonst vieles nicht mitbekomm, was es neues aufm Markt gibt, schau ich da, nehm stinkendfaul den Releasenamen per Doppel-/Dreifachklick&Kontextmenüfunktion-„bei $Suchmaschine suchen“, um noch ein paar Infos zusammenzukratzen, die vielleich auch da fehlen und schon hab ich wieder einen weiteren Haken in meiner NSA-Datei als Raubmordkopierer, aber dafür wenigstens alle Infos und ihr habt keine Kohle für Werbung ausgegeben.

    1. Sie armer Mensch. Sie finden die Infos zu den Filmen nur in solchen Foren?

      Die Bezeichnung Cineast finde ich interessant. Nicht, dass ich Ihnen abspreche einer zu sein. Nur Cineasten treffen Sie dort nicht. Sie treffen dort Konsumenten, die sich nicht einmal zu schade sind, eine Cam Rip Version zu saugen um die dann auf dem 50 Zoller zu schauen. Es muss nur vermeintlich kostenlos sein.
      Wer Filme wirklich liebt, also ein Cineast ist, der geht ins Kino und nicht zu boerse.
      Der bezahlt, weil er weiß, dass nur so weitere Filme produziert werden können.

      1. *Ironiemodus an*

        Sie armer Mann. Zur ‚Boerse.bz‘ geht man bestimmt nicht wegen der Filme. Für diese geht man zu ‚AVAX‘

        :=)

        *Ironiemodus aus*

    2. Ich muss ehrlich sagen, ich sehe er die Buchpiraten in der Pflicht durch Empirie zu beweisen, dass Piraterie nicht schadet, als dass ich das Gegenteil beweisen müsste. Soll Kim Schmitz doch bitte mal eine Studie dazu finanzieren.

      1. Wir schlagen weiter sinnlos auf eine Phänomen ein, das wir nicht verstehen. Der Diskussion zuträglich sind solche Forderungen nicht. Zumal diese Problematik vorhanden ist, und wir nun eher sehen sollten, wie man dieser begegnen kann!

        Abgesehen davon gibt es Studien im Filmbereich, die belegen, dass vor allem Indi und kleine Produktionen davon profitieren, wenn sie kopiert werden. Wohingegen vor allem Großproduktionen drunter leiden.

      2. Der war gut. :-))
        Pflicht, das ist nicht Ihr Ernst, oder? Der Buchpirat ist kein anerkanntes Mitglied der Buch(ab)schöpfungskette. Er hat daher keine Rechte. Woher kommt also die Pflicht?

        Sie können bestenfalls auf eine moralische Pflicht verweisen. Dazu müssten wir uns aber erstmal auf eine basierende Moral einigen. Das dürfte schwierig werden, zumal nicht jeder moralisch agiert.

    3. Ihr Denkfehler, User Florian G.:
      Sie denken, ein guter Text eines qualifizierten Autors enthält keine oder nur wenige Fehler. Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Wo viel gearbeitet wird, unterlaufen viele Fehler. Damit der fertige Text lesbar ist, müssen Lektoren und Korrektoren ran. Das gilt auch für Bestsellerautoren. Die Fehleranzahl von Thomas Eibel bewegt sich nach meiner Kenntnis im typischen Bereich. Lektorat und Korrektorat sind für jedes Manuskript nötig.

  18. Ich muss bärchen da zustimmen. Nur weil etwas häufig illegal heruntergeladen wird, bedeutet es nicht gleich, dass dort Einnahmen entgangen sind. Der größte Anteil der Schwarzkopierer gehört halt zu der Sorte Sammler und Horter.
    Auf das Beispiel mit dem Apfel übertragen bedeutet es. Den kostenlosen Apfel leg ich mir in meine Kammer weil er kostenlos ist und nicht unbedingt weil ich ihn auch essen will. Gäbe es den Apfel nur gegen 30 Cent, würden die Meisten wohl gar keinen Apfel kaufen und zur Banane, Ananas, Zitrone, oder welche Frucht auch immer sie mögen, für 30 Cent greifen.

    1. Perverse Gesellschaft, in der Leute Äpfel, die sie nicht essen wollen, in ihre Kammer legen, nur weil sie sie umsonst bekommen haben.

      1. Wenn Sie nicht diskutieren wollen, kann Herr Sobiraj sicherlich die Kommentare schließen. Dann sind wir hier fertig. Aber mit dieser Polemik erreichen Sie nichts. Schon garnicht bei Leuten, die sowieso keinen Wert auf Moralapostel legen.

  19. Erschütternd, mit welch widerlicher Verlogenheit Raubkopierer und Filesharer ihre kriminelle Veranlagung immer wieder als Idealismus ausgeben.
    Einfach nur erschütternd.

    1. Tut das denn einer?

      Widerlich finde ich viel eher, wenn jemand versucht, einen eigenen Misserfolg sofort an dieser Scene aufzuhängen.

      Wie ist denn der sehr gut geschriebene Artikel zu bewerten? Ein junger Vater mit hoher Qualifikation möchte gerne nebenberuflich etwas schreiben und im Idealfall etwas Geld dazu verdienen, das ist ok, nachvollziehbar und finde ich auch Klasse, wer träumt nicht davon sein Hobby zum Beruf zu machen.

      Buch 1 ist verlegt und wird 5000x verkauft, nicht der Burner….woran es liegt, weiss ich nicht, ich habe es nicht gelesen und kann auch keine Wertung über den Inhalt abgeben. Das Argument „ist eben nicht gut genug“ ist eine genauso dumme Behauptung wie der Fingerzeig auf Filesharing.

      Buch 2 ist auch verlegt und verkauft sich nicht so dolle, weil die Buchhandlungen es nicht bestellen, da kann der Autor nichts dafür, das kann viele Ursachen haben und hat nicht zwingend etwas mit dem Inhalt zu tun. Wäre das so, dann hätten Buchhandlungen ja nur noch Bestseller.

      Buch 3 hat er selbst verlegt und ist in den Top1000 bei Amazon, die haben ja auch sehr viele Kontakte von Kunden, was mich hier glatt umgehauen hat sind die Kosten für Lektorat und Co.

      Offensichtlich reichen die 3 Bücher noch nicht aus, den Lebenstraum vom Autor zu verwirklichen, also muss ein Schuldiger her: es sind die Kopierer, diese elenden Gesellen.

      Nicht jeder Download ist entgangener Umsatz, wie hier schon geschrieben, sind die meisten Downloader Jäger und Sammler und 99% der Sachen sind Festplattenschrott. Das wird nicht konsumiert, das wird lediglich gelagert. Ob für schlechte Zeiten oder aus Besitztrieb weiss ich nicht, nur würde sich die Verkaufszahl nur marginal ändern, wenn es das nicht geben würde. Als Megaupload geschlossen wurde ist der US-DVD-Markt um 15% eingebrochen, das hatte einen echten, negativen Effekt auf einen Bereich des Handels. Nun werden einige sofort losbrüllen: „So ein Quatsch, das kann ja nicht stimmen, wo sind die Beweise!“, es ist genau die gleiche Behauptung wie die, dass Buchpiraten Schuld sind an schlechten Absatzzahlen.

      1. Das sind alles nur Schutzbehauptungen.
        Vor etwa einem Dreivierteljahr wurde mein fünfter Roman raubkopiert, und der bis dahin gute Absatz als eBook brach schlagartig ein. Die anderen vier waren schon vor rund 10 Jahren penibel – geradezu liebevoll – eingescannt und als PDFs angeboten worden und verkaufen sich demzufolge jetzt als eBooks deutlich schlechter als Nummer 5. Allerdings hatten sie Ihre Geld als Prints bereits eingespielt.
        Jetzt habe ich hier zwei halbfertige Romane zu liegen und überhaupt keine Lust mehr weiterzuschreiben, weil mich der Gedanke, dass sie wenige Tage nach Veröffentlichung gestohlen werden, regelrecht krank macht.
        Ich bin Frührentner, schwerbehindert (GdB 100%) und wegen der um ein Drittel geminderten Rente auf das Zubrot durch meine Bücher dringend angewiesen. Dieses Konzept ist mir durch kriminelles Gesindel zerstört worden.
        Falls mir der Zufall jemals einen Piraten vor die Flinte stolpern lässt, drücke ich ab, ohne mit der Wimper zu zucken.

        1. Und das liegt Nachweislich an Raubkopien? Ohne einer realen Studie, und dem Nachweis, dass mehr gekauft würde, wenn die Bücher nicht raubkopiert worden wären, sind das leere Behauptungen. Genau, wie der Rest, der sagt, Raubkopien sind Schuld.

          Vielleicht wurden auch nur mehrere schlechte Bewertungen abgegeben, und die Einkäufe sind deswegen eingebrochen. Vielleicht sind andere Bücher im gleichen Genre veröffentlicht worden, und haben die Käufer vorrangig an sich gezogen?

          Es gibt verdammt viele Studien die belegen, dass z. B. Tauschbörsen die Verkäufe in der Film-, oder Musik-Branche angekurbelt haben. Es ist eben einfach nur einfacher auf jemanden einzuschlagen, der sich normalerweise nicht wehrt, als die wirklichen Ursachen zu finden…

          1. Nein. Diese Studien gibt es nicht. Ein Werbeeffekt ist nur im Musikmarkt belegt und dort auch nur für die Großkopferten, also diejenigen, die sowieso schon Bestseller sind. Die Kleinen und Mittleren profitieren von Filesharing gleich Null. Bei Bedarf reiche ich gerne die entsprechende Studie rüber.
            Beim Statement von Michael spricht immerhin der enge, zeitliche Zusammenhang für Kausalität. War bei meinem ersten Buch übrigens genauso. Ich habe auf den Tag genau gesehen, wann das Buch auf der ersten Piratenbörse auftauchte. Drei Tage später hatten sich die e-Book Verkäufe, die vorher über Monate konstant waren, quasi über Nacht halbiert. Das ist sicherlich kein empirischer Beweis, aber ich kenne von Kollegen mehrere solcher Geschichten.

          2. Dann lesen sie diese Studien doch bitte mal und am Besten auch die, die das Gegenteil behaupten.
            Es gibt ein Meta Studie, die sich nur genau diese Studien angesehen hat. Auftraggeber: Eine Abteilung des US Finanzministeriums.
            Das Verhältnis von Studien, die von einem Schaden ausgehen zu denen, die von keinen Schaden ausgehen liegt bei 24:4.
            Nimmt man nur die mit Peer Review liegt er bei 12:2 oder gekürzt bei 6:1.
            Vielleicht sollten Sie sich besser mit solchen Studien und Zahlen beschäftigen als Blogger Mythen unreflektiert weiterzutragen.
            Lesen Sie bitte auch mal die Analyse des US Marktforschungsinstitut NPD zu dem Mythos Filesharer sind die besseren Kunden.
            Danach werden Sie solche Aussagen nicht mehr treffen.

            Das einzige, was diskutabel ist, ist die Substitutionsrate.
            Da haben die Studien einen großen Korridor und ich empfinde es auch als schwierig diese Rate zu ermitteln.

          3. Es gibt dieses wundervolle Sprichwort: Glaube keiner Studie, die du nicht selber gefälscht hast. Oder wie viele dieser Studien werden von denen finanziert, die denen da ein Schaden attestiert wird. Je mehr Studien also die Industrie in Auftrag gibt, desto wahrer wird deren Inhalt?

          4. does not care: Es gibt verdammt viele Studien die belegen, dass z. B. Tauschbörsen die Verkäufe in der Film-, oder Musik-Branche angekurbelt haben.

            Thomas Elbel, XB Liebiger: Es gibt wesentlich mehr Studien, die das Gegenteil belegen.

            does not care: Glaube keiner Studie, die du nicht selber gefälscht hast.

            Das ist schon fast Orwellsches Doppeldenk, was du da praktizierst.

          5. Does not Care: Lesen Sie bitte richtig,
            Es geht um Studien, die ein Peer Review erhalten.
            Andere Wissenschaftler haben diese Studie dann nach wissenschaftlichen Methoden überprüft.

            Aber ganz richtig, das ist schon schräg. Auf Studien verweisen, die einen positiven Effekt haben und dann andere Studien anzweifeln.
            Also, entweder oder.

            Es führt dazu, dass die immergleichen Studien vorgeholt werden darunter eben auch sehr viele ohne Überprüfung und matranartig daran festgehalten wird. Und da sind schöne Beispiele dabei, dass das Filesharing in den USA zum Erliegen kommt, wenn in Deutschland Schulferien sind.

            Mehr wissenschaftlich überprüfte Studien bedeuten nur eine größere Wahrscheinlichkeit, dass diese richtig liegen.

        2. Das ist mal ein Statement.
          Die Chancen stehen gut das Sie bei einer solchen Aktion die minderjährige Tochter Ihrer Nachbarin erschiessen.
          Buchpiraterie scheint eine Domäne zu sein wo schon lange Gleichberechtigung besteht und die sich graswurzelbewegungsmäßig entwickelt (die großen Portale sind da eher wie Misteln die sozusagen daran saugen, wie halt die Kopierer an den Autoren und Verlagen).

          PS:
          Das mit der Tochter der Nachbarin ist symbolisch gemeint, nicht das wir morgen in der Zeitung lesen müssen Frührentner erschießt Nachbarstochter.

        3. Ich kann mich daran erinnern gelesen zu haben, dass hier eine sachliche Diskussion gewünscht ist, am besten mit Lösungsvorschlägen.

          So sehr mich Dein privates Schicksal auch bewegt, so sehr stösst mich Deine Äusserung ab. Nenne bitte die Titel Deiner Bücher und die entsprechenden Zeiträume, ich möchte das gerne überprüfen und ich kann das auch.

          In diesen Kontext sind derlei polemische Kommentare einfach fehl am Platz, wenn sie denn nicht mal fundiert sind, Du lässt hier nur Deiner Wut freien Lauf und schiesst ganz gewaltig übers Ziel hinaus.

          Ich bin ein Pirat, ich bin auch ein Käufer mit einem Volumen von ungefähr 300€ pro Monat was gedruckte Medien betrifft und ich habe keine Lust von Dir über den Haufen geballert zu werden, nur weil Deine Werke nicht dazu angetan sind, dass ich Geld dafür ausgebe.

          Das hat hier fast das Facebook-Niveau inzwischen *facepalm*

          1. Hier lese ich was Neues!

            Nicht, daß „Hänschen“ monatlich 300€ Gedrucktes ausgibt (dieser selbstlose Typus Pirat findet sich in jeder Debatte und ist in jeder Debatte so glaubwürdig wie ein fliegendes Schwein); neu ist vielmehr der drollige Gag, daß ein anonymes Hänschen Klarnamen und Belege verlangt. Leg mal Quittungen über insgesamt 300 € für, sagen wir, letzten August vor, Hänslein.

      2. Ich beschuldige niemanden. Ich bin einfach nur sauer. Als ich noch bei Verlagen veröffentlichte und mich über die Piratenangebote aufregte, hieß es von den Piraten:
        „Probier doch mal ein neues Geschäftsmodell. Veröffentliche z.B. selber.“
        „Sei mal DRM-frei.“
        „Sei mal billiger, als immer nur 80% des Papierbuchpreises.“

        Jetzt bin ich all das und werde immer noch piratiert?! Hallo. Ich rege mich einfach nur über diese scheinheilige Doppelzüngigkeit auf. Die Szene soll sich einfach mal ehrlich machen. Ihr piratiert schon lange nicht mehr aus Protest gegen die Pösen, Pösen Verlage, zu hohen Preise oder das DRM, sondern ihr piratiert, weil es halt nix kostet.

        1. Das Sie sich aufregen kommt bei immer mehr Kommentaren zum vorschein. Es ist aber keine gute Grundlage um ernsthaft zu diskutieren. Sie wollen keine Vorschläge hören, das habe ich verstanden. Dann gebe ich an dieser Stelle auf, und lasse Sie mit Ihrem Hass alleine.

          Ich habe ernsthaft und mit viel Zeit versucht eine Diskussion mit Vorschlägen in Gang zu bringen. Ich habe unterschiedliche Anregungen gegeben, und versucht auf Probleme oder Ängste einzugehen. Aber wenn kein Interesse besteht, dann braucht sich niemand wundern, wenn Sie kopiert werden.

          1. Sie haben in erster Linie mit Buzzword gearbeitet.
            Ich kann da wenig Vorschläge erkennen.
            Immer wenn es konkret wurde sind sie auf das nächste Ästchen gesprungen.

            Man kann es doch auf die Fragen eindampfen:
            Würden Sie sich das Buch von Herrn Elbel (sofern es sie interessiert) als DRM freies E Book bei Amazon kaufen?
            Ja oder nein?
            Wenn nein, was ist Grund? Wie gesagt kein DRM, günstiger als die gedruckte Version.

          2. Wenn mich das Genre interessiert, warum nicht? Es ist auch nicht so weit entfernt von dem, was ich gerne lese. Allerdings muss ich gestehen, dass Herr Elbel bisher nicht in meinem Fokus von Autoren aufgetaucht ist, aus denen ich mir die einzukaufenden Bücher aussuche. Das wäre eine Vorraussetzung. Der Fokus wird dabei vor allem von Bekannten generiert, die Empfehlungen aussprechen. Denn so viel komme ich dann leider auch nicht zum lesen.

          3. Schön ausgewichen dnc.
            Wenn Sie also Autoren respektvoll behandeln wollen, deren Bücher sie interessieren, dann kaufen Sie?
            Bitte ein klares Ja oder Nein. Keine Gegenfrage.
            Sie suggerieren, dass Sie kaufen. Warum in aller Welt reden wir dann hier über die einschlägigen Plattformen?
            Wenn Sie eine gute Empfehlung bekommen, dann kaufen Sie doch einfach.

            Sorry, aber das ist neben Ihrer eigenwilliigen „Benutzung“ von Studien der zweite Irrsinn, denn Sie hier verbreiten.

          4. Ja, selbstverständlich kaufe ich was mich interessiert. Wieso sollte ich auch nicht kaufen? Und was für eine Rolle spielt das in der Diskussion?

          5. Weil Sie hier so vehement die Portale verteidigen.
            Passt aber zu den anderen schrägen Aussagen.
            Dass Sie kaufen, muss ich Ihnen so abnehmen, wirklich überzeugt haben Sie mich allerdings nicht.

          6. Nein, ich verteidige hier keine Portale! Ich stelle lediglich zur Diskussion, dass es Alternative Modelle geben könnte. Und ich frage, wieso das niemand ernsthaft macht.

            Wir müssen einfach endlich als gegeben sehen, dass es solche Portale gibt. Und wir müssen sehen, wie man trotzdem (oder gerade deswegen), neue Wege einschlagen kann. Allerdings bin ich da im Moment der Einzige, der überhaupt daran Interesse zu haben scheint.

          7. Die Erkenntnis lautet anders: Es gibt solche Portale, weil es eine Lücke in der Rechtsdurchsetzung gibt.
            Die Frage ist, ob man das so akzeptieren muss.
            Die gleiche Lücke, die übrigens auch angrenzende Rechtsgebiete betrifft.
            Und verehrter DNC, damit jetzt nicht gleich ein Veto kommt, natürlich müssen sich Inhalteanbieter auf alles mögliche einstellen.
            Das bedeuten auch Angebote zu schaffen, die Piraterie überflüssig machen.
            Es muss aber immer eine Zangenbewegung sein.

  20. @Michael…..

    sieh es mal so…“Raubkopierer“ haben viel Zeit und müssen damit fertig werden. Die meisten „Raubkopierer“ sind keine Filesharer, weil sie mit ihrem Zeitvertreib überhaupt keine finanziellen Interessen verbinden. Nett, immer gute Musik, einen guten Film und ein gutes Buch zur Hand zu haben. Na ja, und das war es dann auch schon, Schauen und Hören, da ist die Kontrolle sehr abgebröckelt. Können die „Raubkopierer“ was dafür? Die haben den Computer und die Vernetzung bestimmt nicht erfunden, das waren die Leute mit Dollarzeichen in den Augen. Ist eben nach hinten losgegangen…Kollateralschaden? Und als Draufgabe haben die „Raubkopierer“ oft auch sehr gute Fähigkeiten im Umgang mit der Materie. Ich habe mich bemüht, nicht zu lügen. Nein, als Idealismus würde ich das nicht bezeichnen, aber so ist die Welt. Und obendrein neigt ohnehin jeder Mensch dazu, seine Fehler mit Idealismus und Gutmenschentum nach außen hin zu verkaufen. Ich liebe doch alle Menschen, nicht?

  21. Thomas Elbel schreibt: „Vielleicht kann der geneigte Leser nach alledem verstehen, wie es sich für mich anfühlt, wenn mein selbstverlegtes, DRM-freies, teuer bezahltes Buch schon knapp eine Woche nach dem Einstellen bei Amazon auf den meisten regulären Piratenseiten vorhanden ist.“ Er schreibt eben nicht: „Ich bin erfolglos und habe nichts zu Essen, weil raubkopiert wird.“

    Die Tatsache, dass ein Großteil der Kommentare es noch nicht einmal zu einem „Ich verstehe das natürlich, aber…“ schafft, sondern direkt von persönlichen Diskreditierungen bis zu – möglicherweise sogar zutreffenden – apokalyptischen Marktanalysen alles über den Äther schießt, zeigt gut, worum es in der Diskussion um den Wert von Kultur geht: Immer um das ICH, um MEINE Rechte, MEINE Freiheit, MEINE Interessen und eben nicht um das Gegenüber, geschweige denn das Kollektiv oder die Gesellschaft.

    Die Frage ist eben, ob die oben formulierte These zutrifft: „Diese Systeme wirksam zu bekämpfen, würde über kurz oder lang tatsächlich massive Eingriffe in die Freiheit jedes einzelnen Nutzers voraussetzen. Und das ist das Urheberrecht eben nicht wert.“

    Man kann jetzt versuchen, das differenziert zu betrachten oder kurz und knackig formulieren: „Seid nicht so eitel und geht arbeiten, wenn ihr Bock drauf habt.“ Das ist wenigstens klare Kante und macht keinen Hehl daraus, dass eine Gesellschaft Kultur, und vor allem „Schreiberlinge“ schlicht nicht braucht. (Bliebe noch die Frage, ob das nur für Kulturschaffende gilt oder auch für einen überwiegenden Teil der Hartz-IV-Empfänger und Obdachlosen auf den Straßen? Sind die auch alle selber schuld? Und wenn nein, warum nicht?)

    Gut, am Ende landet man dann vielleicht wieder beim ICH, bei den ureigenen Interessen jedes Einzelnen…fair enough…aber dann sollte man es auch so benennen und sich nicht hinter idealistischen Argumenten oder politischen Systemdebatten verstecken. Oder einmal darüber nachdenken, was das für die Gesellschaft bedeutet, wenn man jedem, der sich öffentlich angreifbar macht, erst einmal die Fresse poliert.

  22. @Hans

    Aber es ist doch so, daß hier die verschiedensten Meinungen zu dem Komplex geäußert wurden. Ich würde mir nie anmaßen, zu behaupten, für ein so komplexes Problem wie die Digitalsierung und den daraus entstehenden gesellschaftlichen Verwerfungen Lösungen zu kennen oder auch nur zu erahnen. Also schreibe ich, was ich denke. Das wird vielleicht falsch sein, aber mich stört das nicht. Ich bin mit mir selbst im Reinen. Ich löse keine gesellschaftlichen Probleme.

    Und der Herr Schriftsteller (Name vergessen), natürlich verstehe ich seine Ambitionen und Probleme. Und ich kann ihm hoch und heilig versichern, ich werde seine Bücher nie „raubkopieren“. Das würde ihm auch nicht gefallen.

    Mach mal ein ganzes Gewerbegebiet mit allen gängigen Konzernhöhlen auf und laß es auf und Kassen unbesetzt, kein Personal, kein Wachschutz (Mafia), jeder kann sich theoretisch nehemen, was er will und am Ausgang „Kasse des Vertauens“. Ich habe noch nie gehört, daß jemand aus den Kassen des Vertrauens was anderes rausgeholt hat als Zlotys und Knöpfe.

    Das ist die Situation.

  23. @ Bernd
    Klare Worte. Und nebenbei eine von mehreren Erklärungen, warum Crowdfunding und Community Projekte und Spendensysteme eben genau nicht die Lösung sind.

    Klar, das ist die Situation. Und weil das die Situation ist, soll ein „Schreiberling“ kein Mimimi machen. Gilt natürlich auch für Gewerkschaften: Globalisierung, Preisdruck, Arbeitsplatzabbau. Das ist die Situation. Kein Platz für Mimimi.

    Kann man so sehen und das sage ich ganz ohne Ironie. Bin mir persönlich da aber nicht ganz sicher, zumindest was das Recht auf Mimimi angeht.

  24. Zitat Hans: „Die Tatsache, dass ein Großteil der Kommentare es noch nicht einmal zu einem “Ich verstehe das natürlich, aber…” schafft, sondern direkt von persönlichen Diskreditierungen bis zu – möglicherweise sogar zutreffenden – apokalyptischen Marktanalysen alles über den Äther schießt, zeigt gut, worum es in der Diskussion um den Wert von Kultur geht: Immer um das ICH, um MEINE Rechte, MEINE Freiheit, MEINE Interessen und eben nicht um das Gegenüber, geschweige denn das Kollektiv oder die Gesellschaft.“

    Es geht den ach so kreativen ‚Neuerern‘ vor Allem offensichtlich vor allem nicht darum, einfach mal zu begreifen, dass qualitativ hochwertige Kultur immer schon einer gewissen internen Subventionierung bedurft hat, die nur durch gezielte verlagsseitige Investition und langfristigen Markenaufbau erfolgen kann. Was nur dann funktionieren kann, wenn Verlage weiterhin gutes Geld verdienen und es in Newcomer reinvestieren. Und ja – natürlich gibt es hier und da Ausnahmen, aber es gibt ja auch Menschen, die innerhalb ihres Lebens dreimal vom Blitz getroffen wurden.

    Eine grundschülermäßige Vorstellung eines spannenden Kulturmarks auf der Basis von, ‚Du machst einfach alles selber, stellst es ins Netz, und wenn es keiner kauft, dann ist es eben nicht gut‘ markiert leider größtenteils den sehr bescheidenen Horizont vieler ‚Neuerer‘.

    Von dem, was man einem Autoren bei xxxxx verkauften Exemplaren so Pi mal Daumen als angemessenen Verdienst zuzugestehen bereit ist, mal ganz zu schweigen.

    Ach ja – ‚Mimimi‘ ist zynisches Netz-Vokabular, verunglimpfend und herablassend. Ganz üble Umgangsform. Piratisch-merkbefreit halt.

      1. Ja, natürlich tun sie das – WEIL sie Wirtschaftsunternehmen sind.

        Wo sollten denn sonst die ganzen neuen Produkte, Bücher, Filme und Musiken herkommen? Von denen die meisten trotz einigem Aufwand dennoch einfach nur Flops sind…während ein paar wenige Erfolge wieder jede Menge neues Material finanzieren.

        So ist das.

      2. Ich habe mal auf einer Podiumsdiskussion neben dem Geschäftsführer des Aufbauverlages gesessen. Eher einer von den Größeren. Es war eine Diskussion mit Piraten und da geisterte dann auch diese unbewiesene Behauptung herum, dass die Buchverlage ja alle endlos sprudelnde Geldmaschinen sind. Er dazu ganz trocken:
        „2011 haben wir 3 Millionen Euro Verlust ausgewiesen.“
        Ich:
        „Wow. Wie überlebt ihr das?“
        Er:
        „Wir haben einen reichen, bibliophilen Privatinvestor, der bis jetzt immer noch nachgeschossen hat.“
        Ich:
        „Und wird der das auch weiter tun.“
        Daraufhin hat er nur mit den Achseln gezuckt.
        Das ist sicherlich nicht repräsentativ. Mit Büchern lässt sich (noch) gutes Geld verdienen, aber die dicken Margen werden in ganz anderen Branchen gemacht.
        Was mich auch stört, ist das Verlage von der Filesharingszene immer so als monolithische Kapitalistennester begriffen werden, dabei sieht man doch gerade am Beispiel Suhrkamp, wie weit man da von der Wirklichkeit entfernt ist. Man sollte sich auch bewusst machen, dass Verlage aus Menschen bestehen, vielen Menschen, mit z.T. widerstreitenden Interessen. Sicherlich gibt es da auch die geldgierigen BWLer, die nur ihren Investoren die Taschen füllen wollen, aber es gibt auch die künstlerische Abteilung, das Lektorat, die die Geldgeber immer wieder anbetteln, mit einem interessanten Neuling doch mal wieder ein Wagnis einzugehen. Der Preisdruck der durch Konzentration und Digitalisierung entsteht, macht aber – da sollten wir uns alle nicht in die Tasche lügen – eher die geldgierigen BWLer stark als die künstlerische Abteilung, denn je größer der Druck von außen, desto mehr wird man auf die Bestseller und die bewährten Strategien setzen und desto geringer die Bereitschaft auch mal ein künstlerisches Risiko zu gehen.

      3. Die allermeisten Wirtschaftsunternehmen reinvestieren den größten Teil ihrer Gewinne – wenn sie überhaupt welche machen.
        Und: Sie müssen Gewinne machen, um investieren zu können.
        Man darf einfach nicht von ein paar schlagzeilenträchtig absahnenden Ausnahmekonzernen (wie früher Microsoft und heute Apple) ausgehen und das verallgemeinern.
        Wenn Du das nicht glaubst, schau Dir mal Bilanzen und Gewinn- & Verlustrechnungen im Bundesanzeiger an. Gibt es gratis online unter unternehmensregister.de .

    1. Ach ja Mimimi ist ein Netzvokabular, nun für early adaptors may be…..

      ZITAT WIKIPEDIA:

      Prof. Dr. Honigtau Bunsenbrenner und Assistent Beaker

      Prof. Dr. Honigtau Bunsenbrenner (im Original Dr. Bunsen Honeydew) ist der leitende Wissenschaftler im Muppetlabor. Sein Name bezieht sich auf den in Chemielaboren anzutreffenden Gasbrenner des Typs Bunsenbrenner sowie seinen Erfinder Robert Wilhelm Bunsen. Prof. Dr. Honigtau Bunsenbrenner erfindet seltsame Gerätschaften, die meistens auch tatsächlich funktionieren – oft aber nur kurzzeitig und dann auch häufig zum Schaden seines Assistenten Beaker (engl. für Becherglas), der sie testen muss. Ein typischer Ausspruch des Professors lautet: „Und wer anderes als unser werter Assistent Beaker würde sich freiwillig bereit erklären, dieses … für uns auszuprobieren.” Die typische Reaktion von Beaker sind verdrehte, hilfesuchende Augen und sein hysterisches „Mi, Mi, Mi“, mit einer einzigen Ausnahme im Film Muppet Movie („Mi, Mi, Mu, Mu, Mi, Mi“) – das Einzige, was er je von sich gegeben hat. Dr. Bunsenbrenner wurde von Dave Goelz gespielt, seine deutsche Stimme stammt von Kurt Zips. Seit dessen Tod leiht Michael Habeck der Figur seine Stimme. Die Puppe des Dr. Bunsenbrenner hat keine Augen, diese werden lediglich durch eine Brille angedeutet. Beaker wurde von Eberhard Storeck synchronisiert. ZITATENDE

      Mimimi

      1. Danke für die Belehrung.

        Im Kontext der Urheberrechtsdebatte – zu der das hier ja irgendwie gehört – ist ‚mimimi‘ eine durch stetige Wiederholung der Piratenseite geprägte Diffamierung der Urheber, um sie meist völlig undifferenziert als weinerliche Jammerlappen darzustellen ( ähnlich: ‚Es gibt kein Recht darauf, von seiner Kunst leben zu können / oder s.u. : …kein Menschenrecht auf Bestseller ). Dabei wird diese Rhetorik immer dann verwendet, wenn eine sachliche Auseinandersetzung zum Verhältnis von Aufwand und möglichem Ertrag aus urheberischer Arbeit ( wie sie hier Thomas Elbel anbietet ) zu mühsam erscheint. Lustig gemeint und zu verstehen ist es also ganz sicher nur im Originalkontext.

      2. Najaaaaaaa. Spam ist auch Netzvokabular, obwohl es bekanntlich in einem völlig unnetzigen Kontext entstanden ist, but I’m trailing offtopic.

  25. Irgendwie errinert mich dieser Kommentar an das unglückliche ZEIT-Dossier “Filmpiraten: Aufnahme läuft!”. In besagtem Dossier werden auch die Piraten für den Mißerfolg von Cloudatlas „der teuerste deutsche Film aller Zeiten“ verantwortlich gemacht.

    Im Vergleich hat der Produzent Stefan Arndt mit seinem Film deutlich mehr Geld „versenkt“, dafür aber mit der Zeit auch eine größere Platform zum bedauern erhalten.

    Ich bezweifele nicht das „Raubkopierer“ ein Problem sind und mit Sicherheit zu einem Teil dazu beitragen, das künstlerischen Produkten jeglicher Form Gewinne entgehen. Aber sie sind eben nur ein Teil und auch kein neues Problem.

    Wie viele andere sehe ich das Überangebot als ein viel größeres Problem. Für die Autoren ist es relativ neu, aber andere Bereiche haben mit diesem Problem schon länger zu kämpfen. Unschöne Beispiele für ein Überangebot sind die Mediengestalter und Fotografen. Mediengestalter scheint seit den 90ern ein „in“ Beruf zu sein und die Zahl der Studienanfänger und Ausbildungen ist in diesem Bereich enorm gestiegen.

    Was macht man nun als einer von vielen Mediengestaltern, wenn es nicht mal annähernd so viele Festanstellungen in den großen Firmen gibt wie Absolventen?
    Man macht sich selbständig. Wenn man wirlich gute Ideen hat hält man sich über Wasser oder macht sich sogar für die großen der Branchen interessant. Ist man eher durchschnitllich unterbietet man die Preise der anderen durchschnittlichen und schaufelt sich sein eigenes Grab bis zur Pleite oder Umschulung. Die „Auslese“ ist in diesem Bereich auch sehr hoch und schmerzlich und auch nicht selten mit hohen finanziellen Verlusten verbunden.

    Bei den Fotografen ist es nicht anders. Bedingt durch die Umstellung der Kameras von Analog auf Digital gab es auch hier einen rasanten Zuwachs und nur die wenigsten, gemessen an der großen Anzahl, selbständigen Fotografen können richtig gut von ihrem Einkommen leben.

    Warum sollte dies nun bei den Autoren anders sein? Dadurch das im Prinzip jeder durch das Self-publishing ein Autor sein kann, werden viele mit ihrem Traum durchs Raster fallen, einige werden damit tatsächlich Geld verdienen und die wengisten werden damit ihren Lebensunterhalt verdienen können oder gut davon leben können.

    Und ja auch die Mediengestalter und Fotografen müssen leider mit Plagiaten, Raubkopien und Lizenzverstößen leben.

    1. Ob die Mediengestalter nun an ihrer eigenen Durchschnittlichkeit scheitern, oder dem Überangebot an Mediengestaltern, ist doch recht egal. Es geht mir vor allem darum die moralischen Verbrämungen der Piratenszene zu dekouvrieren. Ich beschuldige nichts und niemanden für meinen wirtschaftlichen (Miss-)Erfolg. Ich wünsche mir lediglich, dass die Szene zur Kenntnis nimmt, dass wenn Autoren – wie ja oft gewünscht wird – das schützende Land der Verlage verlassen, sie dann einiges an Investitionen schultern müssen. Unter dieser Prämisse wirkt Piraterie dann m.E. moralisch noch um einiges fragwürdiger. Es geht dann nämlich sicherlich nicht mehr um „Rebellion gegen DRM und hohe Preise“.

      1. Das System ändert man nicht, wenn man das Verlegemodell ändert. Das KONZEPT dahinter ist das Problem. Das hat auch nichts mit den pösen „Buchpiraten“ zu tun. Vielmehr damit, dass die Autoren und Verlage nicht wirklich wagen etwas komplett neues anzugehen und das klassische Verlags- und Schreib-Geschäft zu verlassen.

        Selfpublishing ist ein erster Schritt, sich von den Fesseln zu lösen. Aber es ist nicht das Ziel. Es ist eine Stufe auf der Leite zu einem anderen Vertriebs- und Einnahme-Modell.

        Die Leser wollen lesen, uneingeschränkt. Ohne DRM, und ohne Schranken. Genau das, was sie gerade interessiert. Und die Autoren wollen von ihrem Schreiben lesen. Wo bildet sich hier der Konsenz, mit dem beide leben können? Selfpublishing löst erstmal keines dieser Probleme. Leser sind noch immer beschränkt, und die Autoren können auch nicht von leben! Wir brauchen also ein besseres Modell…

        Oder zumindest eine Diskussion darüber, wie so was aussehen könnte!

        1. Na das ist doch schon mal ein erster Schritt.

          Sie verteidigen weiter oben die Portale und fragen jetzt nach neuen Modellen? Das passt nicht.
          Ich kann für einen Autoren nichts gutes daran finden, wenn Dritte an der Distribution seiner Werke verdienen ohne ihn nicht beteiligen.
          Das ist diesen Plattformen nämlich gemein.

          Sie zeigen hier ein bekannte Denkweise und die ist im höchsten Maße asozial. Bezahlen sollen doch bitte andere, ich nicht. Das kann auch gern in der Zukunft sein, mit was für einem Modell auch immer. Solange aber feier ich mich als Befreier und verhelfe dem Autoren sogar noch zur Bekanntheit.
          Wenn ich den Autoren respektiere, dann respektiere ich auch, dass ich ihn für seine Arbeit bezahle.

          1. Ich bin „leider“ kein „Buchpirat“. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es einen Bedarf an solchen Portalen gibt und habe zum Disput gestellt, warum es keine legale Konkurrenz gibt. Desweiteren habe ich diverse Ideen geäußert, welche Möglichkeiten es gäbe. Genauso habe ich festgestellt, dass hier wohl niemand wirklich an dieser Diskussion interessiert ist, sowie meine Vorschläge als sowieso nicht praktikabel abwiegelt. Bewiesen hat das bisher niemand.

            Ich sage nicht, dass meine Ideen funktionieren. Ich sage nicht, dass es der Weißheit letzter Schluß ist. Ich frage lediglich, warum es nie einer ernsthaft probiert. Mal schnell ein Buch Crowd-Founden, mal dort Flattr einbinden, oder mal eine Bitcoin-Adresse streuen. Das alles klingt gut, aber es ist lediglich die Grundlage, auf der man aufbauen sollte. Genauso wie meine Ideen lediglich eine Grundlage zur Diskussion sind. Oder so gemeint sind.

            Nur, es diskutiert niemand über diese Möglichkeiten, sondern ich werde dafür angegriffen, dass ich Vorschläge unterbreite? Sie, und einige andere, behandeln mich, als wenn ich Spiegelbest persönlich wäre. Dabei hab ich so viel mit ihm zu tun, wie die meisten anderen, die hier kommentieren… Nichts!

        2. „Die Leser wollen lesen, uneingeschränkt. Ohne DRM, und ohne Schranken. Genau das, was sie gerade interessiert. Und die Autoren wollen von ihrem Schreiben lesen. Wo bildet sich hier der Konsenz, mit dem beide leben können? “

          Es gibt in der Wirtschaft bereits einen Konsens und der hat sich bewährt: Der Autor schreibt das Buch und bietet es zu einem Preis X an. Der Leser kauft das Buch, sofern er mit Preis X einverstanden ist. Ansonsten lässt er das Buch ungelesen und seine Finger davon.

          So einfach könnte die Welt sein.

        3. Das wundert Sie?
          Dann lesen Sie doch bitte einfach mal, was Sie bisher so geschrieben haben. Bei mir ist da leider nicht viel sinnvolles hängengeblieben.
          Ich erinnere nur an die Auslassungen über Studien und Indiefilme.

          Sie treffen auch den Punkt leider nicht. Thomas Elbel hat es doch nun schon wiederholt gesagt. Es ist wurscht, ob mit oder ohne DRM. Es ist egal ob der Preis lächerlich gering ist. Das ist alles egal. Dritte machen damit trotzdem einen Reibach und zwar ohne die Autoren zu beteiligen.
          Diese Modelle gibt es, weil es für die Betreiber ein Geschäft ist.
          Das ist der Kern.
          Alles andere wie das Gerede von neuen Geschäftsmodellen sind Nebelkerzen. Das bewahrt keinen Autoren vor digitaler Hehlerei.

          FlattR (wo Per Sunde dann zum zweiten Mal nach TPB die Hand aufhält) all das funktioniert nicht. Vielleicht noch nicht, aber ich kenne keinen Fall wo FlattR funktioniert hat.
          Lesen Sie mal die Bettelei auf Netzpolitik.org. Nicht mal die Netzies spenden dort genug.
          Ja, wir Menschen sind so – leider. Bezahlen sollen lieber andere, man selber erst mal nicht. Und weil das so ist, gibt es an ganz vielen Stellen im realen Leben Kassen. Verwunderlich oder? Nein, ganz und gar nicht.

          1. Nachdem Sie ja bereits wissen, dass andere Modelle nicht funktionieren, haben Sie also alle ausprobiert? Zu Flattr fällt mir übrigens Herr Tim Prittlove ein, der irgendwann mal erwähnte, dass die Einnahmen von Flattr durchaus jeden Monat erträgliche Summen bringen. Reicht nicht zum überleben, aber es ist deutlich mehr, als Sie vermuten würden.

          2. Gegenfrage: Mal abgesehen von dieser Geschichte (Hier sei die Frage erlaubt, was der gute Mann denn so damit erlöst, 100 Euro können je nach Betrachter viel oder wenig sein) sind Sie doch in der Bringschuld.

            Wo sind die Creative Commons Autoren und Komponisten, die die Charts beherrschen? Die die Stadien füllen oder die Hallen?
            Als hätten nicht schon so viele Ihre gutgemeinten Vorschläge umgesetzt und damit nichts erreicht.

            Die schreibende Piratenprominenz setzt komplett auf Verlage, egal ob Weißband, Schramm oder Domscheid-Berg. Genau diese verhassten Unternehmen. Wasser und Wein.

          3. Fragen Sie Herr Prittlove, wie viel er damit verdient. Ich hab es nicht mehr im Kopf, und weiß auch nicht mehr den Podcast. Allerdings war ich überrascht, dass es doch so viel ist.

            Das mit Creative Commons ist leider nicht so einfach. Die Gema verbietet leider, dass man alternative Lizenzen nutzt. Ist man einmal Gema-Mitglied, kommt man nicht mehr ohne weiteres davon los, jedenfalls nicht, wenn man von der Musik leben muss. Einmal in der Gema-Spirale kommt man nicht mehr raus.

            Creative Commons wird nach meiner Vermutung in den nächsten Jahren noch viel stärker kommen. Spätestens, wenn die EU die Gema gestutzt hat…

          4. Herr Does not Care.
            Mööööp. Der Buzzer läuft heiß 😉

            Lassen wir Musik außen vor, weil man die GEMA Creative Commons Problematik nämlich nur dann diskutieren sollte, wenn man sie wirklich versteht.

            Nehmen wir Buch Autoren. Ich lerne gern dazu. Wo sind die Autoren, die Charts beherrschen, weil so viel gute Werbung im Filesharing gemacht wurde? Bitte keine Einzelschicksale, es geht um breite Erfolge.
            Wenn man Sie so reden/schreiben hört dann müsste das ja schon längst super funktionieren.
            Nochmal: Sogar bei Familie Piratens setzt man auf solche Modelle nicht. Spricht ja nicht gerade dafür, oder?

          5. Ich kenne keinen Autor, der aktiv mit Filesharing Werbung gemacht hat. Somit gibt es auch kein Beispiel bei dem ein Autor die Charts beherrschte.

          6. Ist doch kein Problem, wenn ein Autor den Weg gehen will, dann kann er das machen.
            Das leitet doch aber nicht das Recht ab, dass dann auch Werke derjenigen machen kann, die das nicht wollen.
            Man kann und darf niemanden dazu zwingen, aber genau das wird gemacht.

            Nochmal: Die Piraten Autoren gehen diesen Weg nicht. Obwohl sie ihn propagieren. Sie lassen sich lieber nette Vorschüsse zahlen und setzen auf das ganz normale Verlagsmodell. Erstaunlich oder. Die verhassten Verlage, die Content Mafia scheint ja doch nicht so schlecht zu sein.

  26. @robin
    Bin mir nicht ganz sicher, ob Du meine Beiträge genau gelesen hast, insbesondere den ersten, oder ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Sollte Letzteres zutreffen hier nochmal ein eindeutigerer Versuch: Ich habe mich kritisch dazu geäußert, wie verunglimpfend Thomas Elbel teilweise diskreditiert wurde und die Frage aufgeworfen, ob die gleichen Argumente, mit denen man ihm und anderen Kreativen begegnet auch anderen gesellschaftlichen Gruppen entgegen gehalten werden. Außerdem habe ich infrage gestellt, dass die vorgebrachten angeblichen „Lösungen“ wie crowdfunding etc. wirklich zukunftsorientiert sind und den Kern des Problems treffen. Mit piratisch hat das insgesamt eher weniger zu tun, jedenfalls nach meiner Beobachtung. Und schon gar nicht, wenn man die Diskussion hier verfolgt und meine Kommentare im Kontext liest. Kann man natürlich alles auch einfacher, provokanter, griffiger und respektloser formulieren, muss man aber ja nicht.

  27. Es gibt kein Menschenrecht auf einen Bestseller. Geld verdient man mit Arbeit, nicht mit Hobbies. Erst das bedingungslose Grundeinkommen würde das ändern. Bis dahin bitte nicht klagen und vor allem nicht den gleichen Denkfehlern erliegen wie die Musikindustrie… Nicht jeder der ein Ebook runterlädt liest es auch. Ausserdem zahlen wir bereits Gebühren auf allen Medien.

    1. ‚Es gibt kein Menschenrecht auf einen Bestseller. Geld verdient man mit Arbeit, nicht mit Hobbies‘

      Da ist er ja schon wieder, dieser dumpfe Zynismus. Hansi, es ist vorbei – dieser Argumentationsstil nach Piratenart an allem tatsächlich Gesagten und allen Fakten vorbei ist inzwischen dekodiert, wirkungslos.

      Da kannst Du keinen Blumentopf mehr mit gewinnen. Diese Plattheiten taugen nur als noch Folklore für ein bisschen sinnbefreiten Austausch unter Euch.

      Und stimmt…nicht jeder liest oder hört das Gesaugte selber. Viele geben es auch einfach nur an die weiter, die drauf stehen und es dann lesen oder die hören. Das

      ‚Kann ich Dir besorgen…logo‘

      ist prima für den sozialen Status. Aber eine Rechtfertigung fürs Bescheissen kann ich auch darin nicht entdecken.

      P.S. Ansonsten – Gebühr ist für Privatkopie und so…aber das weisste ja sicher. Abteilung Nebelkerze…

      1. @robin

        Du polterst hier sinnlos rum. Genau so gut könntest Du Dich beim nächsten Gewitter rausstellen und versuchen, es wegzubellen. Deine Nachfahren werden irgendwann zugeben, daß die Erde keine Scheibe ist, wenn die Evolution so weit ist.

        1. @Bernd.

          Weisste. Irgendwann ist es einfach nur noch langweilig.

          Mit ’sinnlos rumpoltern, Evolution etc.‘ möchtest Du mich jetzt in die Ecke der verträumten ‚Das-Rad-Zurück-Dreher‘ stellen, und mir suggerieren, dass das ‚Faktische‘ nun mal ruled, dass man das Netz nicht mehr abschaffen kann usw usf…bla bla bla.

          Es verfängt nicht bei mir, weil es die Art von ideologisierender Grobrhethorik ist, die ausserhalb des Netzes eigentlich gar nicht vorzeigbar – weil einfach nur Kindergarten – ist. DAS ist für mich in Wirklichkeit eine Realitätsferne, und zwar eben – ich wiederhole mich – eine menschenverachtende ( zynische ), hinter deren vermeintlichen ‚Fortschrittlichkeit‘ sich eigentlich immer nur die eigene Bequemlichkeit verbirgt.

          Das Netz ist wie jeder öffentliche Raum gestaltbar, und er wird gestaltet werden. Da kannst Du Dich auch ‚beim nächsten Gewitter rausstellen‘ und und versuchen, diese Gestaltung wegzubellen ( Nicht-Argumente wie dieses lassen sich so wunderbar in jede beliebige Richtung wenden ). Überall in der Gesellschaft finden sich Mechanismen, die das ‚Was-Geht-Wird-Auch-Gemacht‘, also das Recht des Stärkeren, entschärfen. Mindestlöhne, Kündigungsfristen, Rentensysteme, um nur ein paar zu nennen. Dass das Netz hier ‚anders‘ wäre und deshalb einer eigenen Ethik bedarf, ist pure Ideologie. Aber ich möchte das Rad der Diskussion wirklich nicht in diese längst abghakten Sphären piratischer Glaubenssysteme zurück drehen, deshalb, ende ich jetzt mit einer theatralischen Paraphrase auf Deine vorgelegte Grobrhethorik

          ‚Deine Nachfahren werden irgendwann zugeben, dass man Bits nicht essen kann…‘

          Wenn die Evolution so weit ist 😉

          herrlicher Dummsprech, gell…

          1. Selbstverständlich ist das Netz gestaltbar, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Denn es gelten auch ein bisschen andere Regeln. Die Gesetze der realen Welt, direkt auf die virtuelle Welt zu übertragen funktioniert einfach nicht immer. Klassisches Beispiel ist die Vervielfältigung.

            Verleihst du ein Print-Buch, so ist es physikalisch verschwunden. Du kannst es nicht mehr nutzen. Versuchst du das gleiche in der digitalen Welt stellst du fest, dass das Buch nicht verliehen werden kann – es kann nur kopiert werden.

            Das sind Gesetzmäßigkeiten die sich nicht weg diskutieren lassen, und die sich nicht durch Gesetze einschränken lassen. Darauf muss bei der Gestaltung Rücksicht genommen werden. Wer das ignoriert kommt nicht weiter und das hat nichts mit Evolution oder Dummsprech zu tun.

            Diese „Buchpiraten“ machen sich nun diese Gesetzmäßigkeiten des Netzes zu nutzen, in einer Form, wie sie den legalen Gesetzen widerspricht. Wie geht man dagegen vor? Man mäckert, und verlangt verschärfte Gesetze. Aber was nützt es Gesetze zu machen, die der Physik des Netzes wiederspricht? Niemand versucht per Gesetz die Schwerkraft aufzuheben, weil dieses der Physik der Erde widersprechen würde.

            Leider kommt nur niemand auf die Idee, sich dem Netz anzupassen. Das wird dann auch in dieser Diskussion hier sehr deutlich. Man überträgt lieber die reale Welt auf die digitale Welt. Aber es wird vergessen, dass es andere Regeln gibt.

          2. Ich finde die Forderung „sich dem Netz anpassen“ sehr schwierig. Dazu habe ich ja auch schon ein paar Argumente in meinem Beitrag hier bei Lars geschrieben (siehe Crowdfunding). Einen Verlag mit zahlreichen Mitarbeitern krempelst Du nicht mal eben um. Du willst die Mitarbeiter weiter bezahlen. Einfach mal so rumprobieren, ist da sehr gefährlich. Mein Verlag agiert da sehr modern, nur Änderungen sind halt auch Investitionen. Und Verlage haben keine sprudelnde Geldschatulle für Experimente. Zahlreiche Experimente sind da schon gescheitert.

            Es ist immer einfach zu sagen, Ihr müsst Euch ändern, sonst seid Ihr doof. Das Problem vieler Meinungsführer ist, dass sie selbst noch nie etwas produziert haben. Ich finde es sehr schwierig aus so einer Position heraus Forderungen zu stellen. Und einen richtig vielversprechenden Ansatz hast Du noch nicht geliefert. Was gäbe es denn außer Crowdfunding noch so für Möglichkeiten Deiner Meinung nach?

          3. Das Schema zieht sich doch durch die meisten Diskussionen rund um Urheberrecht mit Piraten: zuerst wollen sie sich gegen die böse Content-Mafia und für die Urheber ins Zeug legen, wenn letztere dann erklären, dass die Raubkopierer ein größeres Problem sind als die Firmen, die Content-Produktion und -Vertrieb übernehmen, reagieren sie verwirrt oder aggressiv.

            Schade eigentlich. Zielführend ist das nicht.

          4. Nur mit Anpassungen wird es auf Dauer funktionieren. Das Netz ist kein greifbares Produkt. Je eher das verstanden wird, desto eher kann darauf reagiert werden. Mussten schon andere Branchen lernen. Und werden noch weitere Branchen lernen müssen. Das ist der Lauf der Zeit. Nicht immer gefällt das einem, aber selten kann man es ändern.

            Abgesehen davon habe ich niemanden als doof bezeichnet. Aber es ist offensichtlich, dass es niemand probieren will. Warum, weiß ich nicht. Es wird dann eben wieder ein Dritter kommen, und den Markt an sich reißen. Ich verweise nochmals auf die Musik-Industrie. Wenn die Verlangs-Branche das Feld anderen überlassen will, so soll sie das tun. Mir ist das als Kunde nachher egal. Aber frühzeutig darauf zu reagieren kann auch bedeuten, das Risiko und die Verluste jetzt zu machen, und nicht in vielleicht 2-3 Jahren.

            Ich bestehe außerdem darauf, dass ich nicht zur Fraktion der „Buchpiraten“ gehöre. Ich hab sicherlich schon Bücher geladen, aber ich bin Kunde, und mit dem, was man mir anbietet äußerst unzufrieden. DRM ist ein Stichpunkt, aber auch Preise und Nutzungsrechte sind so zwei Dinge.

            Nun zu den weiteren Konzepten, die ich auch schon ein paar mal erwähnte. Ich bin der Meinung, dass man mehr mit Mikro-Payment machen sollte. Es gibt einige, die dadurch schon recht ordentliche Summen einnehmen.

            Wichtig ist aber meiner Meinung nach, dass man es den Kunden einfacher machen muss Geld auszugeben. Und zwar nicht den fixen Betrag, der auf dem Buch aufgedruckt ist. Sondern eine variable Menge, die ihm der Titel wert ist. Derzeit gibt es diese Möglichkeit (bis auf bei wenigen Indi-Autoren) überhaupt nicht.

            Auch denke ich, dass man das Thema Lesungen durchaus weiter betrachten sollte. Als die Musik-Industrie vor ihrem aus stand, sind viele Bands wieder öfter aufgetreten und konnten damit wegfallende Einnahmen auffangen. Derzeit sind Lesungen häufig sehr langweilige Veranstaltungen. Warum daraus nicht wirklich eine große Veranstaltung machen? Mit 3-4 Autoren, wovon mindestens zwei parallel Lesen? Eventing eben.

            Die Dritte Idee die ignoriert wurde war das Thema Merchandising. George Lukas ist dadurch Reich geworden. Das Thema kann man sicherlich ausbauen.

          5. Lesungen – Also eine Lesung zu meinem Buch »Das WordPress-Buch« besucht sicherlich keiner, einen Workshop schon. Auch bei der Musikindustrie funktioniert das nicht so in allen Bereichen. Wie soll denn ein Filmkomponist touren?

            Merchandising – Niemand wird ein T-Shirt von einem Sachbuchautoren kaufen. Dafür bin ich bzw. das Thema nicht wirklich sexy. Da müsste mir schon ein großer Design-technischer Wurf gelingen. Obendrein wären das weitere Zusatzkosten und wieder ein größeres unternehmerisches Risiko. Kennst Du ein T-Shirt eines Buchautoren, das sich gut verkauft?

            Pay-What-You-Want – Als Möglichkeit ist das sicherlich interessant. Wenn ich aber 20 € für mein Buch haben möchte, jemand aber nicht gewillt ist das zu bezahlen, dann darf er es im Umkehrschluss aber nicht stehlen, auch nicht die digitale Kopie.

          6. Natürlich darf man das Buch nicht stehlen. Aber wenn es doch passiert, warum da nicht wenigstens etwas von abgreifen? Oder in Kombination mit einer Flatrate oder einem kostenlosen Abgebot anbieten. Die Möglichkeiten sind doch nicht beschränkt. Es gibt auch Leute, die einfach an einem gekauften Werk so viel Spass hatten, dass sie vom gleichen Autore das nächste Buch kaufen. Also das Angebot jemanden Zahlen zu lassen, schadet nicht, kann aber durchaus eine Nachfrage erzeugen. Bisher gibt es das einfach in der Form nicht.

            Das Thema Flatrate haben wir ja auch noch. Es ist durchaus Möglich auch mit einer Flatrate Geld zu verdienen. Insbesondere, weil man ja doch nicht unendlich Bücher lesen kann. Also kann man auch die Anzahl der zu ladenen Titel beschränken.

            Wir bewegten uns bisher im Bereich Belletristik. Allein aus dem, was Herr Thomas Elbel schreibt. Im Bereich Sachbuch funktioniert das selbstverständlich nicht. Aber die meisten Sachbücher werden auch von qualifizierten Verständigen geschrieben, die durch Auftritte auf Fachtagungen oder eben durch Seminare punkten können.

            Merchandising muss sich nicht auf T-Shirts beschränken. Es gibt auch Aktion-Figuren, Kuscheltiere und was weiß ich nicht alles. Ich hab zwar nie verstanden wer diese ganzen Angry Birds Dinge kauft, aber offensichtlich funktioniert es. Was spricht also dagegen das bei Büchern auch zu versuchen. Insbesondere, wenn es sich um eine Serie handelt, bei der die immer gleichen Basis-Elemente auftauchen. Um ehrlich zu sein, sind mir noch garkeine Merchandising-Artikel zu Büchern aufgefallen. Ich weiß nicht, ob ich einfach nur in die falschen Läden gehe, oder ob es wirklich so wenig gibt…

            Was mir gerade auch noch in den Sinn kommt, ist das Werbe-Finanzierte Schreiben. Gerade bei Sachbüchern könnte so was funktionieren. Ein großes Unternehmen finanziert also die Arbeiten des Autors, bis der Titel veröffentlicht wird. Geht im Endeffekt auf Vorleistung ähnlich wie ein Verlag. Allerdings bekommt er hinterher nichts raus. Dafür steht vorne drin, mit freundlicher Unterstützung von XYZ. Im Vergleich zu dem, was Unternehmen sonst für Sponsoring ausgeben…

          7. Also noch mal kurz zu den ‚Gesetzen‘ des Netzes.

            Es sind keine ‚Gesetze‘, die unverrückbar dem Netz zuzusprechen wären. Es sind technische Möglichkeiten. Genau so gibt es technisches Möglichkeiten, das Kopieren zu ‚regulieren‘.

            Bitte jetzt keine endlose technische Diskussion, in der man mir minutiös erklärt, wie und warum all das umgehbar ist. Klar ist es das. Alle Schlösser sind knackbar. Auch digitale.

            Die Konsequenz: Weg mit allen Schlössern dieser Erde? Wohl kaum. Das sind alles argumentative Sackgassen. Ohne Zugang und Ausschluss ( böses Wort! ) kein Wirtschaften.

            Was ich mich frage ist, wie denn z.B. Bezahlfernsehen hier ethisch von der Piratenszene bewertet wird.

            Schließlich bringen es die ‚Gesetze‘ der Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen nun mal mit sich, dass sie jeder, der sich in ihrer Reichweite befindet, empfangen kann, und das, ohne, dass sie dabei weniger werden. Trotzdem hat meines Wissens nach noch niemand eine ethische Grundsatzdiskussion losgetreten, weil diese Services nun mal privatwirtschaftlich bereitgestellt werden und von daher kostenpflichtig sind.

            Die einfache Antwort: Technische Möglichkeiten begründen nun mal keine Nutzungsrechte im uneingschränkten Rahmen derselben.

          8. Natürlich sind techn. Möglichkeiten keine Grundlage für ein Nutzungsrecht. Aber es wird missachtet, dass auch Bezahlfernsehen in mittleren Massen kopiert und Schwarz gesehen wird. Das liegt einfach in der techn. Grundlage und unterscheidet sich daher nicht.

            Ein kleiner aber feiner Unterschied ist noch, dass die Dekodierung des Fernsehens einer Hardware zukommt. Danach kommt wieder ein Standard raus. Nämlich HDMI, oder früher SCART. Somit ist eine Flexibilität gegeben, die bei eBooks nicht vorhanden ist. Es gibt nämlich kein Industrie-Standard in den die eBooks wieder dekodiert werden, und die dann auf jedem Endgerät wiedergegeben werden können.

            Wir haben im Moment drei größere Standards. Das ist Amazon mit seinem Kindle und das ist alles, was auf Adobe setzt. Der Dritte ist iTunes. Kindle kann kein Adobe, und Adobe kein DRM. Und iTunes kann sowieso nichts. Daher ist eine Notwendigkeit vorhanden, dass auch legale Nutzer ihre Inhalte illegale dekodieren und speichern. Alleine deswegen, weil sie frei in der Wahl des Endgerätes sein wollen.

            Ein großen Teil der Diskussion kann man also durchaus sehr leicht umgehen, indem man diesen Industrie-Standard erstellt, und indem sich alle daran halten. Da jedoch vor allem diese Gatekeeper gutes Geld mit ihrer Funktion machen, sind sie da natürlich dagegen.

            Durch diese äußeren Unterschiede sind jedoch Pay-TV und eBooks leider nicht ganz miteinander vergleichbar. Insbesondere aus deswegen, weil Pay-TV lediglich ein Transport ist. eBooks ist jedoch eine Ware. Um korrekt zu sein müssten wir also eigentlich die Filme mit den eBooks vergleichen.

          9. @robin: PayTV wird gehackt, sofern möglich.
            Eine ethische Diskussion gibt es vermutlich nicht oder nur in kleinem Rahmen, da die PayTV-Sender nicht darüber diskutieren und die Hacker somit keinen Anlass haben.

    2. Das ist ja genau der Punkt: Es ist Arbeit, kein Hobby. Welchen Denkfehlern der Musikindustrie erliege ich denn? Und wenn ich im Restaurant eine Pizza bestelle um sie NICHT zu essen, muss ich sie doch trotzdem zahlen, oder? Und von den Gebühren, die wir auf „allen Medien“ zahlen erhielt ich über die VG Wort letztes Jahr schlanke 200 Euro. Soll mich das jetzt für die 2000 runtergeladenen Bücher entschädigen, die oben jemand auf Boerse und Gulli gezählt hatte?

      1. Genau da ist der Denkfehler. Nur weil jemand illegal an eine kostenlose Pizza kommen kann, heißt das noch lange nicht das, wenn diese kostenlose illegale Methode nicht gegeben ist, dieser jemand dann eine Pizza kauft. Vielleicht gibt er sein Geld dann für Pommes aus.

        Leider haben viele Menschen nun mal kein oder nur ein geringes Unrechtsbewußtsein was Urheberrechtsverletzungen angeht.
        Gleichzeitig gibt es viele Menschen, welche zu einem kostenlosen Produkt nicht nein sagen. Dabei ist es egal ob sie dieses Produkt überhaupt nutzen wollen/können oder nicht. Die Hauptsache ist der Besitz.

        Kombiniert man diese beiden Eigenschaften erhält man eine nicht geringe Zahl „Raubkopierer“ die Sammeln ohne ihre Sammlung tatsächlich zu konsumieren.

        Dabei ist es unerheblich ob es sich um Spiele, Musik, Filme oder eben Bücher handelt. Viele dieser „Sammler“ können diese Sachen schon rein rechnerisch nicht konsumieren, weil die Lebenszeit begrenzt ist, trotzdem gibt es sicher viele, die genug Material für zwei, drei oder vier Leben angesammelt haben.

        Deren Intention kann also nicht sein das sie etwas für das sie tatsächlich Geld ausgeben würden auf illegalem Weg kostenlos zu beschaffen.

        Nehmen wir also ihr Buch als Beispiel und sagen das Buch ist 200000 mal illegal heruntergeladen worden. Gäbe es nun keine Möglichkeit es illegal herunterzuladen würden wahrscheinlich 1000 – (von mir aus auch) 5000 dieser Leute ihr Buch kaufen. Auf keinen Fall werden es die 200000 sein und höchst wahrscheinlich nicht einmal 50000.

    3. BGE ist kein erwerbseinkommensersatz. weder für den automechaniker, noch für den autor. BGE entkoppelt existenzsicherung von er erwerbsarbeit, nicht mehr und auch nicht weniger. sicher wird es für autoren leichter, wenn das BGE erstmal kommt. aber es wird auch für piraten leichter, dann kunst auch zu bezahlen.

      bis dahin haben wir die situation, daß uns künstlern nichtkünstler gern vorrechnen, daß unsere arbeit wegen des geringen einkommens nur hobby ist. anders ausgedrückt: wir haben die situation, daß wir künstler sehr stark auf vergütung angewiesen sind, der durchschnittliche pirat hingegen eher kaum auf die spareffekte durch piraterie. nur mal so am rande erwähnt, um die BGE-debatte ins rechte licht zu rücken. es nervt mich nicht nur als künstler, sondern auch als befürworter des BGE, daß dieses wichtige reformprojekt von piraten ständig als nebelkerze in der debatte um künstlervergütung mißbraucht wird.

  28. So unterhaltsam das ganze hier ist, es führt zu nichts.
    Mal im Ernst, natürlich sind das unvereinbare Standpunkte.
    Vom rechtlicher Seite ist die ganze Sache auch glasklar, nach aktueller Rechtslage ist Bücher befreien eine Urheberrechtsverletzung und kann bestraft werden.
    Nur unter realen Bedingungen haben wir ein Überangebot an Literatur die in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Nachfrage steht.
    Es besteht also ein klassischer Angebotsüberhang. Zusätzlich ist es kindergartenleicht die sogenannten Kopierschutzmaßnahmen zu umgehen
    (neben den offen agierenden Protagonisten [SB und Co] gibt es eine Menge inoffizieller Buchklubs [hauptsächlich Frauen aller Alters- und Einkommensgruppen] die kaufen zusammen ein Buch und alfen das, lesen gemeinsam; die sind für die Buchindustrie viel problematischer, weil gar nicht fassbar und weit verbreitet).
    Weiter scheinen die Leser nicht dieselben Vorstellungen bei der Preisgestaltung wie die Anbieter zu haben (betrifft vor allem Verlage). Dazu dieser Link: https://phantanews.de/wp/2014/01/preiserhoehungen-die-feuchten-traeume-der-buchbranche
    Die logische Folge ist, sofern möglich, Selbstbedienung und das passiert auch.
    Aber keine Angst das wird auch wieder anders. Sobald die große Menge der Autoren erkannt hat, das das Marktumfeld freundlich ausgedrückt schwierig ist, in dem sie sich bewegen, werden viele das Handtuch werfen und die ganze Situation wird sich normalisieren.
    Weniger Autoren bedeutet weniger Veröffentlichungen und die die übrig bleiben werden auch davon leben können. Buchpiraten wird es weiterhin geben aber ich denke sobald diese Angebotsschwemme nicht mehr da ist, wird bei einem Teil der Konsumenten das Bewustsein geschärft werden das halt auch Autoren mampfen müssen (ich denke das ist auch jetzt schon jedem bewußt).
    Es wird sich halt alles auf einem neuen Nivau einpendeln (passiert überall andauernd).
    Das es aktuell diese Riesenmenge an Veröffentlichungen gibt ist ja derselben neuen Technik zu verdanken die halt auch das einfache kopieren ermöglicht.
    Nur durch die Möglichkeit, sehr kostengünstig seine Werke einzustellen, bringt (in vielen Fällen verleitet) die Leute dazu dies auch zu tun.
    Man kann halt nicht das eine ohne das andere haben.
    Wer Glück hat und eine hohe Reichweite erzielt, für den kann sich die Piraterie positiv auswirken (Microsoft Effekt) für die anderen wird sie vermutlich nicht wahrnehmbar sein, in einem Teil der Fälle wirkt sie mit Sicherheit auch jetzt schon negativ.
    Entgangene Käufer durch „raublesen“ werden eine Rolle spielen aber auch ein anderer Faktor ist nicht zu unterschätzen, die Möglichkeit quasi unbegrenzt kostenlos Bücher „anlesen“ zu können ermöglicht dem Leser viel einfacher als früher zu selektieren und die Qualität eines Buches oder Schriftstellers einzuschätzen. Ich vermute mal, das viele die sich die Bücher wirklich zum lesen ziehen. Intensivleser sind (zusätzlich sehr verwöhnt was die Qualität [die liegt natürlich im Auge des Betrachers] angeht da ja Zugang zu einer großen Menge an Literatur besteht) und damit auch erheblich zur kollektiven Meinungsbildung beitragen. Dies kann für das eine oder andere Werk/Autor schon recht verheerend sein.
    Demgegenüber steht die Möglichkeit das eine Schwemme von positiven Beurteilungen den Verkauf auch ankurbeln können (schon damit der Autor eine Fortsetzung schreibt kauft man das Buch, das Modell scheinen die Profis unter den Autoren auch zu präferieren).
    Machen wir uns aber nichts vor, davon werden nur eine handvoll Autoren etwas haben (ist aber normal, The Winner Takes It All).

    Dann noch fröhliches weiterstreiten und gegenseitiges Beleidigen

    PS:
    Auch Frührentner mit geringen Haushaltseinkommen dürfen nicht einfach Leute abknallen (außer in begründeter Notwehr). Das hat mich schon geschockt.

  29. @Erich

    „Hier lese ich was Neues!

    Nicht, daß „Hänschen“ monatlich 300€ Gedrucktes ausgibt (dieser selbstlose Typus Pirat findet sich in jeder Debatte und ist in jeder Debatte so glaubwürdig wie ein fliegendes Schwein); neu ist vielmehr der drollige Gag, daß ein anonymes Hänschen Klarnamen und Belege verlangt. Leg mal Quittungen über insgesamt 300 € für, sagen wir, letzten August vor, Hänslein.“

    Mal abgesehen von Deiner generellen Unzufriedenheit mit Dir und der gesamten Situation, kannst Du mir einen einzigen plausiblen Grund nennen warum ich Dir für irgendetwas Belege liefern soll? Oder noch besser dieses verlangt habe, dass es ein anderer tut? Ich hätte lediglich gerne die Titel erfahren, die Dein Kollege und Sinnesgenosse (Du weisst schon, der mit der Flinte, der gerne Downloader wegrotzen möchte) in den Abgrund gerissen haben durch Filesharing.

    Muss ja nachvollziehbar sein…wenn er es kann, kann ich es auch, oder?

    Und….“Erichbaby“….Facebook ist eigentlich gar nicht so blöd, man muss nur mal dahintersteigen, was das eigentlich für eine Marketingmacht haben kann…und sich nicht in einem ungelesen WordPress.Blog darüber auslassen, dass alle anderen Schuld sind, nur weil man selbst die Welt nicht mehr versteht.

    Aber egal….konstruktive Lösungen erscheinen schwierig, wir haben gelernt, dass die Buchpreisbindung überall gilt, ausser für Selbstpublisher, die können ihre Preise hoch- und runtersetzen wie sie wollen. Von aktiven Schreibern haben wir gehört, Crowdfunding nicht geht (warum eigentlich?) und Flatrate auch nicht (warum eigentlich?). Also sollte wohl am Besten alles so bleiben wie es ist und das Internet wird abgeschaltet, gelle?

  30. @„Hänschen“

    „Mal abgesehen von Deiner generellen Unzufriedenheit mit Dir und der gesamten Situation, kannst Du mir einen einzigen plausiblen Grund nennen warum ich Dir für irgendetwas Belege liefern soll? Oder noch besser dieses verlangt habe, dass es ein anderer tut? Ich hätte lediglich gerne die Titel erfahren, die Dein Kollege und Sinnesgenosse (Du weisst schon, der mit der Flinte, der gerne Downloader wegrotzen möchte) in den Abgrund gerissen haben durch Filesharing.“

    Hänschen, Du hast vom Autor Michael in der Tat Buchtitel als Belege verlangt. Daß Bücher mit Autorenangaben versehen sind, konntest Du nicht wissen, weil Du als Pirat die Bücher nicht liest, die Du saugst – na schön, das hätt ich mir denken können. Daß man den Forderungen, die man an andere stellt, auch selbst gerecht werden muß, wußtest Du ebenfalls nicht. Jetzt weißt Du es. Also bitte: Du mußt doch für jährlich 3.600 € teuren Print-Abos, die Du an der Wohnungstür gekauft hast, irgendwelche Belege haben!

    Was meine mangelde Selbstzufriedenheit angeht, hast Du recht – Geld allein macht nicht glücklich. Es hilft aber, glaub mir.

    Bezüglich meiner Unzufriedenheit mit gewissen gesellschaftlichen Entwicklungen kannst Du Dich hier näher informieren:

    https://virchblog.wordpress.com/2012/04/03/nation-der-deppen/

    1. Also ich habe auch schon ebooks runtergeladen und auch gelesen, zB. Magazine of Science an Fantasy, die gibts weder digital zu kaufen oder neu als Holzbuch, die sind vor Jahren mal eingescannt worden und da hab ich auch nur sehr geringe moralische Bedenken.

      Aktuelle Bücher kaufe ich auch, ich gehe auch gerne in Vorleistung, hier ein Screenshot aus dem Monat August, ist aber längst nicht alles, was ich in diesem Monat gekauft habe:

      https://abload.de/img/zwischenablage01n0uxr.jpg

      Um hier keinen falschen Eindruck zu hinterlassen: aktuelle Bücher kaufe ich mir selbst, auch der Lesestoff meiner Tochter wird gekauft und ordentlich bezahlt. Was ich mir runterlade sind meist nicht mehr erhältliche Sachen, ich bin kein Jäger und Sammler mehr, das müllt einem nur die Platte voll.

      Was das Thema Piraterie selbst angeht: ich finde es NICHT gut, dass Indie-Autoren kopiert werden, ich würde eine Schonfrist für Bücher begrüßen (so, wie es früher mal war). Aber das geht wahrscheinlich nicht, weil die Portale wie boox.to, lul.to und das Spiegelbest-Ding auf Kasse machen aus sind, das hat nichts mehr mit dem eigentlichem Grundgedanken zu tun.

  31. @ does not care

    „Ich finde weder Ausschwitz, noch die Überwachung moralisch vertretbar. Und viel fehlt nicht mehr, damit die Überwachung der NSA die Kriegsverbrechen von damals übertreffen.“

    Brauchst Du Hilfe? Kann ich was für Dich tun? (Anmerkung: Rest von Lars gelöscht)

    1. Herr Virch, wenn Sie von diesem durchgekauten Thema, wie Sie weiter oben schreiben, SO abgetoernt und gelangweilt sind, dass Ihnen dazu praktisch nur noch Beleidigungen fuer andere Poster einfallen – warum beehren Sie dann nicht andere Blogs mit der Ehre Ihrer Gesellschaft?

      Eines weiss ich gewiss: IHR Blog wird bei MIR gewiss nicht in der Favoritenliste landen!

  32. das veröffentlichen meines ersten buches wird mich keinen cent kosten. den leser auch nicht. wenn’s gut ist, wird es mir geld einbringen. viel geld. den lesenden auch. it’s so fuckin‘ easy, folks! einfach mal raus aus der couch, dem luxus jammer-modus, die sharing-kultur umarmen, und machen! cheers°sig
    p.s.: der „denkfehler“, thomas, ist der: man kann keine pizzen kopierschützen! und mp3s nicht essen… 😉

    1. Dein Denkfehler ist, dass Du denkst, dass Dich eine Buchveröffentlichung nichts kostet. Vielleicht kein Geld, zumindest aber jede Menge Zeit. Die muss es Dir wert sein. Schließlich ist eine Veröffentlichung Arbeit. Ob man dafür Geld erhält, Ruhm, Selbstbefriedigung oder etwas anderes. Die meisten Autoren, die Medieninhalte wie Bücher, Musik, Videos oder ähnliches zum Nulltarif »sharen« haben oft eine reguläre Arbeit oder einen Umweg für den sie über die Veröffentlichung Geld verdienen.

      1. um ehrlich zu sein, mo, komme ich tatsächlich nicht wirklich zum bücher schreiben, weil das bloggen meine ganze zeit frißt… 😉
        arbeit interessiert mich gar nicht, geld bedingt, und zwar als geregelter cashflow. noch mehr interessieren mich leute, die sich ein solches einkommen „erarbeitet“ haben, indem sie inhalte kostenlos teilen. der hier z.bsp.: https://golem.de/0904/66404.htm

  33. Interessante Diskussion …
    Ich fühle mich keiner der hier streitenden „Parteien“ so richtig zugehörig (oder beiden, wie man’s nimmt ..), da ich einerseits selbst aus der Verlagsbranche komme, andererseits aber selbst schon eBooks heruntergeladen (und teilweise auch gelesen) habe. Obwohl mehr oder weniger alles schon gesagt wurde, will ich zu drei Punkten noch meinen Senf geben:

    1. @Th. Elbel: Ich verstehe Ihren Standpunkt voll und ganz, aber wenn wir mal ganz ehrlich sind – der Traum, mit der Schreiberei die Familie ernähren zu können, wäre ziemlich sicher auch ohne Buchpiraten in die Hose gegangen. Das ist keine Kritik an Ihrer Schreibe, sondern stellt Sie nur in eine Reihe mit unzähligen anderen Literaten (mit teilweise sehr großen Namen).

    2. Die infantile Art, wie die „Piratenfraktion“ hier versucht, ihrem Treiben ein moralisches Mäntelchen zu verpassen, finde ich widerlich. Ich habe wie bereits erwähnt auch schon eBooks gesaugt – oft, aber nicht immer, waren das Titel, bei denen ich nicht recht wusste, ob ich sie mir kaufen will. Andererseits – gekauft habe ich keinen von denen, die ich dann doch gut fand … Das schlechte Gewissen konnte ich dabei aber nie ganz verdrängen; mein Handeln mit Pseudo-Argumenten à la ‚does not care‘ zu einer zukunftsweisenden Aktion aufzuwerten, wäre mir doch zu albern vorgekommen. Mittlerweile versorge ich mich übrigens hauptsächlich über die Online-Ausleihe …

    3. Ein Punkt, den man den Verlagen aber unbedingt ins Pflichtenheft schreiben sollte, ist die Abkehr von DRM. Ich finde es als zahlender Kunde vollkommen inakzeptabel, dass ich meine gekauften Bücher nicht ohne Weiteres mit meiner Frau teilen kann, dass ich auf sechs Geräte (das war doch die Zahl, oder?) beschränkt bin oder bei manchen Systemen sogar befürchten muss, dass der Verlag oder der Verkäufer mir nachträglich das Recht wieder entzieht, dieses Buch zu lesen. Never. Ebenso finde ich es nicht akzeptabel, dass die eBook-Lizenzen der Bibliotheken nach 50 Ausleihen erlöschen – für das Papierexemplar bezahlen die zwar etwas mehr, aber dafür lässt sich das verleihen, bis es auseinanderfällt. Hier versuchen die Verlage, ein völlig neues Geschäftsmodell zu etablieren, das ich im Buchbereich inakzeptabel finde (und das auch den Autoren nichts bringt).

      1. Gebe ich Ihnen Recht. Ich hab mich auch nur bedingt mit Bitcoins auseinander gesetzt. Allerdings fand ich den Artikel interessant, da er ebenfalls verlangt, dass sich Verlage und Autoren mehr an den Piraten orientieren.

          1. Aus dem Kontext des verlinkten Artikel handelt es sich wohl um die „Buchpiraten“. Und es geht um moderne Zahlmethoden und Vertriebsmodelle. Aber man kann auch einfach dem Link folgen, und den Artikel lesen…

  34. @morgenstern

    Zitat:“Ich weiß nicht, ob die Zugangssoftware deines Providers frei lizenziert verfügbar“

    Ich benutze keine spezielle Zugangssoftware. Die Firmware auf meinem Router ist frei verfügbar.

    Worauf ich hinaus wollte: Die Kosten für den bloßen Zugang zum Internet bestehen eigentlich nur in der Gebühr, die der Provider kassiert. Wer dann am Ende vom Draht nicht nur etwas haben will, das funktioniert, sondern etwas, das auf irgend eine spezielle Art funktioniert, kann das tun, es ist aber nicht notwendig.

    Daraus leite ich mal ganz frech ab, dass alles, was am Internet als demokratische Teilhabe und Bürgerrecht nicht in Frage gestellt werden darf, *ohne* Geldtransfers über die Anschlussgebühr und die einmaligen Hardwarekosten hinaus laufen kann.
    Man kann durchaus kommerzielle Anbieter geschützer Inhalte abkassieren ohne die schützenswerten Rechte der Nutzer in irgendeiner Weise anzufassen. Und das gilt übrigens auch für den nicht-kommerziellen Betrieb von Webseiten aller Art.

    Ach so: ich kaufe manchmal sehr billige Laptops und sehr teure Schallplatten… 😉

    1. Wir sprechen ein bisschen aneinander vorbei, kann passieren. Ich meinte u.a. und im Speziellen die Hard- und Software, die dein Provider im Einsatz hat, um dir Zugang zum Netz zu ermöglichen, eben gegen die von dir genannte Gebühr.

      Internetzugang auf Flatratebasis wurde erst ab einer kritischen Masse rentabel. Zur Erreichung dieser Masse war das Versprechen vermeintlich kostenloser digitaler Inhalte m. E. nicht unerheblich. Vermeintlich deshalb, weil der User – wie erhofft – in Hard- und Software sowie Zugang investiert.
      Digitale Musik- und Videoformate führen idR. zu Investitionen in neue Hard- und Software, eBooks ebenso, ganz gleich, ob legal oder illegal erstanden. Mit anderen Worten, der User gibt Geld aus für den Konsum der Medien, nur eben nicht unbedingt beim Urheber der Werke.

      Ganz abgesehen von den anderen angesprochenen Zahlungsmitteln, wie Aufmerksamkeit.

      1. OK, dann reden wir über die, die an der Infrastruktur verdienen.

        Deren Gewinn durch das Vorhandensein nicht lizenzierter Inhalte ist ziemlich pauschal. Heutzutage ist es sogar so, dass auch die meisten, die sich nicht für 10 Cent für diese Inhalte interessieren, dennoch einen Internetanschluss benötigen, weil es ohne EMail und Web heute nicht mehr geht.
        Dass die ISP an den Filesharern verdienen und man damit die Filesharerei mit der Anschlussgebühr irgendwie finanziert würde, ist also allenfalls über drei Ecken begründbar.

        Davon ganz abgesehen habe ich schon mehrmals das Thema Pauschalabgaben/“Downloadsteuer“ angesprochen. Es wäre aus meiner Perspektive überhaupt kein Problem, wenn die Provider ein paar Euro pro Anschluss zahlen müssten. natürlich geben sie das den Kunden weiter, ist dann eben so.
        Die sauberste Lösung wäre sowas wie eine Internet-GEZ für jeden Anschluss, mit der man eine Onlinebibliothek finanziert, in der einfach alles zu haben ist. Meinetwegen in gedämpfter Qualität und Bücher nur Seitenweise online und kein Download, nur streaming.

        Alles besser, als wenn das Gerede vom „Alle einsperren die Schweine!“ weitergeht.

  35. Wer das Rad schon kannte, weiß auch, daß Autorenlesungen deshalb oft so langweilig sind, weil die meisten Autoren keine Entertainer sind, sondern Autoren. Die meisten lesen erbärmlich, und das ist keinem anzukreiden, weil ein Autor kein Entertainer sein muß. Es reicht, wenn er ein guter Autor ist (leider oft nicht fürs Auskommen).

        1. Genau, für ca. 90% des Angebots braucht man das nicht.

          Wenn etwas so herausragend ist, dass ich ihm mehrere Stunden meiner Zeit widmen will, dann ist es mir auch egal, was es kostet. Allenfalls bevorzuge ich den Einkauf in einem Onlinestore, weil das bequem und schnell geht. Da mich Google Play weder mit DRM noch mit dem Zwang zu einem bestimmten Abspielgerät nervt, mache ich das eben.

          Aber normalerweise kaufe ich ein Buch auf Papier oder eine Platte oder eine Kinokarte oder eine DVD/Bluray. Solange der Preis erträglich ist, ist das die bequemste und angenehmste Art, zu Medien zu kommen.

          Das Kriterium ist nicht, ob ich es haben will, sondern ob ich meine Zeit damit verbringen will. Und das bedeutet natürlich auch, dass mir kostenlose Downloads normalerweise egal sind, weil ich die paar Sachen, die so gut sind, dass ich meine knapp bemessene Zeit für sie verbrauche, auch locker kaufen kann.

      1. dnc: Sie bedienen nach und nach so ziemlich alle Klischees.
        Ich habe hier Dejavus als würde ich die Kommentare bei Torrentfreak lesen.
        Da stehen dann auch solche Blüten wie: Ich sehe gar nicht ein, dass ich für solche Schrottfilme zahlen soll.

        Nein, mache ich auch nicht, ich sehe sie mir gar nicht erst an. Und weil ich sie nicht sehen will, muss ich mir auch nichts laden.

        Bin gespannt, was da noch so kommt.

        1. Es kommt, was halt immer so kommt. Jedenfalls sicher nichts Neues mehr.

          Piratenlogik ist mittlerweile ein behäbiges und in sich geschlossenes Glaubenssystem. Austausch und Abgleich mit der Aussenwelt sind nicht mehr erwünscht.

          Verbal ist man stets edel, hilfreich und gut, man ist der Menschheit als Großes Ganzes und den schönen Künsten insbesondere über äußerst zugetan, man ist allerdings nicht Kunde, Gott bewahre, nein, man ist Gönner!

          Ein stolzer Micro-Payment-Mäzen, väterlicher Freund ’seiner‘ Künstler, jemand, der nicht mit digitaler Aufmunterung und Empfehlung durch Weitergabe spart, wenn es denn was weiterzugeben gibt.

          Dafür muss ein Künstler aber mindestens erstmal ein paar gratis Hauskonzerte abliefern oder seine gesammelten literarischen Werke unaufgefordert vor die digitale Schlosstür stellen – man will ja schließlich wissen, wem man so großzügig seine Gunst gewährt, mit wem man vor dem Endgerät seine zwar reichlich vorhandene, aber aufgrund des medialen Überangebots letztlich doch klug einzuteilende Freizeit verbringt.

          Sein Geld soll ein Künstler allerdings bitte irgendwo draußen verdienen – idealerweise als Tanzbär, der während seine Kunst irgendwo rumliegt oder läuft, ein paar Tricks zum Besten gibt. Schriftstellern empfiehlt sich, zu Mehreren einen Kleinbus mit Schlafmöglichkeit zu mieten und lesenderweise über die Dörfer zu ziehen. Neue Geschäftsidee: Ein Schild auf dem steht ‚Sobald wir 100,- zusammen haben halten wir die Klappe und ziehen weiter‘. Das läuft bestimmt! Musiker bieten derweil allerlei Trödel aus dem Bauchladen an und singen ab einem Abverkauf von ca. 10,- Euro dem glücklichen Käufer ein persönliches Lied. So muss das laufen zwischen Künstlern und ihren digitalen Gönnern an den Endgeräten. ‚Know thy place!‘ Für Künstler gilt: ‚Gehe nicht zu Deinem König, wenn Du nicht gerufen wirst!‘

          In der Praxis ist eine derart innige Beziehung natürlich nur solange haltbar, wie sie nicht mit irgendwelchen persönlichen Unannehmlichkeiten oder Befindlichkeitsstörungen auf Seiten des Gönners einher geht. Dazu zählen in erster Linie

          das Warten auf neue Produkte ( Giftklasse 1 )

          und

          das Bezahlen von Nutzungsentgelten, die den Aufwand für eigenes, digitales Vervielfältigen aus illegalen Quellen merklich übersteigen.

          Dies sind die Grundpfeiler des piratischen Glaubensbekenntnisses. Wer ihnen als Künstler nicht bedingungslos zustimmt und sich ihnen ebenso bedingungslos unterwirft, der verliert augenblicklich die Protektion der Digitalbruderschaft. Damit einher geht natürlich der Verlust des längerfristig in Aussicht gestellten käuflichen Erwerbs eines Exemplars als Holz- oder E-Buch bzw. der angedachte Besuch eines Livekonzertes. Hier muss man leider ganz und gar kompromisslos durchgreifen, denn würde man von diesen Grundsätzen auch nur ein Jota abrücken, ginge

          a) sofort das Internet kaputt

          und hätte

          b) die Menschheit ihre in reiner Liebe zur Kunst begründete kulturelle Zukunft endgültig auf dem Altar schnöden Mammons geopfert – woran man natürlich keinesfalls schuld zu sein gedenkt.

          Der perfekte Selbstbetrug also, von der Community eifrig gestützt und mit Zähnen und Klauen verteidigt.

          „Live warm, fuzzy and ignorant and be always well entertained ;-)“

          amen

        2. Fällt einem kein Argument mehr ein, geht man persönlich auf jemanden los. Schade, ich hatte gehofft hier wirklich diskutieren zu können.

          1. dnc: Sie sind ja putzig.
            Lesen Sie doch bitte selber mal Ihre Beiträge hier.
            Vor allem Aussagen zu den Studien (die man immer nur dann zitiert, wenn sie einem nutzen) oder steile Thesen wie, es gibt seit Spotify keine Piraterieprobleme mehr mit Musik. Oder als weiteres Highlight Ihre Aussage, dass Filesharing den Indiefilmen nutzt.
            Man kann das bequem widerlegen, sogar mit Links, aber sie lesen sie scheinbar nicht.

            Ich habe nur geschrieben, dass Sie sämtliche Klischees bedienen, die mir in den letzten Jahren in der Diskussion begegnet sind.
            Es sind immer die gleichen Dinge, von daher war ich direkt froh, dass dann auch das Thema Merchandising von Ihnen kam und der Sachbuchautor geantwortet hat. Es ist wie eine Buzzwordliste, die man abstreichen kann.
            Und dieses Aufzählen der Buzzwords nennen Sie Diskussion?

            Sollten Sie auf den Beitrag von Robin eingehen wollen, der bezieht sich nicht auf Sie, den Schuh brauchen Sie sich nicht anzuziehen.
            Allerdings kann man viele Ihrer Argumente in seinem Beitrag wiederfinden.

          2. @ ‚does not care‘:

            Zitat dnc:

            „Die meisten lesen nicht nur langweilig, sondern schreiben auch erbärmlich!“

            …in der Tat ein Leuchtfeuer aus Fakten im Meer der Unsachlichkeiten.

            Statt ‚der perfekte Selbstbetrug‘ hätte ich auch schreiben können: ‚Die nachhaltige Befreitheit von jedweder Selbstreflektion‘.

  36. @XB Liebig Zitat: „Das wurde alles schon durchdacht.
    Scheitert nur daran, dass niemand bereit ist für seinen Internetzugang nicht monatlich 19,95 sondern das 20 bis 30 fache zu bezahlen.“

    Das 20fache ja? das wäre, sehr grob über den Daumen so um die 200 Milliarden E im Jahr…. Wieviel wollen Sie denn selber davon Herr Liebig? Rechnen wir mal weiter:

    90.000 Bücher erscheinen pro Jahr in Deutschland, wenn es zu jedem dieser Bücher einen Autor gibt, der was haben will und wenn es noch mal genauso viele Musikalben und Filme sind, wäre das 200.000 Leute, die was bekommen könnten.

    Dann wäre für jeden einzelnen eine schöne runde Million Internetanschlusspauschalzuwendung drin…. pro Jahr. Wäre das dann OK für Sie, Herr Liebig? Dann könnten Sie sich endlich auch so ein glitzerndes IDings kaufen und mit den anderen IDingskonsumenten noch mal für 2-3000 E im Jahr triviale Allerweltssoftware und Musikstücke und Filmchen bei ITunes damit kaufen.

    Ich bitte das Vitriol zu entschuldigen aber irgendwie habe ich mich über diese „das 20fache“ Bemerkung wirklich geärgert. Können wir nicht ein kleines bisschen sachlich diskutieren?

    1. Herr Noack, hängen Sie sich nicht zu sehr an der Zahl 20 auf.
      Die ist exemplarisch.
      Sie vergessen außerdem eines: Wir sprechen bei diesen ganzen Flaterate Modelle nicht nur von Büchern. Wenn man so etwas zu Ende denkt, dann betrifft jede Art von digitalen Inhalten. Das können Sie sonst nämlich nicht mehr auseinanderhalten.
      Es wird alle geshared, egal ob Zeitung, Navisoftware, App, Programm, Musik, Film, Buch – alles!
      Und nun nehmen Sie mal die Kreativwirtschaft und angrenzende Bereiche, deren Umsätze und teilen das durch die Anzahl der Internetbenutzer.
      Eines werden Sie in jedem Fall feststellen, mit 8 Euro wie von den Grünen vorgerechnet kommen Sie nicht weit.

      Ich glaube an Flatrates. Aber an andere als die hier angesprochene. Es gibt sie ja bereits: Maxdome, Watchever, Sky, Spotify usw. Haben Sie mal überlegt, was jeder dieser Dienste im Monat kostet? Das würde zwar zwangsläufig sinken, wenn es deutlich mehr Zahler gibt, aber bei 8 Euro Allinclusive sind wir dann immer noch nicht.

      Lassen Sie uns die Flaterate Debatte besser verlassen, selbst die hartnäckigsten Grünen haben mittlerweile eingesehen, dass das eine Schnapsidee war.

      1. Zitat: „…hängen Sie sich nicht zu sehr an der Zahl 20 auf.
        Die ist exemplarisch.“

        Da muss ich korrigieren: die Zahl ist nicht „exemplarisch“ und wenn doch ist sie ein Exempel für die Hysterie und Gedankenlose Wut, mit der diese Debatte geführt wird.

        Und wenn solche Eigenschaften derart deutlich hervortreten, hänge ich mich selbstverständlich daran auf, bis die Gegenseite zu erkennen gibt, dass sie wohl ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen ist.

        Und wir reden hier nicht von der gesamten „Kreativwirtschaft“, sondern nur von Kunst. Softwareanbieter sind ziemlich nahe an einer vollständigen Kontrolle über ihre Angebote. Einige verfolgen Cracks ziemlich lasch, damit sich ihre Software weiter verbreitet und so zum Quasistandard wird aber wer will, kann die unlizenzierte Nutzung seiner Software so ziemlich komplett unterbinden.

        Webprogrammierer und Journalisten (wie ich) arbeiten auf Honorar und können wegen der Sichtbarkeit der Angebote ziemlich wirksam gegen Plagiate vorgehen.

        Es geht heute wirklich um berufsmäßige Buchautoren, Musiker, bildende Künstler und Filemmacher. Etwa 200.000 Menschen in Deutschland, grob geschätzt.

        1. Herr Noack,

          Niemand kennt die tatsächliche Zahl einer Flaterate in Deutschland.
          Ich auch nicht. Ich bedauere außerordentlich, dass ich die Zahl mit 20-30 fach taxiert habe. Das war ein Fehler.
          Ich korrigiere: Ein x faches der monatlichen Internetzugangskosten.
          8 Euro, wie von den Grünen propagiert erscheinen mir nicht realistisch.

          Ihren anderen Ausführungen kann ich nicht folgen. Viel Spaß dabei Kunst und Kreativität zu trennen. Ich stelle mir gerade in neues Ministerium vor, dass dann entscheiden muss, wer an einer solchen Flaterateausschüttung teilnehmen darf und wer nicht.
          Daher rede ich doch von der gesamtem Kreativwirtschaft und rede sogar von allen digitalen Gütern, die man kopieren kann.

          Von der Verteilungsgerichtigkeit mal ganz angesehen, versuchen Sie gern in der Bevölkerung, die jetzt schon beim Wort GEZ oder Teilnehmergebühr Wutanfälle bekommt, eine solche neue Gebühr zu etablieren.

          1. Teilnehmen dürfte jeder, der seine Werke an Endverbraucher *verkauft* , eigentlich ganz einfach, würde ich sagen. Ein neues Ministerium bräuchte man dafür durchaus nicht.

            Wenn man dazu noch *kommerzielle* Anbieter konsequent zur Kasse bittet, ist das Gesamtproblem zwar auch noch nicht gelöst aber immerhin würde sich die Situation für die Autoren erheblich verbessern.

            Das einzige Problem, das ich dann noch in Sachen Gerechtigkeit sehen würde, wäre, dass es sehr schwierig sein wird, Trittbrettfahrer auszuschließen. Die meisten Autoren haben auch vor 20 Jahren so gut wie nichts verdient, wenn sie von einer Anschlussgebühr profitieren können, sind sie möglicherweise schnell bereit, ihre Werke selber im Internet auszusetzen. Damit sie dann sagen können: Seht her, ich werde raubkopiert, gebet mir alsogleich meinen fairen Anteil von der Anschlussgebühr!“

            Würde ich hinnehmen, wenn damit nur endlich Schluss wäre mit der Hassdebatte.

        2. Herr Noack,

          ich meinte mit Kunst und Kreativität eigentlich etwas anderes.
          Denn ich glaube nicht, dass Sie so eine Gebühr nur auf Bucherzeugnisse beziehen können. Benachbarte Kreativbranchen (ich nenne sie jetzt einfach mal so) werden sich bedanken. Wie gesagt, unter der gleichen Problematik leiden diese Branchen genauso.
          Außerdem gebe ich zu bedenken, dass es jetzt schon reichlich Diskussionen um vergleichbare Gebühren (GEZ/Teilnehmergebühr) gibt.
          Das dürfte mit einer Abgabe für Bücher noch ein Spur heiterer werden.

          1. Da haben wir uns missverstanden.
            Ich würde das nicht auf Bücher begrenzen, sondern auf alles, was an Endverbraucher verkauft wird. Also grob gesagt Bücher und Musik und Filme. Zeitschriften könnte man berücksichtigen, falls diese irgandwann tatsächlich ebenfalls unlizenziert angeboten werden. Bei Spielen könnte man ebenfalls prüfen, ob in speziellen Fällen eine Beteiligung angemessen wäre.

            Was nun den heutigen Ärger über GEZ angeht: Die Idee ist, eine gerechte Lösung zu finden, die nicht die Bürgerrechte beschädigt. Wer sich weder für Gerechtigkeit noch für Bürgerrechte interessiert und stattdessen 10 Euro im Monat für zu teuer hält, muss dann eben mit dieser Argumentation in der Diskussion mitreden und versuchen, eine Mehrheit zu finden. Und zwar eine 2/3-Mehrheit, um die vom Briefgeheimnis ausgehenden Persönlichkeitsrechte aus der Verfassung zu streichen. Wobei selbstverständlich noch zu klären wäre, inwiefern eine wirksame Überwachung der Internetbenutzung nicht dem Artikel 1 widersprechen würde.

            Die einfachste Alternative zu all dem wäre freilich, alles so zu lassen, wie es ist und damit den Autoren *nichts* für die unlizenzierten Downloads zukommen zu lassen und gleichzeitig Arbeitsplätze bei pervertierten Anwaltskanzleien zu schaffen.

          2. Das wäre eine schlechte Alternative.

            Besser wäre ein Zielvision, was „wir“ überhaupt wollen.
            Denn genauso wie Sie die Anwälte kritisieren, kann man das übrigens mit den Lausaugern machen.
            Wir werden einer solchen Zielvision übrigens schneller nahe kommen, wenn Branchen betroffen sind, die noch gar nichts von ihrem Glück ahnen. Das betrifft 3D Druck.

            Das eigentlich Problem ist nämlich noch gar nicht aufgegriffen worden. Es ist die mangelnde Rechtsdurchsetzung. Und da ließe sich bereits auf der Ebenen EU/USA ein Großteil der Probleme lösen. Auskunftsanspruch der Datacenters z. B.
            Dann spielt es auch keine Geige mehr, ob das eine .to Domain oder was auch immer ist. Und auch WhoIsPortects wären obsolet.
            Gern auch mit richterlichem Vorbehalt.
            Wenn der Betreiber eines solchen Seite mit sofortiger Enttarnung rechnen müsste, dann würde er das Portal nicht betreiben.
            Geht also auch ohne Konsumentenabmahnung.

  37. Zur Frage der Umsatzverluste durch Piraterie

    Auf die Frage von … paul and mary:

    „Herr Professor, haben sie mal versucht rauszufinden, wieviel Bücher sie ohne illegalen Download verkauft hätten?
    5100?“

    antwortet Herr Elbel:

    „Laut einschlägiger Statistiken ein mehrfaches von 5000, da die illegalen Downloads ein mehrfaches der legalen Verkäufe betragen sollen.“

    Danach soll es „einschlägige Statistiken“ geben, die belegen oder zumindest ausweisen, dass illegale Downloads ein mehrfaches der legalen Verkäufe betragen.

    Mathematisch ergäbe sich daraus, dass die illegalen Downloads mindestens das 2-fache der legalen Verkäufe betragen würde.

    Bei 5000 verkaufter Bücher müsste man von mindestens 10000 heruntergeladenen Bücher ausgehen.

    Wir wollen hier festhalten, dass es die „einschlägigen Statistiken“ nicht gibt.

    Herr Elbel behauptet ferner:

    „aber seriöse Statistiken gehen von einer Substitutionsrate von 10-30% je nach Studie aus“

    Hierzu ist festzustellen, dass es durchaus Studien gibt, die zum Ergebnis kommen, dass bei illegalen Downloads von Musik die Ersatzraten 10% bis 30% betragen würden.

    Ungeachtet der Frage der Wissenschaftlichkeit dieser Studien, ist festzuhalten, dass es im Bereich „Bücher“ keine derartigen Studien gibt.

    Hierzu stellen Bonik/Schaale (vgl. Gutenberg 3.2 – The costs of piracy 01.10.2012- Market Study (English), URL: https://abuse-search.com/Gutenberg%2032_2eng.d.pdf) folgendes fest:

    „The only unknown parameter is the replacement rate that defines how many books are downloaded to replace one actual sale. The music industry assumes a replacement rate of 30%. That seems high in our opinion. We assume in the calculation a replacement rate of 1%.“

    Dieses Ergebnis gründet auf einer Fallstudie, die sie in ihrer Veröffentlichung „Gutenberg 3.0 – Ebook-Piraterie in Deutschland“ (URL: https://abuse-search.com/Gutenberg 3.0-Ebook_Piraterie_in_Deutschland.pdf) vorgestellt haben und wie folgt resümiert haben:

    „Es ist offensichtlich, dass nicht jeder Download einem entgangenen Verkauf entspricht (auch wenn das manchmal sogar aus Fachkreisen zu hören ist). Wir nehmen hier den sehr konservativen Wert von 1% (sog. Ersatzrate) an: Bei hundert heruntergeladenen Büchern wird demnach nur ein echter Verkauf nicht getätigt.“

    Ausweislich der Fallstudie bezieht sich dieses Ergebnis ausschließlich auf Fachbücher.

    Welche Ersatzrate bei belletristischer Literatur bestehen soll, wird auch von diesen Autoren nicht untersucht und ansatzweise belegt.

    Nach den Ausführungen in Gutenberg 3.1 (URL: https://abuse-search.com/Gutenberg-31.pdf) soll in diesem Bereich nunmehr eine bessere Abschätzung möglich sein:

    „Dank aktuell veröffentlichter Zahlen in [https://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2011/07/25/schwachbruestige-buecher.htm] kann man nun eine wesentlich bessere Abschätzung des Einflusses der Ebook-Piraterie auf die entgangenen Verkäufe durchführen. Danach gab es im Bereich der belletristischen Bestseller im 1. Halbjahr 2011 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 folgende Veränderungen: Der gesamte Umsatz im Bereich des stationären Buchhandels ging um ca. 3% zurück. Gleichzeitig meldete man in [https://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2011/07/25/schwachbruestige-buecher.htm] im Speziellen folgende Umsatzentwicklungen (im Bereich der Bestseller):

    – Top-3-Bestseller: 27% Umsatzrückgang
    – Top-30-Bestseller: 29% Umsatzrückgang“

    Es kann hier dahingestellt bleiben, welche Schlussfolgerungen daraus tatsächlich gezogen werden können, denn Herr Elbel könnte für sich daraus nichts herleiten, da er (noch) kein Bestseller-Autor ist.

    Im Gegensatz von Herrn Elbel haben die Autoren Bonik/Schaale schon folgendes erkannt:

    „Rein methodisch ist es weder möglich, die exakte Anzahl von illegalen Downloads zu bestimmen, noch die daraus resultierenden „Nicht-Käufe“ der entsprechenden Bücher abzuschätzen.“
    (URL: https://abuse-search.com/Gutenberg 3.0-Ebook_Piraterie_in_Deutschland.pdf)

    Nach alledem könnte die Antwort auf die Frage von .. paul and mary lauten:

    Herr Elbel hätte bei 5000 verkaufter Bücher ohne illegalem Download 50 Bücher mehr verkauft.

    1. Erratum:

      Statt:
      „Herr Elbel hätte bei 5000 verkaufter Bücher ohne illegalem Download 50 Bücher mehr verkauft.“

      muss es natürlich heißen:

      „Herr Elbel hätte bei 5000 heruntergeladenen Bücher ohne illegalem Download 50 Bücher mehr verkauft.“

    2. Hätte er?
      Weil Sie Annahmen andere benutzen?
      Soll ich Ihnen eine Geheimnis verraten: Niemand weiss, wie hoch die Substitutionsquote ist.
      Und solange das so ist, kann sich jeder mit gutem Gewissen seine eigene zurechtlegen.
      Weder kann man Ihre entkräften noch die von Thomas Elbel.
      Auch wenn Ihre wunderschön hingerechnet wurde 😉

  38. Die Piraterie urheberrechtlich geschützter Werke gehört mittlerweile zum medialen Alltag. Dieser, aus kreativer Sicht, missliche Zustand, kann mit rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden, wenngleich man zugeben muss, dass eine Verhinderung der digitalen Piraterie Utopie ist. Wenig erfolgreiche Werke werden weniger geklaut als erfolgreiche Werke. Letzten Endes entscheidet die Qualität des Werkes, ob es zu einem Verkauf kommt oder nicht. Kommt es zu einem Verkauf, so kommt es meist auch zwangsläufig zu einem (illegalen)Download. Man redet eben darüber, was ja nicht immer nachteilig sein muss.

  39. @Thomas Elbel Zitat: „Du widersprichst Dir selbst ein bisschen“
    … aber wenn überhaupt, dann wirklich nur ein ganz kleines bisschen 😉

    Meine Thesen hier noch mal ganz ohne Widersprüche:

    1.) Heute haben es Autoren nicht leicht.

    2.) Früher hatten sie es auch nicht leicht.

    3.) Das Internet hilft Autoren, zu ihren Lesern zu kommen, in einer nie vorher bekannten Weise. Und es hilft Autoren bei der Recherche, Musikern beim Üben und Künstlern insgesamt durch kostengünstige Hard/Software, freie Software und freie Kommunikation.

    4.) Das Internet missachtet dabei an seinen Rändern die kommerziellen Urheberrechte der Autoren.

    5.) Der Abbau des Sozialstaats und andere Maßnahmen zum Aufbau des totalen Kapitalismus verschärfen die Situation für Autoren erheblich. Filesharing trägt dazu bei, weil es tatsächlich die Preise drückt. Dieser Beitrag zur Misere ist aber viel geringer als etwa HartzIV oder Bologna.

    6.) Trotz alledem erscheinen heute mehr Bücher, Musikalben, Filme und Bilder neu als jemals zuvor. Meiner Meinung nach ist die Qualität der Neuerscheinungen dabei tendenziell besser als jemals zuvor.

    Ich hoffe, dass damit klarer wird, was ich für richtig erachte, was ich nur meine und was für eine Perspektive ich(als selbsständiger, berufsmäßiger Journalist, Softwareautor und als passionierter Musiker) in der Diskussion einnehme.

  40. @XB Liebiger Zitat: „Wo sind die Creative Commons Autoren und Komponisten, die die Charts beherrschen? Die die Stadien füllen oder die Hallen?“

    Trent Reznor veröffentlicht CC und ist in seinem Bereich sicher Top5, kann Stadien füllen und macht Musik für Blockbuster-Filme… und ist Millionär.

    Er kann das tun, weil er sich nie seine Urheberrechte von einer Industriefirma hat aus der Hand nehmen lassen. Wer CC lizenzieren möchte, bekommt in Deutschland nicht mal einen Vertrag mit einem Hinterhofproducer. Der Zwang zum GEMA-Beitritt steht vorgedruckt in allen Verträgen von Produzenten, Verlagen und Plattenlabels. Und das sind Verträge, über deren Inhalt niemand verhandelt. Wenn Du nicht schon seit langem Top10 bist, kannst Du unterschreiben, oder es bleiben lassen.
    Und wer es dann doch tut, bekommt mit CC-Lizenz also ohne GEMA-Registrierung kein Airplay.
    Alle alternativen Lizenzmodelle werden aktiv bekämpft, von praktisch der gesamten Industrie.

    Eine neue Band aufzubauen ist schon nicht ganz einfach, aber eine ganz neue Industrie….

      1. Das war er früher auch schon. Trotzdem behält er die Rechte an seinen Werken und veröffentlicht Stücke und ganze Alben unter CC. In den USA geht das, in Deutschland ist es von der GEMA de facto verboten.

    1. Hartmut Noack: Ja, stimmt. Wie Lars Sobiraj richtig anmerkte ist er mittlerweile wieder bei einem Majorlabel. Das kann man sicherlich auch nicht allein mit Stockholm Syndrom erklären.
      Vielleicht können wir uns aber darauf einigen, dass man diejenigen Autoren (kann ja auch Buch sein) die den so oft gewiesenen neuen Weg gehen und die damit messbaren Erfolg hatten an wenigen Fingern abzählen kann.
      Piratens machen es ja vor, deren führende Köpfe finden Verlage gar nicht so schlecht. Veröffentlichen ihre Bücher eben auf die klassische Art und Weise.

      Ich wollte eigentlich auch gar nicht auf die CC Problematik eingehen, weil das ein sehr weites Feld wäre. Die Botschaft ist eine andere: Noch fehlt der Beweis, dass diese vielbeschworenen neuen Geschäftsmodelle *breit* funktionieren.

    2. „Der Zwang zum GEMA-Beitritt steht vorgedruckt in allen Verträgen von Produzenten, Verlagen und Plattenlabels.“

      Das ist unrichtig. So einen Zwang gibt es nirgendwo.

      Es ist jedoch ein Gebot der Vernunft, strikt kommerziell orientierte VGs wie die Gema oder ihre internationalen Pendants zu involvieren, sobald man im Rahmen einer Musikproduktion Geld in die Hand nimmt ( = professionelle Arbeitszeit investiert ).

      1. Ich habe vor 2-3 Jahren ein Demo für eine Country-Band produziert, die vor einem Jahr einen sehr kleinen Plattenvertrag bekommen hat.
        Dabei gab die Firma zu erkennen, dass alle Bandmitglieder vor Vertragsabschluss selbstverständlich in die GEMA eintreten. Das sei bei jedem Plattenvertrag so üblich. Ich selber hatte auch schon einen Plattenvertrag vorliegen, den ich dann unter anderem aus diesem Grund nicht unterschrieben habe. Bei der Gelegenheit durfte ich mich auch auslachen lassen, als ich versucht habe, über im Vertrag abgedruckte Konditionen zu verhandeln.

        Wenn Sie eine Band kennen, die ohne GEMA-Beitritt einen Deal bei einem durchschnittlichen Label bekommen hat: immer her damit, würde mich ganz ehrlich sehr interessieren.

        Wenn man es statt „Zwang“ „Gebot der Vernunft“ nennt, klingt es natürlich gleich viel besser…..

        1. Dafür gibt es ja hoffentlich schon bald die C3S als Alternative. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Leider wird die Anerkennung durch das DPMA noch sehr lange dauern.

          1. Völlig egal, die Label machen es eben so. Auf die CD kommt ein GEMA-Stempel, fertig. Sonst spielt das keiner im Radio, etc etc

            Sag doch mal: kennst Du ein Label, das schon mal ein Album in den Top 100 hatte, das in Deutschland einen Vertrag mit Musikern machen würde, die CC lizenzieren?

          2. Es gibt ja jede Menge gemafreie Musik, und sicherlich auch Label, die sie veröffentlichen. Ich kann Dir aber keine Namen nennen, das ist nicht meine Baustelle ist. Und ob die jetzt nur deshalb nicht, oder fast nicht im Radio laufen, und nicht Top 100 gehen, weil da nicht ‚Gema‘ draufsteht…?

            Nachdem was ich bislang aus dieser Ecke so musikalisch gehört habe, hege ich persönlich da so meine Zweifel.

  41. @Thomas Elbel

    Eine Schonfrist/Welpenschutz gab es mal, das war eine Massnahme der Aktiven, das Ziel der eBook-Scene war nicht den Verlagen die Bestseller weg zu nehmen oder Indie-Autoren zu beklauen. Es ging vielmehr um nicht mehr erhältliche Bücher. Natürlich wurden auch aktuelle Bücher gescannt, die wurden aber nur in einem sehr kleinen Kreis verteilt.

    Heute ist das aus meiner Sicht wünschenswerter denn je, wird aber nicht funktionieren, da so etwas von innen kommen muss, also aus dem Kreis der sogenannten „Buchpiraten“.

    Ich will da nicht alle über einen Kamm scheren, aber die lautesten (Spiegelbest, die Jungs von lul.to, etc.) haben nur ein einziges Interesse und das ist Geld. Dazu müssen sie aktuell und schnell sein, beklauen sich untereinander selber und machen auch vor Indies nicht halt….sonst würden sie die Mengen ja nicht zusammen bekommen, ausserdem sind sie meist billig oder zumindestens billiger als ein Verlagstitel.

    Vor diesem Hintergrund werden sie eine Welpenschutzdiskussion meiden wie der Teufel das Weihwasser.

    Es ist natürlich auch einfacher andere ein eBook kaufen zu lassen, es sich dann runterzuladen und danach auf der eigenen Seite einzustellen mit einem neuen Preis. Glauben Sie mir, das hat NICHTS mit einer „Buch-Scene“, so etwas ist verpönt. Sie schaffen es allerdings eine große Fangemeinde zu haben, weil sie laut sind und liefern. Innerhalb der Warez-Scene sind sie eher Leprakranke, das ist ihnen aber egal, es geht alleine bei Spiegelbest und lul um sechsstellige Beträge, da kann man auch mal unbeliebt sein.

  42. Spätestens nach der Lektüre dieses Artikels weiß ich endlich, warum immer noch kein Buch von mir auf dem Markt ist und warum das auch noch eine sehr lange Zeit so bleiben wird.

    Ernüchterte Grüße,
    Glumm

  43. @robin
    Zitat: „Es gibt ja jede Menge gemafreie Musik“

    … und nichts davon wird mit entsprechendem Budget in den üblichen Kanälen vermarktet. Radiostationen in DE bestehen auf einer GEMA-Registrierung, falls Du eine oder zwei kennst, die im normalen Programm auch CC spielen gilt auch hier: immer her damit.

    Das ist die Sitation in DE, im Rest der Welt geht es deutlich freier zu, zum Beispiel können Künstler jederzeit parallel CC lizenzieren und einen Standardvertrag abschließen. Die GEMA erlaubt das nicht.

    Wie auch immer: was gekauft wird, entscheidet nicht die Qualität. Verkauft wird, was eine handwerkliche Minimalqualität für ein Genre nicht unterschreitet und dabei professionell vermarktet wird. Punkt 2 ist in Deitschland für CC noch nie gemacht worden.
    Wenn ein brilliantes, neues Talent einige hervorragende Demos unter CC auf Vimeo gestellt hat, wird er oder sie möglicherweise von Industrievermarktern angesprochen werden. Und das erste, was diese dann mit diesem jungen Talent klar machen werden, wird sein, dass erst mal ein Beitritt zur GEMA angesagt ist.

    1. Hartmut,

      Mal ehrlich.

      Wenn einer neue Wege gehen will, dann hält ihn doch wirklich nichts und Niemand davon ab. Und wer braucht schon das doofe deutsche Radio, wenn er das weltweite Internet hat? Der Verdienstausfall dadurch lässt sich doch bestimmt leicht mit alternativen Geschäftsmodellen kompensieren, oder?

      Statt sich also den notwendigen Rückenwind für die Karriere bequem durch einen bösen und vermeintlich total unfairen Knebelvertrag mit einem klassischen „Industrievermarkter“ zu besorgen, kann das ’neue Talent‘ doch einfach die nötigen Dienstleistungen selber zusammen kaufen.

      Genau wie Thomas Elbel es vorgemacht hat.

      Er trägt dann einfach selber das volle finanzielle Risiko und braucht sich nicht über irgendwelche aufgezwungenen Absicherungsmechanismen ( das allein ist die Gema i.d. R. innerhalb einer solchen Konstellation ) zu ärgern. Natürlich kommt er dann auch in den Genuss der ungeschmälerten Vergütungen aus der Verwertung ( Spotify, Youtube, Webradios, Downloads etc…), da er alle Rechte behält, und theoretisch sogar die Nutzungspreise in den Medien selber festlegen kann.

      Also – was denn nun?

      P.S. Nur informativ: Promotion für ein Quartal Funk und Fernsehen beginnt so bei 3000,- als Basistarif. Im Erfolgsfalle, also wenn man tatsächlich z.B. im TV gut platziert wird, kann leicht zusätzlich ein Mehrfaches fällig werden.

      Solche Kosten tragen Labels z.B. – Kann man aber natürlich auch einfach selber bezahlen.

      Es sind im Moment sehr viel ‚freie‘ Berater und Promoter in der Szene unterwegs, die sehr kompetent sind und sich freuen, da weiter zu helfen.

      Der Himmel ist da ganz weit offen, wenn Du so willst.

      P.S.: Die böse Verwertungsindustrie hat auch keine anderen Ressourcen für ‚return on investment‘ als ein kleiner Hansel, der auf eigenem Label veröffentlicht. Auch die müssen investieren, sonst passiert gar nix. Dass sie da nicht auf potenzielle Gemaeinnahmen verzichten wollen ( und können ), ist doch wohl klar.

      Es ist auch eher ein Beweis für die Solidität und Qualität der Gema als funktionierende VG, denn irgend etwas anderes.

      Ach ja…Ideologie und Geschäft passten übrigens noch nie gut zusammen.

    2. Wider dem elenden GEMA-Bashing

      Am Besten Du hörst Dir mal für tiefergehende Informationen von Lars und mir die digitalKultur.TV-Sendung »GEMA versus YouTube« MP3 (ausführliches Interview) an.

      Weitere Informationen: Wenn Du z.B. nicht alle Deine Songs/Kompositionen von der GEMA verwertet haben willst, kannst Du über einen Verlag einen Umweg machen. Der Verlag meldet dann nur die Werke an, die die GEMA verwerten soll. Mit allen anderen Werken kannst Du dann machen was Du willst. Oder Du geht zu einer anderen Verwertungsgesellschaft in Europa. Einige nehmen auch Deutsche auf 🙂

      1. Also ich ärgere mich gerade, dass ich auf das Thema überhaupt eingestiegen bin, denn dieser Thread hat ja wirklich nicht ‚Nachhilfe in Basiswissen Musikverwertung‘ zum Thema, sondern den Selbstverlag von Büchern.

        Zumal der liebe Hartmut als professioneller ‚Journalist‘ und leidenschaftlicher Musikliebhaber sicherlich alle Möglichkeit hat, sich dieses rudimentäre Basiswissen ganz kurzfristig selber anzueignen.

        Wundern tut mich nur, dass er das nicht mal gemacht hat, BEVOR er hier mit seinen steilen Thesen aufschlägt.

        Obwohl…eigentlich wundert’s mich nicht.

        1. Ich würde auch sagen, lasst uns doch beim Thema bleiben. Es ging um E-Books und nicht um Creative Commons vs. GEMA. Das können wir gerne später noch durchnudeln. 😉

          1. Brannte mir einfach unter den Fingern, Ihr habt schon recht. Ich würde den Thread sowieso jetzt schließen. Wurde ja alles gesagt. Jetzt müsste man noch einmal die Kommentare durchkämmen und Irrtümer noch einmal neu beleuchten und erklären. Darum habe ich das hier mit dem GEMA Dings gemacht.

        2. Ich trete hier mit meinem Klarnamen an, „robin“ und unter dem findest Du auch viel von meiner Arbeit im Internet.
          Da Sie selbst nur unter einem halbwegs unoriginellen Pseudonym auftreten, könnte ich eigentlich bei der Einschätzung Ihrer Person ausgehen, wovon ich gerne möchte. Sowas in der Art frustrierter Taxifahrer, der lieber berühmter Autor wäre aber irgendwie keine Leser finden kann. Tu ich aber nicht, ist nicht mein Stil.

          Was mir entgegenschlägt ist genau das, was Ihre Fraktion den Piraten so gerne vorwirft: Gedankenlosigkeit, Hass, Wut und ganz allgemein Mangel an Kultur.

          Ganz besonders Diskussionskultur. Dazu gehört, dass man auch mal eingesteht, von einem Kontrahenten etwas neues gelernt zu haben. Ein Phänomen, das ich auf Ihrer Seite des Streits so gut wie nie beobachtet habe.

          Ich stimme @Lars Sobiraj insofern zu, dass es hier weniger um MP3-Musik gehen sollte, ich werde das GEMA-Thema nicht mehr besprechen. Mit Creative Commons/Copyleft ist es eine andere Sache, weil das durchaus auf Bücher zutrifft.

          Noch ein letztes Wort zu meinen steilen Thesen: Ich bewerte die GEMA ausschließlich nach Aussagen, die ich direkt von der GEMA auf Anfrage erhalten habe. De Kommunikationspolitik dieses verkommenen Haufens von selbstherrlichen Machtmenschen ist nicht mein Problem.
          Ich habe in letzter Zeit öfter beobachtet, dass die Herren versuchen, zurückzurudern, indem sie selbst Lücken in ihrem System der Zentralkontrolle ausstreuen, die sie weder auf Anfrage noch in ihren offiziellen Verlautbarungen erwähnen. Ich denke, wenn man bei der GEMA alle Funktionsträger entlassen und den ganzen Verein neu und diesmal demokratisch und offen aufbauen würde, dann könnte es noch was werden, ansonsten wäre Entmachten/Abschaffen auch noch eine Variante….

          Ich nenne hier mal Cory Doctorow, der nicht nur ein ziemlich erfolgreicher, sondern auch ein ziemlich anerkannter SF-Autor ist.

          Ich selber als Journalist schreibe auf Auftrag. Es gibt Leute, die bezahlen mich ganz einfach dafür, dass ich was schreibe. Und ich habe von meinen Verlagen noch nie Klagen über „Raubkopierer“ gehört. Sie benutzen das Thema nach nicht einmal dazu, die Preise zu drücken. Ehrliche, professionelle Leute, mit denen ich gern zusammen arbeite.

          1. Lieber Hartmut,

            Deiner Fantasien zu meiner Person will ich ganz sicher keine Schranken auferlegen. Du darfst Dir da gerne denken, was immer Du willst.

            Dennoch:

            Du hast diesen Thread in der Weise umgelenkt, dass unter anderem ich beginnen musste, Dir ganz grundlegende Dinge zum off topic ‚Gema‘ zu erklären.

            Das kam daher, weil Du ein paar Behauptungen in den Raum geworfen hast, die weder von den Fakten noch von den von Dir dazu behaupteten Zusammenhängen richtig und stimmig sind.

            Dass Du nun in Anbetracht dessen auch noch voller Stolz auf Deine ‚offizielle‘ journalistische Tätigkeit im Netz verweist, macht mich allerdings noch stutziger.

            Wenn Du auch dort die Wegstrecke von ordentlicher Recherche über saubere Darstellung bis hin zu fundierter Meinungsäußerung so hoppla-hopp und lückenhaft beschreitest wie hier, dann kann Deine Arbeit keine allzu hohe journalistische Qualität haben. Das meine ich übrigens ganz sachlich, handwerklich.

            Deine Wortwahl ( „…verkommenen Haufens von selbstherrlichen Machtmenschen“ ) demonstriert dann noch mal abschließend Deine journalistische Stilsicherheit.

            in diesem Sinne

            …ahoi

      2. Danke für den Hinweis auf den Verlag. Wenn ich das richtig verstehe, wäre dann der Verlag GEMA-Mitglied, ich selbst aber nicht ja?
        Wenn das so richtig ist, wäre es zwar immer noch krude aber immerhin eine sehr starke Verbesserung der Situation, wie sie sich mir bisher darstellt. Auf Anfrage bei der GEMA habe ich allerdings keinen solchen Hinweis bekommen und wenn ich die Angaben auf der Seite der GEMA richtig verstehe, sieht sich die GEMA auch als Verein von natürlichen Personen, auch auf der Webseite sehe ich nirgends einen Hinweis, dass man Musik auch über einen Verlag(der ja dann Mitglied sein müsste) anmelden kann.

        Jedenfalls: wenn dieser Weg tatsächlich ganz offiziell gegangen werden kann, bliebe nur noch das Problem mit der Abmeldung von Stücken.

        Die GEMA vs. Youtube Sache habe ich in diesem Zusammenhang hier nicht gemeint. Das ist ein ganz anderes Thema, bei dem sich wohl beide Seiten nicht sehr mit Ruhm bekleckern.

  44. Nachtrag:

    Spätestens seit der ’spacenight‘ wissen wir ja nun auch alle, dass es offensichtlich keine höhere Macht gibt, die einem ÖR-Sender die Verwendung von CC-Musik per se unmöglich macht.

  45. Lieber Hartmut Noack, daß Sie (wie ich) mit Klarnamen posten, finde ich erfreulich. Unerfreulich ist hingegen Ihr verdruckster Angriff auf Robin. Ich habe diese typische Art von Ausfälligkeit schon zu Anfang der Debatte mit „deine Kunst ist ganz schlecht“ umschrieben. Seien Sie versichert: Sie liegen falsch – und zwar aufs peinlichste. Auf Ihre Gemaschelte gehe ich nicht näher ein, weil off topic. Nur soviel: Sie sind doch Journalist. Würden Sie zwecks sachlicher Recherche vielleicht mal das Gemastatut und ein paar Geschäftsberichte lesen (alles im Netz zu finden), bevor Sie sich zum Thema äußern? Wiedergekäutes Hörensagen hat mit Journalismus nichts zu tun.

    Übrigens: jede CC-Lizenz ist nichts anderes als eine Verzichtserklärung des Urhebers.

    1. Lieber Herr Virch. Seien Sie versichert: Das mit der Verzichterklärung aufgrund der CC-Lizenz ist falsch! Die Lizenz ist ein Zusatz zum bestehenden Urheberrecht, kein Ersatz und auch keine Verzichtserklärung. Das hängt natürlich im Einzelfall davon ab, welche CC-Lizenz der Urheber wählt. Er kann sein Werk per CC verschenken, muss es aber nicht.

      Die C3S (in Gründung befindliche europäische Genossenschaft) wird sich um eine Verwertung der Werke kümmern, nicht um das Verschenken der Werke, dafür brauchen die Musiker oder sonstigen Urheber kein Unternehmen! Bitte, tun Sie mir den Gefallen und schauen Sie sich hier einmal um: https://www.c3s.cc/ueber-c3s/hintergrund/

      1. Falsch, Herr Sobiraj. Im Urheberrecht sind alle Rechte des Urhebers an seinem Werk gesetzlich festgelegt. Bei der Erteilung von CC-Lizenzen legt der Urheber fest, auf welche dieser Rechte er verzichtet.

    2. Falls „robin“ eine große Nummer mit Anwartschaft auf den Büchnerpreis sein sollte, müsste mir das immer noch nicht peinlich sein, da er ja hier nur als irgendein „robin“ auftritt…

      Ganz kurz zur GEMA: ich möchte wirklich nicht verdruckst rüberkommen und danke aufrichtig für Ihre diesbezügliche Kritik, also ganz deutlich: Die GEMA sollte man radikal refomieren oder abschaffen, die Bedingungen, zu denen sie Autoren vertritt, sind vollkommen unakzeptabel.

      Zur Creative Commons hat Sie Lar Sobiraj ja schon aufgeklärt, vielleicht lesen Sie sich auch mal ein paar erklärende Texte zu diesem Thema durch…

      Können wir nun über Cory Doctorow reden?

  46. @robin

    falls meine Antworten den Eindruck erweckt haben sollten, dass ich nach Ihren oder anderen Aussagen zur GEMA irgendwie meine hier vorher geäußerte Ablehnung relativiert hätte, bitte ich dieses Missverständnis zu entschuldigen.

    Selbstverständlich bleibe ich bei meinen Vorwürfen gegen die GEMA und deren Konzept der totalen Kontrolle des gesamten Werks ihrer Mitglieder. Die Sache mit dem Verlag kannte ich zwar nicht aber bisher habe ich dazu nach Nachfrage bei dritten auch keinerlei Bestätigung erhalten, scheint sich wieder um so eine Nebelkerze auf Basis irgend eines kruden Tricks zu handeln.

    Als Journalist würde ich darüber nicht groß schreiben, das tun andere bereits, die 1:1 genauso wie ich darüber denken. Diese werden gedruckt und die GEMA erwirkt keine Gegendarstellungen – weil das nur geht, wenn man im Recht ist.

    Wollen wir jetzt nicht zum Thema zurückkehren? Eigentlich haben wir doch die von Ihrem Bruder im Geiste „XB Liebiger“ aufgebrachte Frage geklärt, „wo denn die CC Künstler seien, die Stadien füllen.“

    Also bitte: Wieso kommt Cory Doctorow anscheinend ganz prima um die Runden, obwohl er doch seine Romane selber CC ins Netzt stellt?

    1. Herr Noack, geben Sie bitte zumindest Links als Belege für Ihre Behauptungen an. Und noch einmal: informieren Sie sich über die Gema. Sie vertritt selbstverständlich auch Verlage. Auf der Gema-Homepage ist alles leicht faßlich nachzulesen.

  47. Lieber Hartmut,

    Deine Meinung sei Dir unbenommen.

    Deine Erfahrung ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Du hast vor 2-3 Jahren immerhin ein Demo mit einer Countryband aufgenommen, die dann irgendwie auch einen kleinen Plattenvertrag bekommen hat, und irgendwo in Plattenverträgen, die Du mal abgelehnt hattest, stand auch was von Gema drin. Well. Du kennst Dich also nachgewiesenermaßen sehr gut aus mit dem Thema Musikbiz, da kann man jetzt nichts gegen sagen.

    Als Autor, der bezahltermaßen Fachartikel schreibt, hast Du auch kein Problem mit Piraterie. Mit Schriftstellerei kennst Du Dich also ebenfalls sehr gut aus, auch keine Frage.

    Was wollen die hier also alle bloß von Dir?

    Vor soviel Fachwissen strecke ich jetzt in der Tat mal die Waffen und verabschiede mich aus dem Gespräch.

    Es ist ja gute piratische Tradition, die eigene Nasenspitze für den Horizont zu halten.

    Allen hier ein schönes Wochenende!

      1. Nein, Herr Sobiraj, ich möchte ganz sicher keine Experten treffen, die dieses Konzept durchsetzen wollen:

        „Die kostenlose Weitergabe von Werken zu nicht-kommerziellen Zwecken wird von der C3S unterstützt werden, kann jedoch eingeschränkt sein durch die Intention der Urheberin bzw. des Urhebers und der von ihr oder ihm gewählten Lizenz.“

        Dies ist wörtlich der Website der „Cultural Commons Collecting Society SCE mit beschränkter Haftung (C3S SCE) i.G.“ entnommen (https://www.c3s.cc/ueber-c3s/konzept/). Sie selbst haben sie mir als Informationsquelle empfohlen. Daß Ihnen die Bedeutung des Satzes nicht klar ist, kann ich nicht annehmen, ich muß deshalb feststellen, daß Sie bewußt zu desinformieren suchen. Träger und Verantwortlicher der C3S SCE ist bekanntlich der Düsseldorfer Verein „OpenMusicContest.org“, dessen Website von Christoph Scheid betrieben wird – einem Marburger Mitglied der Piratenpartei.

          1. Ich habe leider öfter festgestellt, dass in solchen Diskussionen von einzelnen Teilnehmern eine regelrechte Wand aufgebaut wird. Man unterstellt der Gegenseite, irgendwelche Informationen zu ignorieren oder nicht zu verstehen und nimmt sich damit heraus, auf sachliche Gegenargumente nicht einzugehen.

            Ich denke, dass das teilweise gelernte Techniken aus billigen Rhetorikratgebern sind.

            Man kann auch Sachen ablehnen, die man in der Tat genau kennt. Und ich muss auch keine Plattenfirma leiten, um über die Geschäftspraktiken in der Szene Bescheid zu wissen. Als Journalist/Kommentator *sollte* man gar nicht selbst involviert sein.

            Hinzu kommen gerne Andeutungen über irgendwelche Sachverhalte, die die gegnerische Argumentation als auf falschen Annahmen aufgebaut erscheinen lassen. Gerne auch nur Andeutungen auf Interpretationen von solchen Andeutungen, die dritte in der Diskussion gemacht haben.

            Ich habe jetzt 2 Tage in verschiedenen Musikerforen nachgefragt, ob man tatsächlich über einen Verlag einzelne Kompositionen bei der GEMA anmelden kann, während man andere nicht registriert und zum Beispiel CC veröffentlicht. Die einzige Antwort ist bisher eine Vermutung, das sei ein Gerücht. Selbstverständlich steht auch auf der Webseite der GEMA nirgends, dass so ein Vorgehen möglich sei.

          2. Da Herr Erich Virch meines Erachtens nach nicht weiß, wie man sich benimmt, werde ich von ihm bis auf weiteres keine Kommentare mehr freischalten. Wer auf Ermahnungen nicht reagiert, darf sich gerne woanders austoben.

            Auf Wiedersehen, Herr Virch!

  48. @XB Liebiger es freut mich, dass hier langsam wieder ein vernünftiger Ton einkehrt.

    Ich bin sicher, dass ich in Piratenkreisen nicht sehr viel Beifall erwarten darf aber dem Vorschlag, bei der Rechtsdurchsetzung härter gegen Portalbetreiber vorzugehen, stimme ich zu.
    Wer einen Laden eröffnet, begibt sich in das Wirtschaftsleben und in diesem gelten Regeln, die die Interessen aller Beteiligten vernünfig ausbalancieren sollen. Das ist nicht der Raum, in dem Meinungsfreiheit und Privatsphäre Sonderrechte legitimieren.

    Wer nur Meinungen und Informationen frei verbreiten will, muss sich durch den Verzicht auf Kommerz vor Verfolgung schützen können. Wer Geld verdienen will, muss auf die kommerziellen Privilegien derjenigen Rücksicht nehmen, deren Werker er/sie benutzt.
    Um Missverständnisse zu vermeiden: auf die Attributionsrechte muss *immer* Rücksicht genommen werden.

    Ich stelle mir folgendes Scenario vor:

    1.) Ein Forum wird von einem gemeinnützigen Verein oder einer Privatperson aus eigener Tasche finanziert und macht keinerlei Gewinne. Gelegentlich schreiben Besucher über Bücher und posten dabei auch längere Zitate. Es kommt auch vor, dass ein Nutzer ein Buch als Datei an einen anderen Nutzer schickt. Und in den Beiträgen tauchen Links auf Torrentdownloads auf.

    Der Betreiber sollte vor Verfolgung sicher sein, solange er Takedown-Notices in angemessener Zeit berücksichtigt und solange er dagegen vorgeht, falls sein Forum für illegale Verkäufe missbraucht wird.

    2.) Ein Blogger schreibt Rezensionen über Literatur (oder Filme, oder Musik) in denen er die besprochenen Werke ausführlich zitiert und Links auf Streamangebote Dritter setzt, bei denen er davon ausgehen darf, dass diese legal sind. Der Blogger finanziert sich durch Werbung, die Rezensionen stehen im Mittelpunkt des Angebots, es gibt keine Links auf illegale Downloads. Falls dergleichen dennoch versehentlich oder in einem Besucherpost auftritt, befolgt der Blogger Takedown-Notices umgehend.
    Die Seite dient dem Blogger als Einkommensquelle, er verkauft Werbeflächen und nimmt Gratifikationen von seinen Besuchern entgegen.

    Auch solche Angebote sollten sicher sein. Eventuell könnte man festlegen, dass die Autoren, die zitiert und/oder als Stream verlinkt werden, eine Benachrichtigung erhalten müssen. Dabei muss aber sicher sein, dass solche Autoren dann nur bei nachweislichen Verletzungen ihrer Rechte (falsche Attributierung, fehlerhafte Zitate, Links auf Downloads aus offensichtlich illegalen Quellen) die Veröffentlichung bemängeln dürfen. Auf keinen Fall dürfte damit zum Beispiel die Satirefreiheit eingeschränkt werden. Auch ätzende Verrisse und fiese Parodien müssen geschützt sein.

    3.) Ein kommerzielle Portal bietet geschützte Daten an.

    Es muss Takedown-Notices beachten und einen angemessenenen Anteil der eigenen Einnahmen je nach Nutzung an die Autoren abführen. Bei nachgewiesener Nichtbeachtung der Regeln mögen die Anwälte abmahnen, wie sie es gwohnt sind.

    Die Staaten sollten Verträge eingehen, die die nötige Rechtshilfe bei Verstößen und auch die in 1. und 2. beschriebenen Sonderrechte zum Schutz der Meinungsfreiheit gewährleisten.

    Ich bin sicher, dass Regelungen in dieser Art eine erhebliche Verbesserung der Situation für alle beteiligten Seiten bewirken können.

    1. Ich könnte sehr viel dazu schreiben, versuche mich aber kurz zu fassen.

      Ich glaube Ihre Szenarien 1 und 2 sind nicht Problem.
      Aber ganz recht, wer ein Angebot im öffentlichen Raum Internet zur Verfügung stellt, sollte dafür Verantwortung übernehmen.

      Allerdings haben wir einen Rechtsrahmen, der solche Verantwortung ausschließt.
      Das haben mittlerweile auch Richter in Deutschland erkannt und daher gibt es mittlerweile immer mehr Urteile, die ganz klar sagen, dass Notice&Takedown eben nicht reicht, wenn das Geschäftsmodell Verantwortung nicht möglich macht.
      Wer seinen Kunden Anonymität verschafft, hat andere Prüfpflichten.
      Suchen Sie gern mal nach GEMA ./. Rapidshare Urteil aus dem August 2013.

      1. Wer seinen Kunden Anonymität zusischert, muss sie auch bei Verstößen gegen vernünftige Regeln frei stellen. Nach dem Motto: „Unser Kunde ist schuld, aber wir haben versprochen, ihn nicht zu verraten, also stehen wir dafür grade.“

        Wenn man die Regeln so gestaltet, dass dabei tatsächlich der Meinungsvielfalt gewidmete Seiten weniger streng rangenommen werden wie rein kommerzielle Angebote, wäre das nach meiner Ansicht ausreichend für den Schutz der Bürgerrechte.

  49. Ich habe die bisherige Diskussion nicht verfolgt, möchte aber gerne auch einmal meine Meinung zum Thema beitragen:
    (Ich richte mich hierbei an den Autor des Artikels und nicht an die Kommentatoren, die ich nicht gelesen habe.)

    Ich denke, ein großes Problem mit ebooks ist immer noch der Preis.
    Wenn ich ein Buch aus Papier kaufe, habe ich einerseits etwas „reales“ in der Hand und nicht nur eine Datei.
    Viel wichtiger dabei ist aber, dass ich mit dem gekauften Buch auch viel mehr anstellen kann:
    Zuerst einmal lese ich das Buch natürlich selbst.
    Danach verleihe ich das Buch an mehrere Leute, die mir nahe stehen und denen ich diese Lektüre auch gerne zukommen lassen möchte.
    Und wenn ich will, kann ich das Buch danach auch einfach weiterverkaufen, falls ich es nicht im Regal stehen haben möchte, um mich daran zu erfreuen.

    All das kann ich nicht nur tun, sondern ich darf(!) es auch.

    Wenn ich ein Taschenbuch für 10€ kaufe, beinhaltet der Preis nicht nur mein eigenes Lesevergnügen sondern auch das von durchschnittlich 2 weiteren Leuten, mit denen ich gelegentlich Bücher austausche und ich bin in dieser Hinsicht nicht einmal besonders gut vernetzt.
    Theoretisch könnte ich mich mit einer viel größeren Gruppe Menschen zusammenschließen und nur einen Bruchteil der Bücher, die ich lese, auch wirklich selbst kaufen.
    Und noch immer ist daran absolut nichts illegales.

    Jetzt zum ebook im Vergleich:
    Es gibt definitiv Vorteile, oder zumindest einen: ebooks wiegen niemals mehr als mein Kindle und ich kann davon Unmengen auf einmal mit mir herumtragen.

    Nachteile gibt es aber auch:
    Ich kann nicht mal eben zurückblättern, um etwas nachzuschlagen.
    Ich habe außerdem kein schönes Buch fürs Regal.

    Für diesen Unterschied werden mir aber auch meistens ein paar Euro vom Preis erlassen, was an sich fair ist.

    Aber:
    Ich kann dann noch immer mein gekauftes Buch nicht einfach verleihen, es sei denn ich verleihe meinen Kindle gleich mit.
    Wenn meine Freundin das Buch auch lesen möchte, muss sie es noch einmal zum vollen Preis kaufen.
    Das selbe gilt für meine Oma, meine Mutter und jedes andere Familienmitglied, dem ich gerne dieses tolle Buch leihen möchte.

    Aus diesem Grund bekomme ich beim ebook eben doch nur einen Bruchteil des Wertes, den ich bei einem Buch kriegen würde, aber letztendlich bezahle ich fast genauso viel dafür.

    In deinem Fall ist der Preisunterschied schon ungewöhnlich hoch. Statt 12,95 bezahlt man für die digitale Version deines Buches nur 4,49.
    Das ist etwas mehr als ein Drittel.

    Und aus meiner Sicht ist damit das Preis-/Leistungsverhältnis immer noch schlechter als bei der Papierausgabe, denn wenn noch 2 weitere Leute das Buch lesen wollen, kostet das schon 52 Cent mehr und ich habe trotzdem kein Buch, das ich ins Regal stellen kann.

    Von deiner Seite betrachtet, sieht das Ganze sogar noch viel extremer aus, denn obwohl ich nur für einen Leser bezahle, nimmst du 3,3mal so viel Geld ein, wie wenn ich die Papierausgabe gekauft hätte.

    Wenn ich es ganz genau nehme, läuft das auf Folgendes hinaus:
    Wenn ich das ebook kaufe, bekommst du von mir mehr als 3mal soviel Geld wie bei der Papierausgabe, aber ich erhalte dafür nichtmal ein Drittel des Wertes.

    Und ab diesem Punkt lasse ich jetzt mal den rechtlichen Aspekt außen vor und beschränke mich auf das, was mir mein persönliches Rechtsempfinden sagt:

    Wenn auf ein von dir verkauftes ebook zwei Raubkopien kommen, verdienst du immer noch deutlich mehr, als wenn jeder, der dein Buch kauft, sich für die Papierausgabe entscheidet und diese dann völlig legal(!) mit mehreren Freunden teilt.

    Oder anders gesagt:
    Wenn ich nur für ein Drittel meiner ebooks bezahle, anstatt mir jedes Buch entweder auf Papier zu kaufen oder es mir auszuleihen, schade ich damit noch lange keinem Autoren, sondern tue ihnen damit sogar noch etwas gutes, wenn ich von den Zahlen ausgehe, die du genannt hast.
    Und selbst bei durch den Verlag verkauften ebooks, wo die Autoren auch am ebook deutlich weniger verdienen (obwohl es meistens viel teuerer verkauft wird), verursache ich noch immer keinen wirklichen Schaden.

    Aus meiner Sicht ist das der Grund, warum sehr viele Menschen sich illegal ihre ebooks besorgen:
    Nicht, weil sie nicht bereit sind, für etwas gutes zu bezahlen, sondern weil sie sich bei den aktuellen ebook-Preisen schlicht und einfach komplett über den Tisch gezogen fühlen!

    Natürlich gibt es auch Leute, die schlicht und einfach zu geizig sind, um für ein gutes Buch zu bezahlen, aber diese Leute können genauso gut alle Bücher die sie lesen wollen ausleihen, sei es von weniger geizigen Freunden oder öffentlichen Bibliotheken.

    Für mich lautet das Fazit insofern:
    ebook-Piraterie ist etwas, das du einfach akzeptieren solltest, denn dir entsteht nicht wirklich ein so großer Schaden, wie du auf den ersten Blick denken könntest.
    Wahrscheinlich entsteht dir realistisch betrachtet sogar überhaupt kein finanzieller Schaden und was den emotionalen Aspekt betrifft, kannst du selbst entscheiden, ob du dich ärgerst, dass Leute (!)ohne zu bezahlen(!) dein Buch lesen oder dich freust, dass Leute ohne zu bezahlen (!)dein Buch lesen(!).

    (Nebenbei erwähnt: Bei Musik- und Filmpiraterie ist inzwischen auch noch ein weiterer Aspekt hinzugekommen.
    Durch die massive Anti-Raubkopie-Lobbyarbeit wurden viele Leute extrem verärgert und manche (wie ich) würden sogar so weit gehen, zu sagen, dass sie nicht mehr mit gutem Gewissen für etwas bezahlen können, wenn das Geld darin investiert wird, Politiker dahingehend zu beeinflussen, dass sie einen Überwachungsstaat bauen, in dem Raubkopien zusammen mit ein paar Grundrechten in der Versenkung verschwinden oder in teuere Gerichtsprozesse, in denen Menschen wegen eines Bagatelldelikts in den finanziellen Ruin getrieben werden.
    Die Buchverlage haben sich glücklicherweise in dieser Hinsicht noch nicht in die Nesseln gesetzt.)

    Abschließend noch ein paar Worte zu deinem anderen Problem:

    Ein Buch zu schreiben ist teuer und zeitaufwendig und nur die wenigsten Autoren schaffen es, in die glückliche Position zu kommen, damit ihren Lebensunterhalt verdienen zu können.
    Für die meisten Autoren ist das Schreiben hingegen ein zeitaufwendiges und teueres Hobby, das sie mit ihrem eigentlichen Beruf mitfinanzieren.

    Das hat allerdings nichts mit den ebook-Raubkopien zu tun, die seit ein paar Jahren durch das Internet wandeln, sondern war auch schon vorher so.
    Schreiben ist (bis auf ein paar Ausnahmen) brotlose Kunst und das wird es wohl auch immer bleiben, denn es gibt nunmal sehr viele Leute, die ein Buch schreiben wollen und einen im Gegensatz dazu extrem begrenzten Markt.

    Ich kann mir vorstellen, wie frustrierend es ist, so viel Zeit und Geld in etwas zu investieren, das viele Leute dann lesen und trotzdem mit Verlust dabei herauszukommen, aber ich denke, das ist einfach die falsche Sichtweise.
    Dass du ein Buch schreiben und vielen Menschen nahe bringen kannst, ist ein großer Luxus, um den dich viele beneiden.
    Und was ist daran so schlimm, für diesen Luxus deine Zeit und ein bisschen Geld zu bezahlen?

    PS: Auch wenn ich deine Sichtweise auf das Thema nicht ganz teilen kann, finde ich es super, dass du dich damit auf diese Weise auseinander setzt, anstatt unhinterfragt „die bösen Raubkopierer“ als Ursache deiner Probleme als Künstler zu definieren und dann wüst auf selbige einzuhacken.
    Ich hoffe, dass mein Kommentar bei dir nicht den Eindruck erweckt, ich hätte keinen Respekt vor der Arbeit, die du ins Schreiben investierst, denn das Gegenteil ist der Fall. Ich denke lediglich, dass niemand erwarten sollte, mit Kunst etwas verdienen zu können, sondern dass dies ein sehr seltener Ausnahmefall ist.
    Falls es mir gelungen ist, deine Sichtweise auf das Thema Raubkopien etwas zu erweitern, würde mich das sehr freuen.

    1. Zwei Punkte dazu:

      Preise:
      Ich fühle mich an der Tankstelle auch über den Tisch gezogen. Berechtigt mich das zu irgendwas? Also von mir aus nur moralisch.

      Lobby: Guter Mann, wo leben Sie? Da zerren noch ganz andere am Gesetzgeber herum. Da sind die Kreativbranchen noch die kleinsten Lichter. Sie können sich ja mal mit den Lobbyausgaben von Google&Co. beschäftigen. Vergleichen Sie gern mal die Summen.

      1. Tankstelle:
        Wenn sie Benzin kostenlos vervielfachen könnten, würden sie dann noch welches kaufen?
        Sorry, aber der Vergleich taugt nichts.

        Lobby:
        Ich habe nichts gegen Lobbyarbeit im Generellen, mein Problem sind die Ziele, für die Film- und Musikindustrie eintreten.
        Ich finde auch Demokratie gut und könnte manche Parteien trotzdem nicht mit gutem Gewissen wählen…

        Aber offenbar muss mein Beitrag besser gewesen sein, als ich dachte, wenn DAS alles ist, was ihnen an Kritik einfällt!

        1. Doch er taugt absolut.
          Wenn Sie mit dem Preis einer Ware nicht einverstanden sind, berechtigt Sie das zu gar nicht, außer zum Kauf oder Nichtkauf. Ob die Ware durch eine Kopie vervielfältigt werden kann ist doch gar nicht der Punkt.
          Sie versuchen hier gerade eine Entschuldigung zu basteln, die hier auch schon andere Autoren gebracht haben.

          Lobby: Wenn Ihnen Demokratie so wichtig ist, dann sollten Sie ganz besonders darauf schauen, was z. B. Unternehmen wie Google wollen.
          Da drohen ganz andere Sache. Ihre Sicht auf die Kreativbranchen finde ich sehr einseitig.

          Ihr Beitrag ist sehr lang. Leider haben Sie sich nicht die Mühe gemacht, die anderen Beiträge zu lesen. Es doppelt sich vieles und vieles ist auch bereits widerlegt. Daher bin ich nicht auf alles eingegangen. Das ist also kein Lob für Ihren Beitrag, auch kein indirektes.

        2. Machen wir es mal Meta, weil Vergleiche analog und digital in der Tat hinken können.

          Sie versuchen m. E. eine moralische Rechtfertigung. Das Gefühl zuviel für etwas zu bezahlen berechtigt Sie zu nichts. Völlig egal, ob digitale Güter oder haptische. Die Diskussion gab es nun schon so oft und sie bringt rein gar nichts. Ansonsten dürften Sie nämlich auch Schwarzfahren oder sich kostenlos ins Kino schleichen. Der Bus wäre sowieso gefahren und der Film auch so gelaufen. Daher sollten wir das besser lassen.

          Ich habe Ihren Beitrag nur grob gescannt, vieles von dem was Sie schreiben wurde bereits weiter oben angesprochen, erötert oder widerlegt. Das war also kein inderekter Applaus.

          Mein Problem ist die Lobbyarbeit von Google und Co. Und eigentlich sollten Sie als Freiheit liebender Mensch auf die Barrikaden gehen, bei dem was diese Unternehmen bereits machen und noch machen werden. Die kommerzielle Überwachung hat uns immer mehr im Griff.
          Und warauf wird eingeprügelt? Auf die Kreativbranchen. Merkwürdig.

  50. Lieber Thomas,

    ein ehrlicher Beitrag. Dafür ein kollegialer Schulterklopfer!

    Ich habe selbst 11 Bücher im Selbstverlag auf Amazon KDP, alle unter Pseudonym, und verdiene damit im Monat (!) durchschnittlich zwischen 1500 und 3000 EUR. Und das konstant seit über 8 Monaten. Ich halte meine laufenden Fixkosten beständig unter 2000 und kann so von den Büchern komfortabel leben.

    Ich kann Ihnen basierend auf Ihrem Beitrag nur ans Herz legen, sich nicht auf die Piraten als Schuldige zu versteifen. Ihr gesamtes Denkmuster und die gesamte Veröffentlichungsstrategie beinhalten eine ganze Kette von Fehlern, die weitaus wahrscheinlicher für die in Ihren Augen schlechten Verkaufszahlen sind.

    Was mir sofort ins Auge gestochen ist….

    – Ihre Webseite ist schlecht. Richtig schlecht. 1000 EUR dafür sind ein Hohn.
    Die Bücher dort sind versteckt und nicht auf der ersten Seite am Rand zu finden. Die Cover der Bücher sind nicht auf Amazon verlinkt. Es finden sich keine Leseproben. Ein leicht zu findendes Kapitel pro Buch ist Standard. Wenn man auf Bücher klickt, sind nicht sofort alle 3 Titel im Blick, sondern man muss scrollen und wieder suchen. Welcher Autorenforen Sie gut finden, hat auf der Seite nichts verloren. Der FB Link verweist auf Ihren privaten Account nicht auf eine Autorenfanpage. Sie haben keinen Newsletter, um treue Fans zu binden und vorab zu informieren. Ihr erstes Buch hat sich 5000x verkauft? Wo ist Ihr Newsletter mit mind. 2000 Fans? Ihr Blog ist nur fadenscheinig betrieben und deplatziert. Die Artikel sind uninteressant. Das ganze Farbschema der Seite ist unvorteilhaft, die CSS sind fehlerhaft. Wo finden sich Kurzessays, die Ihre Autorenqualität demonstrieren?

    – Wo ist das Plattformverständnis? Für was ist denn der Agent zuständig? Lesen Sie das Buch „Platform“ von Michael Hyatt, „Sell your first 1000 books“ von Tim Grahl und alles von Jeff Goins. Sie besitzen nur sporadisch gepflegte Kommunikationskanäle mit den Fans. Twitter ist nicht richtig verstanden.

    – hughhowey.com wäre ein Beispiel wie man Science-Fiction heute im Selbstverlag macht.

    – Warum findet sich auf Ihrer Webseite nichts zu Ihrem nächsten Buch? Wo ist die aktive Einbindung der Fans?

    – Warum sind die Cover graphisch zusammenhängend, die Bücher inhaltlich aber nicht? Wer kommt auf so einen Ansatz und glaubt das funktioniert?

    – Warum senken Sie den Preis, wenn die Verkäufe nachlassen und bestrafen damit die paar Leute, die es vor wenigen Tagen zu einem höheren Preis gekauft haben? Science Fiction Fans sind die treuesten überhaupt. Glauben Sie das wird nicht wahrgenommen?

    – Wer kommt auf die Idee für einen Buchtrailer? Sind Sie Tim Ferriss? Es ist überhaupt keine Plattform da, damit sich ein Trailer rechnen würde.

    – Wie kommen Sie auf die Idee mit dem Marketing zu beginnen, wenn alles geschrieben ist und durch Lektorate und durch Korrektorat durch ist? Wir sind nicht im Jahr 1986. Marketing beginnt, wenn Sie den Titel und die Rahmenhandlung für Ihre nächste Geschichte haben, indem Sie die Fans auf Ihrem Blog aktiv einbinden, bei Science Fiction idR 1 Jahr vor Veröffentlichung. Siehe zB den Wordcounter bei hughhowey.com

    – Warum haben die einzelnen Bücher keine Webseiten mit Landingpages und Newsletter Optin?

    – Warum überhaupt ein Printbuch im Selbstverlag? Können Sie keine Zahlen lesen?

    – Warum glauben Sie, dass die Piraten schuld sind, wenn ein Verlag wie Piper Ihr drittes Buch ablehnt? Das erste ist immer besser als das zweite, weil es durch den Newcomer Effekt gepusht wird. Vielleicht war auch die Story nicht so dick und Piper hat es verpasst Ihre Leser zu binden.

    – Warum glauben Sie, Buchlesungen spielen eine Rolle und haben nur 2 nichtssagende Youtube Videos in Ihrem Kanal? Wenn Sie die 6 Lesungsteilnahmen stattdessen in 6 Youtube-Videos investiert hätten, stünden Sie besser da. Nochmal das Beispiel Hugh Howey und viele youtube-Videos Sie von ihm finden. Das ist nunmal die Zeit heute. Wo sollen die Leser herkommen? Sie müssen Branding betreiben.

    – Warum finden sich Beiträge wie der obige nicht in Ihrem Blog? Warum ist daraus nicht ein kostenloses Ebook entstanden „20 Tipps für den Selbstverlag auf Amazon“, das man kostenlos runterladen kann, wenn man sich für den Newsletter registriert?

    – Was hat Ihre Doktorarbeit auf Amazon verloren? Hat die sich schon 1x verkauft? Die trübt nur Ihre Science Fiction Reputation.

    – Warum ist Ihr Blog nicht auf der Amazon Autorenseite verlinkt?

    – Warum ist der Twittername nicht logisch auf Sie rückführbar, sondern ist ein kindlicher Spitzname, den sich keiner merken kann? Habe gerade nachgeschaut, https://twitter.com/thomaselbel ist noch frei!!

    – Warum nur 1500 Tweets bei 3 (!) Büchern?

    – Haben Sie eine richtige Buchpromotion betrieben zur Veröffentlichung? A la kaufe mein Buch in der ersten Woche, emaile die Rechnung an X und erhalte folgenden Merchandise zusätzlich? Das ist doch absoluter Branchenstandard. Und der Merchandise muss nicht mal materiell sein, sondern kann in der Downloadmöglichkeit eines Extra-Kapitels, Alternativendes, einer Stadtkarte von Asylon oder sonstwas bestehen. im Fiction Bereich gibt’s so viele Möglichkeiten.

    – Warum gibt es das dritte Buch, das Sie im Selbstverlag veröffentlicht haben, nicht als Hörbuch bei Audible?

    – Gab es eine fanbindende Weihnachtspromotion? Kaufe mein drittes Buch und kriege die ersten beiden als Ebook gratis? Wenn Piper nicht mitspielt, warum kaufen Sie die Rechte nicht zurück? Die Bücher können sich toll gegenseitig befeuern.

    – Sie schreiben Dystopien. Wie kommt es, dass der Megatrend der Trilogie an Ihnen vorbeigegangen ist. Jedes Ihrer bisherigen Bücher sollte 2 (!) Fortsetzungen bekommen, wenn Sie den Autorenberuf ernstnehmen. Siehe Hunger Games und jetzt auch Divergent. Beide verfilmt und je alle 3 Titel befeuern sich gegenseitig in den Verkäufen. Auch der erwähnte Hugh Howey setzt auf Trilogien.

    Ich weiss, ich habe mich hier etwas in Rage geschrieben und ich hoffe, Sie nehmen das nicht als Beleidigung oder Abschätzung, sondern konstruktiv. Auch ich bin kein Fan der Piraterie und die ist im Englischsprachigen, wo ich veröffentliche, noch deutlich schlimmer und schneller. Trotzdem können viele davon leben, die die heutigen Marktbedingungen verstanden haben. Mich eingeschlossen und von meinen Büchern befinden sich fast alle, bis auf momentan 2, auf Piratenplattformen.

    Ich habe mir Ihren Fingerabdruck im Netz als Autor nach dem Lesen obigen Artikels 5 Minuten angeschaut und komme auf eine Kette von Fehlern. Was erwarten Sie von einem Gutachten, wenn direkt nach dem Obersatz fehlerhaft subsumiert wird? So kommt mir Ihr Auftreten vor.

    Ich will Ihnen nichts Böses, aber die annahme, die Piraten sind schuld, ist so super naiv und nimmt einen so angenehm aus der Selbstverantwortung, das kann ich nicht stehen lassen, da ich mich selbst in der gleichen Profession ganz gut schlage und zwar auch Jurist bin, aber für den Doktortitel hat der Grips gefehlt.

    Ihre Bücher sind sicherlich spannend und die Einzelelemente (Cover, Trailer, Beschreibungen, Buchrücken, Pressestimmen, etc.) sind gut, aber bisher ist noch keiner rangegangen und hat das ganze verknüpft, so wie es notwendig ist im Jahr 2014.

    Zumal man ganz klar sagen muss, der deutsche Kindle Markt steckt noch in den Kinderschuhen im Vergleich zu den USA. Gerade hier (!) ist ein enormes Wachstum und eine enorme Dominanz möglich.

    Mein Fazit: Selbstverlag beherrschen Sie, Selbstvermarktung nicht. Und letzteres entscheidet leider über den Erfolg der Bücher. In nur ganz seltenen Fällen spielt die Buchqualität eine ausschlaggebende Rolle. Wenn Stephen King oder JK Rowling unter Pseudonym veröffentlichen brechen die Zahlen auch sofort ein, aber ihre echten Namen sind halt etablierte Plattformen un Marketinginstrumente. Wenn Sie als Autor davon leben wollen, nehmen Sie sich ein Beispiel an hughhowey oder gern auch Barry Eisler. Bisher hat das noch kein deutscher Autor nachgemacht und hier eine solche Nische besetzt. Da ist noch extremes Potential drin.

    Don’t cry, adapt!

    Johann

    1. Lieber Johann,

      danke für Deine umfassende, freundliche und erkenntnisreiche Analyse. Aber jetzt mal unter uns zwei Gesangsschwestern: Dir ist schon aufgefallen, dass Schreiben bei mir nur ein Nebenberuf ist und ich auch nicht Buchmarketing studiert habe, oder? Ich bewundere Dich für den Aufwand, den Du offensichtlich treibst um Deine Bücher zu vermarkten. Ich stecke genau diesen Aufwand (Zeit, Geld) vornehmlich viel lieber in die Steigerung der Qualität meiner Bücher. Die scheint mir nämlich immer noch das beste Marketingargument von allen und ich will mich ja schriftstellerisch weiterentwickeln.
      Eine weitere Anmerkung sei mir bitte gestattet. Offensichtlich fanden viele Leute meinen Text weinerlich. Auch Du endest Deinen Text mit einem Tipp, das Weinen einzustellen. Tatsächlich habe ich den Text nicht in weinerlichem, sondern eher ärgerlichem Tonfall geschrieben. Mir hat immer noch niemand plausibel erklären können, warum es Okay ist, wenn z.B. Herr Spiegelbest in seinem aktuellen Post davon schwätzt „Leecher“ durch „Rollläden“ von seinen Angeboten fernzuhalten, weil sie ja nichts „beitragen“ und ihm selbst auf entsprechende Nachfrage nur langsam dämmert, dass er mit „Leeching“ eigentlich genau sein eigenes Verhältnis zu Verlagen und Self Publishern beschreibt, „Rollläden“ nur ein anderes Wort für „DRM“ ist und „Beitragen“ genau das ist, was ich von der Piratenszene mit meinem Text fordere.
      In diesem Sinne ist mein Text bitte zu verstehen: Als ärgerlicher und sehr detaillierter Appell an die Piraten ihre eigene Doppelzüngigkeit zu erkennen.

      I’m not cryin‘, I’m f…g mad.

  51. Und mal wieder ein wunderschöner Beitrag von einem offensichtlich gierigen Handlanger der Contentindustrie. Um eines vorab zu sagen: Ich habe noch nie ein Buch, Musikstück oder Film gezogen und ich halte auch Contenpiraterie echt nicht für toll, aber ich hasse wirklich solche Beiträge wie diesen hier. Was ist das für eine Augenwischerei? Kein Künster wird durch Piraterie arm. Die Leute, die sich die Sachen ziehen, hätten sowieso nicht die Bücher gekauft. Bands wie Die Ärzte und SoaD haben gezeigt, dass die Absatzzahle,n trotz fehlendem Kopierschutz und der Aufforderung/Erlaubnis ihre Werke zu ziehen, nicht gesunken sind. Entweder ist man als Künstler so erfolgreich, dass es nicht in die Waagschale fällt oder man könnte so oder so nicht davon leben. Wenn sich ein Buch, wie in deinem Fall, nicht verkauft, dann liegt das an dir und nicht an den paar Contentpiraten. Du sagst Self-Publishing kostet viel Geld? Wie denn bitte das? Es gibt so viele Plattformen auf denen man kostenlos seine Bücher vertreiben kann, selbst wenn man einen Lektor und einen Zeichner für das Cover noch engagiert, sollten die Kosten im vierstelligen Bereich bleiben. Wenn du sagst, dass du schon verlegt bist, ehemaliger Anwalt und Dozent, deine LG Psychologin ist, dann gemahnt mich dein Verhalten an einen amerikanischen Gangsterraper a’la Lil Wayne, der den ganzen Tag nur damit rumprotzt wie viel Geld er hat und sich dann über ein paar Internetpiraten aufregt. Ich weiß echt nicht, was du mit diesem Artikel bezwecken willst. Ich habe vor deinen Büchern schon einige Male im Buchladen gestanden und überlegt, ob sie mir holen soll, jetzt bin ich froh, dass ich es nicht getan habe. Du hast einen potentiellen Leser heute verloren. Glückwunsch und noch viel Spaß beim Kuscheln mit der Contentindustrie. Ich hoffe die haben dir nen ordentlichen Preis für den Artikel gezahlt.

    1. Ein einzelner Autor, die unter eigenem Namen und nicht mit Hilfe eines Verlages veröffentlicht, macht noch keine komplette Content-Industrie aus.

      Der Autor des Artikels hat mir keinen Cent bezahlt. Dafür habe auch ich ihn nicht für seine Mühe bezahlt. Ich halte den Deal auch für absolut fair. Für mich ist es aber okay, dass Du dich mit meinem Vorgehen nicht identifizieren kannst.

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