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Nichts zu verbergen: Warum das Argument falsch ist!

Wenn es um Datenschutz geht, sagen viele, sie hätten nichts zu verbergen. Stimmt das? Außerdem demonstrieren wir in diesem Beitrag die Macht der Metadaten.

WhatsApp könne ruhig wissen, mit wem sie kommunizieren. Man tue schließlich nichts Illegales, habe nichts zu verbergen, sagten mir viele, als ich bei diesem Online-Dienst vor zwei Jahren ausgestiegen bin. Dabei betonte schon vor zehn Jahren der frühere NSA-Chef Michael Hayden die Wichtigkeit von Metadaten. Die NSA bräuchte die Inhalte der Chats gar nicht für die Identifikation von Terroristen. Für sie wäre es ausreichend die Metadaten auswerten zu können. Und die sammelt WhatsApp, Facebook und Instagram und gibt sie bei behördlichen Anfragen weiter.

Was sind eigentlich Metadaten?

WhatsApp weiß ganz genau, wie oft und wann Du mit jemandem kommunizierst. Sie erfahren sogar zum Zeitpunkt des Versendens der Nachricht Deine IP-Adresse nebst allen Geräteinformationen inklusive das mobile Betriebssystem, Modell des Smartphones, der genutzte Netzbetreiber etc. Wenn Du in einem Restaurant mit kostenlosen WLAN eingebucht warst, sehen sie auch das.

nichts zu verbergen
Nichts zu verbergen? Quelle der Grafik, thx!

Der Blog von Threema hat sich kürzlich mit dem Thema „Ich habe ja doch nichts zu verbergen“ beschäftigt. Sie schreiben zurecht, dass das Thema Privatsphäre im Internet sehr abstrakt ist. Wenn wir wüssten, der Postbote liest unsere Briefe statt eine Behörde unsere E-Mails, wäre das sicher etwas anderes. Oder die Vorstellung, auf der Toilette oder im Schlafzimmer wäre eine Kamera installiert. Oder jeder wüsste, welche Überweisungen wir tätigen etc. pp. Das wäre weit weniger abstrakt.

Überwachung beeinflusst unser Verhalten – nothing to hide?

Beim Thema Datenschutz geht es vor allem darum, seine Freiheit zu schützen. Denn wenn wir wüssten, dass wir ständig beobachtet werden, hätte das Einfluss auf unser Verhalten. Niemand könnte sich mehr so ungezwungen verhalten, auch nicht im Bett oder auf dem WC. Es macht Sinn Messenger wie Threema oder Signal zu nutzen, denn die geben unsere Daten bei Anfragen nicht so schnell heraus. Das ist nicht Teil ihres Geschäftsmodells.

Nichts zu verbergen? Und nur weil es jetzt eine vergleichsweise freiheitliche Regierung gibt, bedeutet das nicht, dass die Zustände für immer so bleiben werden. Man schaue sich nur die USA an, wo man in der zweiten Amtszeit von Trump überall die Regeln verändern will, um mehr Überwachung und Kontrolle zu etablieren. Nur ein Beispiel von vielen ist der Plan, die Daten der Volkszählung in den USA künftig nicht mehr anonym zu erheben. Auch die Erfassung der DNA und biometrischer Daten bei der Einreise will das zuständige US-Ministerium erweitern.

Kameraüberwachung
Kameraüberwachung auf dem Pissoir. Fühlen Sie sich jetzt sicher?

Die besten Daten sind keine!

Auch in Europa könnte es irgendwann problematisch werden, wenn Behörden wüssten, welche politischen Ansichten wir vertreten. Das Argument, man habe nichts zu verbergen schließt nämlich mit ein, dass die politischen Verhältnisse dauerhaft so bleiben. Doch wer weiß schon, was kommen wird? Dazu kommt, dass die besten Daten stets solche sind, die gar nicht existieren.

Wie der Threema Blog hervorhebt, könnte man sonst mit den Angaben auch Schindluder betreiben und versuchen, Privatpersonen zu erpressen. Beispielsweise mit den Metadaten von WhatsApp könnte man problemlos Bewegungsprofile erstellen. Wie gefährlich und mächtig die sein können, das kam ja kürzlich erst wieder ans Tageslicht.

Unterwegs haben wir unser Smartphone ja fast immer dabei. Auf Basis der gesammelten Daten könnte der Erpresser erfahren, ob man eine Gesprächstherapie macht, die Ehefrau oder den Ehemann betrügt oder wirklich regelmäßig ins Fitnessstudio oder zum Zahnarzt geht. Die Fähigkeiten der KI dürften bei der Auswertung großer Datensätze sehr hilfreich sein. Wie man sieht, ist das Missbrauchspotenzial riesig.

Das Video „Nothing to Hide“  ist eine gute Ergänzung zu meinem Artikel.

Anders herum wird ein Schuh daraus

Ist es denn wirklich verwerflich, ohne Kamera im Schlafzimmer verweilen zu wollen? Muss jeder alles wissen, nur weil ich nichts zu verbergen habe? Nein, ich besitze in Deutschland ein gesetzlich verbrieftes Recht auf meine Privatsphäre. Davon können die Bürger der Volksrepublik China nur träumen. Und in den USA dreht die Trump-Regierung gerade die Regeln zu Ungunsten der Bürgerrechte ihres Landes zurecht.

Nichts zu verbergen?

Außerdem: Auch wenn kriminelle Handlungen meist im Verborgenen stattfinden, bedeutet das doch nicht, dass alles, was verborgen ist, automatisch kriminell ist. Folgt man dieser Logik, wäre automatisch jede Überweisung, jeder Toilettengang und jeder nicht von einer Kamera überwachte Bereich meiner eigenen Wohnung kriminell.

Nein, es ist ganz anders. Denn Datenschutz bedeutet ganz konkret, dass wir selbst die Macht über unsere eigenen Informationen haben. Auch wenn man nichts zu verbergen hat, so gibt es doch vieles, was schützenswert ist und außerhalb der eigenen Familie oder engsten Freunde niemanden etwas angeht. Oder?

nothing to hide
Plakat der Dokumentation „Nothing to hide“.
Von daher ist es durchaus lohnenswert, sich Gedanken über WhatsApp-Alternativen zu machen. Doch wie schwer es ist, sich dauerhaft von diesem populären Messenger zu verabschieden, darüber haben wir ja schon häufiger berichtet und auch in unserem Forum diskutiert. Das weiß ich leider auch aus eigener Erfahrung.
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Passwörter: Sicher und leicht zu merken – geht das?

Amazon, eBay, Facebook, iTunes und viele andere Anbieter: Wir müssen uns zahlreiche Passwörter merken, die dabei möglichst sicher sein sollen. Extrem einfach zu merken und dabei so sicher wie möglich – das widerspricht sich doch. Wie kriegen wir den Spagat trotzdem hin? Eine Anleitung.

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Unsere Spuren im Netz: Was sind eigentlich Cookies?

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PKW-Maut: Wann kommt die Totalüberwachung?

Thema PKW-Maut. Bereits vor 9 Jahren verlangten Vertreter verschiedener Organisationen zum Schutz von Daten die Bundesregierung auf, den Vertrag mit Toll Collect zu kündigen. Damals wurde das Mauterfassungssystem für LKWs als „Straßen-Totalüberwachungs-System“ bezeichnet. Im Herbst 2003 forderten auch Strafermittlungsbehörden einen Vollzugriff auf alle Mautdaten. Man sieht: Wo viele Daten entstehen, da entstehen auch Begehrlichkeiten an die Informationssammlungen zu gelangen.

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Sonys Playstation Network könnte gehackt werden

Playstation.com (Playstation Network) ist etwa drei Jahre nach dem letzten Hack wieder in Gefahr, von Cyberkriminellen übernommen zu werden. Der Datenschützer Aria Akhavan schickte dem Unternehmen vor mehr als zwei Wochen Details bezüglich einer brisanten Sicherheitslücke zu. Die Lücke besteht noch immer. Unter Ausnutzung des Bugs können Hacker vollen Zugriff auf die Server des PlayStation Netzwerkes und möglicherweise auf die Daten von mehr als 110 Millionen PSN-Kunden erhalten. Der letzte Vollzugriff von Cyberkriminellen erfolgte im Frühjahr 2011. Damals wurden möglicherweise sogar die Kreditkartendetails der Kunden entwendet.

Update: Mehrere Wochen später wurde die Lücke geschlossen.

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snapchat

Snapchat: 200.000 private Fotos aufgetaucht

Im Internet kursiert derzeit ein Archiv mit rund 200.000 privaten Bildern, viele davon sind Nacktfotos Minderjähriger. Die Entstehung des kinder-pornografischen Materials ist nicht weiter verwunderlich. Sehr viele Anwender von Snapchat sind unter 18 Jahre alt. Der Anbieter verspricht ihnen, ihre Bilder nach dem Anzeigen zu löschen. Das klappt leider nicht immer.

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facebook, autoplay

Facebook: Wie werden Autoplay-Videos abgeschaltet?

Schon seit Anfang des Jahres gibt es die nervigen Auto-Play-Videos, die in unserem Newsfeed ungefragt starten. Jetzt legt Facebook zum „Wohl“ der mobilen Nutzer nach. Die Filme werden jetzt nicht nur bei Browsern, sondern auch bei Smartphone-Apps automatisch gestartet. Doch wer sich mit seinem Gerät außerhalb eines WLAN-Routers befindet, für den kann der „Spaß“ teuer werden. Facebook: Wie werden Autoplay-Videos abgeschaltet? weiterlesen

plugins, browser

Browser ABC: Was sind Plugins?

Das englische Verb „to plug in“ bedeutet, dass man etwas einstöpselt oder anschließt. Im Prinzip sind Plug-ins beziehungsweise Add-ons Erweiterungsmodule zu einer bestehenden Software. Oftmals werden sie von Drittherstellern angeboten, um beispielsweise einen Browser zu erweitern. Browserhersteller richten in ihrer Software Schnittstellen ein, um Drittanbietern die Arbeit zu erleichtern. Umso mehr Erweiterungen es für einen Webbrowser gibt, umso beliebter ist er.

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