Der neuseeländische Künstler Simon Denny befasst sich im Rahmen einer Ausstellung ab dem 4. Juli im Wiener Museum mumok mit dem MEGA- und Megaupload-Gründer Kim Dotcom. Thema der Installationen ist die strittige Natur von Eigentum und Information in Zeiten des globalen Datenaustausches. Ausschließlich in Neuseeland konfiszierte Objekte des gebürtigen Kielers sollen dort in Verbindung mit Tweets von Kim Schmitz gezeigt werden. Das weist doch recht deutlich auf eine kritische Auseinandersetzung mit der Problematik hin. Die meisten Daten auf Megaupload oder jetzt auch MEGA dürften mit oder ohne Verschlüsselung illegaler Natur sein. Die vom Megaupload-Gründer erworbenen Gegenstände hingegen wurden ganz legal mit den Einnahmen der Filehoster erworben. Simon Denny hinterfragt, wie das zusammenpasst.
Nachdem sich die Geheimdienste, behördliche Ermittler, die Musik- und Filmwirtschaft, mehrere Gerichte und unzählige Rechtsanwälte mit dem Fall beschäftigt haben, tut dies nun ein Künstler. „The Personal Effects of Kim Dotcom“ wird im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok) ab dem 4. Juli 2013 zu sehen sein.
Ein wenig zur Geschichte von Kim Dotcom
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie er in den 90er Jahren unter dem Pseudonym Kimble (Romkids, Loons etc.) sein Glück versuchte. Dotcom probierte Zugang zu meinen Daten zu erlangen. Anstatt mich auf eine langatmige Diskussion einzulassen, zog ich es vor den gebürtigen Kieler mit F10 aus der Leitung meines Modems zu werfen. Für die Zusammenarbeit mit dem Rechtsanwalt Freiherr von Gravenreuth gab es damals lediglich Indizien. Die ersten Beweise tauchten leider erst viel später auf. Allerdings hatte ich mir etwa 1993 in Norddeutschland den Mitschnitt eines Telefongesprächs mit einem anderen Hacker angehört. Das Telefonat war sehr aufschlussreich und machte mich damals noch misstrauischer als ich eh schon war.
Was man von einer Veranstaltung zu Ehren einer mehrfach rechtsgültig verurteilten Person halten will, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Auch wenn ich Kim Schmitz aka Kim Dotcom noch von früher kenne und seine Methoden nicht mag, so scheint die Ausstellung dennoch interessant zu werden.