Ein wenig zur Geschichte des Blogs tarnkappe.info und über meine Wenigkeit. Gerettet, um im digitalen Nirwana nicht endgültig verloren zu gehen.
Ende der 80er Jahre fing ich, Lars Sobiraj, mit der „Computerei“ an. Mein erstes geliehenes Gerät war ein Commodore 16. Mit dem vergleichsweise simplen BASIC gelang es mir, ein kleines Textadventure zu erstellen. Es ging um ein Verlies, riesige Mäuse, die einen jagen und anderes Getier. Ich habe dann noch mit Sprites herumgespielt, aber das Ganze wurde mir dann schnell zu kompliziert. Programmieren ist nicht meins, das wurde mir dann auch klar.
Als eigenen Computer kaufte ich mir einen C128 von Commodore. Den C64-Modus habe ich damals als reine Spiele-Maschine eingesetzt. Nach meinem Umstieg auf den Amiga ging die produktive Arbeit mit dem Gerät los. Fasziniert hat mich damals die Cracker-Szene mit den ganzen Intros der Groups, die teilweise wirklich viel besser aussahen, als die Spiele selbst.
Tja, leider hat am Ende der “falsche” Computer das Rennen gemacht. Während wir damals mit unserem Amiga mit vier Kanälen Musik gehört und teilweise auch selbst gemacht haben, konnte der IBM 486 über seinen eingebauten Lautsprecher nur einen merkwürdigen Piepton (Beep) ausgeben. Von solchen Fähigkeiten wie Multitasking, der Möglichkeit, Bilder und Videos zu bearbeiten, einer grafischen Benutzeroberfläche u.v.m. konnten die IBM-Nutzer 1989 nur träumen. Aber gut, manche Geräte waren damals ausschließlich für den Einsatz im Büro vorgesehen. Commodore versuchte den Sprung ins Büro, das misslang aber.
Die Homecomputer standen hingegen zumeist im heimischen Wohnzimmer. Diese Trennung gibt es in der Form nicht mehr. Leider hat sich am Ende nicht der innovative Computer durchgesetzt. Auch wenn ich es lange nicht wahrhaben wollte, so gab es irgendwann einfach keinen Markt mehr für kommerzielle Amiga-Produkte. Meine Tätigkeit als freiberuflicher Redakteur für mehrere Amiga-Zeitschriften löste sich deswegen im Jahr 2003 im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auf.
Dazu kam ein früherer „Freund“, der unbedingt meinte, er müsse kurz vor der Hochzeit des Chefredakteurs seine Freundin hinter unser aller Rücken. Na, ihr wisst schon …
Manche Surfer kennen mich, Lars Sobiraj, vielleicht noch aus meiner aktiven Zeit beim IT-Portal & Forum gulli.com. Ich fing im Juni 2006 an, unter der “Fuchtel” von Richard Joos (Korrupt) tagesaktuelle Nachrichten zu schreiben. In 14 Monaten habe ich über 1.000 News, Interviews und Messeberichte veröffentlicht. Der damalige Geschäftsführer, Randolf Jorberg, hat sich natürlich gefreut, dass er einen derart fleißigen Freiberufler an der Angel hatte. Randolf hat vor Jahren die Rechte an gulli.com zurückgekauft. Leider blieb es dann dabei.
gulli.com war nur der Anfang …
Im Frühjahr 2008 bot mir die Wiener Inqnet GmbH an, die Redaktionsleitung der gulli:news zu übernehmen. Zwischenzeitlich war ich als Erzieher mit körperlich und geistig behinderten Menschen und als examinierter Altenpfleger in der ambulanten Krankenpflege aktiv.
Im Oktober 2012 nahm Annika Kremer meinen Platz bei gulli.com ein, der Rest ist Geschichte. Eine Geschichte, die den Redaktionsmitgliedern und hoffentlich möglichst vielen Lesern lange Zeit viel Spaß gemacht hat. Ich möchte diesen Spaß seit in paar Jahren mit Tarnkappe.info fortsetzen. Mir geht es darum, diese Begeisterung an die Leser weiterzugeben.
Ein Freund aus Jugendtagen nervte mich immer wieder, ich soll mich endlich mit einem eigenen News-Portal selbstständig machen. Seit Frühjahr 2014 war Christoph Wilden über fast zwei Jahre hinweg gleichberechtigt am Betrieb von Tarnkappe.info beteiligt. Es zeigte sich aber leider recht schnell, dass eine Mini GmbH, gemessen an den Einnahmen, schlichtweg zu teuer war. Deswegen wurde im Frühjahr 2016 aus der UG (haftungsbeschränkt) ein Gewerbebetrieb. Christoph widmet sich seitdem anderen Aufgaben.
Silvester 2015/2016 stieß unsere Autorin Antonia dazu, die bei uns schon über 950 Beiträge verfasst hat. Auch Annika Kremer ist uns viele Jahre treu geblieben, sie veröffentlichte bis 2019 die Glosse und zahlreiche Artikel über Julian Assange, Chelsea Manning, das Hin und Her der Vorratsdatenspeicherung, den Bundestrojaner etc. etc.
Im August 2017 wurde erstmals das WordPress-Theme ausgetauscht. Danke nochmals an Markus Kunkel (H2O) von der Firma typo38 für das tolle Logo! Unser Techniker Clemens vollzog im Herbst 2018 einen weiteren Relaunch. Das alte WordPress-Theme wirkte einfach zu düster, um nur ein Problem zu nennen.
Seit Oktober 2018 gibt es unsere eigene Telegram Gruppe, wo man sich austauschen oder anonym direkt mit uns in Kontakt treten kann. Momentan sind dort über 600 Personen anwesend, leider lesen die meisten Leute nur passiv mit.
Über die Redaktion von Tarnkappe.info
Tarnkappe.info sieht sich als Schnittpunkt zwischen den Fronten. Wir sind da, wo es online spannend wird. Wir berichten gerne über die Schattenseiten des Clear- und Darknet. Also über Themen, die anderswo lieber ausgelassen werden.
Uns ist es wichtig, kritisch und soweit möglich, frei von jeglichen wirtschaftlichen oder politischen Interessen zu agieren. Da wir über ein ladungsfähiges Impressum verfügen, ist das sehr kompliziert, um es mal harmlos auszudrücken.
Unsere Welt wird jeden Tag ein bisschen mehr von neu entwickelten Algorithmen und neuer Hardware beeinflusst. Die Auswertung unseres Konsumverhaltens und unsere Überwachung hat in der Folge ähnlich stark zugenommen. Ein Gutes beinhaltet diese Entwicklung zumindest. So wird es wohl nie an neuen Themen mangeln, über die wir berichten können.
5 Gedanken zu „tarnkappe.info – wie alles anfing …“
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