Die Cultural Commons Collecting Society (C3S) leitet nächsten Monat ihren Start mit einer Crowdfunding-Kampagne ein. 50.000 Euro will man im Vorfeld einsammeln. Sobald dies geschehen ist, soll die Gründung der GEMA-Alternative als europäische Genossenschaft erfolgen. Erste Überlegungen dazu wurden aber schon vor drei Jahren angestellt.
Die Initiative zur C3S haben die Gründer bereits im Jahr 2010 gestartet. Die Verwertungsgesellschaft soll nicht als wirtschaftlicher Verein (wie die GEMA), sondern als europäische Genossenschaft gegründet werden. Sofern das Verfahren des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) erfolgreich durchlaufen wird und man das nötige Startkapital einsammeln konnte, wird es losgehen. Unter Anwendung von CC-Lizenzen und modernen weil computergesteuerten Abrechnungssystemen will man den Urhebern Europas eine optimale Verteilungsgerechtigkeit bei mehr Flexibilität und geringere bürokratische Hürden anbieten. Bei der GEMA ist es vertraglich nicht möglich, Werke unter Anwendung von Creative Commons Lizenzen zu veröffentlichen. Auch sollen Künstler künftig die Möglichkeit erhalten, das ihre Fans ganz regulär mit Micropayment-Systemen wie Kachingle oder Flattr spenden können. Jeder soll frei angeben können, ob und in welcher Form Gebühren für die Nutzung der Werke eingenommen werden.
Crowdfunding-Kampagne soll Geld einbringen
Die gestern angekündigte Crowdfunding-Kampagne soll schon bald dafür sorgen, dass das Startkapital zusammenkommt. Was ist eigentlich Crowdfunding? Bei dieser Finanzierung eines Projekts wird das Geld im Internet durch eine große Menge einzelner Spender zusammen getragen. Zumeist spenden die Unterstützer jeweils nur eine kleine Summe. Gelingt es eine zuvor bekannt gegebene Summe zu erreichen, fließt das Geld an die Initiatoren, und die Idee wird in die Tat umgesetzt. Auf diese Art hat man schon neue Spielkonsolen, Computerspiele, Filme und andere Projekte realisiert.
Auf dem 29C3 in Hamburg sagten die Initiatoren, der C3S sei im Gegensatz zu vielen anderen Organisationen kein „Fördertopf-Jäger“. Man sei es nicht gewohnt, überall Gelder abzugreifen. Von daher erscheint die Sammlung per Crowdfunding logisch. Spannend wird noch die Entscheidung des DMPA. Wenn die zuständige Kontrollbehörde der GEMA (und aller möglichen deutschen Verwertungsgesellschaften) dem Vorhaben widersprechen sollte, verzögert sich das Verfahren im besten Fall, weil nachgebessert werden muss. Im schlimmsten Fall war es das mit der C3S.
Weitere Infos zur Gründung sind hier erhältlich. Wer sich noch mehr Infos besorgen möchte, dem lege ich diesen Artikel ans Herz.