torboox

TorBoox Alternativen

Bild: „Bloggen mit WordPress“ von Moritz Sauer. So zumindest klappt es mit dem Download nicht.

Zumindest im Web wird die baldige Rückkehr von Torboox angekündigt. Während jemand an einem Nachfolgeprojekt arbeitet, haben wir schon einmal ein paar Alternativen zu boox.to zusammengestellt. Quo vadis E-Book-Piracy, wo stehen wir derzeit?

Grundsätzlich gibt es bei den illegalen Websites mehrere Grundarten. Es gibt wenige kostenlose Anbieter direkter Downloads, diverse Foren (nach dem Vorbild von MyGully.com & Boerse.bz), die Vermittler zu den Filehostern und last, but not least die Anbieter mit einer Paywall. Wir schauen uns die Konkurrenten einmal ganz in Ruhe an.

EBOOK3000.comebook3000.com

Riesige Fundgrube an illegalen PDF-Dokumenten, die allesamt über die Filehoster onmirror.com und longfiles.com bezogen werden können. Die meisten Werke sind in englischer Sprache. Der angebliche „fast download“ ist nichts weiter, als Werbung für einen kommerziellen Usenet-Provider. Fazit: ebook3000 ist interessant, sofern man nach englischsprachigen Fachbüchern sucht. Oder für Leute, die einfach nur herumstöbern wollen. Die Seite läuft komplett werbefinanziert, es fallen keine Gebühren an.

boox.bz

E-book, Pirat

Da hat offenbar jemand Lunte gerochen, dass man mit illegalen Downloads ohne großen Aufwand gutes Geld verdienen kann. Bisher sind die Downloads (via ul.to) kostenlos. Das Shopsystem läuft aber schon im Hintergrund. Von daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Bezahlschranke eingeführt wird. Diese Torboox Alternative ist noch ganz neu, so wirkt sie auch.

knol.pw – ein Klon von Ebookoid?

Der Login bei knol.pw funktioniert genauso wie bei Ebookoid mittels Mozilla Persona. Nach eigenen Angaben sind dort über 1.7 Millionen E-Books verfügbar. Allerdings sind diese verteilt auf 7 Sprachen. Neben einem recht großen englischsprachigen Angebot muss man nach deutschen Werken schon etwas länger suchen. Bezahlt wird pro Werk. Das Guthaben kann man per Amazon Guthabenkarte, Paypal, Bitcoin und über verschiedene Karten (Skrill/Moneybookers, Paysafe, Kreditkarte) etc. aufladen.

knol.pw

Auch den Portalnamen hat man sich von Google geklaut. Knol war ursprünglich ein Projekt mit selbst veröffentlichten Artikeln diverser Autoren und Wissenschaftler. Die Bezeichnung Knol leitet sich vom englischen Wort knowledge (Wissen) ab. knol beta wurde von Google im Mai 2012 wieder eingestellt.

Ebookoid – 10 US-Dollar für unbegrenzte Downloads

Ebookoid sieht so aus wie knol.pw, die Anmeldeprozedur ist die gleiche, selbst der Katalog an E-Books ist sehr ähnlich. Allerdings werden die Werke bei ebookoid.com nicht pro Artikel erworben. Wer leechen will, muss 10 US-Dollar monatlich bezahlen. Via Premium Issuer lässt man es an keinem Zahlungsmittel fehlen. Leider sind beide Anbieter sehr unübersichtlich, auch eine Spiegel-Bestsellerliste sucht man vergebens. Die US-Kunden können darauf aber sicher gut verzichten.

ebook-hell.to – die Hölle für Verlage

e-bookhell

Kostenlos und deutschsprachig ist ebook-hell. Die Hauptseite ist recht übersichtlich gestaltet. Die linke Spalte offenbart alle angebotenen Werke, oben rechts kann auch die Suchfunktion genutzt werden. Zeitungen, Zeitschriften, Hörbücher, E-Books, Sachbücher, Comics & Co. können über die Nutzung von Sharehostern bezogen werden. Wer hier nicht fündig wird, sollte sich mal bei atomload.at umschauen. Dort machen die digitalen Bücher aber nur eine Kategorie von vielen aus. Hierzulande erreicht die Seite bei Alexa immerhin Platz 1479.

BookZa – direkte Downloads kostenlos

Nach eigenen Angaben ist dies die weltweit größte Sammlung. Viele hier verzeichnete Werke sind aber nicht in Deutsch, weswegen dieses Portal nur teilweise zu gebrauchen ist. Neben Belletristik sind dort auch Werke von O’Reilly und anderen deutschen Fachbuchverlagen verfügbar. Erst kürzlich mussten die Betreiber aufgrund des Drucks diverser Rechteinhaber die Domain wechseln. Vor November 2013 war diese illegale Download-Plattform unter bookos.org erreichbar. Offenbar betreiben die Macher gleich mehrere Portale. So verweist www.wsmicrobiology.com vielfach auf Download-Links bei BookZa (ehemals BookOS) oder auf den Schweizer Filehoster RapidShare. Unter booksc.org werden nach eigenen Angaben über 20.000 wissenschaftliche Artikel angeboten. Die Machart ist exakt die gleiche wie bei BookZa. Auffällig ist, dass die größte Quelle für Zugriffe bei den sozialen Netzwerken laut SimilarWeb Reddit und nicht Facebook ausmacht. Während nur 10% der Nutzer über soziale Netzwerke via Facebook auf BookZa landen, sind es über Reddit rund 88%.

Scribd.com – sieht legal aus, ist es aber nicht

scribdFür knapp 9 Dollar monatlich gibt es bei scribd.com die all-you-can-read-Flatrate, der erste Monat des Abos ist kostenlos. Der Betreiber der schicken Website ist eine US-Firma. Das Geschäftsmodell sieht so aus, dass Nutzer allen anderen Anwendern Dokumente hochladen können. Scribd funktioniert wie YouTube, allerdings nicht für Videos sondern ausschließlich für Texte. Bei den 40 Millionen Dokumenten und Büchern sind auch jede Menge Schwarzkopien unterwegs. 80 Millionen Menschen nutzen den Dienst nach eigenen Angaben monatlich. Für die Nutzer stehen sogar eigene iOS- und Android-Apps zur Verfügung. Ähnlich wie ein Sharehoster werden die PDF-Dokumente nach Eingang einer Abuse-Mail gelöscht. Bei so vielen Nutzern sind populäre Werke aber sicherlich binnen weniger Stunden wieder online. Ich bin gespannt, ob man der Betreibergesellschaft in San Francisco trotz der Einhaltung der DMCA-Regelungen nicht irgendwann den Hahn zudrehen wird. Protest gegen Scribt gibt es von Seiten der Autoren und Verlage schon lange. Weltweit liegt Scribd.com bei Alexa auf Platz 295. Beeindruckend für ein Portal, das eigentlich nichts anderes als ein legal angestrichenes Megaupload für Dokumente darstellt.

Libgen.org –  viele deutsche Titel, der erste Eindruck täuscht

Zugegeben. Die Library Genesis unter libgen.org (bzw. genofond.org, gen.lib.rus.ec) sieht auf den ersten Blick wenig attraktiv aus. Doch wer die Suchfunktion bemüht, wird schnell fündig. Natürlich sind dort auch viele französische, russische und Bücher in anderen Fremdsprachen vorhanden. Es gibt allerdings kein Download-Limit, keine monatlichen oder sonstigen Gebühren, die anfallen. Alle E-Books können direkt von den Servern des Anbieters bezogen werden. Schwer zu sagen, warum dieses Portal in den letzten Monaten von einigen Piraten eher negativ bewertet wurde. Vielleicht weil es ihr Geschäftsmodell (erst zahlen und dann lesen) schneller zerstören würde? Wer bei lul.to (oder knol.pw / ebookoid) dafür in Vorkasse bezahlen muss, kriegt hier so manche Titel der Spiegel-Bestsellerliste für lau. Unter genofond.org wurde das dazu passende Forum untergebracht. Wer bei Libgen selbst E-Books hochladen will, kann dort seine Zugangsdaten erhalten und sich mit anderen Nutzern austauschen.

leecher.to – alles andere ist eine Raubkopie?

Auch schon alt aber sehr agil ist das Forum leecher.to. Im sogenannten Warez Verzeichnis machen die E-Books zwar nur einen von vielen Einträgen aus. Dafür kann man nach vorheriger Anmeldung die Links zu RapidShare und anderen Filehostern einsehen. Kostenlos ist leecher.to zudem auch.

AlfaLib.com – englischsprachige Kost, direkte Downloads

Das Portal unter alfalib.com zeichnet sich nicht gerade durch Übersichtlichkeit aus. Dennoch findet man hier mithilfe der Suchfunktion so einige englischsprachige Werke. Oben kann man lediglich nach Büchern und Autoren suchen. Deutschsprachige Literatur haben sie nicht im Angebot.

Freesoft-Board – Austausch per PN

 Auch das Freesoft-Board gibt es schon etwas länger. Allerdings funktioniert bei freesoft-board.to der Dateiaustausch völlig anders. Es gibt einen Bereich für angebotene und für gesuchte Werke. Die Uploader müssen per PN kontaktiert werden, will man das Buch haben. Sharehoster, Magnet-Links, NZB-Dateien etc. sind nicht erlaubt.

Boerse.bz & myGully.com

Beide Foren gibt es seit 2008, beide spielen noch immer eine riesige Rolle. Wer dort eingeloggt ist, kann auch die Links zu den Sharehostern sehen. Viele Antipiracy-Firmen konzentrieren sich beim Versand ihrer Abuse-Mails auf diese beiden Opas der Szene. Auch wenn Alexa alles andere als repräsentativ ist: Boerse.bz hat in Deutschland einen Alexa Rank von 67, viel mehr Aufmerksamkeit geht unter solchen Umständen nicht mehr. Damit erreichen die Foren-Piraten hierzulande mehr Zugriffe (zumindest beim jungen Publikum), als die Webseite der Tagesschau, von Computerbild oder die Internet-Präsenz der Deutschen Bank. myGully.com ist immerhin bei Platz 229 deutschlandweit.

ebook-land.us – Konkurrenz abgehängt?

ebook landWenn das stimmt, wäre das wirklich sensationell. Der Newcomer ebook-land.us soll letztes Jahr sogar Boerse.bz und MyGully.com abgehängt haben. Wer die Links zu den Sharehostern sehen will, muss sich registrieren, ansonsten gibt es wirklich nichts zu meckern. Der Ton im Forum ist durchgehend freundlich, das Angebot überaus reichhaltig. Ich würde die altehrwürdige Boerse.bz und Mygully.com aber nicht als Mitläufer bezeichnen. Wer im Web gezielt nach Raubkopien sucht, landet in den meisten Fällen bei diesen beiden Anbietern, die 2008 nach dem Aus der Börse von gulli.com entstanden sind. Nervig sind dort, wie auch bei myboerse.ws die Weiterleitungen auf Usenetprovider, sofern man Links ohne vorherigen Login anklicken möchte.

Lesen.to – der Warez-Blog

Der Warez-Blog Lesen.to hat mit diversen Filehostern kooperiert. Die Seite ist schon recht betagt und nicht mehr sonderlich aktiv. Dafür sind dort sehr viele Links zu älteren Büchern vorhanden. Fazit: Als Quelle sehr nützlich, sofern die Werke nicht aus 2013 stammen.

Lesestube.com für Bücher, Magazine & Zeitungen

Die Lesestube kommt nicht als Forum daher, dafür ist die Benutzung ebenfalls kostenlos. Die Auswahl an angebotenen Zeitungen und Zeitschriften ist beeindruckend, dafür wurden wir beim Suchen nach speziellen Buchautoren nicht sonderlich fündig. Der Tag hat nur 24 Stunden, nicht jede Seite kann das gleiche Repertoire anbieten. Gerade für Wochen- und Monatsmagazine und Tageszeitungen ist die Seite zu empfehlen. Die Werke werden ausnahmslos per Sharehoster bezogen.

lul.to – Lauschen & Lesen

lul.toLul.to ist komplett neu und dürfte derzeit sehr von der Downtime von TorBoox profitieren. Gezahlt werden 10 Euro in Voraus, dafür kosten die Werke zwischen 2 Cent und wenige Euro. Abgerechnet wird dabei pro Werk. Auch diverse Hörbücher sind dort verzeichnet. Die Downloads finden ohne Umweg über eigene Server statt. Die Navigation ist wirklich sehr übersichtlich, die ganze Seite wurde auffallend attraktiv gestaltet. Würde mich nicht wundern, wenn dort ein Grafikdesigner am Werk war.

Abzuwarten bleibt, ob und in welchem Umfang neue E-Books verfügbar gemacht werden. Lysander und das Team sind sicher noch immer mit den Aufbauarbeiten beschäftigt.

ebookspender.me – das Projekt von Spiegelbest

Wer dabei mitmachen will, zahlt nach vorheriger Registrierung im Forum einen monatlichen Beitrag von 5 Euro. Der Spenderkreis nimmt Geschenkkarten von Amazon an. Wer mehr als in einem Genre über eingekaufte Bücher mitbestimmen will, zahlt für jedes weitere Genre 5 Euro zusätzlich. Interessant ist das Projekt vor allem für solche Nutzer, die darüber ganz neue oder ausgefallene Werke erhalten wollen. Auch ebookspender.me ist noch sehr neu. Von daher sollte man erstmal ein paar Monate abwarten, wie sich das Projekt entwickeln wird.

mobilism

Mobilism.org – all your Smartphone can eat

Bei forum.mobilism.org gibt es auch einen Bereich für E-Books. Doch dieses Forum hat zumeist englischsprachige Nutzer, weswegen die meisten Werke gute Sprachkenntnisse voraussetzen. Die Foreneinträge leiten die Nutzer auf diverse Sharehoster weiter. Das Forum ist aber eher etwas für Jailbreaker, die über Sharehoster hochpreisige Apps oder englischsprachige Filme im Miniformat beziehen wollen. Trotzdem gibt es viele regelmäßige Besucher, bei Alexa landet das Portal im weltweiten Vergleich auf Platz 6186.

Avaxhome – kostenlos aber zumeist irrelevant

avaxhomeBei avaxhome.cc werden Fans englischsprachiger Literatur sicher fündig. Auch hier wird auf diverse Filehoster umgeleitet, wo sich die Dokumente befinden. Angeboten werden aber auch Zeitschriften, Musik, Filme, Spiele, Comics & mehr. Deutsche Downloads stellen leider auch hier die Ausnahme dar, von daher ist es keine der attraktiven TorBoox Alternativen. Trotzdem sollte man den Anbieter nicht unterschätzen. Im weltweiten Vergleich landet die Seite bei Alexa auf Platz 3834, gemessen am chaotischen Inhalt der Seite ist das sehr viel!

Weitere TorBoox Alternativen gefällig?

usenet4everWer einen Usenetaccount besitzt, kann sich auch im Forum usenet4ever.info bedienen. Auch ohne XXX-Ware sind dort fast 8.000 Links zum Binärbereich des Usenet verfügbar. Bei XS Usenet kann man sich immerhin die Uploads der letzten 10 Tage kostenlos herunterladen.

Im Gegensatz zu P2P-Tauschbörsen werden bei der Benutzung von Filehostern und Usenet-Providern keine Abmahnungen verschickt. Ohne VPN sollte man von den Angeboten von torrent.to, thepiratebay.se & Co. unbedingt Abstand nehmen. Wer ohne VPN bei P2P-Tauschbörsen mitmacht, spielt Russisch Roulette! Nach wenigen Wochen wird garantiert die erste Abmahnung ins Haus des Anschlussinhabers flattern. Dennoch: Für die englischsprachigen Leser sind Torrents die absolute Nr. 1. Dort werden riesige Monats-Bestände ausgetauscht.

Kostenlose legale E-Books gibt es auch bei www.free-ebooks.net. Noch immer nicht fündig geworden? Einfach mal bei toplist.raidrush.ws nachschauen. Dort sind viele illegale Seiten verzeichnet, die unter anderem auch Bücherfreunde erfreuen sollen.

Kleine Frage zum Schluss: Wie viel von den Einnahmen aus diesem Bereich gehen an die Autoren, Verlage, den Groß- oder Einzelhandel? Kein Cent. Das Geld bleibt bei Werbepartnern, Sharehostern und den Betreibern der Torboox Alternativen.

Bei den vielen negativen Kommentaren bei Google Plus, Facebook und hier im Blog sah ich mich kürzlich dazu genötigt, darauf zu reagieren. Hier meine Antwort auf die ganzen Angriffe, die auch teilweise auch unter der Gürtellinie verlaufen sind.

 

47 Gedanken zu „TorBoox Alternativen

  1. „Kleine Frage zum Schluss: Wie viel von den Einnahmen aus diesem Bereich gehen an die Autoren, Verlage, den Groß- oder Einzelhandel? Kein Cent. Das Geld bleibt bei Werbepartnern, Sharehostern und den Betreibern der Torboox Alternativen.“

    So weit unten – soll das eine Scherzfrage sein?

    1. so weit unten, weil so alt.
      wer nicht umdenkt bleibt offensichtlich auf der strecke.
      ich denke mal, dass das die qualität steigert.
      auslese ist nämlich ein natürliches prinzip.

  2. Dass Sie sich noch Journalist nennen, Herr Sobiraj, ist eine Verunglimpfung dieses Berufsstandes. Sie stehen auf einer Stufe mit Abmahnanwälten, die ein legitimes Recht ohne Augenmaß für die Betroffenen zum eigenen Vorteil ausnutzen. Sie, Herr Sobiraj, nutzen die Machenschaften skrupelloser Krimineller aus, um Leser für ihren Blog heranzuschaffen und über Werbung Geld zu verdienen. Sie geben zudem Nachhilfe im illegalen Handeln, denn nicht nur das Betreiben eines Portals wie Torboox ist illegal, sondern auch die Beschaffung von Büchern über ein solches Portal. Ihr Schlusssatz ist in diesem Kontext nichts als Spott. Einem wahren Journalisten würden das Veröffentlichen eines solchen Artikels seine Haltung und sein Berufsethos verbieten.

  3. erstmal ein frohes neues jahr und danke für den stand der dinge.
    warum gelingt es den autoren und verlagen eigentlich nicht sich mit der piratenszene zu arrangieren. ich sehe einzig eine kopf in den sand politik der einen und auf der anderen seite gesprächsbereitschaft die gefällig ignoriert wird.
    es hilft doch keinem, die bestehenden tatsachen zu ignorieren. es ist so typisch deutsch und gleichzeitig so beschränkt, dass einem als user gar nichts anderes übrigbleibt als dem besten angebot zu folgen und das ist leider in keinem „legalen“ fall vorhanden.
    wenn man diesem spiegelbest und seinem, doch sehr offenen blog, glauben schenken darf, müßte die tür für eine positive lösung weit offen sein.
    ignoranz war schon immer ein schlechter berater, aber ist offensichtlich zu menschlich… oder einfacher: zu deutsch.
    in diesem sinne: LESEN BILDET

    1. Ich begreife nicht, wo sie bei den Piraten oder im speziellen Herrn Spiegelbest Gesprächsbereitschaft sehen. Letzterer hat kund gegeben, „die Traumwelt der Verlage abbrennen zu wollen“ (Zitat eines Tagesspiegelinterviews nach Gedächtnis). Sieht so ein Gesprächsangebot aus?
      Ansonsten hat keiner der Piraten, die ich zu dem Schwarzangeboten meiner Bücher direkt angemailt habe, es je für nötig befunden darauf zu reagieren.
      Mittlerweile werden auch DRM-frei, selbstpublizierte 99Cent-Bücher kaum einen Tag nach der Veröffentlichung schon bei Piratenseiten eingestellt.
      Ich habe in so einem Fall in der Kommentarsektion der betreffenden Piratenseite darauf aufmerksam gemacht, dass das Buch gerade von mir aktuell verlost wird. Der Kommentar wurde kommentarlos gelöscht. Klar: schmälert ja den Traffic und damit die Werbeeinnahmen der Piraten.
      Die ganze Szene ist nur auf eins aus: Geld. Völlig amoralisch.

      1. die selbe diskussion gabs doch schon lange vorher. siehe napster oder kino.to. effekt: akzeptable flatrates fürs jeweilige medium.
        das totale negieren, bzw die 3 affen mentalität mancher/vieler (wer weiß das schon?) autoren oder verlage spricht für sich, wird aber mit sicherheit keinen erfolg haben.
        hier wird krampfhaft versucht vorhandene tatsachen zu ignorieren. und (ich wiederhole mich) ignoranz war schon immer ein schlechter berater.
        ich kenne zb so einige, die durchaus bereit sind den autoren einen betrag x zu überweisen wenn denn das buch gefällt.
        zumindest nachdenken muss man über solche modelle und da ist herr spiegelbest ein vordenker. und ständig auf ihn einzuschlagen bringt definitiv nichts. das spornt ihn höchstens an wie man an den aktuellen aktivitäten sehen kann.

        1. Sagen Sie mal, können Sie nicht lesen?
          Nochmal für die Begriffsstutzigen:
          ES GIBT DIESE LEGALEN ALTERNATIVANGEBOTE LÄNGST!!!!
          Sie heißen Amazon Prime, Skoobe, Onleihe etc. pp.
          Aber kein legales Angebote der Welt kann mit einer 0 Euro Konkurrenz überleben. Wie denn auch. Aber genau das machen Hr. Spiegelbest und Konsorten.
          Sie verhalten sich wie jemand der sagt: Wozu braucht es Fahrradhersteller und -händler, wenn ich die Räder auch für 5 Euro beim Hehler kaufen kann. Bei Ihnen kommt der Strom offensichtlich auch aus der Steckdose.
          Herr Spiegelbest ist kein Vordenker, sondern ein Krimineller, der sich an der Arbeit anderer Leute bereichert und versucht, diesem Tun ein dürftiges pseudomoralisches Mäntel umzuhängen

          1. …und sie können offensichtlich nichts anderes als auf dem rücken liegen, mit den beinen strampeln und laut brüllen.
            (sorry für die „unsachlichkeit“ aber bei soviel geballter sturheit…)

      2. „Die ganze Szene ist nur auf eins aus: Geld. Völlig amoralisch.“ -> Also daraus erschliesst sich mir als Leser…: Die ganzen Autoren sind nur auf eins aus: Geld. Völlig amoralisch.

        MfG Ein Leser

        1. Nein, es ist total okay Geld für die eigene Leistung haben zu wollen. Du möchtest doch sicher auch für deine Arbeit bezahlt werden, „ein Leser“, oder? Und unterschätze bitte nicht die Schwierigkeiten, die mit der Erstellung eines Buches verbunden sind. Es ist kein Wunder, dass es gemeinhin viele Menschen aber nur wenige Buchautoren gibt.

          1. Und ich biete gerne an, diese Schwierigkeiten gerne einmal in Form eines Gastkommentares darzustellen, wenn Hr. Sobiraj sich mit diesem Gedanken anfreunden könnte. Ich bin so genannter „Hybrid“-autor, d.h. ich habe sowohl Verlagsbücher (Piper) veröffentlicht, als auch professionelles Self Publishing betrieben und damit einen guten Überblick über beide Welten, zudem habe ich mich in meiner Eigenschaft als Hochschulprofessor dem Thema Piraterie auch schon wissenschaftlich genähert.
            Also: Wie wär’s Herr Sobiraj?

  4. Wie sicher ist man als jemand, der als Journalist aus kommerziellem Interesse gezielt Links zu illegalen Portalen bzw. Portalen mit fast ausschließlich “Raubkopien” postet?

  5. „Kollege“ Sobiraj, wo finde ich denn Ihre Serviceseiten mit Tipps für Schwarzfahrer, Versicherungsbetrüger, Tachofälscher, Fahrrad- und Ladendiebe und ähnliches Gesindel? Oder ist Ihnen das zu heiß? Ich fände, das wären mal spannende Projekte für jemanden, der seine Art von „Journalismus“ gerne unter dem Gully-Deckel auslebt.

    1. Bei so hochwertigen und neutralen Kommentaren wie von Herrn Froitzheim kann ich kaum widerstehen zu reagieren. Sie können derartige Tipps gerne selbst anbieten, sollten Ihnen danach sein. Tatsächlich habe ich nicht mit dieser Aufruhr gerechnet, die per Facebook, E-Mail und hier in den Kommentaren aufgekommen ist. Gerne werde ich mich in einem Folgeartikel darüber auslassen, warum das „Gesindel“ so große Chancen mit ihren illegalen Angeboten hat. Das liegt nämlich nicht nur daran, dass manche Leute alles für lau haben wollen. Vor der Überlegung gedrucktes Buch versus E-Book stand ich auch, letztlich habe ich mich auch für das gedruckte Buch entschieden.

      1. Schon wieder machen Sie mich neugierig: Was ist bitte ein neutraler Kommentar? Ein schwarzer Schimmel oder doch eher ein weißer Rappen?

        Ihr Blogpost ist übrigens auch nicht neutral, sondern hochtendenziös und ideologisch in seiner perfiden und scheinheiligen Art, Verleger alt aussehen zu lassen, während die Sorte Schnorrer, der es scheißegal ist, was legal und was illegal ist, hier konzentrierten Nutzwert findet. Das ist vergleichbar mit einem Radioreporter, der am Sonntag frisch und fröhlich hinausposaunt, dass in in paar viel zu teuren Läden die Schaufensterscheiben eingeschmissen worden sind und die Polizei im Moment keine Plünderer fernhalten könnte, weil sie gerade zu einem Großeinsatz am anderen Ende der Stadt gerufen wurde.

        Kurzum: Ich finde das, was ich hier in schlecht simulierter Sachlichkeit lese, ganz unneutral zum Kotzen. Wenn Sie „illegal“ schreiben, liest es sich wie die Aufforderung „legalize“ – nur dass Verleger keine Narco-Barone sind.

        Ich lese jedoch keine Zeile an berechtigter Kritik an (bestimmten!) Buchverlagen, etwa an übertriebenem Bestsellerismus, Vernachlässigung der Longlist etc., keine Kritik an Bezos, der den Buchhandel platt macht, kein Wort dazu, dass der Staat auf E-Books 19 % Mehrwertsteuer kassiert und nur auf Papierbücher 7 %. Wenn E-Books nicht steuerlich benachteiligt wären, könnte ihr Preis allein dadurch um 10 % sinken. Ein glaubwürdiger Anwalt der Leser müsste eine Steuersenkung fordern. ( https://www.computerbild.de/artikel/cb-Aktuell-Internet-Weniger-Mehrwertsteuer-Werden-eBooks-bald-billiger-7974177.html )

        Um Missverständnisse auszuschließen: Als Journalist verstehe ich jeden Kollegen, der sich über schlecht zahlende Zeitungsverleger und Knebelverträge für Autoren aufregt. Ich verstehe aber keine „Kollegen“, die deshalb allen Zeitungen den baldigen Tod wünschen, auf dass ihre Kollegen die prekäre Existenz ganz verlieren. (Nicht dass ich das hier gelesen hätte, aber leider liest man das immer wieder, und es würde vom Tenor her hierher passen.)

        Noch weniger begreife ich (und damit bin ich wieder in diesem Blog) die Projektion eines Feindbilds auf Buchverleger, von deren Geschäft kaum ein Journalist wirklich etwas versteht. Für mich ist es allemal eine Unverschämtheit, wenn sich jemand, der undifferenziert Vorurteile gegenüber einem ganzen Berufsstand bedient und Hass gegen ihn fördert, als Journalist ausgibt. Allerdings kann ich mir auch keinen Reim darauf machen, wieso jemand, der sich der Szene der Online-Abstauber anbiedert, überhaupt Journalist sein will. Keinem Mitglied seiner Zielgruppe ist die „journalistische“ Leistung eines Lars Sobiraj auch nur einen Fliegenpilz wert. Genau deshalb erlaube ich mir, „Kollege“ und „journalistisch“ bis auf weiteres in Gänsefüßchen zu setzen.

  6. vor einem Jahr habe ich überlegt, den Einstieg in ebook zu machen.
    – Buch in Papier 20 EUR
    – Buch als ebook 18 EUR.

    Das Ebook kann ich
    – nicht verschenken
    – nicht verkaufen (als gebrauchtes e-book)
    – nicht in das Regal stellen
    – keine Rückgabe (mit Abschlag)
    d.h. der redliche Käufer wird durch DRM drangsaliert.

    habe damals das Buch gekauft .

    Vor einiger Zeit auf auf boox.to gestoßen, seitdem lese ich
    wieder mehr Bücher und kann ein Buch auch nach 20 Seiten löschen,
    wenn ich merke, gefällt mir gar nicht.

    Ich bin über den Artikel dankbar, weil es
    – die Alternativen aufzeigt (leider nur im illegalen Bereich) und
    – zeigt, dass die Verlage keine Alternative für den legalen Kunden anbieten.

    Apple macht Milliarden Umsätze mit legaler Musik, die man kopieren kann. Geht doch.

    Und wo bleibt die Leihbücherei für ebooks,
    ich würde gerne legales Geld an die Autoren zahlen.

    1. Wieder so ein ahnungsloser. Amazon bietet längst eine Leihbücherei für eBooks als Bestandteil seines Primeprogramms. eBooks können noch 7 Tage nach Kauf begründungsfrei zurückgegeben werden. Großzügiger gehts ja wohl kaum noch.

      Aber hier schön unterbelichtet posten.

      Wie sagte oben jemand: Lesen bildet (oder doch nicht?!).

      Sie wollen legales Geld an die Autoren zahlen? Dann bezahlen sie deren Bücher. Wie schon oben angemerkt gibt es mittlerweile in Deutschland eine rege Selfpublisherszene. Und was passiert mit deren Büchern? Richtig. Sie werden piratiert, genau wie die Verlagstitel. Das gilt sogar für 99Cent Titel. Die Piratenszene ist völlig außer Kontrolle geraten. Es ist wieder Zeit, dass etwas Moral einkehrt. Aber ich stimme völlig überein, dass man die nicht per Gesetz oder DRM in die Leute einprügeln kann. Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen.
      Über Hungerlöhne für Friseure und Hebammen mitzujammern, aber dann Autoren abzocken.
      Über den Datenklau der NSA jammern, aber dann Kreative Werke saugen.

      1. „unterbelichtet“, „ahnungsloser“, „abzocker“, was kommt denn als nächstes?
        bei dem umgangston wundert es doch wohl keinen mit nem fünkchen verstand (den ich herrn thomas elbel hier mal einfach abspreche), daß man auf diesem niveau kein gespräch zustande bekommt. da verliert man doch die lust überhaupt zuzuhören.
        aber die hoffnung stirbt zuletzt. irgendwann wird auch dieser „herr“ verstehen wo die waren abzocker sitzen.

        1. Wie schon auf Facebook angekündigt werde ich hier morgen dazu einen ausführlichen Kommentar schreiben. Ich habe jetzt auch die schwachsinnigen Kommentare freigeschaltet, allerdings bitte ich dennoch um eine sachlichere Diskussion hier.

    2. Warum probieren Sie nicht mal Indies? Die kostenlose Leseprobe auf Amazon (die man sich aufs Kindle schicken kann) ist, je nachdem wie umfangreich das eBook ist, auch schon mal zwanzig Seiten lang.

      Die meisten Indies haben faire Preise und verwenden kein DRM. Vielleicht können Sie manche sogar um Rezensionsexemplare bitten, als Gegenleistung hinterlassen Sie einfach eine Rezension auf Amazon, etc.

      Einfach mal versuchen, wir Autoren sind ganz normale Leute, mit denen man ganz normal reden kann, die aber auch ganz normal für alles bezahlen müssen, wie auch Sie. Und dabei vielleicht viel weniger Geld in der Tasche haben. Viele Autoren opfern ihre Freizeit für die Bücher, die sie schreiben, weil sie ihr Geld in einem Vollzeitberuf verdienen müssen.

      Wenn ich überlege, wie teilweise Spiele aus den Downloadstores von Smartphones und Konsolen verschwinden, und man diese irgendwann nicht mehr neu herunterladen kann, obwohl man für sie bezahlt hat, dann steht das legale Angebot für eBooks doch super da.

    1. Skoobe.de ist zwar nicht meilenweit von dem entfernt, was ich und auch viele andere als attraktives Angebot bezeichnen würden aber so richtig gut ist es nicht.
      Meine Wünsche/Vorstellungen:

      – kein DRM

      – anonymes bezahlen

      – keine Profilbildung wenn nicht erwünscht

      – keine Rückgabefristen (ist bei digitalen Gütern eine künstliche Verknappung die vom Kunden kaum honoriert wird)

      – keine Endgerätegängelung (bei Skoobe sind die klassischen Reader außen vor, weil kein Epub)

      – der Basispreis bei Skoobe ist aus meiner Sicht der, den man auf dem Markt in der Breite durchsetzen kann

      – monatlich kündbar (ist bei Skoobe so)

      – einfacher plattformunabhängiger Download (wie bei ehemals Torbooks)

      Ich würde ja sagen, jeder kann im Monat 15 Bücher (wer mehr als 180 Bücher im Jahr lesen kann, gehört mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu dem Teil der Bevölkerung welcher Geld zum ausgeben hat) runterladen und behalten (kaum jemand wird noch ein Buch zweimal lesen), da würde kaum noch jemand LUL und Co benutzen. Es wird mit Sicherheit zu Accountsharing (Familien, Kollegen, usw) kommen aber ich denke den gibt es auch jetzt schon.
      Da (fast) jeder der sich dafür interessiert, billig und legal an seinen Lesestoff kommen würde, wäre auch die Weitergabe nicht mehr so das Problem (eine legale und einfach zu nutzende Plattform ist einfach bequemer und sicherer, siehe den Hickhack mit den Vorladungen in Zusammenhang mit Torbooks).

      Bei Fachbüchern (richtigen nicht Ratgeber- und Sachbücher) sehe ich das etwas anders.
      Da gibt es aber die positive Entwicklung zu Open Access und ich wage zu behaupten, es wird dennoch in der Zukunft Fachbuchverlage geben, die gut verdienen werden.

    2. 1. Tausende eBooks! – Nur welche, werden nicht genannt.
      Da geht man dann einen Vertrag ein, ohne zu wissen, welche Leistung man bekommt.
      2. Muß dann wohl ein Tablet oder I- / Smartphone angeschafft werden, denn eReader oder PC werden nicht bedient.

      Damit ist Skoobe für mich keine „Option“.

  7. Hey Peter, Paul, und Mary !
    Supersache, ich nehme an, Du hast im Laufe der Zeit schon reichlich “ Magic Dragon “ Intus, und es hat halt irgendwann Puff gemacht, und seitem hast du das Glück nicht allein mit Deiner Persönlichkeit zu sein. Herzlichen Glückwunsch dazu.Somit bist Du bei 3 personen ja auch auf die 3 fache Menge an Büchern angewiesen, und ich gebe zu, dass geht ins geld. Somit mein Dickes 1+ mit viel Verständnis für Deine Kommentare. 3 fach geballte Intelligenz.

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