Bei den Netzpiloten habe ich heute einen Artikel mit dieser Fragestellung veröffentlicht. Laut einer aktuellen Umfrage empfinden die Deutschen lediglich die Unternehmen und die Vertreter der Politik als korrupter. Die Presse fiel deutlich ab im Ansehen und befindet sich jetzt auf Platz 3.
Doch womit hängt das zusammen? Gute Erlösmodelle sind noch immer Mangelware. Die heutige Jugend bestellt bei den Verlagen kaum noch Abos, sie informiert sich im Internet. Das gilt zunehmend auch für den Rest der Bevölkerung, Printmedien sind zunehmend out. Während für die Bezahlung der Journalisten immer weniger Geld zur Verfügung steht, steigt die Abhängigkeit von den Werbekunden.
Wie gerne erinnere ich mich an SPIEGEL-Ausgaben aus meiner Jugend. Zu diesem Zeitpunkt erschien mir das führende deutsche Nachrichtenmagazin wirklich unabhängig zu sein. Doch wer kann sich das heute eigentlich noch leisten?
Außerdem kann man in der Werbebranche viel mehr Geld verdienen, als bei der schreibenden Zunft. Wieso sollte man dauerhaft dort bleiben, außer man ist ein wenig verrückt!? 54% der Befragten sind der Meinung, die Presse sei korrupt. Bei Unternehmen sind es 61%, bei Politikern immerhin 49%. Die meisten Teilnehmer der Umfrage von Transparency International sind immerhin der Meinung, an der Korruption habe sich in Deutschland in den letzten Jahren wenig geändert, das ist ja schon mal beruhigend.
Ohne Presse als Kontrollorgan und 4. Staatsgewalt geht jeder Demokratie allerdings sehr viel Qualität verloren, daran besteht kein Zweifel.
Ein Gedanke zu „Wie korrupt ist die Presse eigentlich?“