Mit dem brandneuen illegalen Portal „Lesen & Lauschen“ (lul.to) geht eine weitere Alternative zu boox.to an den Start. Die Website wurde sehr professionell und übersichtlich gestaltet. Die Nutzer können dort zwischen Hörbüchern, E-Papers und E-Books der verschiedensten Kategorien auswählen. Die Werke werden einzeln berechnet und per Paysafecards bezahlt, nicht in einem Abo-Verfahren. Von Sharehostern nimmt die E-Book-Szene offenbar immer mehr Abstand.
Einer der Betreiber ist ein ehemaliger Moderator von Lauschangriff.to und war involviert bei hoerbuch.to – konsequenterweise werden beim Lauschangriff alle Besucher auf lul.to weitergeleitet. Wer etwas bei „Lauschen & Lesen“ kaufen will, erwirbt zunächst ein Guthaben von 10 Euro, welches nach und nach ausgegeben wird. Die Preise sind dabei sogar für einen illegalen Anbieter auffallend niedrig. Wer sehr viel liest, dürfte bei dem Abo-System von boox.to dennoch preiswerter wegkommen. Dafür gibt es bei Torboox keinen grafischen Schnickschnack und keine Hörbücher.
Ernsthafte TorBoox-Alternative
Der neue Anbieter hat sein Angebot zunächst auf den Katalog des Torboox-Archivs aufgebaut, der kürzlich veröffentlicht wurde. Daneben gibt es aber noch viele weitere Werke, die sich die Betreiber anderweitig „besorgt“ haben. Für TorBoox ist dies eine ernst zu nehmende Alternative, die von Anfang an einen professionellen Eindruck macht.
Da bei vielen boox-to-Kunden das erste Abonnement bald ausläuft, werden sich sicher einige Nutzer fragen, ob sie wechseln wollen. Entsprechende Diskussionen laufen bereits auf der Pinnwand.
Kenner sprechen vom „Beginn einer knüppelharten kommerziellen E-Book-Szene„, die in gleichen Teilen auf die Wahrung der eigenen Sicherheit wie auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist.
Ebookoid.com stellt auf Abo-System um
Ein weiterer Konkurrent ist ebookoid.com, wo für ein Jahr pro E-Book abgerechnet wurde. Die Betreiber haben ihr System am 4. Dezember auf ein Flatrate-Modell umgestellt. Monatlich fallen für unzählige englisch- und deutschsprachige E-Books 10 US-Dollar an. Bezahlt wird mit Geschenkgutschein-Codes von amazon.com. Lediglich einzelne Nutzer dürfen ihr Abo mit der virtuellen Währung Bitcoin begleichen.
Keine legale Alternative zu den Flatrates der Buch-Piraten
Für den Börsenverein und die Verlage brechen schwere Zeiten an, zumal es noch immer keine vollumfängliche legale Bücherflatrate für E-Books, E-Paper oder Hörbücher gibt. Viele Nutzer werden lieber 1 bis 10 Cent pro Werk bei lul.to investieren, statt sich mit einem legalen aber höchst eingeschränktem Katalog zufrieden zu geben.
Die Karawane im Graubereich ist derweil weitergezogen, auf Sharehoster baut kaum noch jemand. Lieber werden die Dokumente als direkte Downloads von den eigenen Servern angeboten. Da kann man dann wenigstens sicher sein, dass sie dauerhaft online bleiben.
4 Gedanken zu „lul.to: Konkurrenz zu Torboox eröffnet“