Empört euch! (Kommentar)

empört euch

Nicht im Traum wäre ich auf die Idee gekommen, dass meine nüchterne Aufzählung von TorBoox-Alternativen für so viele und derart heftige Reaktionen sorgen würde. Nachdem ich deswegen auf den unterschiedlichsten Wegen angegriffen wurde, möchte ich auch etwas dazu ausführen.

 

Ich habe mir sagen lassen, bei Facebook sorgte mein Artikel in einem internen Bereich, der Urhebern vorbehalten ist, für Empörung. Jemand schrieb dort, man habe mich jetzt (endlich) „demaskiert“ und mein wahres Gesicht gezeigt. All die Jahre habe ich angeblich nur die Rolle des unabhängigen Journalisten gespielt. Jetzt soll ich angeblich meine echten Absichten als Fürsprecher aller Raubkopierer zutage bringen.

Einer meiner Auftraggeber hat daraufhin meinen (längst überfälligen) Artikel bis zur Veröffentlichung meines angekündigten Kommentars in die Warteposition verlegt. Warum? Offenbar, weil auch dort mit erboster Kritik gerechnet wird, die man nicht aushalten will. Mir wurde geraten, ich möge den Blogbeitrag doch lieber löschen. Hätte die Person mir vielleicht besser raten sollen, in Anbetracht der heftigen Reaktion das Büßergewand anzulegen, zu beten und alles zu widerrufen, was ich geschrieben habe? Nein, natürlich nicht, das wäre total übertrieben. Aber trotzdem kam ich mir ein wenig vor, als wenn ich behaupten soll, die Welt ist keine Kugel, sondern eine Scheibe. Es wird angeblich keine Hausmeinung verlangt, die ich öffentlich vertreten soll. Dennoch ist wahrscheinlich, dass ich bei meinem kritischen Kommentar künftig leider auf diesen Auftraggeber verzichten muss. Auch bei Google Plus wurde ich mit kritischen Äußerungen überhäuft.

Empört euch

Ihr erwartet ernsthaft Political Correctness und Ausgewogenheit von einem früheren Mitarbeiter von gulli.com und irights.info? Sorry liebe Leute, das ist naiv! Ich habe bei Diskussionsveranstaltungen im Gegensatz zu anwesenden Sprechern der Piratenpartei nicht die Existenz des Urheberrechts in Zweifel gezogen. Auch habe ich nicht behauptet, die Zeit der Kreativbranche sei halt abgelaufen. Auch die Pferdekutscher hätten nach Aufkommen der Pkws nichts mehr zu tun gehabt, wurde gerne von manchen Piraten argumentiert. Das ist natürlich Quatsch, in der Öffentlichkeit sollte besser niemand Äpfel mit Birnen vergleichen. Deswegen bezog der „Urheberrechtsexperte“ auch regelmäßig Prügel in Veranstaltungen und verstand nicht, dass ausschließlich über ihn gelacht wurde.

Ich habe mich aber auch nie zu einem Sprecher der Szene oder führender Vertreter des Graubereichs gemacht. Wenn The Pirate Bay-Mitbegründer Peter Sunde auf seinem Blog schreibt, sein Bittorrent-Portal sei eines der wichtigsten Bewegungen für Meinungsfreiheit und gegen Zensur und Korruption, so finde ich das einfach lächerlich. So wie die Betreiber mit Takedown-Notices umgehen und die Urheberrechte Dritter gnadenlos zum eigenen Nutzen in Anspruch nehmen, geht es nicht um Informations- oder Meinungsfreiheit. Es geht darum, möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit zu verdienen. Das gilt in gleicher Weise auch für Kim Dotcom, der sich immer wieder gerne als armes Opfer anpreist, den man nur aufgrund seiner Charaktereigenschaften auf dem Kieker habe. Darum ging es dem FBI und dem US-Justizministerium bei der Durchsuchung aber nicht. Die Megaupload-Betreiber haben jährlich etwa 150 Millionen Dollar mit dem geistigen Eigentum Dritter erwirtschaftet, nur darum geht es. Auch Spiegelbest hat nicht gerade den Begriff Diplomatie erfunden. Als Eröffnung zu den „Verhandlungen“ mit dem Börsenverein versuchte er die Verlage zu erpressen. Entweder sie lassen sich zwangsweise zum Angebot einer legalen Flatrate für E-Books nötigen, oder aber man würde diese selbst anbieten, was letztlich passiert ist. Ich kann nicht mit weißer Fahne zu Friedensverhandlungen gehen und erschieße dann als Eröffnung den Sprecher der Gegenseite. Dafür erntet man keinen Friedensnobelpreis. Wenn der Justiziar des Börsenvereins dann als Reaktion die Ermittler der GVU herbeiruft und eine Anzeige gegen unbekannt aussprechen lässt, ist das nur logisch. Doch bekanntlich liefen alle bisherigen behördlichen wie privaten Ermittlungen im Sand. Hätten die TorBoox-Betreiber ihr Baby nicht selbst (aus Sicherheitsgründen) offline genommen, könnten sie es noch immer laufen lassen. Zudem rechne ich schon bald mit der Vorstellung eines oder sogar mehrerer Nachfolger von boox.to. Das kommt ganz darauf an, ob das Team nach dem „Hack“ (nette PR-Aktion übrigens!) weiterhin gemeinsame Wege beschreiten will.

Liebe Musiker bei Facebook, bitte begreift es endlich: Ich war nie unabhängig in meiner Denkweise. Allerdings versuche ich stets die Dinge von mehreren Seiten zu betrachten. Ich sah mich nie als Neutraler an, eher als Wandler zwischen den einzelnen Fraktionen. Auch weiß ich nicht, was der Inhalt meiner Artikel mit den Blogbeiträgen hier zu tun hat. Über den Inhalt meiner Artikel diskutiere ich gerne mit den Betreibern der Portale, über meine Blogbeiträge hingegen nicht. Nur weil ich mit der GEMA spreche, mir die Meinung der Künstler und Labelbetreiber anhöre, tue ich nicht so, als wenn ich neutral wäre.

Ein Schritt vor der Klippe

Das Geschrei der von der Piraterie betroffenen Autoren kann ich hingegen sehr gut nachvollziehen. Es ist das blanke Entsetzen, welches man immer wieder lesen kann. Und das kommt nicht von ungefähr. TorBoox hat gezeigt, dass ein System mit Paywall möglich und für die Betreiber hochgradig lukrativ ist. Wer nur die Werbeeinahmen einnimmt und die Speicherung der Archive Filehostern überlässt, bekommt die Peanuts. Die Portale mit einer Paywall verdienen das richtig große Geld. Wenn es innerhalb einiger Monate schon über 10.000 zahlende Nutzer waren, was hätte daraus in zwei bis drei Jahren werden können? Gar nicht auszumalen, welcher Schaden der Wirtschaft dadurch entstanden wäre.

andreas eschbach

Dennoch bot TorBoox den Nutzern exakt das an, was sie haben wollen. DRM-freie Werke, die preiswert und einfach erstanden werden konnten. Mit solchen Konditionen können kommerzielle Anbieter natürlich naturgemäß nicht mithalten. Dennoch blieb mir der Börsenverband im Interview die Antwort schuldig, warum die E-Books noch immer so unendlich teuer sind. Ist der Online-Shop einmal aufgebaut und alle Titel eingepflegt, entstehen kaum Folgekosten durch den digitalen Vertrieb. Druckkosten? Kosten für Lagerung, Versandkosten oder Retouren? Fehlanzeige, diese Positionen gibt es in einem Online-Shop nicht. Und nur durch die deutlich höhere Steuer kann man nicht erklären, warum bei E-Books der Kostenvorteil der Verlage nicht an die Leser weitergereicht wird. Beispielsweise Audio-CDs sind seit vielen Jahren gleich teuer. Auch der Preis für andere Werke (DVDs etc.) wird künstlich hochgehalten. Gegen kostenlos kann man nicht konkurrieren. Aber preiswerter könnte man seine eigenen Werke schon anbieten. Und sei es nur, um zu testen, ob sich das auf Dauer nicht doch rechnet. Aber das möchte man nicht.

Das Problem ist ganz einfach: Die Autoren sind an die Konditionen der Verlage gebunden, das Vertriebsmodell fliegt denen gerade um die Ohren. Das gilt umso mehr, sofern das TorBoox-System genügend Nachahmer finden wird. Da würde auch bei mir die blanke Panik ausbrechen, das ist verständlich. Ein Großteil des Verdienstes landet mittlerweile nicht mehr bei den Urhebern oder Verwertern, sondern bei Personen und Organisationen, die die Werke der Autoren illegal im Web anbieten. Zugegeben. Die moralische Fragestellung hätte ich in meinem Artikel länger ausführen sollen, das stimmt schon.

Empört Euch!

Börsenverein des deutschen BuchhandelsWas habe ich mir denn jetzt eigentlich zuschulden kommen lassen? Ich habe eine nüchterne Aufzählung aller mir bekannten illegalen Angebote zusammengetragen, die ich im Internet finden konnte. Wer eine Stunde bei Google sucht, kommt auf ganz ähnliche Ergebnisse, von daher wurden keine Geheimnisse preisgegeben. Ich habe den Artikel im Gegensatz zu manchen PC-Zeitschriften nicht mit Titeln wie „Alles knacken, alles umsonst laden“ oder „Hier gibt es die Warez für lau“ überschrieben. Die Zeitschriftenverlage können in Euro und Cent kalkulieren, wie viel mehr Hefte sie durch solch reißerische Cover verkaufen können, das kann ich nicht. Deswegen wirft man mir die Einbindung von Werbung auf meinem Blog vor. Gute Güte, liebe Kommentatoren, haben Sie eine Ahnung, wie wenig das unter dem Strich abwirft? Wenn ich wie jetzt durchschnittlich pro Tag zwei Stunden für Blogbeiträge aufwende und die Artikel über E-Books vielleicht 30% meiner Besucher ausmachen, bleibt für einen Monat vielleicht ein zu versteuernder Umsatz von brutto 20 Euro übrig. Das wäre ein Stundensatz von drei Euro brutto. Witzig an der Summe ist, dass mir ähnliche Stundenlöhne schon von Betreibern von mehreren IT-Newsportalen angeboten wurden. Die konnten gar nicht verstehen, dass ihnen vor Dankbarkeit nicht auf den Schoss gesprungen bin. Nach wenigen Wochen verschwindet der Beitrag bei den Suchmaschinen sowieso wieder aus dem Fokus der Aufmerksamkeit, der vermeintliche Umsatz wird sich innerhalb weniger Wochen auf null reduzieren.

Hund, Kacker

Die Verlage von PC Welt & Co. beißen sich übrigens mit so reißerischen Titeln auf Dauer in den eigenen Schwanz. Auch ihre Zeitschriften werden im Web illegal zum Download angeboten. Umso mehr Details sie ihren Lesern über den Bezug von Schwarzkopien beibringen, umso weniger Leser werden sich ihre Hefte auf Dauer kaufen. Manche Menschen wollen wirklich alles umsonst und ziehen ein kostenloses PDF einer gedruckten Zeitschrift für etwa sieben Euro vor. Ich gehöre übrigens nicht dazu. Nichts ist unübersichtlicher als ein PDF-Dokument. Außerdem nehme ich die Literatur gerne in die Hand. Das haptische Gefühl eines Buches oder einer Zeitschrift ist nicht mit dem Umgang mit einem E-Reader zu vergleichen. Die Bücher meiner Lieblingsautoren stehen zuhauf im heimischen Regal, obwohl ich zwei E-Book-Reader besitze. Es gibt schlichtweg viele Dinge, die es wert sind, bezahlt zu werden. Gute Bücher oder Zeitschriften gehören beispielsweise dazu.

Auf dem Rücken liegen, mit den Beinen strampeln und laut brüllen

Und dann wird mir vorgeworfen, das sei ja kein ernsthafter Journalismus, den ich auf lars-sobiraj.de betreibe. Hallo? Mein Blog ist vor allen Dingen eines: ein Blog. Egal ob man Quereinsteiger ist oder nicht: In Beiträgen für eine Zeitschrift, Zeitung oder ein IT-Newsportal sollte man sich an die Gesetze des Journalismus halten. Auf meinem Blog schreibe ich meine Beiträge ganz so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Wem das nicht passt, kann gerne gehen und die Beiträge anderer Menschen lesen. Meine Auflistung illegaler Anbieter war in erster Linie eine Fließarbeit. Ich wollte mir und den Lesern einen Überblick verschaffen. Mir war wichtig zu sehen: Wo stehen wir, was gibt es? Worin unterscheiden sich die Anbieter, welches System steckt dahinter? Welche Portale sind erfolgreich, welche zum Scheitern verurteilt? Dort steht nirgendwo, dass man diese Angebote unbedingt in Anspruch nehmen sollte.

E-BookZugegeben. Auch wenn das nicht meine ursprüngliche Intention war: Ich habe mich dadurch unbewusst zum Helfershelfer des Graubereichs gemacht. Ob mich jemand dafür bezahlt hat, wurde ich gefragt. Wofür denn? Glauben Sie wirklich, für die paar Leser, die ich vorweisen kann, gibt jemand Geld aus? Das ernsthaft anzunehmen wäre lächerlich! Die Kritiker lassen wirklich nichts unversucht. Das Update meines Iron Maiden-Artikels wurde als etwas deklariert, das niemand mitbekommen würde. Sorry. Aber woanders als am Anfang des Artikels könnte ich eine Korrektur (ja sogar Entschuldigung für die Ente) nicht populärer einbinden. Das Update wurde damit auf der Startseite des Blogs angezeigt, was kein Zufall war. Ein eigenständiger Artikel fällt auf dem Blog weniger als ein Update auf, das zumindest ist meine Meinung.

Auf Nachfragen unverständlicher Aussagen wird mir auf Facebook mitgeteilt, ich müsse mich „erklären“. Man warte auf meine „Klarstellung“. Bei der Beurteilung der wehrten Herren würde auch meine „Vergangenheit und meine Verbindungen eine Rolle spielen“. Mir war nicht klar mich in einem Gerichtsgebäude zu befinden, das Tribunal wurde nie offiziell eröffnet. Auch möchten die Herren wohl gerne die Rolle des Richters als auch des Henkers übernehmen. Das entnehme ich zumindest einigen Aussagen, die getätigt wurden.

Marktversagen

In den Kommentaren werde ich dann gefragt, wo man im Web Tipps für „Schwarzfahrer, Versicherungsbetrüger, Tachofälscher, Fahrrad- und Ladendiebe und ähnliches Gesindel“ findet. Lieber Ulf J. Froitzheim. Wenn Sie das wirklich wissen wollen, bemühen Sie Ihre bevorzugte Suchmaschine doch selbst. Interessant zu lesen, dass Sie annehmen, dass ich als ehemaliger Mitarbeiter von gulli.com automatisch meinen Fokus auf solche Themen richte. Natürlich haben Sie Ihre Annahme nicht belegt, weil Sie das nicht können. Sie kennen mich ja nicht einmal. Aber es ist ja so leicht sich über den ach so bösen Kollegen aufzuregen, der aufzeigt, wie knapp die Verlage vor der Klippe und einem möglichen totalen Crash stehen. Der Überbringer schlechter Nachrichten wurde schon im Mittelalter gerne geköpft.

knol.pw

Wenn viel gesaugt wird, hat das leider auch oft etwas mit Marktversagen zu tun. Mit legalen Angeboten, die fernab der Realität sind. Glaubt die Filmwirtschaft tatsächlich, die Kids kaufen sechs Monate oder später nach dem Kinostart die DVD eines Animationsfilms? Nein, bis dahin haben die den Film längst vergessen. Wenn ich als Fan einer englischsprachigen TV-Serie die neuen Folgen zeitnah sehen möchte, zwingen mich die Fernsehanstalten hierzulande dazu, dies mit illegalen Mitteln zu tun. Warum? Weil es keine legalen Möglichkeiten gibt. Es ist nicht weiter verwunderlich, wenn Serien wie „Game of Thrones“ auch beim Filesharing alle Rekorde brechen. In den USA kann man die aktuellen Folgen beim Kabelsender HBO betrachten, hierzulande nirgendwo. Im Gegensatz zur Musikwirtschaft haben sich viele Verlage vergleichsweise schnell auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingestellt. Beim Vertrieb mit digitalen Wasserzeichen muss man beim Konsum der gekauften Werke keine Nachteile in Kauf nehmen. Ich kann das E-Book überall und mit jedem Gerät genießen. Wer zu viel DRM implementiert, muss damit rechnen, dass die Leser zu Anbietern mit weniger Kopierschutzmaßnahmen und Einschränkungen abwandern. Doch wenn fast einjährige Bücher gedruckt fast 17, und als E-Book beinahe 14 Euro kosten sollen, ist der Preis für die digitale Ausgabe einfach zu hoch. Das sage ich nicht als Experte der Verlage, weil ich keiner bin. Das sage ich als Konsument und als Beobachter des jahrzehntelangen Marktversagens der Musikwirtschaft. Die Labels haben 10 Jahre zugeschaut, bis sie von fachfremden Unternehmen von links und rechts (Apple und Amazon) beim Thema Musikdistribution überholt wurden. Und jetzt? Jetzt spielt der Kauf der Musik nur noch eine untergeordnete Rolle. Die meisten Kids hören sich ihre Lieblingsstücke einfach bei YouTube an. Und Google verdient an Werbeeinnahmen für Werke, mit dessen Herstellung sie nichts zu tun haben. Das nenne ich Marktversagen. Leider geht die Gier von Google soweit, dass sie nicht einmal bereit sind, der GEMA und somit den Urhebern etwas von ihren Umsätzen abzugeben. Auch hier sind es die Künstler, die letztlich am meisten darunter leiden. Es ist umso schlimmer, dass sie selbst nichts an der prekären Situation ändern können. Die Verwerter der Rechte haben es in der Hand, die Urheber (wieder einmal) nicht.

Büßergewand?

Madonna, MeinungJa oder nein? Klare Antwort: Nein, das lege ich nicht an. Der Blogbeitrag bleibt bestehen, der um die Meinung der Urheber besorgte Auftraggeber ist wahrscheinlich verloren. Das ist bedauerlich, weil ich für dieses Medium gerne geschrieben habe. Ich habe mir schon letzten Sommer von der Geschäftsleitung der gamigo Advertising GmbH (Eigentümer von gulli.com) nicht den Mund verbieten lassen. Mit so einem devoten Verhalten fange ich das Jahr 2014 sicherlich nicht an. Es nützt zudem überhaupt nichts, mit den Beinen zu strampeln und hier Kommentarbereich, bei Facebook oder Google Plus, den früheren gulli-Chefredakteur zur Schecke machen zu wollen. Vielleicht geht es Ihnen anschließend für einen Moment besser. Aber liebe Autoren: Am bestehenden Dilemma und die sinkenden Einnahmen ändert sich durch Ihre Angriffe gar nichts.

Was tun?

Wer TorBoox & Co. den Garaus bereiten will, muss die Bezahlung mit anonymen Gutscheinkarten bei Thalia und Amazon unterbinden, darüber läuft der Einkauf der neuen Werke. Zumindest für eine gewisse Zeit ist es möglich, anonym darüber abzurechnen. Wenn das unmöglich wäre, wäre die Beschaffung deutlich komplizierter für die E-Book-Piraten.

Und derjenige muss aktiv gegen anonyme Zahlungsdienstleistungen wie Paysafe & Co. vorgehen und die Zahlungen im Graubereich verfolgen. Wer den Hintermännern habhaft werden will, muss stets der Spur des Geldes folgen. Auch Bitcoin-Wallets hinterlassen bekanntlich eindeutige Spuren. In vielen Staaten könnte man die Betreiber sogar von ihren Serverstandorten vertreiben, es käme auf einen Versuch an. Beispielsweise in Russland wurde die Rechtsprechung für Urheberrechtsdelikte in den letzten Monaten stark verschärft. An dem Punkt müsste man dem Problem begegnen.

Aber das kann wiederum leider kein Buchautor tun. Zudem müsste bei den Verlagen Einigkeit beim Umgang mit der Piraterieproblematik bestehen, was in Deutschland nicht der Fall ist. Die Firmen der deutschen Verlagsbranche haben momentan bekanntlich arge Probleme sich zu einigen, ob man lieber abmahnen, Abuse-Mails verschicken oder gegen Bezahlung die GVU einschalten sollte. Mir scheint, manche Verlage tendieren sogar dazu, lieber ihre Augen vor diesem Problem zu verschließen. Noch haben sich die E-Book-Reader nicht flächendeckend durchgesetzt. Doch wenn man das Problem bis dahin nicht löst, wird es den Verlagen noch schlechter ergehen. Schon jetzt werden kaum Hörbücher käuflich erworben. Derzeit schätzten die Herrn Bonik/Schaale in ihrer aktuellen Studie, auf ein legales E-Book kommen zehn illegale. Wenn das so weitergeht, wird sich das Verhältnis noch weiter zu Ungunsten der ganzen Branche verschieben. Sie dürfen mich dann nach Aufkommen des nächsten Gutenberg-E-Book-Piracy-Reports gerne wieder nach Herzenslust abstrafen und verurteilen.

Alle Fotos: Lars Sobiraj. Wer den ursprünglichen Beitrag nicht kennt, der ist hier zu finden.

110 Gedanken zu „Empört euch! (Kommentar)

  1. Hallo,
    was kommt aus der Ecke der merkbefreiten als nächstes ?
    Nazikeule oder Padopiler ?
    Gerade der Journalismus ist immer ein Spagat, das sollte doch gerade die schreibende Zunft wissen.

    In diesem Sinne mach weiter so.

  2. Ich weiß gar nicht warum Du diesen Kommentar überhaupt verfasst hast! ^^
    Bleib locker und lass die Leute „reden“…..man wird in Zukunft sehen wo es hingeht….

    In diesem Sinne……..solong… 😉

  3. Nunja, mag alles sachlich so ein, Was ich aber wirklich eher stört( Entschuldigung ), ist dass ich Ihren “ Infobericht“ zu asozialen Seiten bzgl Ihrer Persönlichkeitsstruktur amüsant finde,- iIhr buddie herumgeprahle mit Insider Wissen und persönlichen “ beziehungen “ zu irgendwelchen Kriminellen, die solche Seiten betreiben, nun, Ganz ehrlich, das ist ganz ganz ganz klein. Ggf, fehlt Ihnen etwas Spannung im Leben. Lg.

  4. Es ist interessant, dass so ein Beitrag plötzlich solche Wellen schlägt. Bei Gulli hast du auch über kontroverse Themen berichtet, aber solche Wellen hat das nie geschlagen. Und das, obwohl bei Gulli die Klickzahlen sicherlich ganz andere waren.
    Man kann und muss illegalen Angeboten jedweder Medien, seien es Filme, Musik, Software oder halt Bücher definitiv kritisch gegenüber stehen, sollte als Urheber aber zumindest auch einmal versuchen ein gewisses Verständnis den Downloadern gegenüber zu bringen. Die Uploader mit finanziellen Interessen sind Verbrecher, daran gibt es nichts zu rütteln. Dem Konsumenten fehler u.U. aber auch einfach legale Alternativen oder ganz einfach das nötige Kleingeld. Ich stelle einmal die gewagte These auf, dass ein großer Teil der Schwarzkopierer die zur Verfügung gestellten Werke ohne diese Angebote einfach gar nicht konsumieren würden. Jugendliche Downloader werden irgendwann im Berufsleben auch zu legalen Kunden, vielleicht sogar zu besseren. Ich persönlich nutze legales Musikstreaming seit es in Deutschland erhältlich ist (Napster 2006, jetzt Spotify). Ich würde gleichwertige Angebote anderer Mediengattungen ebenfalls liebend gerne in Anspruch nehmen, die passenden Angebote fehlen aber schlichtweg. Bei allen verfügbaren Videostreamingdiensten ist die Auswahl mehr als mager, ebenso bei Bücherausleihen. Ich erwarte als Kunde, wie beim Musikstreaming, nahezu Vollständigkeit. Ansonsten ist das Angebot uninteressant.

    Mir ist klar, dass eine Film- und Serienflatrate mit umfassendem Angebot nicht für 9,90€ angeboten werden kann. Aber dann bietet doch bitte eine für 20€ an. Ich würde auch die Leihdienste zum Einzelabruf nutzen. Aber für 5-6€ für einen HD-Film? In der normalen Videothek bekomme ich den Film für 2€.

    Das Stichwort ist doch „Angebot und Nachfrage“. Die Nachfrage ist da, das Angebot nicht. Wenn die Serienfans keine legale Möglichkeit haben ihre Lieblingsserie kurz nach US-Ausstrahlung zu sehen, dann nutzen sie die illegalen und haben dabei, welch ein Wunder, nichtmal ein schlechtes Gewissen. Die Musikindustrie hat lange und hart erfahren müssen was es heißt die Entwicklung der Konsumvorlieben zu verschlafen. Das könnte die Verlagsbranche besser machen, ist gerade aber auf dem besten Weg sich auf die selbe Position zu katapultieren, an der die Musikindustrie vor 10 Jahren war.

    Ob man deshalb eine Auflistung von E-Book Warez Seiten posten muss, darüber lässt sich sicher trefflich streiten. Aber Lars deswegen vorzuwerfen er wäre kein Journalist, das ist, entschuldigung, dämlich. Da würden mir spontan sehr viele andere Machwerke einfallen, die bedeutend mehr Schaden angerichtet haben. Oder wie war das mit den „Pleite Griechen“?

  5. Was soll hier überhaupt der „Lars listet Warez-Seiten“ Quatsch?!? ^^
    Alle Seiten zum Thema „Gratis Ebooks“ findet man bei diversen Suchmaschinen innerhalb von wenigen Minuten, da muss man kein „Szene“-Kenner sein. *kopfschüttel*

  6. Sehr spannend das ganze Thema, zumindest für mich. Ich sehe mich selbst auch ständigen Diskussionen darüber ausgesetzt wie der Printjournalismus hier und die Musik dort zu retten. Alles ist versaut worden durch das böse Internet. Ja ja, alles böse und jeder will gratis.

    Blödsinn meiner Meinung nach. Wir brauchen Musiker, Autoren und Journalisten wie dich die mal out of the box denken. Die Businessmodelle dieser sterbenden Modelle sind leider überholt und müssen neuen Wegen Platz machen. Da braucht es dann auch etwas mehr Kreativität und vor allem ein Umdenken bei großen Plattenlabels.

    Warum die digitalen Alternativen zu Büchern und CD´s nach wie vor so teuer sind? Weil die Verantwortlichen einfach nicht begreifen, dass sie damit sogar Marketing betreiben. Hier wird das ruinöse Pringeschäft refinanziert. Wer viel Geld für digitale Artikel, Bücher o.ä. haben möchte, der muss auch viel liefern. Dann klappts vielleicht auch.

  7. Ich habe per PN auf Facebook einen Hinweis darauf bekommen, mein Artikel könnte auf die Leser zynisch wirken, weil ich z.B. auf keine legalen Alternativen hingewiesen habe. Da hat der Verfasser der Nachricht nicht Unrecht, das hätte ich geschickter formulieren können.

  8. Ein Problem löst man, indem man die Ursache dafür findet, und behebt. In deinem Beitrag schreibst du selber, dass die Preise zu hoch sind. Wieso sollte Piraterie mit der Bekämpfung von Servern oder dem Folgen des Geldes bekämpft werden?

    Heutzutage wird Musik kaum noch kopiert. Es wird gestreamt! Ein legales Angebot verdrängt zunehmendst das illegale Angebot. Der Kunde bekommt einfach, was er möchte, und ist zufrieden damit.

    Will man also das Piraterie-Problem ERNSTHAFT angehen, muss die Ursache bekämpft werden. Und das sind meiner Meinung nach nicht, Geschenkkarten oder die Möglichkeit anonym zu bezahlen.

    Vielleicht einfach mal da drüber nachdenken….

    1. Bitte verraten Sie mir woher sie diese Erkenntnis haben:

      „Heutzutage wird Musik kaum noch kopiert.“

      Ist das eher ein Gefühl, eigene Erfahrung oder gesicherte Empirie?

  9. Vielen Dank, Lars Sobiraj, ich freue mich sehr dass hier eine öffentliche Diskussion entsteht. Weil wir hier über eine Problematik diskutieren, die bereits mehrere Jahre auf eine Lösung hin wartet.

    Grundlegend Journalistisch betrachtet, ist der vorhergehende Blog-Eintrag ein kleines Fiasko. Aber darum soll es mir persönlich nicht gehen. Mich interessiert viel mehr die weitere Vorgehensweise, und das Abwenden der Piraterie verursacht durch den literaturbewussten Kunden. Alleine durch seine anregende Wirkung entfaltet der vorhergehende Blog-Eintrag so seinen ganz eigenen Mehrwert. Dies könnten die „Betroffenen“ vielleicht auch einmal bedenken. Denn es muss gehandelt werden.

    So sehr die leidenden Autoren die Piraten für Ihr eigenes schmales Bankkonto auch verantwortlich machen mögen, aufrichtiger wäre es, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf die Füße zu steigen und dort einmal nachzufragen, warum zu wenig zielführendes Engagement in die Entwicklung der eigenen Dienstleistung zur Anpassung an den öffentlichen Zeitgeist stattfindet. So stellt dies doch eine nicht zu kleine Aufgabe des Vereins überhaupt dar.

    Beliebte Analogie stellt zu Recht immer wieder das Musikgeschäft dar. Seit dem es iTunes, Spotify und Vevo gibt, ist die Musik-Piraterie nach Schätzungen um einen Prozentsatz im 2-stelligen Bereich zurückgegangen. Man spricht branchenintern von 20 – 35%. Das ist kein kleiner Erfolg, dabei geht es um Milliardenbeträge. Diese Herangehensweise ist für die Buchbranche nur leider nicht eins zu eins anwendbar.

    Sollte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ernsthaft erwägen, der sich stetig verschärfenden Situation für Autoren / alle drei Handelsstufen entgegen zu wirken, kontaktiere/engagiere man mich gerne.

    1. Auch hier die Frage, wer ermittelt solche Zahlen?

      „Seit dem es iTunes, Spotify und Vevo gibt, ist die Musik-Piraterie nach Schätzungen um einen Prozentsatz im 2-stelligen Bereich zurückgegangen. Man spricht branchenintern von 20 – 35%.“

      Ich bin ernsthaft daran interessiert zu erfahren, wer so etwas schätzt. Denn wenn ich einen Rückgang schätzen müsste, dann muss ich ja auch vorher einen totalen Betrag geschätzt haben.

        1. Danke für den Artikel über Streaming vs. Musikverkäufe. Dann war das Nutzerverhalten meiner Mädels ja sogar demoskopisch wertvoll! 😉

          Danke auch an die Aufnahme in die Google Plus Gruppe. Ich werde mich dort gerne aktiv einbringen, sobald ich meine Arbeit beendet habe.

        2. Puhh. Gewagte Interpretation.
          Aus dem gesunkenen Anteil Bittorrent wird ein Rückgang der Piraterie berechnet!?
          Insgesamt wächst der Internetverkehr.
          Besonders stark wachsen Streamingdienste wie Youtube.
          Wer nicht schnell genug mitwächst, der fällt folglich zurück (in einem wachenden Markt hat er dann geringere Anteile)
          Es wird auch nur P2P betrachten, Filehosterdienste nicht.
          Niemand kennt die Zahl der Musikdownloads in dem Bereich.

          Es fehlt leider nach wie vor umfassende Emperie.
          Daher sind m. E. prozentuale Betrachtungen von Rückgängen immer mit Vorsicht und gesundem Menschenverstand zu betrachten.

          1. „Puuh.“ Die Dynamik des Internets schließt jedwede Emperie grundlegend aus. Zu dem ist alles mit Vorsicht und gesundem Menschenverstand zu betrachten. Du scheinst nicht die hellste Leuchte im Lampenladen zu sein.. (Rest des Eintrages gelöscht wg. Trollerei)

  10. „Ich habe per PN auf Facebook einen Hinweis darauf bekommen, mein Artikel könnte auf die Leser zynisch wirken, weil ich z.B. auf keine legalen Alternativen hingewiesen habe. Da hat der Verfasser der Nachricht nicht Unrecht, das hätte ich geschickter formulieren können.“

    Ja, zynisch, destruktiv, kontraproduktiv, überflüssig, so unjournalistisch wie die Warez-Titel von PC-Blättern. Es ist aber keine Frage einer geschickteren Formulierung, sondern eine der Haltung. Der heutige Text lässt hoffen, dass das nur ein Ausrutscher war. Da waren ja diesmal durchaus konstruktive Ansätze drin – und wenn man sich in dieser Szene so gut auskennt, braucht man wirklich keine PR für diese Halunken zu machen. Das sind ja keine Robin Hoods.

    1. Herr Froitzheim: Sie und diverse Kollegen lassen sich ja gerne mit Namensnennung und Link über mich in der Gruppe „Journalismus im digitalen Zeitalter“ bei Google Plus aus. Vielleicht können Sie mal eine Aufnahme von mir bewirken. Sich dort nicht äußern zu können finde ich unfair. Außerdem hätte ich ihren ersten Kommentar sehr viel besser nachvollziehen können, wäre er nicht voll beißendendem Sarkasmus gewesen. So stelle ich mir einfach keine fruchtbare Diskussion vor, sorry. Jemand hat mir den Sinn gestern am Telefon ausführlich erläutert. Bis dahin glaubte ich, Ihnen ging es nur darum mich zu provozieren. Wie gesagt kann ich Ihre Wut vollends nachvollziehen. Nur so kommt einfach keine Diskussion weiter. Gerne kann man das auch im Rahmen einer Veranstaltung bei einer Podiumsdiskussion fortsetzen.

      1. In der erwähnten G+-Community gibt es einen einzigen Beitrag eines der üblichen Verdächtigen mit drei Handvoll Kommentaren, immer von denselben Personen.

        Tatsächliche Personen involviert: 4 (mich mitgezählt)

        Fazit: Nicht der Rede wert…

      2. Hallo Herr Sobiraj, das mit der Aufnahme in die G+-Gruppe ist ja bereits erledigt, wie ich sah. Und ja: Klar war ich sauer; davon kann man bei mir immer dann ausgehen, wenn ich so sarkastisch werde. Ich engagiere mich ja nicht in der VG Wort für die Autoreninteressen, damit mir dann die eigenen Kollegen in den Rücken fallen. Und ich habe Beiträge vergleichbarer Art einfach schon zu oft gelesen, um mich noch jedes mal lange mit Diplomatie aufzuhalten. (Wobei es mir genauso ging wie Thomas Elbel: „Einem Menschen mit dem intellektuellen Format von Herrn Sobiraj kann ich nur sehr schwer abnehmen, dass ihm “unbewusst” sein soll, dass die Mehrzahl der Interessenten und Leser eines solchen Artikels ein gewisses “rein praktisches” Interesse an diesen Informationen hat.“)
        Was die Podiumsdiskussion angeht: Darüber lässt sich reden. Am leichtesten fällt mir eine Zusage, wenn der Ort München heißt. Wer soll/könnte denn der Veranstalter sein, der dafür sorgt, dass Leute kommen?

        1. Hallo Herr Froitzheim: Ich denke, wenn müsste man gemeinsam den Börsenverein ansprechen. Das ginge am besten auf einer Buchmesse, wo sowieso Diskussionsveranstaltungen veranstaltet werden. Auf der letzten Buchmesse soll das Thema Piraterie ja sogar komplett ausgenommen worden sein, das ist einfach unglaublich. Die stehen wenige Meter vor dem Abgrund und wollen nicht darüber reden? Ich würde es gerne lösungsorientiert und nicht problemorientiert anpacken wollen. Die Probleme sind seit dem Aufkommen von Napster 1999 bekannt, an guten Lösungen hapert es allerdings noch.

          1. Ich habe Zweifel, dass der Börsenverein das Thema kapiert oder auch nur kapieren will. 2015 (!) will er es mal wieder angehen. Wäre ich Buchpirat, ich käme aus dem Lachen kaum noch raus. Und auch als Buchpiraten-Jäger (der ich bin) fällt’s doch immer wieder schwer, die zuckenden Mundwinkel unter Kontrolle zu halten. Würde ja bei so einer Diskussion gerne mittun, aber das müsste man mir verzeihen.

    2. sie verstehen es nicht oder wollen es nicht verstehen.
      die buchpiratenszene will bzw braucht gar keine PR.
      das ist ein selbstläufer der den gepflogenheiten des „marktes“ folgt.
      wer diese gepflogenheiten etabliert hat oder auch versucht hat zu etablieren ist der wahre halunke, da produkte verkauft werden sollen die so dermaßen benutzerfeindlich sind, dass da kaum jemand geld für ausgeben will. und DRM ist allemal genug grund, die finger davon zu lassen.

      1. Hallo? Was sind denn Sie für ein Trolltrio? (Wer bin ich, und wenn ja, wieviele?) Natürlich wollen die Betreiber von Piratenseiten PR, sonst verkaufen sie ja keine Werbung. (Was fehlt, sind Haftungsansprüche gegen die Werbetreibenden. Ohne dieses kriminelle Geschäftsmodell hörte die Piraterie ganz von allein auf.)

        Also, Sie Schizowesen, jetzt passen Sie mal auf:

        Ein Buch ist von Haus aus ein analoges Produkt.

        Nun gibt es Leute, die ein Buch gerne in digitaler Form hätten, und es ist schön, dass so etwas heute geht.

        In solche Angebote zu investieren, lohnt sich für einen Verlag wann?

        Wenn er dabei Geld verdienen kann und nicht draufzahlt. Es ist ja auch nicht wie in der Musik, wo die Industrie eine Digitalisierung gar nicht hätte verhindern können, selbst wenn sie bei Vinyl geblieben wäre. (Eine Schallplatte muss man einmal umdrehen, ein Buch 150mal umblättern.) Selbst Filme kopiert man müheloser als Bücher.

        Bedeutet der Einstieg in den E-Book-Markt für den Verleger, dass er sich dabei ins eigene Fleisch schneidet, ist es eine dumme Idee, E-Books anzubieten.

        Wer also als Leser Wert darauf legt, dass es auch künftig noch E-Books gibt, sollte nicht so blöd sein, bei den Verlegern für den Lerneffekt zu sorgen, dass es eine Schnapsidee ist, E-Books anzubieten.

        Niemand ist ja daran gehindert, ein Buch fast gratis zu lesen (so teuer ist der Mitgliedsausweis der Stadtbücherei ja nicht). Nur muss er dann eben warten, bis das gedruckte Buch vom Vorleiher zurückkommt. Will er aber den Fortschritt, will er also den Nutzen eines E-Books, dann muss er verdammt noch mal dafür etwas bezahlen. There’s no such thing as a free lunch. Kapiert es endlich! Das Thema kann nicht sein, ob es etwas kostet, sondern nur wieviel.

        Eine ideologische Rhetorik à la „benutzerfeindlich“ ist anmaßend, impertinent, egoistisch – und schlichter Unfug. Würde ich mich so ausdrücken, könnte ich Ihren drei Teilpersönlichkeiten um die Ohren hauen, sie seien „autorenfeindlich“, „verlegerfeindlich“, „lektorenfeindlich“, „übersetzerfeindlich“, „setzerfeindlich“, „druckerfeindlich“, „covergestalterfeindliche“, „buchbinderfeindlich“ und „buchhändlerfeindlich“. Das ist keine Diskussionsgrundlage, oder?

        Dann sparen Sie sich Ihre billigen Klassenkampfparolen!

        Merke: Der Kunde ist zwar König. Aber der Leser, der kein Kunde sein will (Kunde ist, wer bezahlt), kann ebensowenig erwarten, wie ein König behandelt zu werden, wie ein Zechpreller, der sich einbildet, dass der Kellner ihm noch in den Mantel hilft, oder der Schwarzfahrer, der darauf wartet, dass der Schaffner ihm den Koffer aus dem Zug trägt.

        Das Gerede vom Markt kann ich auch nicht mehr hören. Markt heißt nicht, dass man sich etwas nimmt, sondern dass man entweder sagt, „nehm ich, weil’s den Preis wert ist“, oder „nehm ich nicht, weil’s mir zu teuer ist“. Sagen alle „ist mir zu teuer“, sinkt der Preis. Klauen sich’s aber zu viele, denen es zu teuer ist, steigt der Preis, weil die Kosten auf die Ehrlichen umgelegt werden. Es ist genau wie beim Versicherungsbetrug, der ja ein Betrug an den Mitversicherten ist und die Prämien hochtreibt. Die Ehrlichen sind letztlich die Dummen.

        DRM ist außerdem nicht gleich DRM. Es ist ein Unterschied, ob ein Kopierschutz drauf ist oder ob Amazon Bücher fernlöscht, weil sie eine widerrufliche und keine zeitlich unbeschränkte Lizenz verkaufen. Ich wäre zum Beispiel für eine übertragbare Lizenz, die technisch so ausgestaltet ist, dass das Ebook auf mehreren Datenträgern installiert sein kann, aber nicht auf zwei Geräten gleichzeitig lesbar ist. Fünf oder zehn Prozent der Buchseiten nach Wahl des Lesers sollten aber kopiert werden dürfen; das Recht auf Privatkopie darf sich nicht auf gedruckte Bücher berschränken. Es sollte sogar ein anonymes Verfahren sein – als Autor brauche ich nicht zu wissen, wer mich liest. DRM pauschal zu verteufeln, ist aber Quatsch. Ein (sozialverträgliches, datenschutzkonformes) DRM ist der Preis für die Vorzüge der Digitalisierung.

        Wenn die Herren Buchpiraten das nicht akzeptieren? Dann soll es von mir aus Bücher so lange wieder nur aus Papier geben, bis sie es leid sind, hunderte Seiten auf den Scanner zu legen.

        1. Aus Ihrem Beitrag entnehme ich jetzt aber eine ziemliche „Friss oder Stirb“ Mentalität. Entweder man beugt sich den vom Markt vorgegebenen Preisen oder man liest halt nichts und ist still. Wenn die Kunden das so machen würden, hätten wir heute noch immer DRM verseuchte Musikdateien die nach der Pleite des gewählten Shops ein Fall für Ablage P sind. Dann hätte ein Umdenken in der Industrie nie stattgefunden und vermutlich würde Musik nach wie vor nur auf CDs vertrieben werden. Nicht das Angebot bestimmt hier die Nachfrage.

          Verstehen Sie mich nicht falsch. Bücher sind bisher immer eine Bastion der Kultur gewesen, schon alleine dadurch, dass sie nicht mit Werbung zugepflastert werden wie alle anderen Medien. Aber Zeiten, Erwartungen und entsprechend auch Vertriebsmodelle ändern sich. Wir sind zu einer Flatrategesellschaft geworden, der Trend geht zur Nutzung, nicht zum Besitz. Dem muss die Industrie mit entsprechenden Angeboten Rechnung tragen. Die „Onleihe“ der sich diverse Büchereien angeschlossen haben ist da eigentlich auch schon ein guter Ansatz. Nur damit wird in den Verlagen kein Geld verdient und das muss sich ändern. Die Buchindustrie kann derzeit froh sein, dass eine Menge Vielleser das E-Book noch ablehnen weil sie das „Gefühl“ eines echten Buches „brauchen“. Wenn diese Gruppe irgendwann auch auf den Digitaltrend aufspringt und keine entsprechenden Anreize für legale Angebote bestehen, dann gute Nacht.

          Die Musikindustrie musste das auf die harte Tour lernen, die Filmindustrie ist noch mitten drin im Lernprozess. Die Buchindustrie steht gerade am Anfang.

          1. Friss oder stirb? Ich?

            Nein, die Buchpiraten sagen uns Autoren: „Wir fressen, geht ihr mal sterben.“

            Auch Ihr Zitat „Man beugt sich den vom Markt vorgegebenen Preisen oder liest halt nichts“ muss man sich echt auf der Zunge zergehen lassen – als erschreckendes Beispiel für wirtschaftliche Unkenntnis.

            Darf ich Sie mal fragen, wie Sie Lebensmittel oder Elektrogeräte einkaufen? Feilschen Sie da mit dem Verkäufer oder nehmen Sie die Ware mit zur Kasse und bezahlen den verlangten Preis?

            Der „Markt“ ist keine Institution, die Preise „vorgibt“. Preise entstehen auf dem Markt – aber bei Massenware nicht dadurch, dass Käufer und Verkäufer in Verhandlungen eintreten, sondern durch Trial and Error. Der Verkäufer testet aus, welchen Preis er durchsetzen kann bzw. bei welchem Preis er unter dem Strich am meisten verdient (Optimierung des Produkts aus Marge und Käuferzahl).
            Bei Büchern ist das wegen der Preisbindung ein wenig anders, aber eben auch nur ein wenig. Der Verlag muss halt vorab abschätzen und kalkulieren, wieviel den Lesern das Buch wert sein dürfte. Er hat nur einen Versuch. Der Preis ist dann in Stein gemeißelt, zumindest für diese Ausstattung.

            Sie können aber nicht pauschal behaupten, Bücher seien zu teuer, schon weil Sie gar keinen Maßstab dafür haben – oder kennen Sie etwa die Kostenrechnung des Verlags für den jeweiligen Titel? Wird ein Buch zum Bestseller, verdient der Verlag mehr als erwartet, bei einem Flop zahlt er drauf. Nur diese Mischkalkulation erlaubt ihm, Bücher auf den Markt zu bringen, die nicht unbedingt Selbstläufer sind. Ja, Bestsellerkäufer subventionieren weniger massentaugliche Werke. Aber kein Buch würde je zum Bestseller, wenn es den Lesern zu teuer wäre. (Ich hoffe, Sie können meiner Logik noch folgen.) Was den Preisabstand zwischen Buch und E-Book angeht: Die Verleger sind nicht blöd. Die werden schon den Markt weiter austesten.

            Das einzige, was Sie unter Berufung auf die Gesetze der unsozialen Marktwirtschaft fordern könnten, falls Sie sich zum neoliberalen Preisdrücker berufen sähen, wäre die Aufhebung der Buchpreisbindung. Die Folge kann man in den USA besichtigen, wo die Verlage gnadenlos auf Bestsellerei getrimmt sind und Bücher regelrecht verramscht werden. Der stationäre Buchhandel ist verkümmert, Amazon hat eine beängstigende Marktmacht.

            Wenn das Ihr Ideal ist, dann schreiben Sie es so deutlich.
            Wenn es Ihnen aber, wie mir scheint, doch um das Kulturgut Buch geht, sollten Sie vielleicht überlegen, ob das Problem nicht die Flatrategesellschaft ist. Flatrate heißt Umverteilung, heißt letztlich Sozialismus mit kapitalistischem Antlitz (oder umgekehrt). Flatrate ist das Gegenteil von Markt: mehr haben wollen, aber nicht mehr zahlen. Die jenigen, die weniger brauchen oder wollen, zahlen für die anderen mit.

            Was DRM angeht: Das hat die Plattenindustrie halt sehr dämlich angestellt. Nur ist der Weg zur digitalen (Raub-)Kopie bei einem gedruckten Buch viel weiter als bei einer CD.
            Die Buchverlage können sich notfalls immer auf die Ultima ratio zurückziehen und ein Werk NICHT als E-Book anbieten. Die Musiklabels hatten diese Option nicht. Insofern ist der Analogieschluss unzulässig.

          2. Das hat mit wirtschaftlicher Unkenntnis nicht viel zu tun. Vielmehr ist der Vergleich mit den Lebensmitteln gänzlich unpassend. Nahrung ist ein essentielles Gut. Ich muss essen und trinken um zu überleben. Außerdem brauche ich ein Dach über dem Kopf. Bücher sind ein Luxusgut ohne das Sie und ich gut überleben und vielleicht sogar leben könnten. Wenn das Geld knapp ist, und bei wem ist es das nicht, wird zu allererst an Luxusgütern gespart.

            Ein Schriftwerk sehe ich weniger als materielles Gut, sondern vielmehr als geistiges. Das Medium auf dem es verkauft wird, ist letztendlich so gut wie wertlos. Der Vergleich muss also vielmehr zu anderen immateriellen Gütern gezogen werden. Und da kommt wieder mein Lieblingsbeispiel, die Musikindustrie, ins Spiel. Erst ein Umdenken und Anpassen an die Wünsche der Kunden hat den massiven Einbruch des Umsatztes zumindest gestoppt.

            Die Buchpreisbindung halte ich im übrigen für veraltet. Auf der einen Seite zeigen Bücherriesen wie Bertelsmann seit Jahrzehnten wie man diese umgeht (mit eigenen Ausstattungen), auf der anderen Seite gibt es eine solche Preisbindung bei anderen Kulturgütern ja auch nicht (Film, Musik, Kunst etc.).

            Wenn ein Verlag der Meinung ist, ein E-Book sei nicht nötig, dann ist das sein gutes Recht. Er muss sich dann aber auch nicht wundern, wenn ich das Schriftstück nicht kaufe.

            Aus Ihren Kommentaren erkennt man klar den Lobbyisten der VG Wort, der viele namenhafte Autoren und Journalisten immer wieder vorwerfen, hauptsächlich die Interessen der Verlagshäuser zu vertreten, statt die der eigentlichen Urheber. In meinen Augen hätte es mehr Vor- als Nachteile für Autoren, wenn die Verlage den Wandel tatsächlich nicht unbeschaded überstehen würden. Ein gutes Buch kann in der digitalen Zukunft sicher auch problemlos in der Direktvermarktung zum Bestseller werden. Viele der Kostenpunkte die das Verlagswesen und der „analoge“ Vertrieb über das Medium Papier mit sich bringen, würden weg fallen. Das würde selbstverständlich Arbeitsplätze kosten. Aber das war in der Vergangenheit bei Weiterentwicklungen der Fall und wird auch zukünftig noch oft so geschehen.

            Das sage ich im Übrigen als zahlender Kunde. Ich beziehe das digitale Abo der Zeit und kaufe jeden Monat zwischen zwei und drei E-Books. Wo? Leider bei Amazon über meinen Kindle. Zu der Zeit, als ich in die E-Book Welt eingestiegen bin, hatte der deutsche Buchhandel schlicht noch keine vernünftigen Angebote in diese Richtung. Heute würde ich mich sicherlich für den Tolino Shine entscheiden. Aber der Zug ist leider abgefahren. Dafür ist meine Kindle Bibliothek schon zu umfangreich und dank DRM an Amazon gebunden.

            Ein anderes schönes Beispiel für ein zu Grunde gerichtetes Geschäftsmodell, wenn auch etwas Off Topic, ist übrigens der ehemals erfolgreiche deutsche Versandhandel. Quelle, Neckermann und Co. wurden schlichtweg davon überrascht, dass Kunden plötzlich eine Lieferung innerhalb von 1-2 Tagen erwarteten und nicht mehr Wochenlang auf ihre Lieferung warten wollten. Da musste erst ein großes amerikanisches Unternehmen kommen um dem Versandhandel zu zeigen wo der Hammer hängt. Der musste sich entweder anpassen oder aufgeben.

            Der Buchhandel konnte Jahrzehnte lang ruhig vor sich hin vegetieren. Plötzlich kommt Bewegung aus vielen Seiten in den Markt und die „alten“ sind überfordert. Wenn die Verlage da nicht aufpassen sind sie das nächste Quelle.

          3. „Bücher sind ein Luxusgut“
            Darüber kann man streiten. Aber Luxus gibt es nicht umsonst.

            „Das Medium auf dem es verkauft wird, ist letztendlich so gut wie wertlos.“
            Ansichtssache.

            „Der Vergleich muss also vielmehr zu anderen immateriellen Gütern gezogen werden.“

            Falsche Schlussfolgerung, da die Ausgangshypothese nicht Fakt, sondern Meinung ist.

            „Und da kommt wieder mein Lieblingsbeispiel, die Musikindustrie, ins Spiel.“

            Nur weil es Ihr Lieblingsbeispiel ist, muss es ja nicht passen.

            „Wenn ein Verlag der Meinung ist, ein E-Book sei nicht nötig,…“

            …korrigiere: sei ein Verlustgeschäft…

            „…dann ist das sein gutes Recht. Er muss sich dann aber auch nicht wundern, wenn ich das Schriftstück nicht kaufe.“

            Ich denke auch nicht, dass er sich wundert.

            „Aus Ihren Kommentaren erkennt man klar den Lobbyisten der VG Wort, der viele namenhafte Autoren und Journalisten immer wieder vorwerfen“

            Ach ja? Welche „namenhaften“ (mein Gott, lernen Sie erst mal Deutsch!) Autoren sollen das denn sein? Und was sind für Sie „viele“?

            „…hauptsächlich die Interessen der Verlagshäuser zu vertreten, statt die der eigentlichen Urheber.“

            Was aber Blödsinn ist. Die VG Wort ist von Autoren und Verlegern gemeinsam gegründet worden, in den Gremien kann die eine Seite nicht die andere überstimmen. Ich bin Autorenvertreter. Deshalb muss ich mich aber nicht zwangsläufig für einen Klassenkampf gegen Verleger einspannen lassen.

            „In meinen Augen hätte es mehr Vor- als Nachteile für Autoren, wenn die Verlage den Wandel tatsächlich nicht unbeschadet überstehen würden.“

            Dann haben Sie, sorry, keine Ahnung vom Geschäft, sondern sind hoffnungslos naiv.

            „Ein gutes Buch kann in der digitalen Zukunft sicher auch problemlos in der Direktvermarktung zum Bestseller werden.“

            Das hat mit Zukunft gar nichts zu tun. Es gibt seit vielen Jahren Books on Demand und seit einiger Zeit digitales self-publishing z.B. via amazon. Nicht jeder Autor bringt aber ohne Lektor und ohne die Erfahrung eines Verlegers ein gut verkäufliches, weil ansprechendes Buch zustande. Es beherrscht auch nicht jeder die Kniffe des Marketings. Das Gros der Autoren ist nach wie vor auf Verlage angewiesen, und die Praxis zeigt: Fast alle wirklich erfolgreichen Schriftsteller arbeiten mit Verlagen zusammen. Das Self-publishing ist eine gute Ergänzung, und in bestimmten Nischen funktioniert es gut. Ich kenne ein paar E-Buch-Autor/inn/en, die wissen, wie man das geschickt anstellt (alle kommen aus dem Journalismus und schreiben Sachbücher), aber die meisten sind überfordert damit.

            „Viele der Kostenpunkte die das Verlagswesen und der “analoge” Vertrieb über das Medium Papier mit sich bringen, würden weg fallen.“

            Sie überschätzen das.

            „Wenn die Verlage da nicht aufpassen sind sie das nächste Quelle.“

            Denkfehler: Sie werfen Hersteller (Verlag) und Wiederverkäufer (Versandhaus) in einen Topf. Das Buch von Schriftsteller A hat Verlag B exklusiv, Quelle hatte nichts exklusiv.
            B und A einigen sich, wie das Werk angeboten wird (analog, digital, Paperback oder Hardcover). Selbst im klassischen Sortimentsbuchhandel um die Ecke ist jedes nicht eh vorrätige Buch am nächsten Tag abholbereit und dabei keinen Cent teurer als bei amazon. Und man muss nicht zu Hause sein, wenn der Postmann klingelt. Der Vergleich hinkt also, wie ein Vergleich nur hinken kann. Aber leben Sie ruhig weiter in Ihrer virtuellen Realität.

            Das eigentliche Thema ist: Wie kann ein Verlag (ich wiederhole mich: auf den viele Autoren angewiesen sind) E-Books auf eine Weise produzieren, bei dem keine Abstauber ihm und dem Autor die Butter vom Brot nehmen? Das Hauptproblem beim E-Book sind nicht die Verleger, sondern die Leute, die alles schnorren wollen. Daran ändern Ihre Ablenkungsversuche und wohlfeilen MP3-Beispiele nichts.

          4. Entschuldigung, aber wenn Sie es nötig haben auf eine persönlich beleidigende Ebene abzudriften, kann ich Sie leider nicht mehr ernst nehmen. Jemanden wegen seiner Grammatik anzufeinden ist arm.

            Ein Beispiel für die Arbeit der VG Wort wäre diese Beiträge von Stefan Niggemeier: https://www.stefan-niggemeier.de/blog/tag/vg-wort/

            Ansonsten bei Google einfach mal nach „VG Wort Kritik“ suchen und nicht nur die ersten 2-3 Treffer anschauen.

          5. „Entschuldigung, aber wenn Sie es nötig haben auf eine persönlich beleidigende Ebene abzudriften, kann ich Sie leider nicht mehr ernst nehmen. Jemanden wegen seiner Grammatik anzufeinden ist arm.“

            Man kann nur jemanden persönlich beleidigen, der einem als Person gegenübertritt. Wer wie Sie sein Gesicht nicht zeigt, riskiert nicht, es zu verlieren. Solange Sie nur mit Nick auftreten, brauchen Sie hier wirklich nicht die Mimose zu spielen.

            „Ein Beispiel für die Arbeit der VG Wort wäre diese Beiträge von Stefan Niggemeier“

            Nein, das ist kein Beispiel für die Arbeit der VG Wort, sondern nur dafür, wie Stefan Niggemeier sie subjektiv sieht.
            Der hat sich – warum auch immer – auf die VG Wort eingeschossen. Hintergrund ist der bekannte Vogel-Prozess, und da sollte man sich wirklich nicht einseitig auf die Sichtweise einer Prozesspartei stützen. Wenn Niggemeier glaubt, dass Dr. Vogels Klage den Journalisten mehr nützt als schadet, sei ihm dieser Optimismus unbenommen. Ich sehe es anders, und ich stecke sicherlich tiefer in der Materie als er. Juristen sind wir aber beide nicht, und das letzte Wort hat der BGH.

            Wenn man das Thema ernsthaft diskutieren will, muss man die gesamte Urteilsbegründung durchklamüsern. Für eine solche Debatte ist das hier aber nicht der Rahmen und ich habe auch nicht die Zeit dafür.

            „Ansonsten bei Google einfach mal nach “VG Wort Kritik” suchen und nicht nur die ersten 2-3 Treffer anschauen.“

            Das ist auch eine Art zu kneifen.

          6. @ froitzheim:
            wenn man hier mit klarnamen auftaucht wird man gerade von figuren wie ihnen wahrscheinlich vor den kadi gezogen.
            ihr niveau, von wegen „halunken etc. und jetzt mimosen“ spricht für sich. ihr dasein als nischenschreiberling (ich benutze bewusst nicht das wort journalist) lässt ihnen wahrscheinlich nicht viel spielraum, sich mal mit der wirklichkeit auseinander zu setzen.
            die kleinkarierten hinweise auf grammatik oder die nicks sagen eigentlich alles.
            für mich ist das hier jetzt beendet. diese energie braucht man für was anderes.

          7. Na dann können ja jetzt die Erwachsenen weiter diskutieren. Übrigens: Ich trete immer mit Klarnamen auf, was einige Piraten bemüßigt hat, bei Amazon mit den Rezensionswertungen zu meinen Büchern („Hat Ihnen diese Rezension genutzt?“) Schindluder zu treiben. Schläge sind das Risiko für das Äußern kontroverser Meinungen. If can’t take the heat, get out of the kitchen.

          8. @ thomas elbel
            da muss man drauf antworten, weil es ihre misere sehr schön wiederspiegelt.
            sie verstehen das internet nicht, haben es nie verstanden und werden es, wenn sie weiterhin unter „erwachsenen“ (ich lach mich schlapp) auf dem boden liegen, laut schreien und mit den beinen strampeln (ich wiederhole mich), nie verstehen.
            ihr denken ist vollkommen auf das bestehende system beschränkt, aber das system macht keine fehler… es ist der fehler.
            was ihre erhaltenen reaktionen auf amazon angeht: wer mit dem feuer spielt… hat ihnen das in ihrer kindheit denn keiner gesagt?
            selbst autoren benutzen pseudonyme… warum wohl?

        2. Wenn Sie sich Ihre Frage betreffend Ihres Alters wegen auch hätten sparen können.. Ich befürchte der Name „peter, paul and mary“ wurde bewusst der unverkennbaren Ähnlichkeit zwischen Ihnen werter Herr Ulf J. Froitzheim und Peter Yarrow aus dem Troll-Trio Peter, Paul and Mary gewählt. Dabei kann ich aber auch falsch liegen, und es handelt sich tatsächlich um einen lustigen Zufall.

          1. Die Aussage war ja nicht jene, dass sie eben so alt erscheinen. Vielmehr wollte ich zum Ausdruck bringen, dass er bereits musizierte als Sie das Jugendlichen-Alter durchschritten. Ich mutmaßte, dass Sie seine Stücke daher kennen könnten. Für mich als Kind aus den 90ern sollte dies eigentlich noch unwahrscheinlicher sein. Meine Aussage sollte jedenfalls keine beleidigende Wirkung haben, eher meine Verwunderung ausdrücken. Vielleicht konnte ich Ihre öffnende Klammer hiermit in eine schließende alternieren. Das Leben ist schön.

        3. ist er nicht drollig? geht auf nicks ein, nimmt sie auseinander, will etwas daraus herleiten. das nenne ich eine sachliche auseinandersetzung.

          im übrigen lebte torboox nicht von werbung. und nun? mut zur (argumentations) lücke.

          und dass ohne die werbung die piraterie aufhörte, meinen sie das wirklich? es muss auch leichtgläubige geben….

        4. Hm, nicht nur bei Ihnen ists ein bissle platt und niveaulos, (gleich als allererstes) mit solch Namensalbernheiten und Beleidigungen anzufangen, oder nicht? So Leute kann ich eigentlich schon ab da nicht mehr ernstnehmen (und schon gar nicht als seriösen und neutralen Journalist/Autor/whatever sehen!!!11elfeins), aber gut, geschenkt, also trotzdem:

          Sie argumentieren, daß der Preis eines E-Books so hoch ist, vor allem, oder gar nur damit, daß das Scannen von Büchern so kompliziert sei im Gegensatz zum Kopieren einer Schallplatte? Versteh ich das richtig? Ernsthaft? Wenn ich mich recht erinnere, gibts selbst mit Lego baubare Buchscanner und Maschinen, sowie mittlerweile echt klasse OCR-Software, die sowas tut und ich meine, damit kann man nun wirklich nicht den Preis großartig rechtfertigen.
          Wo bleibt die Gegenrechnung und Entkräftung der oben als Argumente aufgeführten und nicht vorhandenen Lagerungskosten, Lieferkosten, etc.?

          Sie hätten gerne DRM-Schutz, der so funktioniert, daß man es auf zwei Geräten lesen kann, aber nicht gleichzeitig. Wie soll das technisch funktionieren ohne weitere Einschränkungen an Anonymität oder zusätzlichen Mitteln?
          DRM ist eine Pest. Ein Buch kann ich auch verleihen. Da schreit keiner so rum.

          Auch ein nicht zahlender Mensch kann Kunde sein, nämlich ein zukünftiger Kunde. Gleichsam aber auch ein vergraulter Kunde. Und im Bereich der kopierten Medien ebenso wie sonstwo auch einer, der eine Empfehlung weiterträgt. Und in aller Regel komme beispielsweise ich so zu Informationen, ob sich irgendein Produkt lohnt oder nicht, was sich schon oft genug letztlich für den Anbieter bezahlt machte, weil ich sein Produkt erwarb.
          Aber dann kommen Leute wie Sie an und schimpfen Leute wie mich sonstwas. Das halten Sie nicht für geschäftsschädigend? – Nehm ich Ihren Kommentar von hier, dann hab ich nun eine Meinung zu Ihnen und werde alles meiden, was von dort kommt und werde das auch so weitergeben. Klasse, oder. Ganz ohne zu zahlen.
          Hätten Sie was seriöseres von sich gegeben, hätte ich Sie mal verlinkt, empfohlen, sowas in der Art. Hätte ich dafür von Ihnen was bekommen?

          Ich persönlich hab kein Geld und erst recht keinerlei Ambitionen, sauteure und umständlich zu nutzende E-Books zu kaufen, zumal mich schlicht auch vieles einfach nicht interessiert. Daß es vielleicht an solchen Punkten liegt, daß diese Branche nicht das abwirft, was sie gerne hätte, scheint undenkbar. Es gibt so vieles an kostenlosen Dingen im Netz, daß ich überhaupt gar kein Interesse oder Bedarf an ihren E-Books hab. Und dann spende ich lieber einem unbekannten Künstler ein paar Euro, als so unsympathischen Leuten mein Geld zu geben.
          Andersrum hab ich schon E-Books oder sonstwas an Medien irgendwo für lau gesehen, die mich im Anschluss zum Kauf brachten oder ich es weiterempfahl und andere habens gekauft, weil *meine* Meinung denen wichtig war. Ich weiß, die kostenlose Werbung als Argument, davon will keiner was wissen.

          Zum Schluss noch die Anmerkung, daß es sowas von lächerlich ist, sich über die handvoll Links zu E-Book-Seiten zu echauffieren. Wer das tut, disqualifiziert sich selbst, denn sowas zu finden, das kann echt jeder Zehnjährige mit einer der unzähligen Suchmaschinen schneller als daß er sich bei einem der aktuellen Anbieter angemeldet, ein E-Book gefunden, installiert (das allein ist schon ein Lacher, oder wäre es zumindest, wenns nicht so traurig wäre) und bezahlt hat. Grundgütiger…
          Noch lächerlicher ist das Getue, daß Lars mit dem Beitrag mordsmäßige Klicks generieren will und davon reich werden. Daß einem sowas nicht zu peinlich ist, sagt schon viel aus. Klar, morgen kauft er sich ne vergoldete Tischtennisplatte.
          Auch prächtig war, daß man damit seine journalistischen Aktivitäten anzweifelt und negiert.

          Macht doch einen Gegenbeitrag auf euren Blogs und werdet Zilliardäre, weil die von euch genannten Anbieter sind ja solche genialen Schmieden, ebenso wie die Bücher etc. so grenzgenial tolle Sachen, daß sie euch überschütten werden, dank ihrer unschlagbar durchdachten Konzepte und Qualität. Dann langts sicher auch für nen Tischtennisball aus Gold und ihr könnt anfangen zu spielen und mal wieder runterkommen. 😉 *scnr*

          1. „Sie argumentieren, … Versteh ich das richtig?“

            Nein. Sie verdrehen mir die Worte im Mund.

            „Ernsthaft?“

            Diesen Ernst vermisse ich bei Ihnen.

            „Wenn ich mich recht erinnere, gibts selbst mit Lego baubare Buchscanner“

            Meinen Sie das?

            https://www.lesen.net/ebook-news/kindle-drm-umgehen-mit-lego-scanner-7930/

            Da geht es nicht um Bücher, sondern um Kindle-eBooks, bei denen der Mindstorm-Bot auf die Umblättertaste drückt. Die „Open Hardware“-Scanner haben wiederum nichts mit Lego zu tun.

            Und ja, natürlich kann ein talentierter Bastler sich für einige Hundert Euro eine Apparatur basteln, mit der er Bücher – in welcher Qualität auch immer – einscannen kann und es gibt auch OCR-Software, die allerdings einen sehr sauberen Scan erfordert. Die Seiten muss aber immer noch jemand zusammenfügen, und da maschinelles Umblättern keine triviale Sache ist, muss er auch überprüfen… nein, nicht ob, sondern welche Seiten fehlen.

            Es ist jedenfalls ein ganz anderer Aufwand, als eine Datei zu kopieren. Die Hürde ist höher, und vor allem ist jedem, aber auch wirklich jedem, der sich ein Google-Bookscanner-Plagiat für Arme baut, klar, dass er etwas Verbotenes tut. Wo liegt die Motivation, lieber Geld in Hardware zu stecken, statt es in den Buchhandel zu tragen? Ist es der Reiz des Verbotenen? Es ist ja nicht begründbar wie bei jemandem, der im Gewächshaus Cannabis pflanzt. Das Zeug gibt es halt nicht legal zu kaufen. Bücher schon. Ist es ein anarchischer Antrieb? Sind das selbst ernannte Robin Hoods, die gegen die bösen Autoren von Nottingham kämpfen? Scannen kann ich nur Bücher, die ich besitze. (Ich will jetzt nicht vertiefen, dass es dann inkonsequent wäre, die zu scannenden Bücher zu kaufen.)

            „ich meine, damit kann man nun wirklich nicht den Preis großartig rechtfertigen.“

            Der Preis ist dadurch gerechtfertigt, dass sich Menschen Arbeit damit machen, ein Buch zu schreiben, zu lektorieren, auszustatten, zu vermarkten. Es gibt Bücher, die sind Papier oder den Strom nicht wert, klar. Aber die wird keiner einscannen. Die Mühe und das Risiko, in die Illegalität abzutauchen, wird sich jemand nur für Bücher machen, die es ihm wert sind oder an denen er auf irgendeine Weise Geld verdient.

            „Wo bleibt die Gegenrechnung und Entkräftung der oben als Argumente aufgeführten und nicht vorhandenen Lagerungskosten, Lieferkosten, etc.?“

            Das können Sie gerne selber googlen. Gibt’s im Netz. Habe ich schon gesehen.

            „…DRM-Schutz, der so funktioniert, daß man es auf zwei Geräten lesen kann, aber nicht gleichzeitig. Wie soll das technisch funktionieren ohne weitere Einschränkungen an Anonymität…“

            Es gibt Softwarehersteller, die können das. Das Aktivieren oder Deaktivieren erfordert eine Onlineverbindung; der Datenaustausch kann aber so gestaltet werden, dass der Verlag nicht sieht, wer der Kunde ist. Er braucht nur eine Hardware-ID oder einen Token, und meinetwegen soll man den im Laden gegen Bares kaufen können. Wenn man will, kann die Verbindung sogar über einen Anonymisierdienst laufen. Man muss es halt mal anpacken und das Pflichtenheft schreiben. Es ist keine Frage, ob es technisch geht, nur ob man will und fähig ist, es umzusetzen.

            Wer immer ganz genau wissen will, wer auf der Gegenseite hockt, ist amazon. Den Verlegern ist das egal. Wenn man das will, muss man ein Softwareprojekt mit klaren Privacy-Vorgaben aufsetzen. Der Knackpunkt ist, dass es eine Norm dafür braucht, die möglichst international gilt. Firmen wie amazon können schnell international so etwas nach ihren Vorstellungen bauen, aber das ist ja, was außer ihnen keiner will.

            „DRM ist eine Pest. Ein Buch kann ich auch verleihen.“

            DRM in der existierenden Form. Deshalb muss man sich da an einen Tisch setzen, um eine Lösung zu finden, die auch den Interessen ehrlicher Leser gerecht wird, die aus gutem Grund Angst davor haben, dass irgendeine Stasi 2.0 oder 3.0 Buch darüber führt, was sie lesen. Noch mal: Autoren und Verleger sind sich dessen bewusst, dass die Anonymität der Leser Grundlage ihres Geschäfts ist. Auch ich will weder Jeff Bezos noch irgendeinen seiner Kollegen in die Lage versetzen, ein Interessenprofil von mir anzulegen, das über die Frage hinausgeht, welchen Toaster oder was für Socken ich kaufe.

            „Auch ein nicht zahlender Mensch kann Kunde sein, nämlich ein zukünftiger Kunde.“

            Ich kann’s nicht mehr sehen. Als Student habe ich im Fotogeschäft gejobbt. Was hätte wohl mein Chef gesagt, wenn sich jemand einfach eigenmächtig eine Kamera aus dem Schaufenster „ausgeliehen“ und in Aussicht gestellt hätte, dass er sie vielleicht später kauft, wenn er damit im Urlaub schöne Bilder gemacht hat?

            Ein „Kunde“ nach Ihrer Lesart ist auch kein Mensch, der „der eine Empfehlung weiterträgt“. Sondern einer, der eine Kopie weitergibt. Seien Sie mal realistisch!

            „Aber dann kommen Leute wie Sie an und schimpfen Leute wie mich sonstwas.“

            Interessant, welchen Schuh Sie sich anziehen. Aber schimpfen müssen „Leute wie ich“ (soll ich mich jetzt beleidigt fühlen?) manchmal, weil es nötig ist. Wenn es Mimosen gibt, die sich getroffen fühlen, habe ich vielleicht gar keinen schlechten Job gemacht. Ich möchte, dass die Menschen mal nachdenken und aus ihrem Egoistenschneckenhaus rauskommen.

            „Nehm ich Ihren Kommentar von hier, dann hab ich nun eine Meinung zu Ihnen und werde alles meiden, was von dort kommt und werde das auch so weitergeben. Klasse, oder. Ganz ohne zu zahlen.“

            Das strahlt ja eine enorme geistige Reife aus, Herr G. Wie alt sind Sie? Noch so jung, dass man Ihnen das verzeihen sollte? Ganz klar: Als Journalist kann und will ich nicht meinen Lesern nach dem Mund reden. Meine Aufgabe ist nicht, mich anzubiedern. Deshalb ist es völlig okay, dass ich nicht bei 100 Prozent der möglichen Leser Zustimmung finde. (Außerdem gebe ich Ihnen dank Herr Sobiraj, aber auch anderswo im Netz, Gelegenheit, vor mir zu lesen, ganz ohne zu zahlen. Sie können sich also gratis über mich ärgern.)

            „Hätten Sie was seriöseres von sich gegeben“,

            Siehe oben: Sie beschweren sich über vermeintliche Beleidigungen und beleidigen mich. Das ist arm.

            „Ich persönlich hab kein Geld“

            Ja und? Glauben Sie, Journalisten und Schriftsteller hätten keine finanziellen Sorgen? Und diese Sorgen sind erst richtig groß geworden, seit jeder Hinz und Kunz meint, er habe Anspruch darauf, alles umsonst zu lesen.

            „Es gibt so vieles an kostenlosen Dingen im Netz, daß ich überhaupt gar kein Interesse oder Bedarf an ihren E-Books hab.“

            Hallo? Ich habe noch nicht ein einziges E-Book geschrieben und bin auch kein Verleger. Aber nach diesem Statement sind Sie unglaubwürdig als jemand, der über „Kunden“, sorry, faselt. Und dafür, dass Sie das Thema nicht interessiert, verlieren Sie verdammt viele Wort darüber.

            „Und dann spende ich lieber einem unbekannten Künstler ein paar Euro, als so unsympathischen Leuten mein Geld zu geben.“

            Ich werte das mal als Angeberei, die jeder Logik entbehrt. Sie haben doch eh kein Geld, oder. Und hier widersprechen Sie sich schon wieder selbst:

            „hab ich schon E-Books … für lau gesehen, die mich im Anschluss zum Kauf brachten oder ich es weiterempfahl …

            … die kostenlose Werbung als Argument, davon will keiner was wissen.“

            Weil es eine dumme Schutzbehauptung ist, mit der sich Leseschnorrer ihr schlechtes Gewissen wegreden.

            Wer „sich über die handvoll Links zu E-Book-Seiten“ echauffiert, „disqualifiziert sich selbst“, weil „echt jeder Zehnjährige“ das findet? Wollen Sie jetzt auch noch Herrn Sobiraj beleidigen? Wer sich hier sichtlich echauffieren will, ist der Wutbürger Florian G.

            „Noch lächerlicher ist das Getue, daß Lars mit dem Beitrag mordsmäßige Klicks generieren will und davon reich werden. Daß einem sowas nicht zu peinlich ist, sagt schon viel aus. Klar, morgen kauft er sich ne vergoldete Tischtennisplatte.“

            Ja, Sie haben das Talent, Dingen zu widersprechen, die keiner gesagt hat. Wer wird von Klicks bitteschön reich? (Nein, bitte nicht antworten. War ne rhetorische Frage.)

            „Auch prächtig war, daß man damit seine journalistischen Aktivitäten anzweifelt und negiert.“

            Allen außer Ihnen dürfte inzwischen klar geworden sein, dass ich diese Aktion für unkollegial gegenüber Bücher schreibenden Journalisten und für kontraproduktiv hielt. Darüber haben er und ich uns aber schon ausgetauscht. Man darf da tatsächlich unterschiedlicher Meinung sein – und keineswegs nur Ihrer.

    3. Sehr geehrter Ulf J. Froitzheim,

      selbst als bekennender Buchkäufer und legaler Leser finde ich ihre Bezeichnung für Menschen recht verachtend. Ich denke die Bezeichnung „Halunken und Pack“ gehört sich in einer zivilisierten Welt nicht. Als Leser würde mich eine solche Gesinnung von ihnen eher abschrecken….

      1. Wo habe ich etwas von „Pack“ geschrieben?

        Halunke laut Duden:
        1 (abwertend) jemand, der Böses tut, andere gemein oder hinterhältig schädigt; schlechter Mensch
        2 (scherzhaft) Schlingel, Lausbub

        Dieses Wort finde ich ausgesprochen harmlos für Menschen, die anderen aus Eigennutz die wirtschaftliche Existenz nehmen wollen.

        Noch ein kleiner Sprachkurs: Nur weil es Menschen gibt, die ich verachte, verachte ich ja nicht die Menschen.

        Wenn hier jemandem die Maßstäbe dafür, was sich gehört, ins Rutschen geraten sind, dann doch wohl Ihnen: Wie können Sie als jemand, der brav seine Bücher bezahlt, finden, in der zivilisierten Welt sei es akzeptabel, auf der Autoren, der Verleger und auch Ihre Kosten Literatur zu schmarotzen, nicht aber, die Schmarotzer mit einer gepflegten Schmähung zu belegen?

          1. Wenn Sie wüssten, wie angebliche potentielle Leser mit uns Autoren umspringen, würden Sie das verstehen. Manche glauben, wir schrieben nicht beruflich, sondern ehrenamtlich zu unserem Vergnügen – und hätten reiche Verwandte, die uns Obdach und zu essen geben.

        1. Sehr geehrter Ulf J. Froitzheim,
          danke das Sie mich über die Sprachbedeutungen belehren möchten, dennoch bleibe ich bei meiner Ausführung, zu deren Lösung ich keinesfalls einen Duden bedarf. Gewisser Tenor ist bei derlei Ausführungen deutlich zu vernehmen. Meine moralischen Maßstäbe wahrlich sind nicht ins Rutschen geraten wie Sie mir hier unterstellen, oder es zumindest versuchen.

          Ich bin nur Realist in einer digitalisierten Welt und sehe auch die Wertigkeit eines E-Books nicht mit dem Papierformat gleichzusetzen. Die Frage stellt sich dann ja hier nach der Preispolitik der Verlage. Ich lese gerne und ausschließlich Papierformat. Dennoch finde ich auch als Käufer von Büchern das Literatur und Bildung in einer Gesellschaft die zunehmend verfällt, zugänglich gemacht werden sollte. Die Preispolitik für die schwachen und armen der Gesellschaft angepasst werden sollte um diesen Menschen den Zugang zur Literatur zu ermöglichen . Eine zivilisierte und moderne Welt verwehrt keine Bildung, im Mittelalter war dieses nur der Oberschicht vorbehalten.

          Dennoch meine ich ebenfalls das Verlage ihre Preispolitik überdenken müssen. Es darf nicht immer nur um Geld und Gewinnmaximierung gehen, dann ist dieser Verfall leider kaum noch aufzuhalten. Das sehe ich durchaus kritisch. Es gibt sicherlich Modelle wo Autoren, Verlage sowie auch die werte Leserschaft befriedigt werden können und zu ihrem Recht kommen. Im Internet werden sich immer Bücher, Musik und Filme befinden. Diese Entwicklung ist realistisch gesehen nicht mehr auszuhalten.

          Daher ist es wichtig, sich den neuen Begebenheiten anzupassen um die Menschen zu erreichen. Und nicht mit harschen Worten. Bei ihren Unterstellungen drücke ich somit ein Auge zu, da ich denke manche Menschen können nicht anders. Getreu dem Motto: Große Worte, wenig Gedanken, wenig Taten. Und letztere wären durchaus wünschenswert.

          Hochachtungsvoll

          ein Realist der keinen Duden bedarf….

          1. Gibt es in Ihrer Gemeinde keine öffentliche Bibliothek? Dann sollten Sie sich mal Ihre Gemeinderäte zur Brust nehmen. Lesen heißt nicht besitzen, Bücher kann man leihen (und in drei oder vier Wochen Leihfrist hat man eins auch gelesen). Ich habe in meiner Jugend ständig Leihbücher zu Hause gehabt. Das Taschengeld hätte hinten und vorne nicht gereicht, die Bücher alle zu kaufen.

          2. „Diese Entwicklung ist realistisch gesehen nicht mehr auszuhalten.“

            Das kann ich nur dreimal unterstreichen.

          3. ZITAT: „Lesen heißt nicht besitzen.“

            Aber mein lieber Herr Froitzheim Sie geben dem Wort Logik aber eine ganz neue Dimension (Ironie). Wenn ich ein Buch kaufe, lese ich es und lese es wenn ich will, erneut. Das Buch was ich kaufe besitze ich auch und stelle es mir ins Regal. Jetzt bin ich aber wirklich amüsiert, auch über die Art wie Sie versuchen zu belehren. Ich deute das als eine Art Hilflosigkeit sinnvolle Gegenargumente abzuliefern. Bibliotheken bieten nur Bruchteile des Lesestoffes dar, den viele benötigen…

  11. Ich finde den Artikel prima, weil hier jemand aus der Szene mal mit einigen moralischen Selbstbeweihräucherungen der Szene aufräumt. Das sollten sich die Piraten hinter die Ohren schreiben. Ich selbst habe in meinem Leben schon einige Scheiße gebaut, und nicht so schöne Dinge getan, aber ich halte mir immerhin zugute, dass ich keiner von denen bin, der versucht die eigene Scheiße zu Goldbrocken schönzureden.
    In diesem Sinne bin ich allerdings mit der Kernrechtfertigung des Postings unzufrieden. Ein journalistischer Artikel, der illegale Sites aus wissenschaftlichem, quasi rein heuristischem Interesse auflistet?! Schwer verdaulich. Noch weniger gut im Magen liegt aber die Behauptung, der Autor habe sich „unbewusst zum Helfer der Grauzone gemacht“. Einem Menschen mit dem intellektuellen Format von Herrn Sobiraj kann ich nur sehr schwer abnehmen, dass ihm „unbewusst“ sein soll, dass die Mehrzahl der Interessenten und Leser eines solchen Artikels ein gewisses „rein praktisches“ Interesse an diesen Informationen hat. Etwas zu kurz gesprungen, Herr Sobiraj, nichts für ungut. Ich freue mich aber sehr, mit Ihrer Erlaubnis hier demnächst etwas zu den Mühen der Produzentenseite posten zu können.

    1. Ich habe heute bei einem meine Auftraggeber wegen einer Artikelidee nachgefragt, die hier aus der Diskussion entstanden ist. Das wäre eine Art Stresstest für E-Book-Flatrates und sonstige Anbieter von E-Books für das deutschsprachige Publikum. Mal schauen, ob ich den Zuschlag bekomme. Wenn nicht, möchte ich die andere Seite trotzdem demnächst ausführlich beleuchten.

      @Volker Rieck: Meine Freundin hat zwei Töchter im Alter von 16 und 18. Da bekommt man viel aus dem Umfeld mit. Die nehmen ihre MP3s zumeist über YouTube auf. Für Parties werden keine MP3-Player o.ä. benutzt. Nein, die loggen sich mit ihrem Dektop- oder Notebook-PC bei YouTube ein, laden eine Playlist für die Party ein, fertig. So läuft das immer mehr heute. Gesicherte Zahlen über die Menge bzw. die Anteile der genutzten Musikwerke liegen mir nicht vor.

  12. ich vermute mit Ihrer Beschreibung der Grundlage Ihrer Marktanalyse über die Töchter Ihrer Freundin treffen Sie einen wunden Punkt bei vielen Kreativen, vielleicht verstehen Sie deshalb die aufgeregte Befindlichkeit. Früher war es noch der „Vorzimmer Praktikantinnen Test“ beim WDR, der nach 4 Monaten und hunderten von Arbeitsstunden eines Teams preisgekrönter Kreativer darüber entscheiden sollte, ob noch was geändert werden soll, In dieser Art generiert heute jeder Twitter Account Nutzer eine Marktanalyse und gibt Vorschläge, was die Industrie besser zu machen hat, damit es dann rund laufen würde. Und diese dann doch recht subjektive und doch eher individuelle Sichtweise, wird den Marktkonzepten von Multimililarden Unternehmen, mit hunderten von Spezialisten aller Gattungen, auf Augenhöhe als Lösung angeboten, und in den sozialen Medien als Messiaslösung gefeiert. In einen sind wir uns sicher einig, es geht ums Geld. . Mit dieser einfachen Prämisse sollten Ihnen klar sein, dass all die tollen Änderungen, die so einfach wären, wenn die Konzerne nicht so blöd wären, längst im Alltag wären, sollte diese dann tatsächlich so clever sein, wie eine ganze laute Horde selbsternannter Spezialisten das behauptet. Aber immerhin hat es diese Gemeinde ja auch geschafft, Poffalas Bahnwechel als Presseente des “ Der Postillions“ zu entlarven,,,,,, followerpower,. Rock on !…

  13. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit….

    Schwiegermama hat zu Weihnachten nen Kindle Paperwhite bekommen. Mitsamt dem Archiv von Torboox.
    Und sie hat schon die ersten Bücher über Amazon gekauft.
    Warum?
    Weil das so derart simpel ist, dass selbst diese Computernulpe das am ersten Weihnachtstag ohne ihren liebsten-Schwiegersohn-und-Computer-Express-Reparatur-und-Hilfsdienst selbst hinbekommen hat.

    Sind die Verlage auf die Idee gekommen sowas umzusetzen?
    Nö, musste erst Amazon kommen und denen den Boden unter den Füßen wegziehen.
    Das gleiche Spiel wie mit den alten Versandhändlern. Das Ergebnis wird wohl letztendlich auch dasselbe sein.

    „Survival of the fittest“ nennt die Wissenschaft das.
    Aber die Entscheider haben halt selten bis gar nie die Realität studiert sondern meistens „irgendwas mit Medien“ oder „Ich kann nicht kaufmännisch denken, aber bilde mir ein, ein Unternehmen führen zu können [a.k.a. BWL]“.

    Blöd wenn man dann mit der Realität konfrontiert wird…

    Ich werd den Ewiggestrigen keine Träne nachweinen!

    1. Ihre Schwiegermutter hat das gesamte TorBooxArchiv bekommen? Wozu? Hat sie eine andere Lebenserwartung als Normalsterbliche? Was soll so was? Ich kann das nicht nachvollziehen. Wie Herr Froitzheim weiter oben schon sagte: Hier feiern einzelne den Exzess auf Kosten der brav zahlenden Allgemeinheit.

      1. Um sich den Kram rauszusuchen den sie haben will.

        Manche haben offensichtlich eine sehr selektive Wahrnehmung, sonst hätten diese Leser auch gemerkt dass da bereits legal Umsatz generiert wurde.

        1. Ach und Sie bzw. Ihre Schwiegermutter entscheiden dann in eigener Machtvollkommenheit, dass es jetzt auch mal genug ist mit dem Umsatz. Auf der Grundlage welcher Datenlage bitte???

  14. Ich finde das Thema sehr wichtig und möchte gerne weiter darüber diskutieren. Aber bitte sachlich. Ansonsten schalte ich keine Kommentare mehr frei oder schließe die Kommentarfunktion zu diesem Thema, ist ja fürchterlich.

  15. Dachte mir schon, dass der Artikel mit den Alternativen wenig Freunde finden wird.

    Aber:
    „Dennoch bot TorBoox den Nutzern exakt das an, was sie haben wollen. DRM-freie Werke, die preiswert und einfach erstanden werden konnten. Mit solchen Konditionen können kommerzielle Anbieter natürlich naturgemäß nicht mithalten.“

    Sorry, aber genau das machen viele Indie-Autoren! Und billiger als 89 Cent und 5 Kostenlostagen geht es auf Amazon nicht. Ist das immer noch zu teuer? Dann sagt es uns bitte ernsthaft ins Gesicht. Ich kann es verstehen, wenn jemand sein Zeug gratis aus dem Internet saugt, aber nicht, dass jemand denen sein Geld gibt, die mit der Entstehung der Werke nichts zu tun haben.

    @ST: Ja, es ist einfach und günstig auf Amazon an gute (und DRM-freie) Ebooks zu kommen. Aber das genügt manchen ja anscheinend immer noch nicht.

    Klar, eine Flatrate für eBooks wäre super, aber eine Flatrate für Brötchen auch. Ich will die Brötchen ja nicht behalten/besitzen, nur nutzen!

    Die Buchindustrie ist völlig anders als die Musik- und die Filmindustrie. Wie schon geschrieben wurde: Bücher sind nicht mit Werbung zugepflastert. Bücher sind auch nicht so prestigeträchtig wie ein neuer Film oder eine neue Single. Auch sind Autoren keine Stars, sondern ganz normale Menschen. Die wenigsten können vom Schreiben leben, Stephen King und J.K. Rowling sind seltene Ausnahmen.

    Ja, die Verlagsbranche muss gerade im eBook-Bereich noch viel lernen. Günstigere Preise, kein DRM. Das haben Indie-Autoren schon vorgemacht. Gebt ihnen eine Chance und kauft ihre eBooks.

    Das mit dem Fernlöschen auf Amazon dürfte wohl auch nicht mehr geschehen. Man kann seine Bücher gar nicht mehr aus KDP löschen, nur in den Entwurfsmodus setzen, so stehen sie für die bisherigen Käufer immer zum erneuten Download bereit.

    1. Ihr Beitrag ist angenehm unaufgeregt und auch partiell richtig.
      Selbst schon Großvater, würde mir die Lebenszeit fehlen, mich an heutige Indie-Autoren zu wagen.
      Ich lese im Augenblick ein Buch, daß 1972 geschrieben und liebevoll eingescannt wurde. Auch diese Bücher von teils schon verstorbenen Autoren machen einen grossen Teil der ach so pösen Downloads aus. Vielleicht sollte man diesen Fakt in den Kontext der schlimmen „Für lau“- Diskussion bei der Ebook-Piraterie einbinden.

      Die Juristen werden sicher aufschreien, von wegen „Urheberrecht“. Aber die meisten Normalbürger wissen, daß diese Spezies moralisch überwiegend mehr an ungepflegte Körperöffnungen erinnert.
      Mein Vater hat auch Brücken mitgebaut und ich stehe nicht 50 Jahre später auf der Matte und kassiere Zoll .

      Da ich oft um Buchempfehlungen gebeten werde, werde ich sie auf jeden Fall in Zukunft nicht unerwähnt lassen (Ihr Stil gefällt mir). Aber ich selbst kann ihnen und allen anderen Indie-Autoren versichern, daß ich sie weder illegal noch legal lesen werde. Und so sehen das auch viele andere Leser.

      Also sollte die ganze Aufregung gegenstandslos sein. „Geraubt“ werden in der Masse ohnehin Bücher von Autoren, welche schon von ihrer Schreibe leben können.

      Ihnen alles gute !

      1. Ob Juristen aufschreien, ist egal. Urheberrecht ist nicht für die Juristen da, die Ihnen aus nachvollziehbaren Gründen unsympathisch sind (obwohl es solche und solche gibt), sondern für die Urheber.

        Der Vergleich des Urheberrechts mit Brückenzoll ist auch sehr schief. Schon Ihr Vater hat keinen Anteil an Mautgebühren erhalten, sondern ein fixes Honorar, das im Zweifelsfall viel angemessener war als jedes Buchhonorar. Kein Architekt würde sich darauf einlassen, erst nach Jahren gemäß Verkehrsaufkommen bezahlt zu werden. Schriftsteller dagegen müssen ein solches unternehmerisches Erfolgsrisiko tragen. Bei ihnen ist die auflagenabhängige Tantieme traditionell Usus.

        Sind Sie neidisch auf Erben von Schriftstellern, die noch ein bisschen Geld nach deren Tod bekommen? Vergessen Sie’s. Das ist nur bei ein paar Bestsellerautoren nennenswert.

        Sie schreiben: „“Geraubt” werden in der Masse ohnehin Bücher von Autoren, welche schon von ihrer Schreibe leben können.“ Auch die können nur davon leben, wenn es genug Leute gibt, die bezahlen. Ich erinnere an Kants kategorischen Imperativ. Der ist Ihnen sicher ein Begriff.

  16. Hallo, ich bin bereit Geld für eBooks zu bezahlen. Womit ich aber massive Probleme habe ist das DRM, das dafür sorgt, dass so ein geschütztes Buch nur auf einer bestimmten Anzahl von Readern gelesen werden kann (bei mir Max. 3). Wir haben aber schon 5 im engsten Familienkreis, dieser Kreis hat auch bisher Papierbücher eifrigst getauscht. Mit DRM ist das möcht möglich..Blödsinnig. Für uns heisst das eine andere Lösung finden müssen. Und ich will auch nicht das der Händler das Recht hat die gekauften Bücher löschen zu können. Ich habe es erworben und deswegen ist es mein Eigentum. Solange das nicht so ist bin ich weder Kunde bei amazon, iTunes etc.

    1. Welcher Anbieter ist das mit max. 3? Heute dürfte es zwar selten sein, dass in einer Familie mehr als drei Reader existieren, aber das Problem sollte mit etwas gutem Willen lösbar sein. iTunes erlaubt ja auch fünf Geräte. Daran sollten sich andere orientieren. Bis es so weit ist, muss man dann eben mal die Reader tauschen. In zweien gleichzeitig lesen wird ja wohl eher niemand, oder? 😉
      Noch eine Verständnisfrage: Wenn man ein ausgelesenes Buch von einem Reader runterschmeißt, kann man es dann nicht auf einen anderen laden?

      1. Nein, wenn eBooks mit DRM gekauft werden können Sie nur auf den registrierten Readern gelesen werden. Das Gerät meiner Tochter war nicht bei mir registriert, ich habe das Buch gekauft und heruntergeladen. Bei ihrem Reader liess es sich nicht öffnen nur bei mir. Und da bon ich der Meinung ich habe es gekauft und muss ich es auch von jedem Gerät lesen können. Wenn das nicht geht gehöre ich zu den Menschen die diesen Schutz versuchen zu entfernen.

      2. die frage die sich mir mittlerweile stellt, herr froitzheim: wollen sie es nicht oder können sie es nicht verstehen?
        ihre versuche, ihren „kunden“ vorschreiben zu wollen, wo und wie sie ihre ware „buch“ konsumieren dürfen, zeugen von ziemlicher naivität.
        sie dürfen ja glauben was sie wollen, das hat aber nichts mit der realität zu tun. wenn sie einem leser die möglichkeit geben zwischen einem, vom autor autorisierten aber restriktiv kopiergeschützen text oder einem „illegalen“ befreiten text zu wählen, was glauben sie was passiert?
        leider fällt ihnen nichts anderes ein, als die zu verunglimpfen, die dort ihrem gesunden menschenverstand folgen.
        und an ihrer „verständnisfrage“ kann man mal sehen wie gut sie sich in diesem bereich wirklich auskennen… anscheinend gar nicht.
        @ lars sobiraj: ich hoffe ich bin freundlich genug 😉

        1. Naiv sind allein Sie. Wie ich oben schon mehrfach beschrieben hatte, finden Sie auf Piratenseiten auch mittlerweile auch umfangreiche Sammlungen selbstpublizierter Bücher, die von ihren Autoren DRM-frei zu Kampfpreisen bis runter zu 89 Cent angeboten werden. Dies widerlegt die von Ihnen und vielen anderen Piratenrechtfertigern vorgebrachte Logik, derzufolge DRM und zu hohe Preise die Treiber für Piraterie sind. Die einzige Motivation für Piraten ist die „Weil ich es kann.“-Logik. Jegliche moralischen Verbrämungen sind eben nur das.
          Ich hoffe, ich war nett genug, auch obwohl ich es eigentlich nicht sein will.

          1. Das Problem ist, dass es immer Leute gibt, die für nichts etwas bezahlen wollen. Das traf auch für einen gewissen Anteil der Leser bei gulli.com zu. Ob man dafür Rechtfertigungen braucht, steht wieder auf einem anderen Blatt Papier. Ich werde mir in den nächsten Wochen die legalen Alternativen ausführlich ansehen und dann kann ich sagen, ob die attraktiv genug sind.

          2. na ja, eins ist jedenfalls klar.
            solange sie in der ihnen innewohnenden art weiter argumentieren, bleibts wies ist und die autoren ziehen (leider) den kürzeren… jedenfalls was die möglichkeiten zum freien download angeht.
            ihr „es darf nicht sein, was ich nicht will“ wird sie dauerhaft kaum glücklich machen.
            es steht jedem frei zu entscheiden wer oder was hier naiv ist.

          3. @peter, paul etc.
            Das soll ein Argument sein? Natürlich werde ich weiter gegen Verhalten anrennen, das ich als zutiefst unethisch und ökonomisch unsinnig empfinde. Das sollten alle so halten. Es kann jeder gerne anderer Meinung sein, aber mir Naivität und kindlichen Trotz vorzuwerfen, nur weil ich meine Meinung laut und konsistent vertrete, ist weder intelligent noch sachlich.
            Mit Ihrer Geisteshaltung könnte man sich auch schulterzuckend von den Protesten gegen die Datenspionage der NSA abwenden, nach dem Motto: „Kann man ja sowieso nichts gegen machen.“

          4. Bitte nicht die Geisteshaltung beurteilen, sondern (wenn möglich) auf die Argumente der anderen Seite eingehen (sofern vorhanden). Danke!!

  17. Bitte nicht wundern, ich muss gleich in die Ambulanz. D.h. es kann sein, dass ich vorerst nicht mehr an den Computer komme. Wenn die Freischaltung von neuen Kommentaren etwas dauern sollte, bitte nicht wundern.

  18. @Ulf J. Froitzheim

    Ein möglicher Ansatz wie Autoren auch ganz gut ohne Verlage klar kommen können, steht hier:

    https://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2014/01/09/was-verlage-von-selfpublishern-lernen-koennen.htm

    Verlage, Lobbyisten und andere Lordsiegelbewahrer sind nicht unentbehrlich. Diese ganze Diskussion gäbe es nicht, wenn ihr endlich mal von dem hohen Ross runter kommen würdet.

    Und nein, das illegale Downloaden von Büchern hat euch nicht alleine in diese Situation gebracht, zu einem kleinen Teil sicher, viel eher habt ihr jahrelang am Kunden vorbei gehandelt, das tut sicher unheimlich weh, stimmt aber leider.

    Die meisten Sachen der illegalen Downloads sind ohnehin von Verlagen nicht mehr lieferbare Titel und schon erst recht nicht als ebook erhältliche Titel. Als Sündenbock kann das nur schwer herhalten.

      1. … und wieder ab mit dem Kopf in den Sand, Herr Elbel.
        Ich verfolge die Diskussion hier seit ein paar Tagen und muss zu meinem Bedauern feststellen, dass die hier vorhandenen Autoren Froitzheim und Ebel, bei aller auch guter Argumentation, nichts anderes tun als auf ihren Standpunkten zu beharren.
        Ich glaube nicht, dass das zu einer befriedigenden Lösung für alle Beteiligten führt.
        Seit ich weiß, dass meine Bücher zum freien Download im Netz zur Verfügung stehen (und das tun sie seit ca einem Jahr), beobachte ich keinerlei Rückgang bei den Verkaufszahlen.
        Was soll ich denn jetzt daraus ableiten Herr Kollege?
        Ich hätte, glaube ich, ein viel größeres Problem damit, nicht in diesen Listen aufzutauchen denn ich sehe das auch als Wertschätzung meiner Arbeit.
        In meinem weiteren Bekanntenkreis kenne ich niemanden, der auch nur von der Existenz dieser Seiten weiß.
        So langsam bekomme ich den Eindruck, daß hier auf sehr hohem Niveau, laut gejammert wird.

        1. Ja, unbekannte Belletristen können das in der Regel als kostenlose PR verbuchen. Für Bestseller- oder Sachbuchautoren sieht die Sache anders aus.

          Ihr Bekanntenkreis scheint nicht sehr internetaffin zu sein. Die Seite b***.bz zum Beispiel hat zur Stunde einen Alexa Rank von 67 in Deutschland. Viel bekannter kann man hier nicht sein. Zum Vergleich: bild.de hat einen Alexa Rank von 10, heise.de von 26.

          1. Lieber Herr Bonik,
            ich glaube, den Unterschied macht das Alter.
            Sie würden sich wundern wieviele Menschen in unserem Lande alles andere als Internetaffin sind. Da hilft auch kein Alexa Rank.
            Wenn ich mich umschaue, ist es für manchen schon ein Schritt, allein übers Netz zu bestellen.
            Ich lebe in der Eifel auf dem Land und hier gehen die meisten Menschen (vor allem ab 40 aufwärts) in den Buchladen am Ort wenn sie lesen wollen.
            Das Thema „Buchpiraten“ findet hier schlichtweg nicht oder wenn, ganz am Rande statt.
            Ich lebe seit ca 25 Jahren ganz gut von meiner schreiberei und habe zur Zeit nicht das Gefühl, dass sich das ändert.

          2. Nachtrag:

            Alexa Rank für b***.bz ist Platz 67, bild.de auf Platz 10.
            je höher die Zahl desto niedriger der Rank…
            Bitte Statistiken richtig zitieren, wenn überhaupt.

          3. Liebe/r Schlondres,

            klar macht das Alter einen Unterschied. Wir haben in unserer Studie aber auch mal festgestellt bzw. zitiert, dass es ein nicht unerhebliches Segment älterer Damen gibt, die bei Piraterie gut zulangen. Das ist in Bewegung.

            Hatte gehofft, dass sich das mit dem Alexa Rank von selber erklärt, wenn ich bild.de als Referenzgröße anführe. Für diesen Blog hier liegt der aktuelle Alexa Rank übrigens bei 13294 in Deutschland.

        2. Lieber Herr Bonik,
          ehrlich gesagt bin ich da nun etwas beruhigter.
          Bei dem was man, gerade älteren Damen, hierzulande oft als Rente auszahlt, hab ich mich schon gefragt ob die, bei den Preisen für ein neues Buch, überhaupt noch lesen. Seit Einführung des Euros haben sich die Buchpreise in den Augen vieler, schlichtweg verdoppelt, die Renten jedoch halbiert.
          Wo ich lebe gibt es zum Glück funktionierende Pfarrbibliotheken die mit ihren Ausleihmöglichkeiten vieles kompensieren, wobei ich erst letzte Woche ein Gespräch über die Erweiterung durch eBooks in diesen Bibliotheken hatte. Dort ist es nämlich so, daß ein eBook wie ein normales Buch behandelt wird, also auch nur einmal verliehen werden kann. Ein in meinen Augen äußerst albernes Vorgehen der Verlage, die dem digitalen Medium in keinster Weise gerecht werden.

          1. Okay, hier eine Gegenfrage: Wie oft sollte ein E-Book verliehen werden, welches die Bücherei 1x beim Verlag gekauft hat? 2x? 3x? 5x? 10x? Ich finde das schwierig einzuschätzen.

          2. Also da muss ich ganz klar sagen: Ein E-Book muss im Verleih genauso wie ein Buch auf Papier behandelt werden. Wenn nur ein Exemplar gekauft wurde, kann auch nur eins verliehen werden. Das ist logisch und richtig.

          3. Der (weltweit) schlimmste mir bekannte Buchpirat ist im Hauptberuf Bibliothekar, wenn auch höchstwahrscheinlich nicht aus der Eifel. Ist ja verständlich, dass sich da Beruf und Berufung treffen (können).

            Insgesamt hört man von den Bibliothekaren in dieser ganzen Debatte wenig, aber das Wenige stellt sie eher auf Seiten der Piraten. (Mal ganz abgesehen von dieser beknackten Suchmaschinen- und also Benutzer-unfreundlichen Kleinstaaterei bei der Digitalisierung unseres Weltkulturerbes!) Ich glaube, dass die es faustdick hinter den Buchregalen haben – jedenfalls verglichen mit den Verlagsangestellten, die immer noch auf höchstem Ross reiten und kaum noch von den digitalen Niederungen ahnen. Ich stelle mir die Szenen vor, wenn die Verlagisten kurz vor dem Aus-dem-Fenster-Sprung exklamieren: O Gott! Warum hast du das Ebook zugelassen?! Die Ikarusse von Rowohlt fallen vermutlich weich, weil da unten schon die Lemminge von de Gruyter liegen.

            Auch tot167 war vermutlich ein Bibliothekar:
            https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-74090748.html

            Gerade Pfarrbibliotheken sollte man im Auge behalten!

          4. wer denn augen hat zu sehen, der sehe…
            es ist doch offensichtlich:
            wenn ich ein reguläres ebook kaufe, bekomme ich ein produkt, dass ich nicht einmal in meinem freundeskreis weitergeben kann. fürs gedruckte buch zahle ich unwesentlich mehr (in den meisten fällen), und kann damit „machen was ich will“.
            da rufe ich doch den profitorientierten verlagen und autoren zu: toll wie ihr euch mit einem neuen und spannenden medium auseinander setzt… nämlich gar nicht.
            diese ganzen vorgänge haben, wie so vieles in dieser „schönen neuen welt“ (aldous huxley), einen einzigen hintergrund: profit, profit, profit. das lenkt das denken und nicht zu unser aller vorteil.
            es mag sein, dass ich ein idealist bin, aber so kann ich wenigstens ruhig schlafen.
            @ lars… keine ahnung wie oft, aber pfarrbüchereien sind meist subventioniert und ermöglichen vielen menschen bücher zu lesen die sie sonst nie zu gesicht bekommen würden. insofern sollten diese einrichtungen überhaupt nichts dafür zahlen müssen. (ich höre schon wieder herr froitzheims aufschrei… i like it)

          5. Okay, so langsam dreht sich hier jede Diskussion im Kreis. Wenn es nicht bald neue Ansätze gibt, war es das für diese Unterhaltung, das macht wirklich keinen Sinn hier.

          6. Sie wollen das eBook, das eigentlich nichts als eine Lizenz ist, so umdefinieren, das es Ihnen den größtmöglichen ökonomischen Nutzen bringt und nennen sich einen Idealisten und die Autoren, die durch diese Sichtweise nur verlieren können, Kapitalisten. Bevor Du den Splitter in meinem Auge suchst, finde zuvor den Balken in Deinem eigenen.

    1. Nur um ein Missverständnis aufzuklären: Ich bin keiner von denen auf dem hohen Ross. Ich bin selbst Autor – und zwar Journalist. In meinem ganzen Leben habe ich erst ein Buch geschrieben, und das ist lange her.

  19. Ich habe eben den ersten Kommentar löschen müssen. Bleibt sachlich, bitte. Ansonsten muss ich die Diskussion komplett beenden, was ich nicht möchte.

  20. Was in dieser Hinsicht momentan abläuft, ist nur die Spitze des Eisbergs. Das Konsumverhalten ist im Wandel. Hat man sich gestern noch seine Schränke mit VHS-Kassetten (gekaufte oder selbstbespielte) vollgestellt, sind es heute bereits CDs und DVDs. Doch wer greift denn heute noch in sein 2000 CDs/DVDs umfassende Regal und fängt an zu suchen ? Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß, wie auch die Lagerung von 2000 Büchern, die, unsachgemäß gelagert, z.B. bei salzhaltiger Meeresluft, schon nach einigen Jahren zerfallen.
    In 20 – 50 Jahren wird man sich alle Filme/Audio/Bücher weltweit für wenig Geld/Flatrate von überall auf der Welt streamen und ansehen können. Raumschiff Enterprise läßt grüßen. Das braucht man nicht mal eigene Festplatten zu Hause.
    Darauf muß sich die Industrie nun mal einstellen. Wie sie das macht, ist deren Problem.

    1. Wer so argumentiert darf sich dann auch nicht wundern, wenn in China Leute zu Hungerlöhnen Handys für Deutschland zusammenschrauben.

  21. Was Du ja in Deiner Liste nicht hattest, war scribd.com – reichweitenmäßig ist das ja aus unserer Sicht die schlimmste Piratenseite. Die gilt aber aus geheimnisvollen Gründen noch als legal, und selbst der buchreport verlinkt darauf regelmäßig. Will sogar demnächst an die Börse.

    Und das mit Abstand größte deutschsprachige Portal ist Dir auch entgangen. Wir werden das demnächst mal darstellen, aber freilich in ***-Schreibweise, damit wir nicht geschimpft werden.

  22. Der Standpunkt, dass die Betreiber der Seiten nur aus niedrigsten Beweggründen der Gier handeln, halte ich für zu einseitig. Das blendet doch die gewaltige Nachfrage aus, die offenbar vorhanden ist. Jeder verdient daran mit, Advertiser, Notice-Takedown Firmen, Anwälte, etc. Jeder macht offenbar seinen Schnitt, nur die eigentlichen Rechteinhaber gehen leer aus und rufen um Hilfe. Man muss kein Hellseher sein, dass eine reine Verfolgung der Betreiber nicht zielführend ist, rechtlich teilweise in der Grauzone stattfindet und den Staat Millionen kostet. Die Musikindustrie hat vorgemacht, wie man den Karren mit Vollgas gegen die Wand fährt. iTunes hat die Gunst der Stunde genutzt, später kam Spotify und plötzlich ist keine Rede mehr von den Piraten.

    Ob die Eindämmung anonymer Zahlungsmittel zielführend ist, wage ich zu bezweifeln. Solange die eBooks online verfügbar sind, werden diese auch früher oder später kostenlos verfügbar sein. Geldströme zu verfolgen klingt zu einfach, die Sachverhalte sind meistens grenzübergreifend und mit langwierigen Ermittlungen verbunden. Bis Erfolge vorgewiesen werden können, ist die Seite wenn dann offline, oder es sind schon fünf neue an der Bildfläche.

    Hatte der Buchverband nicht erst vor kurzem auf die Unfähigkeit der GVU angespielt? Ich hätte das Geld sinnvoller investiert. Eine einfache Lösung ist nicht in Sicht, wenn man allerdings die „Piraten“ als die Ursache alles Übels darstellt, dann verschließt man sich der Realität und verschläft deshalb (wahrscheinlich wirkliche Lösungen, die die Buchbranche so dringend benötigt.

    Ich bin kein Experte, aber ich halte sämtliche Versuche Piraterie einzuschränken für gescheitert.
    -P2P Anwendungen: weltweit so beliebt wie noch nie
    -Cyberlocker: Trotz kurzer Halbwertszeit der einzelnen Anbieter nicht kleinzukriegen, rechtlich dank DMCA/Providerhaftung schwierig und kostenintensiv zu bekämpfen
    -Darknet: böse

    Wie eine Lösung aussehen kann, weiß ich nicht, wahrscheinlich wäre eine nüchterne Betrachtung der Zielgruppe schon sinnvoll, wer welche Lesegewohnheiten verfolgt und sich dann dem Markt anpassen. Ob die Buchpreisbindung bei der internationalen Konkurrenz hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln. Wenn ich „Harry Potter ebook“ in Google suche, dann ist der erste Treffer ein offizieller Onlineshop, bei dem ich das Buch kaufen kann. Suche ich nach „Harry Potter ebook deutsch“ finde ich diesen lediglich auf der ersten Seite.

    @Manuel Bonik
    scribd ist eine in den USA registrierte Firma, es steht Ihnen frei Klage einzureichen. Mit „geheimnisvoll“ meinen Sie sicherlich Notice-und-Takedown/DMCA, bzw. die Providerhaftung und der eigentliche Grund warum die Seite noch online ist?

    @Ghandi
    Du hast bei der Auflistung offenbar deinen alten Arbeitgeber vergessen, im gulli:board gibt es immer noch eine Ebook Börse, die 2008 nicht abgeschaltet wurde. Gulli wird von einer deutschen Firma betrieben. Google Adwords finanziert Gulli und Gulli verstößt ganz offensichtlich gegen die Advertiser Regeln:
    https://abload.de/img/gullis6kz3.png
    https://abload.de/img/gulli26fji9.png

    1. Ja, scribd wird auf die Mütze kriegen, keine Sorge. Bin sonst kein Freund juristischer Maßnahmen, aber in diesem Fall muss ich unseren Kunden zuraten. Verglichen mit denen sind die von Lars erwähnten Piraten hochseriös.

      Ansonsten verstehe ich vieles von Ihrem Posting nicht:

      Warum soll eine Verfolgung der Betreiber den Staat Millionen kosten? Falls tatsächlich stattfinden wird, was Börsenverein/GVU so planen, wird das auf Kosten der Mitglieder des Börsenvereins gehen.

      Welcher „Buchverband“ hat sich zur GVU geäußert?

      iTunes: Denen kommt zugute, dass Apple-User einfach gerne Geld ausgeben. Im übrigen betreiben iTunes aber einen riesigen Werbeaufwand, der die Einnahmen weitgehend schluckt. Ich habe keine aktuellen Zahlen, aber vor einem Jahr waren die noch bei einer schwarzen Null, d. h. das wird quersubventioniert, und das eigentliche Geschäftsmodell ist der Verkauf von Hard- und Software.

      „P2P Anwendungen: weltweit so beliebt wie noch nie“ – stimmt empirisch nicht, schon gar nicht im Buchbereich. Da mögen Abmahnanwälte von träumen, aber tatsächlich waren die in den letzten Jahren so eifrig, dass eigentlich nur noch Kids und Trottel P2P verwenden. Und weil daher das Abmahn-Geschäftsmodell schrumpft, sind die Abmahnanwälte jetzt, im Kampf um den schwindenden Kuchen, noch aggressiver als ohnehin schon.

        1. „Anonym“ schreibt: „Hatte der Buchverband nicht erst vor kurzem auf die Unfähigkeit der GVU angespielt?“ – Mit „Buchverband“ meint er vielleicht den buchreport? Der Verband, also der Börsenverein ist ja auf Seiten der GVU, auch wenn er nicht so richtig erklären kann, warum, bzw. meinen Argumenten auf buchreport nichts entgegen zu setzen hat. – Aus meiner Sicht will sich da eine Juristenclique gegenseitig lukrative Jobs zuschieben, aber um einen vernünftigen Umgang mit der Thematik Piraterie geht es da m. E. nicht. Man könnte sie per Notice-and-Takedown-Verfahren „sanft“ bekämpfen (wie das unsere Firma macht) oder vernünftige Kompromisse mit ihr finden. Das ist aber nicht im Interesse von Leuten, die ihr Geld mit gerichtlichen Klagen und/oder Lobbyposten verdienen.

          Zur Arbeit amerikanischer Abmahnanwälte weiß ich auch nichts, aber es ging hier ja wohl ausdrücklich um deutsche Seiten. Und in Deutschland können sich P2P-User sicher sein, ziemlich schnell einen Brief von Rasch, Waldorf/Frommer oder einem ihrer paar Dutzend Kollegen zu erhalten. Woraus für mich folgt: Wer für P2P wirbt, macht womöglich gemeinsame Sache mit Abmahnanwälten.

          1. Ich habe in meinem Posting ausdrücklich auf die Gefahren der Benutzung von P2P-Tauschbörsen hingewiesen.

            Grundsätzlich finde ich Klagen nicht verkehrt. Warum es nur bei einem Notice&Takedown-Verfahren belassen, wenn sich am Verhalten des Sharehosters nichts ändert? Dann lieber auf Methoden wie einstweilige Verfügungen etc. zurückgreifen, weil das dann richtig Geld kostet.

  23. Weißt Du denn von Klagen, die in der Praxis was gebracht haben?

    Die letzte Klage, auf die sich der Börsenverein was einbildet, war die gegen Rapidshare. Die Älteren unter uns werden sich vielleicht noch an diesen Filehoster erinnern; die haben das Prinzip mehr oder weniger erfunden und waren mal die größten der Welt. Und die haben ihr „Verhalten“ ohne Not schon vor Jahren „geändert“, mit einer Abuse-Abteilung, von deren Effizienz jeder Großverlag nur träumen kann. Und haben mehr oder weniger alle „illegalen“ Dateien bei sich abgeräumt („illegal“ in Anführungszeichen, weil, auch wenn z. B. Bücher auf einem Filehoster illegal gepostet werden, diese Bücher selber nicht illegal sind, außer sie enthalten Kinderpornographie, Gewaltverherrlichung etc.). Warum, weiß man nicht; sollte wohl den früheren Betreibern den Ausstieg sichern und/oder wollten sich ganz zeitgemäß neu als Cloudspeicher anbieten; letzteres machen die jetzt auch und sind inzwischen m. E. nicht mehr schlimmer als Dropbox oder die Amazon Cloud.

    Warum wurden dann gerade Rapidshare verklagt? Die hätte man doch ganz im Gegenteil loben sollen? – Ich würde sagen: Das Kriterium für solche Prozesse ist nicht die Lösung von Problemen, sondern dass der Wurm dem Angler schmeckt. Sprich: Sitzen in der Schweiz, es gibt es eine Zustelladresse und es ist Geld zu holen. Da freut sich der (Verbands-)Anwalt! Wie dringend es auch immer sei: Nie würde er Filehoster in Singapur (zu kompliziert) oder in der Ukraine (nichts zu holen) verklagen.

    Ich habe eine starke Ahnung, dass die nächste Klage gegen uploaded gehen wird, weil für die dieselben Kriterien wie für Rapidshare gelten. Noch.

  24. Ich kleines nicht intellektuelles Licht möchte mal kurz schildern wie es ist wenn man lebt wie ich, bei Buchpiraten zu laden. Ich bin krank, zwangsverrentet, stark sehbehindert, hab vier Kinder erfolgreich großgezogen, trotzdem immer gearbeitet, kann nicht mehr arbeiten hab minirente unter sozialhilfesatz.
    Mein einziges Hobby seit Kindertagen ist lesen. Bei Büchern gelingt mir das wegen der Sehstärke nicht mehr, mit dem ebook geht’s mit starker Brille und einstellbarer Buchstabengröße noch einigermaßen. Um mir einen sogenannten Bestseller leisten zu können muss ich mindestens zwei Monate von dem Minimum das ich habe eisern sparen. Ja auch arme Menschen sind an aktuellen Büchern interessiert. Stadtbücherei bedeutet an meinem Wohnort wochen- bzw. monatelanges warten auf so ein Buch und ist hier nicht völlig kostenlos. Ebooks dürfen ja nur einmal verliehen werden, ist das der fall kommt man auf die Warteliste. Warum eigentlich, die Datei ist doch vorhanden? Warum kosten ebooks im Schnitt nur 20% weniger als gedruckte Exemplare? Ist mir nicht zu erklären außer damit, dass neben den Autoren, ein ganzer Wasserkopf an mitverdienern gut am leben gehalten werden muss, so scheint mir jedenfalls mein eigenes Fazit zu den Beiträgen mancher Verfasser hier.
    Herr sobiraj hat mir mit seinem Artikel keine neuen Wege oder http://www.Adressen aufgezeigt wo for free geladen werden kann, die kannte ich (wie tausende andere) bereits.
    Viel schlimmer als den kleinen Schaden den solche kleinen Diebe wie ich anrichten ist es meiner Meinung nach, das Großkonzerne (amazon) langsam in diesem Bereich die Macht übernehmen. Das lässt leider auch am ehesten darauf hoffen dass sich an den Preisen etwas tun wird.
    Auch dass ich wenn ich ein Buch kaufe und trotzdem nicht besitze, es also nicht einmal an meine Kinder weitergeben kann ist eine Frechheit. Ginge das, könnte ich auch deren Bücher lesen für umsonst.
    Ich selber horte nichts, lade gelegentlich ein Buch, das ich mir nicht leisten kann, lese es und lösche es wieder. Früher hab ich die Bücher bei Bekannten und Freunden ausleihen können, sie wurden hin und her gereicht, das war normal. Zuweilen kaufe ich auch online Bücher soweit es mein Budget erlaubt.
    Empfinde ich Scham? Am ehesten über meine ungewollte soziale Stellung und mein zum leben zu wenig zum Sterben zuviel Einkommen. Den Schuh alles und nur für lau haben zu wollen zieh ich mir nicht an. Luxusgegenstände hab ich nicht, Kleidung trag ich bis zum Ende, mehr sparen kann ich nicht. Denkt mal drüber nach wie viele es sind denen es ergeht wie mir!! Und die nicht nur alles für lau in Unmengen haben wollen. Warum gibt es keine Tafel für ebooks?? 1 € fürs Buch dann könnte auch ich alles lesen und hätte ein besseres Gefühl.

    1. Ich kann Sie sehr gut verstehen. Aber glauben Sie, dass Ihr Beispiel verallgemeinerungsfähig ist? Sie plädieren dafür, quasi Arm (Sie) gegen Arm (die meisten Schriftsteller) auszuspielen. Die Forderung sollte doch vielmehr sein, dass der Staat sie menschenwürdig und Ihrer Lebensleistung entsprechend ausstattet. Nur, dass der Staat das nicht tut, ist kein gutes Argument, die Schriftsteller dafür in Ersatzhaftung zu nehmen.
      Trotzdem könnte ich Leuten wie Ihnen ohne weiteres Filesharing verzeihen. Ich würde Ihnen meine Bücher sogar eigenhändig schenken, wenn Sie das wünschen. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass Ihr Fall repräsentativ für den typisch deutschen Filesharer ist.

  25. Schönen guten Abend,
    ich habe alle Beiträge gelesen und fühle mich durch Nutzerin, w, 55 dazu gezwungen mich ebenfalls zu Wort zu melde.

    Ich bin auf diese Seite gestoßen als ich nach einer Alternative für Boox.to gesucht (habe lul.to auch gefunden) Und über die Webseite direkt zur Richtigstellung des Autors, dessen Artikel ich zur Erzürnung vieler Mit Leser leider zustimmen muss.

    Ich selbst bin ein sehr aktiver Leser und 30 Jahre alt und besitze fast 3000 Bücher.
    Wenn ich Zeit dazu habe lese ich ein Buch am Abend durch und ich habe keine anderen Hobbys. Auch besitze ich keinen Fernseher oder andere Unterhaltungsmedien außer meinen Computer.
    Die meisten meiner Bücher habe ich mir mein Leben lang vom Taschengeld abgespart, mit meinem Lehrgeld finanziert oder von dem kläglichen Rest meines Geldes als Leiharbeiter gekauft. Erst die letzten 200 konnte ich ohne Blick auf mein Geld einfach so kaufen. Ich bin definitiv nicht arm und gehöre derzeit, meiner Einschätzung nach zur Mittelschicht.
    Lange Rede kurzer Sinn: Ich wollte durch diese Einleitung meine persönliche Situation darlegen.
    Ich habe in den letzten 2 Jahren nur noch vereinzelt Bücher gekauft. Obwohl ich es mir jetzt endlich leisten kann. Wenn man mich nach dem warum fragen würde: Wäre meine Antwort schlicht: Weil es digital einfacher ist.

    Früher habe ich dem Erscheinungstermin entgegengefiebert und bin täglich am Buchladen vorbei gegangen um zu sehen ob das gerade favorisierte Buch bereits eingetroffen ist.
    Heute kann ich es direkt am Erscheinungstag bei Amazon als Ebook kaufen.
    Und dummerweise nur dort zeitnah.
    Dort habe ich aber diverse Einschränkungen durch das Amazon eigene Format.
    Wenn ich jetzt ein Ebook haben möchte, das am Erscheinungstag auch „da“ ist muss ich entweder zur illegalen Alternative greifen oder aber einen Kindle kaufen.
    Da ich aber zu ungeduldig bin im digitalen Zeitalter zu warten, greife ich oftmals zur illegalen Alternative. Weil es einfacher ist als darauf zu warten das Epub-Bücher bei den anderen Anbietern erscheinen, wenn es den mal der Fall ist.

    Was ich als Endkunde möchte? Bücher ! Wie ich Sie möchte? Digital : Als Epub oder mit EBook-Reader kompatiblen Maßnahmen die mich nicht einschränken.
    Was ich dafür zu zahlen bereit bin? Maximal 60% des normalen Buchpreises oder aber einen Betrag der kleiner als 5 Euro ist.
    Und wenn es ein Flatrate Modell ist maximal 100 Euro im Monat.

    Ich muss Sie nicht einmal verleihen können! Ich stelle meine Bücher auch nur in mein Regal und lese die, die mir gut gefallen habe etliche Jahre später wieder.
    Bei LEGALEN ! Ebooks fangen an dieser Stelle schon die Probleme an, durch DRM geschützte Werke ,bereits inaktive Server , geänderte Hardware-IDs (defekter Reader = neuer gekauft ) und so weiter.

    Wenn ich jetzt ein Buch haben möchte schaue ich in der Regel nach ob es legal als Epub erhältlich ist und greife dann, nachdem ich wieder einmal enttäuscht wurde oft zur illegalen Alternative.

    Wenn Autoren bei EBook Preisen unter 5 Euro sich über die Piraten aufregen, kann ich Ihnen nur voll und ganz zustimmen : Schämt euch.
    Aber die wichtigere Frage ist : Warum machen es so viele ?
    Wenn ich als Kunde, keinen Ausweg finde legal an das Buch meiner Wahl zu gelangen, bin ich bereit es zu stehlen obwohl ich es auch kaufen würde.
    Wenn es doch legal nur so einfach wäre wie bei lul.to !
    Sollte es ohne mein Wissen eine Webseite geben die Epub Bücher genauso einfach verkauft wie die illegale Webseite und dazu noch zu humanen Preisen ,wäre es schön eine Adresse zu bekommen und schon wäre ich der beste Kunde.

    Mein Fazit : Inzwischen hält mich nur der Komfort des Ebook Readers und mein Platzmangel davon ab wieder wie früher Bücher zu kaufen. Und sobald es eine echte Alternative gibt meine Bücher digital zu beziehen, werde ich diese nutzen!

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