Fotograf überrascht: Google Lübeck will die Bilder lieber für umsonst

Google-Street-View-Auto-Cebit-2010-SobirajDer Fotograf und Webdesigner Dirk Wiemer aus Brandenburg erhielt kürzlich E-Mails von einer Sabine Buscher. Sie kontaktierte ihn im Auftrag ihres Arbeitgebers Google Lübeck. Es wurden mehrere E-Mails ausgetauscht. 7 Landschaftsaufnahmen des Fotografen aus Wolfenbüttel hätte man gerne in den Lübecker Räumlichkeiten aufgehängt. Google habe hochwertige Drucker vor Ort, mit denen man die 7 Fotos ausdrucken könne, wurde ihm mitgeteilt. Dem Konzern geht es um eine „Büroverschönerung„. Nur bezahlen möchte man nichts dafür.

Als Belohnung hat man dem Fotografen lediglich ein wenig Ruhm angeboten. „Die Fotos, die hier aufgehängt werden, sind nicht nur sichtbar für alle Besucher sondern auch für Googler, die uns aus aller Welt besuchen.“ Offenbar wollte man seinen Namen neben jedem Foto anbringen.

Wieso ein Milliarden-Unternehmen wie Google versucht, Fotos für umsonst zu bekommen um damit ihre Geschäftsräume auszustatten, wurde ihm nicht erläutert. Eine erste Recherche des Angeschriebenen ließ die Anfrage echt erscheinen.

Im Laufe der Kommunikation schlug Dirk Wiemer der Google-Mitarbeiterin vor, sie sollen sich doch bitte die Angebote bei 500px.com anschauen. Pro Poster wären an Kosten rund 210 Dollar inklusive Druck, Verpackung und Porto aus Kanada angefallen. Nach der E-Mail kam aus der Google-Zentrale keine Antwort mehr.

Motiv oben: Die Streetview-Autos auf der CeBIT 2010. Foto: Lars Sobiraj

Ein Gedanke zu „Fotograf überrascht: Google Lübeck will die Bilder lieber für umsonst

  1. Leider nicht wirklich überraschend – eher der ganz normale tägliche Wahnsinn in unserer Branche.

    Ein imaginäre Ruhm avanciert inzwischen zum imaginärem Zahlungsmittel – zumindest in den Vorstellungen einige „Kunden“. Dumm nur, dass man sich für solche imaginäre Währung als Grafiker oder Fotograf keinen PC und keine Studioausrüstung kaufen kann, um weiter arbeiten zu können. Aber vielleicht sollen wir alle nebenbei als Putzfrau oder Kellner jobben, damit wir unsere Werke verschenken können…

    Der Fall Google ist natürlich besonders pikant, wenn man bedenkt, dass die Firma ein Ruhm verspricht, obwohl sie selbst in unserer Gesellschaft gar keinen geniest. Die Firma hat höchstens einen Ruf, aber den von Google möchte ich echt nicht haben. 😀

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert