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Benutzerschwund: TorBoox verliert vorerst zwei Drittel seiner Nutzer

Bei der Download-Seite TorBoox wurden aus 90.000 Downloads täglich etwas über 30.000 E-Books, die momentan über das Portal bezogen werden. Entweder die Nutzer haben sich im Vorfeld auf Vorrat alle möglichen Titel heruntergeladen und sparen sich so die monatliche Grundgebühr. Oder sie befinden sich noch auf der Suche nach kostenlosen Alternativen. Die Betreiber sind dennoch sehr zuversichtlich. Das Angebot von boox.to soll weiter ausgebaut werden.

Kurz vor Einführung des Bezahlmodells am 3.10. steigerten sich die Downloads auf 120.000 E-Books pro Tag. Wahrscheinlich haben sich viele Nutzer des Portals sehr umfangreich mit Buchtiteln versorgt, um sich die monatliche Gebühr von € 3,33 zu sparen. Oder sie schauen sich jetzt bei Warez-Foren wie Mygully oder Boerse.bz um, ob sie dort fündig werden.

torboox

Nur wenige werden den Gang zum Binärbereich des Usenet wagen. Die meisten Nutzer schreckt ab, dass dort kein direkter Download ohne Umweg möglich ist. Man muss sich im Vorfeld einen Usenet-Client installieren, ein Abo bei einem Usenet-Provider abschließen. Daneben muss die entsprechende NZB-Datei entweder von einer Suchmaschine oder bei einem einschlägigen Forum heruntergeladen werden. Bei den Filehostern sind die E-Books über MyGully & Co. problemlos beziehbar, weil man dafür keinen Premium-Account abschließen muss. Deswegen werden derartige Archive bei den Anbietern auch gerne gelöscht, weil sie den Filehostern nichts als Ärger einbringen.

Bei TorBoox bezahlt man weniger als für ein Abo als bei uploaded.net oder einem der zahlreichen Usenet-Provider. Dafür kann man dort aber eben nur Bücher und keine Filme, Musikstücke, PC-Spiele, Software oder andere Dateien beziehen. Als Vorbereitung zum Weihnachtsgeschäft will man so viele neue E-Books wie möglich hochladen. Der angekündigte Plan lautet für den deutschsprachigen Raum zum größten Anbieter für digitale Bücher zu werden.

Spiegelbest schreibt auf seinem Blog: „Wir wollen zeigen, was an Dynamik möglich ist im Netz. Die ganzen Diskussionen mit den Autoren, das Zugehen auf die Verlage lassen wir jetzt mal. Wir haben einfach niemanden auf der Gegenseite, der ansatzweise verstanden hat, was wir machen und was aus uns werden kann. Ich denk mal, wir müssen ihnen allen – wie einem kleinen Kind – zeigen, wo die Reise ungebremst hingeht.“

Mein ausführliches Interview mit dem „Pressesprecher“ von boox.to erscheint wahrscheinlich nächste Woche bei WeCAB. Ich wollte zum Beispiel von ihm wissen, ob er keine Angst hat, wegen seiner Tätigkeit ins Gefängnis zu müssen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat sich zwischenzeitlich Unterstützung bei den Ermittlern der GVU geholt. Man hofft so den Konkurrenten aus dem Graubereich ausschalten zu können. Was einst bei der Streaming-Website kino.to gelang, könnte auch dort gelingen, hofft man. Man wird sehen, was daraus wird. Die Betreiber sind bestens vorbereitet. Man hat sich sehr gut gegen jegliche Aufdeckung geschützt.

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