Kurz vor Eröffnung eines Gerichtsverfahrens durch die amerikanischen Filmwirtschaft nahmen die Betreiber hotfile vom Netz. Knapp fünf Tage vor Eröffnung des Verfahrens stimmte man dem außergerichtlichen Vergleich der MPAA zu. Demnach werden 80 Millionen US-Dollar an verschiedene Unternehmen der Filmwirtschaft gezahlt.
Für die MPAA ist dies ein großer Erfolg. Lange Zeit nachdem man bei Megaupload den Stecker ziehen konnte, war nun hotfile an der Reihe. Die Startseite des Sharehosters begrüßt die Besucher mit der Nachricht, es gebe derzeit mehr Möglichkeiten denn je zuvor, legal an Kinofilme und Fernsehserien zu gelangen. Bei hotfile.com wird zudem angekündigt, dass die Website permanent geschlossen bleibt.
Diese Entscheidung dürfte auch darauf beruhen, dass das Gericht die Verwendung von Technologien empfohlen hat, bei denen sich die Nutzer künftig mit einem digitalen Fingerabdruck identifizieren sollten. Richterin Kathleen Williams bemängelte bereits im Vorfeld, dass der gesetzliche Schutz des Digital Millenium Copyright Act (DMCA) nur dann greifen würde, sofern der Anbieter auch auf die Takedown-Benachrichtigungen der Rechteinhaber reagiert. Bei hotfile sollen insgesamt zehn Millionen Abuse-Mails ohne jede Reaktion eingegangen sein.
5,3 Millionen hotfile-Nutzer verlieren ihre Daten
Die Firma SamMedia muss wegen des Wegfalls kurzfristig umdisponieren. Ab sofort wird die Firmware der Samsung-Geräte über den Filehoster Terafile.co angeboten, allerdings ist noch nicht wieder die komplette Palette an Software verfügbar. Terafile.co wurde kürzlich von SamMedia gebeten, die Geschwindigkeit für alle kostenlosen Nutzer zu verbessern. Nicht nur die Nutzer von Samsung-Smartphones müssen sich gedulden.
Die 5,3 Millionen registrierten hotfile-Nutzer schauen jetzt in die Röhre, ihre Daten sind wahrscheinlich für immer verloren. 123 Millionen Dateien befanden sich nach eigenen Angaben auf den Servern des Unternehmens. Insgesamt wurden diese 2,9 Milliarden Mal heruntergeladen. Bezogen auf den Graubereich der USA war hotfile ein riesiger Anbieter, in Deutschland und Europa wurde der Dienst eher selten in Anspruch genommen.
Aktion seit langer Zeit geplant?
Für zahlreiche Nutzer ist dieses plötzliche Aus wegen des Datenverlusts ärgerlich, die Betreiber haben mit Sicherheit schon mehr als genug Geld mit ihrem Geschäftsmodell verdient. Laut TorrentFreak wurden die Premium-Zugänge der User bereits gesperrt. Alle Partner des Sharehosters sollen schon seit längerer Zeit erfolglos auf ihre Auszahlungen gewartet haben. Das zumindest deutet darauf hin, dass der Shutdown von langer Hand vorbereitet wurde.