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Wird PC Fritz aufgelöst?

Letzte Nacht wurden offenbar an diverse Kunden E-Mails verschickt, die bekannt geben, dass die Tätigkeiten von pcfritz.de von einem neuen Unternehmen mit Namen Le-Na GmbH übernommen werden. Ich habe bereits im Namen von golem.de bei der Presseabteilung von PC Fritz nachgefragt. Bislang kam vom Pressesprecher Ben Krause noch keine Antwort. Foto: Maik Mahlow und seine Anwälte. Aufnahme: Andreas Klein, Kölnmedia.

Zum Hintergrund: Am 18. September 2013 wurden die Räumlichkeiten der pcfritz.de Onlinestore GmbH sowie die Privatwohnungen der verdächtigten Personen durchsucht. Dabei wurden laut Medienberichten einige zehntausend Datenträger des Betriebssystem „Microsoft Windows 7 Professional Edition“ beschlagnahmt. Die Datenträger werden bei pcfritz.de seit der Durchsuchung für knapp 20 Euro verkauft.

Auf einer Pressekonferenz in Köln, über die auch in den lokalen Kölner Medien berichtet wurde, wollte der ehemalige Geschäftsführer von pcfritz.de, Maik Mahlow, gemeinsam mit drei Anwälten zu den Vorwürfen der Behörden Stellung nehmen. Bei der Pressekonferenz blieben aber insgesamt mehr Fragen offen, als welche beantwortet wurden.

Seit Anfang Oktober 2013 vertreibt die pcfritz.de Onlinestore GmbH nun offenbar nur noch die so genannten COA-Lizenzen für Microsoft Windows 7. Die Datenträger werden, wie Einträge bei Facebook vermuten lassen, nicht mehr mitgeliefert. Vielmehr sollen sich die Käufer die Datenträger aus dem Internet, genauer beim Onlineportal der Computerzeitschrift CHIP, chip.de, herunterladen und damit die Installation durchführen. Eine Vorgehensweise, die bei Microsoft offenbar sämtliche Alarmglocken aufheulen ließ.

In der letzten Nacht wurden die Kunden der pcfritz.de Onlinestore GmbH darüber informiert, dass der Onlineshop „pcfritz.de“ nicht mehr von der pcfritz.de Onlinestore GmbH betrieben wird. Neuer Betreiber soll eine „Le-Na GmbH“ aus Berlin sein, die sich aber offenbar noch in Gründung befindet. Das Handelsregister beim Amtsgericht Berlin konnte die „Le-Na GmbH“ jedenfalls nicht ausfindig machen. Das Unternehmen weist in einer uns vorliegenden E-Mail die Kunden darauf hin, dass man nur den Geschäftsbetrieb übernommen hätte. Die Verbindlichkeiten sind hingegen beim alten Betreiber verblieben. Auf Kulanzbasis würde man aber die getätigten Bestellungen trotzdem „gerne abarbeiten„.

Es gibt zudem Gerüchte, wonach sich die privaten Räumlichkeiten des Herrn M. in Kölns bester Lage in Auflösung befinden sollen, dort wurden Umzugswagen gesichtet. Der rechtskräftige Geschäftsführer des Unternehmens ist sowieso seit Monaten eine andere Person. Laut Handelsregistereintrag ist der Geschäftsführer der pcfritz.de Onlinestore GmbH seit dem 7.03.2013 ein Herr Vadym Nyzhnyk aus Kiew, Ukraine. Herr Mahlow war zum fraglichen Zeitpunkt der Pressekonferenz gar kein Geschäftsführer mehr. Offenbar ist Herr Nyzhnyk lediglich der zweite Geschäftsführer neben Maik Mahlow.

Update:

Nach Auskunft vom Amtsgericht Berlin gibt es bereits eine „le-na Handels-GmbH“ – diese hat aber definitiv nichts mit pcfritz.de zu tun. Die Firma existiert seit über 20 Jahren und vertreibt Mode. Eine weitere „le-na GmbH“ ist daher innerhalb von Berlin nicht eintragungsfähig.

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